Die finanzielle Situation von Radiosendern

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Der Radiotor

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Bei der gesamten Diskussion über das Thema Radio fällt eines auf: Nur selten diskutieren wir hier über wirtschaftliche Aspekte beim Medium. Doch hier ist die Lage echt erschreckend: Nur ganz wenige vorrangig große Sender in Deutschland schreiben schwarze Zahlen, viele, auch hier immer gelobte Stationen sind meilenweit vom Break Even entfernt. In jedem anderen Wirtschaftszweig hätte man fest gestellt: Kein Markt da, wir stellen die Produktion ein. Auch defizitäre Radiostationen werden aber in Deutschland über Jahrzehnte getragen, ein Überleben ist oft nur möglich, weil Geld aus anderen Geschäftszweigen (z.B. Verleger/Mischkonzerne) oder von Privatpersonen herein gebuttert wird. Es gibt Sender in Deutschland die nur laufen, weil die Frau des Senderchefs zufällig Millionärstochter ist. Was hält Geschäftsleute am Radio: Ist es reiner Idealismus? Rein wirtschaftlich gesehen kann man mit Radio in jedem Fall keine Kohle machen.
 
Radiotor, du sprichst da einen wirklich sehr interessanten Aspekt an... dafür danke ich dir. Ich habe nämlich im Zusammenhang mit meinem Thread "Inzuchtartige Verwebungen beim Radio" (sinngemäßer Titel) auch indirekt auf die ökonomische Klemme im Funk hinweisen wollen. Oder anders: Ohne starken Partner, oder starke Partner funktioniert das nicht... Daher können sich nur die wirklich großen und etablierten Rundfunkanstalten mit schwarzen Zahlen schmücken. Ähm, laufen eigt. auch öffentliche Radiosender defizitär?
 
Radiotor, du sprichst da einen wirklich sehr interessanten Aspekt an... dafür danke ich dir. Ich habe nämlich im Zusammenhang mit meinem Thread "Inzuchtartige Verwebungen beim Radio" (sinngemäßer Titel) auch indirekt auf die ökonomische Klemme im Funk hinweisen wollen. Oder anders: Ohne starken Partner, oder starke Partner funktioniert das nicht... Daher können sich nur die wirklich großen und etablierten Rundfunkanstalten mit schwarzen Zahlen schmücken. Ähm, laufen eigt. auch öffentliche Radiosender defizitär?

In jedem Fall müssen sie kräftig sparen. Oft genug wird hier über programmliche Verflachung geredet. Und dabei vergessen, dass diese auch (natürlich nicht nur) ein Resuitat leerer Kassen ist. Ich behaupte mal, ein Programm wie damals DT64 mit über 50 (!!!) Musikredakteuren, Talksendungen, in denen wöchentlich Prominente zu Gast waren ("Reif für die Insel") und hochkarätigen Journalisten würde heute selbst finanziell nicht mehr möglich sein, wenn die ARD mehrere Sender zusammen legt.
 
Rein wirtschaftlich gesehen kann man mit Radio in jedem Fall keine Kohle machen.
Diese Aussage ist etwas zu pauschal.
Naja und genau gesehen wird hier andauernd über die aufgrund der finanziellen Situation täglich geschehenden Gräuel berichtet. Sei es die Absetzung einer Weltmusiksendung, sei es der neue PD, sei es die neue Majorpromo.
 
Ich denke die finanzielle Situation kleiner Sender sind hausgemacht. Wenn man z.B. gezwungen wird über eine bekannte T-Com Tochter seine Sendeanlagen laufen zu lassen sind schon mal monatliche Ausgaben die erst einmal wieder reingeholt werden müssen. Dann gibt es Auflagen die bestimmen von wann bis wann eine Lifemoderation da sein muss, das heisst weitere Kosten für Moderatoren und Redaktion.

Ich denke wenn man UKW Radios in deutschland ohne Auflagen einfach senden lassen würde, so das sie Format selbst bestimmen und jederzeit ändern können, so das die Sender ihre Sendeanlagen selbst betreiben können..... würde sich Radio auch für kleine Sender wieder lohnen.
Zudem wäre durch die Formatfreiheit eine echte Marktwirtschaft im gange und die Vielfalt würde wohl jeden überaschen.
 
Da sich die Politik aus Feigheit vor den Öffentlich-Rechtlichen nicht traut, denen mal klar zu machen, was sie für die Gebühren verdammt noch mal leisten sollen und auch mal ebenso klar bestimmte Auswüchse untersagt und stattdessen die Privaten quasi ersatzweise durch Auflagen dazu zwingt, die teilweise erschreckenden Defizite der öffentlich-rechtlichen Programme auszugleichen, so lange braucht sich niemand wundern, wenn den Privaten irgendwann einmal die Luft ausgeht. Dazu kommt ja noch, dass die Medienanstalten die Privaten strenger kontrollieren als die Öffentlich-Rechtlichen von den Rundfunkräten kontrolliert werden, weil das ja ihre Existenzberechtigung ist, die sie nachweisen müssen.

Und dass in den ö/r Rundfunkräten niemand aufmuckt, könnte damit zusammenhängen, dass dort ganz gute Sitzungsgelder gezahlt werden. Oder ist dieser Gedanke so abwegig?
 
@aladin112: Du bist mir ja glatt mit Deinem Eintrag zuvor gekommen: Auf dieselben Aspekte wollte ich eben auch hinweisen. :)

Wir haben in Deutschland keinen wirklich liberalisierten Markt, bspw. im Kontext des Sendebetriebs.
Hinzu kommen die verhältnismäßig hohen Abgaben an die Rechteverwerter, die im Internet inzwischen dazu geführt haben, dass sich mit Ausnahme vom werbeverseuchten Simfy keine anderen Music-On-Demand-Dienst etablieren konnten.

Die eigentliche Produktion von Radiosendungen kostet nicht die Welt; in diesem Zusammenhang könnte ich bspw. auf einen bekannten Piratensender mit dem Schwerpunkt Dance/Techno verweisen, der mit sehr professionellen Sendungen aufwarten kann.
Die wirklichen Kosten entstehen wie gesagt bei der technischen Verbreitung und den Lizenzgebühren an die GEMA/GVL, evtl. auch bei den Gehältern.

In Deutschland haben wir einfach das Problem, dass sich im Laufe der Jahre gewisse Strukturen herausgebildet haben, die inzwischen geradezu unverrückbar geworden sind und sich nur schwerlich durchbrechen lassen.

Für besonders problematisch halte ich jedoch die Tatsache, dass sich Verfehlungen im Sektor des analogen Rundfunks bei DAB+ zu wiederholen scheinen: Während bei einer UKW-Verbreitung die Programmveranstalter den Senderbetreiber erst ab 2015 frei wählen können, werden die digitalen Multiplexe auch nur von einem einzigen Unternehmen, der T-Com-Tochter MEDIA BROADCAST, oder den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten betrieben.
Natürlich könnte man auch in den Ballungsräumen mehrere Kanäle für Multiplexe vorsehen und diese dann an unterschiedliche Betreiber meistbietend versteigern, so wie es beim Mobilfunk geschehen ist: Theoretisch wäre es durchaus möglich, auf diese Weise an die hundert Musikabspielstationen, die unterschiedliche Genres bedienen, zu verbreiten, einzig unterbrochen von Werbeeinblendungen und evtl. Nachrichten zur vollen Stunde.
Dies ist aber offenbar nicht gewollt, da damit eine ernsthafte Bedrohung für den etablierten, auf den Mainstream ausgerichteten Rundfunk entstünde.
 
Interessanter als die Ursachen und Gründe für die schlechte finanzielle Situation finde ich Radiotors Frage (bzw. - wie meine Bürokollegen sagen würden - Radiotor seine Frage), warum die Gesellschafter sich das antun und soviel Geld versenken. Beim Lesen von so manchem Jahresabschluss wird einem ja ganz schwindelig.
 
Interessanter als die Ursachen und Gründe für die schlechte finanzielle Situation finde ich Radiotors Frage (bzw. - wie meine Bürokollegen sagen würden - Radiotor seine Frage), warum die Gesellschafter sich das antun und soviel Geld versenken. Beim Lesen von so manchem Jahresabschluss wird einem ja ganz schwindelig.
Ich denke das ist eine Sache des Rufes. Für Verlage gehört es zum guten Ton einen Radiosender im Portfolio zu haben und für manche Privatperson, die sich an Radiosender beteiligt, ist es auch eine Art von "Medialer Macht" haben wollen.

aladin
 
Mich erstaunt immer wieder, wie gut das franko-iberische Konzept des "radio généraliste" funktioniert. Erfolgsindikator hierfür sind nicht nur die beträchtlichen Einschaltquoten dieser Stationen in Frankreich, Spanien und mit Einschränkungen in Portugal. Wenn man sich gigantische Langwellenanlagen mit Sendeleistungen bis zu 2MW anschaut, dann muß sich die Geschichte wohl rechnen.
Leider lassen sich diese kultivierten Hörgewohnheiten nicht (mehr) auf den deutschen Privatradiomarkt übertragen. In Ansätzen mag dies zu Beginn der Liberalisierung im Hörfunksektor funktioniert haben. Warum dann aber plötzlich diese Schiene zum albtraumhaften Dudelinferno, so wie es uns heute bekannt ist, verkam, ist eine gute, akademische Frage.
 
@stereo: Es liegt mir fern, ein Verschwörungstheoretiker zu sein, dennoch kam mir der Gedanke: Wäre es nicht möglich, dass diese defizitären Programme nur deshalb betrieben werden, um Konkurrenz zu verhindern?

Betrachten wir doch mal, wer an den bundesdeutschen Hörfunksendern beteiligt ist (br-radio hat dazu ja einen Thread mit einem durchaus zutreffenden Titel eröffnet).

Beispiel Thüringen: Dort gibt es zwei landesweite Presseradios, Antenne Thüringen und LandesWelle Thüringen, sowie radio TOP 40 und Klassik Radio; die letzten beiden werden ausschließlich über Umsetzer mit niedrigen Leistungen verbreitet.
Klassik Radio ist ganz klar ein Lückenbüßer, der auf lauter schlechten Frequenzen sowieso wenig Sinn macht (wer hört schon gerne Klassik mit Rauschen im Hintergrund?), radio TOP 40 aber wird von Antenne Thüringen betrieben.

Beispiel Hessen: Radio FFH ist die einzige landesweit zu empfangende Privatfunkwelle. Abgesehen von Energy (NRJ) und Radio BOB! (Regiocast), gibt es dort noch Planet Radio und Harmony FM; - Betreiber der letzteren beiden ist Radio FFH.

Beispiel Saarland: Der landesweiten Welle Radio Salü steht Classic Rock Radio gegenüber; - letzteres gehört zu 100% Radio Salü.

Beispiel NRW: Radio NRW mit seinen Pseudo-Lokalsendern wird demnächst voraussichtlich durch die Jugendwelle Big FM ergänzt, an der auch wieder die Zeitungsverleger beteiligt sein werden.

Die Strategie ist leicht ersichtlich: Frequenzen, die man für unabhängigen Lokalfunk wie in Belgien oder Dänemark nutzen könnte, gehen an die großen, sich bereits auf dem Markt befindlichen Anbieter, auch wenn diese damit nicht viel Geld verdienen können; - dies ist immer noch das "kleinere Übel", als echte Konkurrenz auf dem Werbemarkt in Kauf nehmen zu müssen.
 
Reden wir vom Radio an sich oder von kommerziellen Radiostationen? Solange öffentlich-rechtlicher Rundfunk von Gebührengeldern in manchen Regionen nichts anderes tut, als dem kommerziellen Radio Konkurrenz zu machen, werden die Privaten Probleme haben.
 
Das ist auch mein Eindruck; ausgediente Politiker werden entweder nach Brüssel oder u.a. in der ARD entsorgt. Damit auch das System stabil läuft, werden tatsächlich alle nutzenswerte Frequenzlücken durch ARD-Großsender blockiert und Private bei uns in Hessen per Gesetz beschränkt.
Mein damaliges Radioprojekt scheiterte 2003, da die T-Bande mal eben ohne Not die Leitungspreise verdoppelte sich sich Einnahmen dadurch verschaffte, dass man plötzlich Messtechniker regelmäßig ohne Grund schickte.

Im Rundfunkstaatsvertrag von 1947 stehen allerdingt eindeutig andere Regelungen und kein Wort darüber, dass jedes Bundesland 5 Radiosender zu betreiben hätte, oder der jeweilige Landesfürst den Intendant stellen kann und man die Leute mit Reklame zwangsberieseln kann oder soll....

"Flächendeckende Sender" bedeutet, dass jeder störungsfrei empfangen solle und nicht 8 bis 12 Kanäle mit identischen Inhalt in einer Region !!

Bei den Privaten regelt sich das von selbst, denn wer nichts taugt, der verhungert. Leider aber sind neben den CD-Mastern auch Hörfunkprogramme zur Einheitssuppe verkommen.

Denke ich nur an Antenne Bayern oder FFN, die plärren uns nun genauso zu wie das schrill und grell eingestellte FFH.

Aber gerade dieser Sender hat die Hessische Mediengesetzgebung dahingehend beeinflusst, dass nach ihnen kein weiterer der Zugang zu Frequenzen erhält und ganz offiziell ein Monopol sich bildete.

Und: Kollegen berichteten mir, dass Mitarbeiter unterschreiben müssen, dass ausschließlich das gegenwärtige Sendemuster beizubehalten sei, da man sich sonst selbst aus dem Laden katapultiert!

Meine Bewerbung fand keine Beachtung, keine Resonanz und nach Anrufen hatte ich den Eindruck, dass man keine interne Konkurrenz duldet und klaute mir eine Reportage vom Air-Check.
Zumindest flog daraufhin eine Person - ohne das bekannte flügelmachende Getränk!

Rudy
 
@Cavemaen: Solche skandalösen Zustände, wie Du sie zutreffend beschrieben hast, können nur deshalb existieren, weil diesem Thema weite Bevölkerungsschichten gleichgültig gegenüber stehen.

Die deutsche Rundfunkszene sagt viel darüber aus, wie sich Systeme entwicklen, die keiner öffentlichen Kontrolle unterliegen: Ich kenne nicht einen einzigen Bereich, in dem derartige Verkrustungen vorherrschen.

Sobald ein Thema eine gewisse öffentliche Relevanz erhält, ändern sich die Bedingungen. Beispiel Energiepolitik: Natürlich gibt es die großen Riesen wie E.ON, Vattenvall, RWE, EnBW usw., aber eben auch viele kleine Unternehmen, allen voran diverse Stadtwerke, die zu günstigen Preisen grüne Energie produzieren, die ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden muss.
Die Energiepolitik ist halt ein Thema, für das sich breite Bevölkerungsschichten interessieren, die Rundfunkpolitik spielt so gut wie keine Rolle.

Vielfalt beim privaten Rundfunk gibt es nur auf der Seite der Beteiligungsverhältnisse. An einem Programm wie Radio FFH sind unzählige kleine Firmen und Privatpersonen beteiligt, siehe: http://www.kek-online.de/db/index.php?c=1466&mt=3&s=&f=1
Sobald aber jemand selbst eine Frequenz haben möchte, und sei es nur eine mit sehr niedriger Leistung, geht er leer aus und sollte er doch mal Glück haben, wird er durch den Zwang zur Nutzung der MB dermaßen geknebelt, dass er kommerziell auf die Dauer nicht überleben kann.
 
...um den Faden wieder ein bisschen in Richtung Ausgangsthema zu lenken: Aber es gibt sie, die "unabhängigen" kommerziellen Sender, die - geknebelt oder nicht - finanziell seit Jahren auf keinen grünen Zweig kommen. Und trotzdem immer weitermachen. Ich denke da zum Beispiel an Jam FM, Star FM, Power Radio, Elsterwelle, Hitradio SKW, Radio Russkij, Flux FM. Die passen allesamt nicht in Internetradiofans Erklärungsschema aus #11. Das investierte Geld hätte auf dem Sparkassenbuch bisher höhere Rendite gebracht.
 
@stereo: Wenn es unter den Programmveranstaltern nicht auch solche mit idealistischen Motiven gäbe, wäre das ein Armutszeugnis.

Auf der anderen Seite weiß ich natürlich nicht, welche Stationen tatsächlich rote Zahlen schreiben und sich in die Kategorie von Radiotor einordnen lassen.
Manche Programme brauchen zudem eine gewisse Zeit, um eine hinreichende Akzeptanz zu erlangen.

Die Quote ist zudem kein alleiniger Indikator dafür, ob ein Sender schwarze Zahlen schreibt: Radio 2DAY erreicht bekanntlich auch nur 2 bis 3% der Radiohörer Münchens und befindet sich dennoch nicht im Minus.
 
Denke ich nur an Antenne Bayern oder FFN, die plärren uns nun genauso zu wie das schrill und grell eingestellte FFH.

Aber gerade dieser Sender hat die Hessische Mediengesetzgebung dahingehend beeinflusst, dass nach ihnen kein weiterer der Zugang zu Frequenzen erhält und ganz offiziell ein Monopol sich bildete.

Noch schlimmer ist meines Erachtens die Situation in NRW. Wo es, so sehe ich es, nicht mal richtigen Privatfunk gibt. Dort gibt es eher ein WDR 6 an dem neben den WDR auch Verleger beteiligt sind. Dort wurde von Anfang an wirklicher unabhängiger Privatfunk zu Gunsten des WDR und der Verleger verhindert. Es ist sowohl den WDR als auch den Verlegern egal ob die Lokalstationen in NRW rote oder schwarze Zahlen schreiben. Hauptsache niemand anders bekommt in Bevölkerungsreichsten Bundesland Frequenzen.

Ein ähnliches Bild in Saarland wo der SR an Radio Salü beteiligt ist. Wirkliche Konkurrenz zum SR ist das nicht.
 
Internetradiofan schrieb:
Während bei einer UKW-Verbreitung die Programmveranstalter den Senderbetreiber erst ab 2015 frei wählen können, ...
... und ich wage zu behaupten, dass auch nach 2015 und dem entsprechenden Ablauf der bisherigen Verträge weiterhin von fast allen Programmbetreibern die Dienste der MB unverändert in Anspruch genommen werden.
.... werden die digitalen Multiplexe auch nur von einem einzigen Unternehmen, der T-Com-Tochter MEDIA BROADCAST, oder den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten betrieben.
.. was sich wohl bis Ende des Jahres bei einem zweiten privaten DAB+ Bouquet ändern könnte.
 
magisches Auge schrieb:
... und ich wage zu behaupten, dass auch nach 2015 und dem entsprechenden Ablauf der bisherigen Verträge weiterhin von fast allen Programmbetreibern die Dienste der MB unverändert in Anspruch genommen werden.
Das befürchte ich auch. 2015 wird es zudem so gut wie keine freien Frequenzen mehr geben, die noch von anderen Anbietern betrieben werden könnten.

magisches Auge schrieb:
... was sich wohl bis Ende des Jahres bei einem zweiten privaten DAB+ Bouquet ändern könnte.
Gibt es darüber bereits gesicherte Informationen oder bewegen wir uns hier lediglich im Reich der Spekulation?
Wird der zweite Bundesmux die gleiche Abdeckung haben wie der erste?
Wurde bereits ein Kanal für die Verbreitung des zweiten Bundesmuxes international koordiniert?

radiobino schrieb:
Ein ähnliches Bild in Saarland wo der SR an Radio Salü beteiligt ist. Wirkliche Konkurrenz zum SR ist das nicht.
Dafür betreibt dort zumindest die Radio Group eine Reihe von Lokalsendern.
 
Wow, ich ahnte gar nicht, welche Resonanz man hier losgetreten hat...!

Wie ich bei o.g. Beiträgen sehe, machen sich noch mehr Leute Gedanken über unser Kulturgut und das ist gut so.

Im Hintergrund hörte ich gerade die Hitparade Sonntags auf HR1. Nichts gegen die Titelauswahl - aber muß man denn penetrant und zwanghaft in jeden Titel reinlabern, ja am besten noch am Beginn und Ende??

Mit "Labern" meine ich Meinungsäußerung und lautes Denken, da kommt weder Inhalt noch Moderation rüber nur, um gewaltsam von Komponisten und Musikern gemachte Werke so zu zerstückeln, um ein paar wenigen (noch) Radiohörern den Mitschnitt zu erschweren (grübel, denk).....

In Holland oder England wären solche Leute gesteinigt worden, sagte mit ein Bekannter, der regelmäßig mit seinem LKW dort pendelt!

Glücklicherweise bleibt uns das terristische Radio noch länger erhalten, da die Verkäufe von DAB-Radioempfängern stagniert und vom Bürger ignoriert werden.

Blaupunkt soll sogar unverkäufliche DAB Autoradios aus Platzgründen zerschreddert haben....

Von 1991 bis Mitte 2003 leitete ich (redaktionell + technisch) das Kabelradio HWK im Großraum Bad Wildungen.
Durch unser ausgewogenes Programm habe ich in diesem gesamten Zeit nur eine einzige negative Rückmeldung, da ich ein nicht pünktlich und mit falscher Laufzeitangabe behaftetet Hörspiel ausblenden mußte und - doch da war noch was; ich sollte nicht in die Unterlegmusik reinreden.
Danach spielte ich am Ende meiner Sendungen diese Instrumentaltitel halt noch mal aus, warum auch nicht....

Rudy
 
Internetradiofan schrieb:
Hattet ihr während dieser Zeit mal in Betracht gezogen, eine terrestrische UKW-Frequenz nutzen zu können, oder euch gar aktiv um eine solche bemüht?
Bad Wildungen ist Hessen und dort ist dauerhafter kommerzieller Lokalfunk gem. HPRG (=PrivatrundfunkG) bekanntermassen nicht erlaubt (und wird es auch nach der möglicherweise anstehenden Neufassung [noch] nicht sein).
 
Die Konstruktion HWK wäre dauerhaft nur als NKL ggangen, aber in der Gegend gibt es doch eines für den Werra-Meißner-Kreis?
Die Einbeziehung lokaler kommerzieller Werbung dürfte meines Erachtens nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ob dies aber gleichzeitig auch werbespotfinanziertes dauerhaftes Lokalradio ermöglichen wird, ist wieder eine ganz andere Geschichte und hat mit dem geballten Interesse fast aller Zeitungsverleger in Hessen zu tun...
 
Über NKL habe ich nachgedacht, auch die gesamte technische Infrastruktur steht bei mir seit Jahren fast ungenutzt herum.

Aber bei einem NKL ist man verpflichtet, jeden Müll zu senden und nahezu jeden - auch Psychopaten - ans Mikrofon zu lassen.

Auch ich hatte mal einen solchen Kandidaten. Als ich den endlich los wurde, gingen vor ihm zwei andere sehr gute Moderatoren auf Nimmerwiedersehen...!

Ein einziger kann binnen kürzester Zeit die Arbeit von 40 verdammt guten Leuten zerstören!

Rudy
 
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