MDR Figaro - Alternative für MDR-Dudelfunkgeschädigte?!

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Ich zähle vielleicht altersmäßig nicht unbedingt zur MDR Figaro Zielgruppe, habe aber nun endlich darin einen Sender gefunden, der mich ohne nervende, mit Gute-Laune-Pillen vollgepumpten Moderatoren und deren "geistreichem" Gesülze, verbunden mit den immer wiederkehrenden gleichen 0815 Hit-Müll und verticken von Konzertkarten nervt (auch gerne mal im Herbst beginnend für ein Event, was im Jahr darauf zu Pfingsten stattfindet, also gute 8 Monate vorher) , recht entspannt auf der Fahrt zur Arbeit begleitet. Morgens zw. 6.30 und 7.00 gibt es u.a. das Kalenderblatt (bedeutende vergangene Ereignisse zum aktuellen Tag) gemischt mit einer Musikmischung , die, man höre und staune, nicht nur aus Klassik(ern) besteht, nachmittags die Figarothek (ca. 15 min. Lesungen von bekannten Schriftstellern) und auf halbstündig Nachrichten, Wetter und Verkehrsmeldungen muß man auch nicht verzichten. Das Ganze ohne Werbung!
Also ich als schwer SPUTNIK und JUMP geschädigter, empfinde diese Heilungsphase als sehr angenehm. Das heißt natürlich nicht, dass bei mir nichts anderes im Radio läuft. Allerdings komme ich schnell zur Erkenntnis: Die haben nichts gelernt...immernoch die ewig gleichen "Hits", die ach so "wir haben euch (oder uns) alle lieb" Moderation und der Zwang den Privatdudlern alles nachmachen zu müssen!
Natürlich ist Figaro ein Spartensender den auch ich nicht den ganzen Tag höre und bestimmt nicht jedermanns Ding aber immerhin eine willkommene Abwechslung zum landauf, landab größtenteils unerträglich gewordenen Kommerzfunk und den sonstigen "Nachahmer"- Sendern, die sich auch gerne als Öffentlich-Rechtlich mit Sendeauftrag ausgeben...
 
MDR Figaro ist für mich das beste Kulturradio der gesamten ARD, weil dort wirklich ein sehr breiter Kulturbegriff abgedeckt wird. Nicht nur Klassik, wie bei den meisten Kulturwellen, sondern extrem vielfältig. Und ein gutes Verhältnis zwischen Musik und Wort. Daher höre ich das gerne tagsüber als Internet-Stream am Schreibtisch, habe dafür zwei Geithain RL 906 auf dem Schreibtisch, und wenn ich mal im MDR-Sendegebiet unterwegs bin, auch im Auto. Wenn mir ein Stück besonders gut gefällt, schaue ich sofort in die Playlist, um was es sich handelt, und ordere die CD bei Amazon. Auf diese Weise konnte ich mir schon sehr schöne Musik fürs Privatleben besorgen, auf die ich sonst nie gekommen wäre. Von daher: Ich bin wirklich Figaro-Fan.

Matthias
 
Der Stream ist doch ganz gut, und außerdem sind es ja nur 906er. Die größeren stehen natürlich woanders. Ich finde schon, dass man auch ein Gefühl dafür entwickeln sollte, wie die Produkte der anderen in einer typischen Hörumgebung so klingen. Damit meine ich nicht nur die Hörfunk-Streams, sondern für mich als Filmproduzent, dessen Filme viel im Internet lauten, ist es auch wichtig zu wissen, wie sich die Töne anderer Leute anhören, wie sich eine Tagesschau im Internet anhört und so weiter. Und da leisten mir die 906er gute Dienste.

Matthias
 
ohne [...] verticken von Konzertkarten

Und dabei hauen sie bei Figaro doch Freikarten raus, daß es nur so qualmt. Kann durchaus lustige Züge annehmen: „Heute abend für Rusalka haben wir... und da hat es einen Schlag getan und alle Leitungen sind voll, herzlichen Glückwunsch!“


weil dort wirklich ein sehr breiter Kulturbegriff abgedeckt wird

Das kann man aber auch negativ formulieren: Es ist eine regelrechte Sondermülldeponie für die Inhalte, die z.B. beim RBB auf Radio Eins angesiedelt sind und die beim MDR von Sputnik schnurstracks zu Figaro entsorgt wurden. So ist das eben, wenn eine ARD-Anstalt nur einen einzigen Radiosender betreibt.

Besser als andere mag es sein. hr2 z.B. wirkte neulich beim Reinhören am Morgen spontan abstoßend, bedingt durch eine stocksteife Moderation (aber natürlich ganz aufgeschlossen und für alles offen...). Klassische Musik lief da übrigens auch nicht, sondern diese neben den Klassik- und Barockhäppchen für Figaro typische Schmusemusik, die so schön ein Ohr rein und das andere wieder raus geht. Ein wunderbares Bürogedudel, viel besser als das aggressive Gejaule der Popwellen ...

Den Kopf schütteln kann man vor allem über die Umbenennung damals. Das Wort „Kultur“ lieber zu vermeiden und durch den Titel der fünftabgedroschensten Oper der Welt zu ersetzen ist eine gräßliche Anbiederung. Wie hieß die Rubrik auf DT64: So geht's nicht.

Und zu gewissen Ähnlichkeiten, die in dieser Konstellation bei aller Marginalität eben sofort unangenehm auffallen, siehe ab hier.
 
Gebe K 6 da in jeder Hinsicht recht. Gästelistenplätze gibt's bei Figaro zu Hauf, ist aber auch nicht unbedingt schlecht, vor allem für die Veranstalter ein tolles Instrument.

Figaro scheint in den letzten Monaten so ein Format für sich entdeckt zu haben, das man ganz gut als Kulturdudler bezeichnen könnte. Das Programm ist nicht mehr so steif wie vor Jahren oder zu Zeiten von MDR Kultur, das ist schön. Auch dass man versucht, die kulturelle und musikalische Armut der restlichen MDR-Radios zu kompensieren. Aber prinzipiell ist das irgendwo auch ein Armutszeugnis und nicht Aufgabe einer Kulturwelle.

Außerdem ist das Konzept nicht zu Ende gedacht: Bayern 2 hat durchaus Züge eines Kulturprogramms, spielt aber keine klassische Musik. Dafür gibt es ja auch BR Klassik. Auch der MDR hat eine eigene Klassikwelle, die man nur mal – was wohl ab diesem Jahr geschehen soll – fördern müsste. Dann könnte sich Figaro gänzlich auf die riesige Welt der populären Musik konzentrieren und müsste nicht 1/3 (Journal?) bzw. 2/3 (restliche Sendezeit?) seines Programms mit Klassikfetzen à la Klassik Radio vollstopfen. (Nachtkonzert oder ganze Werke wären hingegen okay. Aber auch nicht notwendig.)

Inhaltlich gesehen ist's typisch MDR: Sich einen Anspruch anmalen, ihn aber bei genauer Betrachtung nicht einhalten. Basta. Die Unterschiede zu Bayern 2 und Nordwestradio sind deutlich zu hören …

Ich zähle vielleicht altersmäßig nicht unbedingt zur MDR Figaro Zielgruppe
Ich weiß, wie Du das meinst und zähle wohl auch nicht dazu, aber Figaro hat ja, das ist das Schöne, keine Zielgruppe im Sinne von Vonsoundsoviel bis Soundsoviel Jahren. Die senden für jedes Alter.
 
Da hat doch hier auf einer Kassette ein Fetzen von vor 17 Jahren überlebt. Ist das nicht der auf radiopannen.de mit Bach zum Oktoberfest verewigte Typ, der da Mozart an- und absagt, bevor nach einer Gedenkminute die Mittelwellennachrichten losbrüllen?


Mit einem Szenario, klassische Musik zu MDR Klassik abzuschieben, wäre ich überhaupt nicht einverstanden. Es sei denn, sie tun's auf die UKW-Kette von Jump, was ich wiederum sehr begrüßen würde.

Was die Frage des Inhalts angeht, so ist es schon interessant, wenn man in der Aufzeichnung einer öffentlichen Veranstaltung zwei schöne Klöpse wiederhört, dafür aber Anmerkungen mit politischem Hintergrund vermißt. Keine Parteipolitik. Kein aktueller Vorgang. Nur ein nicht ganz uninteressantes Detail zur gesellschaftlichen Entwicklung nach dem Systemausfall von '89.

Es gibt Häuser, bei denen fallen die Klischees und Vorurteile reihenweise in Scherben, wenn man erstmal den Blick hinter ihre Fassade wagt. Beim MDR werden sie immer wieder aufs neue bestätigt. Schade eigentlich.

Am Rande: Absagen mit Nennung von Tonmeister und Toningenieur sollten doch Produktionen von erlesener technischer Qualität vorbehalten bleiben. Bei 'nem Quickie aus dem Schnellreportagewagen, den man anderswo durchaus in besserer Qualität geboten bekommt, als beim MDR nun schon öfters aufgefallen, ist das 'n bißchen übertrieben.
 

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  • MDR Kultur 1995.mp3
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Die Einträge weiter oben zeigen doch auch deutlich das Dilemma, in dem der Kulturfunk steckt. Die einen sind begeistert, wenn "ein sehr breiter Kulturbegriff abgedeckt wird", anderen wiederum geht das zu weit. Ich kenne mehrere Kulturfunk-Hörer, die mit der doch sehr extremen Breite des Gebotenen (im schnellen Wechsel) nicht sonderlich glücklich sind. Die Mittsiebzigerin, zeitlebens begeisterte Musiklehrerin und Philharmoniegängerin gewesen, kann mit Rock/Pop aller Art nunmal absolut nichts anfangen und wird sich dem auch keinesfalls öffnen wollen und können. Ich beginne ganz langsam, mich anderem als Rock/Pop zu öffnen und bemerke, daß ich das nicht im schnellen Wechsel kann. Ich brauche Zeit, in die Materie einzutauchen und kann das z.B. sehr gut zu gegebenem Anlaß, sprich: Semperoper. Reingehen, tief durchatmen, hinsetzen, 2 oder 3 Stunden zunehmend gefesselt sein. Alles andere bleibt dabei draußen - zum Glück. Wenn ich tagsüber mal Radio hören möchte, ist mir Klassik im weitesten Sinne zumindest bislang nicht passend. Ich müßte alles stehen oder liegen lassen, um mich in einer Intensaität zu widmen, die ich tagsüber normalerweise nicht habe. Um Klassik zu umgehen, müßte ich aber auf eine Proll-Welle ausweichen - auch nix gekonnt, weder musikalisch noch journalistisch.

Eine "Trennung" dergestalt, daß der MDR eine UKW-Kette (na, welche wohl?) dem Prollfunk entzöge und darauf eine Art zweites Figaro (also ein zweites gehobeneres Programm) veranstaltete, das sich schwerpunktmäßig eher dem widmet, was im Bereich Popkultur abläuft, musikalisch irgendwo zwischen ByteFM und Zündfunk, zwischen "gut und ganz frisch" und Beatles, thematisch in kulturellen Dingen auch eher dort zuhause und ansonsten journalistisch breit aufgestellt und tagesaktuell sowie von der Darbietung her für erwachsene Menschen (nicht wie zunehmend bei Radio Eins für etwas ganz anderes...), das wäre etwas, wofür ich mich gewiß begeistern könnte. Dann könnte man auf Figaro durchaus mehr Klassik einziehen lassen, aber bitte ganze Werke und keinen "durchhörbaren" Formathäppchenfunk. Vielleicht gelänge dann sogar, MDR Klassik ohne Abstriche inhaltlich in Figaro aufgehen zu lassen und somit erstmals einem relevanten Hörerkreis (UKW!) zugänglich zu machen. Die Grenze zwischen beiden Programmen verliefe fließend, alles andere wäre Unsinn. Wie fließend das verlaufen kann, erlebe ich seit einem knappen Jahr bei mir außerhalb des Radios. Wenn man in "Semper 2", der eigentlichen Probebühne der Semperoper, den Opernsängerinnen auf 2 Meter gegenübersitzt und einfach akzeptieren muß, wie Feindbilder und falsche Vorstellungen zusammenbrechen und daß da Menschen mit Leidenschaft und Begeisterung hart arbeiten, mit denen man zu anderer Zeit vermutlich durchaus nachts über den Freibadzaun klettern könnte, müssen solche Grenzen einfach aufweichen. Alle Bereiche der Kultur aber in eine Welle pressen zu müssen, weil die Anstalt der Meinung ist, hauptsächlich dafür zu existieren, dem Privatfunk mit seinen eigenen Mitteln Konkurrenz zu machen, das geht nur mit starken Einschränkungen auf allen Seiten. Sehe ich zumindest so. Matthias sieht das sicherlich anders.

K6, frag doch mal nach, wie es zur Kürzung kam (oder: ob man bei den Organisatoren der öffentlichen Veranstaltung diesbezüglich überhaupt angeklopft hat). Wäre durchaus mal interessant.

Mir fällt dazu auch noch einer ein: die Zusammenarbeit der einzelnen Ressorts beim MDR scheint wirklich nicht optimal zu verlaufen. Da gab es gestern Abend auf Figaro die Aufzeichnung einer Gesprächsrunde aus der Semperoper zu hören. Sowohl Webseite als auch EPG wiesen 1 Stunde Laufzeit aus, während Anwesende sich eher an 1:30 erinnern konnten. Das Teil lief dann auch etwa 1:25 oder so. Hätte man nach EPG programmiert, wäre ein Drittel weggewesen. Und binnen 13 Tagen kann man doch auch den Namen des Menschen am Klafünf durch simples Anhören der ersten Minute der Produktion ermitteln und in den EPG eintragen, oder?

 
Die einen sind begeistert, wenn "ein sehr breiter Kulturbegriff abgedeckt wird", anderen wiederum geht das zu weit. Ich kenne mehrere Kulturfunk-Hörer, die mit der doch sehr extremen Breite des Gebotenen (im schnellen Wechsel) nicht sonderlich glücklich sind.

Dabei ist Figaro da ganz harmlos. Bei Deutschlandradio Kultur laufen erst Pankow, um dann die Akademiker mit Kunstlied zu verstören (von der CD, deren Cover für die Spießer schon „softpornographisch“ ist).

Beides bei Figaro völlig undenkbar. Die dortigen Vorgaben für das Tagesprogramm würden mich wirklich mal interessieren, denn so wie es sich anhört, dürfen da nicht eine Sekunde E-Gitarre und auch nicht eine Sekunde klassischer Gesang vorkommen. Hart durchformatiert, in beide Richtungen. Das Wort „Kulturdudler“ habe ich in diesem Zusammenhang auch schon gelesen.

Die Nutzung als wohlfeile Muzak im Bureau schlägt sich dann eben auch bei den Marktanteilen nieder, gerade auch im Vergleich zum Deutschlandradio Kultur, das in Teilen von Figaroland ebenso flächendeckend auf UKW zu empfangen ist. Walte nur Hugo, daß es dort zwar zu einer sicher angezeigten Feinjustierung kommt, aber nicht das nächste Programm platt, platt, seichtgebügelt, alles punky gottseidanky ...


Ich beginne ganz langsam, mich anderem als Rock/Pop zu öffnen

Und was hat das Radio dazu beigetragen? (Rhetorische Frage.)

Damit wären wir dann wieder bei Radio Brandenburg. Unvergessen die spürbar verbitterten, in der Endzeit in der Baracke gesprochenen Worte: Na, wollt ihr nochmal richtig schräg sein, bevor das dann alles schön klingen muß?

So, wie es das heute bei Figaro tut.


Eine "Trennung" dergestalt, daß der MDR eine UKW-Kette (na, welche wohl?) dem Prollfunk entzöge und darauf eine Art zweites Figaro (also ein zweites gehobeneres Programm) veranstaltete, das sich schwerpunktmäßig eher dem widmet, was im Bereich Popkultur abläuft

Sehe ich kritisch, nicht zuletzt auch, nachdem es beim seligen Radio Brandenburg diese Trennung so gerade nicht gegeben hat. Der immer schlimmer werdenden Tendenz, daß jeder für sich in seiner Sparte verblödet und für überhaupt nichts neues mehr offen ist, muß man nicht noch weiter Vorschub leisten.


für erwachsene Menschen (nicht wie zunehmend bei Radio Eins für etwas ganz anderes...)

Was durchaus überrascht, nachdem das Anfangsstadium als zweites Programm von Fritz eigentlich seit bald einem Jahrzehnt überwunden schien.


Vielleicht gelänge dann sogar, MDR Klassik ohne Abstriche inhaltlich in Figaro aufgehen zu lassen und somit erstmals einem relevanten Hörerkreis (UKW!) zugänglich zu machen.

Man müßte sich ohnehin mal anschauen, inwieweit das überhaupt ein richtiges Programm ist. Wenn ich das richtig sehe, hat Karl Friedrich noch immer nur den Titel „Projektleiter“.

Und das „aufgehen lassen“ (dort, nachdem es immerhin sogar eine rudimentäre UKW-Verbreitung gab) kann man beim Hessischen Rundfunk ja bestaunen.


Wenn man in "Semper 2", der eigentlichen Probebühne der Semperoper, den Opernsängerinnen auf 2 Meter gegenübersitzt und einfach akzeptieren muß, wie Feindbilder und falsche Vorstellungen zusammenbrechen

Das hätten wir jetzt aber nicht von Dir gedacht.


Alle Bereiche der Kultur aber in eine Welle pressen zu müssen, weil die Anstalt der Meinung ist, hauptsächlich dafür zu existieren, dem Privatfunk mit seinen eigenen Mitteln Konkurrenz zu machen, das geht nur mit starken Einschränkungen auf allen Seiten. Sehe ich zumindest so.

Eine Einschränkung ist dabei natürlich unstrittig: Die der Sendezeit. Siehe wiederum beim Hessischen Rundfunk und dessen Resterampe namens hr2, zu der ja nun auch noch Teile des inzwischen zum gepflegten Oldiedudler konvertierten Programms entsorgt wurden.


K6, frag doch mal nach, wie es zur Kürzung kam

Habe keinen V-Mann im Glashaus. Frag' doch Deine.

Wie: Sie werden halt über der Aufzeichnung gesessen und sich gedacht haben, jetzt machen wir das mal schön. Es gab auch noch einige andere Schnitte, und in der Veranstaltung war schon angekündigt worden, man werde allfällige Huster und Nieser natürlich rausschneiden. Die in Rede stehende Kürzung fiel als einzige dann aber inhaltlich auf, weil ein ganzer, in Erinnerung gebliebener Gedankengang fehlte. Herzlichen Glückwunsch!


(oder: ob man bei den Organisatoren der öffentlichen Veranstaltung diesbezüglich überhaupt angeklopft hat)

Dürfte auszuschließen sein, denn von der Seite aus hätte man zuallererst etwas anderes rausnehmen lassen, das sehr wohl über den Sender ging.


Sowohl Webseite als auch EPG wiesen 1 Stunde Laufzeit aus [...] Das Teil lief dann auch etwa 1:25 oder so.

Leider kein Einzelfall.

Die Sendung, die bis letzte Woche „Figaros Nachtmusik“ hieß (jetzt halt „MDR Figaro Nachtmusik“; der tolle Gag mit Figaros Dingsdabummsdas ist mit im Orkus der Corporate Identity gelandet), scheint ohnehin eher ein Zeitpuffer bis Mitternacht zu sein. Womöglich kommt das in der Form sogar laufend vor. Müßte man sich mal anschauen.

Und ja: Ich finde es unmöglich, daß sie im Glashaus offensichtlich nicht in der Lage sind, ihre Programmvorschauen aktuell zu halten.

Das Thema setzt sich dann weiter fort, wenn man sich einmal anschaut, in welcher Form sog. soziale Medien eingebunden sind. Nämlich primär als verlängerter Ausspielweg. Ich kann da nichts entdecken, das man als Einladung zum Dialog ansehen könnte. In dieser Community (die ohnehin schwer nach Abfallprodukt von Sputnik aussieht) unterhalten sich auch nur eine Handvoll Hörer miteinander, so zumindest der erste Eindruck, wenn man einen Blick darauf wirft.


Aber das führt hier wohl langsam alles viel zu weit ...
 
Die Einträge weiter oben zeigen doch auch deutlich das Dilemma, in dem der Kulturfunk steckt. Die einen sind begeistert, wenn "ein sehr breiter Kulturbegriff abgedeckt wird", anderen wiederum geht das zu weit.

Das Dilemma geht noch viel weiter und besteht darum, dass wir es ernsthaft nötig haben, ein Wort wie Kulturwelle zu gebrauchen. Im besten und einzig richtigen Fall sollte das, was im öffentlich-rechtlichen Hörfunk läuft, alles als kulturell zu bezeichnen sein. Und jetzt schlage mal einer in der Enzyklopädie nach, was Kultur heißt …

K 6, danke für den Mitschnitt.
 
Dabei ist Figaro da ganz harmlos. Bei Deutschlandradio Kultur laufen erst Pankow, um dann die Akademiker mit Kunstlied zu verstören (von der CD, deren Cover für die Spießer schon „softpornographisch“ ist).
Bei Pankow wäre ich sofrt dabei. Bei der Prohaska hätte ich unvorbereitet und tagsüber gewiß immer noch ein heftiges Problem. Schon deshalb sähe ich das ganze lieber in 2 Kulturwellen aufgeteilt, mit verwaschener Grenze.

Die Nutzung als wohlfeile Muzak im Bureau schlägt sich dann eben auch bei den Marktanteilen nieder, gerade auch im Vergleich zum Deutschlandradio Kultur, das in Teilen von Figaroland ebenso flächendeckend auf UKW zu empfangen ist.
An diesem Vergleich kann mans schön sehen, stimmt. Ist ja das gleiche Sendegebiet und zumindest in Sachsen-Anhalt und Thüringen, wo nicht König Kurt angeblich der Gattin wegen den DLF hat aufschalten lassen, steht ja eine vergleichbare UKW-Versorgung über Großsender zur Verfügung. Außerhalb des MDR-Gebietes, genauer: in Berlin, vermute ich noch etwas anderes: da hören viele von denen, die im MDR-Gebiet D-Kultur oder Figaro oder gar MDR Info als Dauerbeschallung (!) laufen haben, beispielsweise Radio Eins. Oder hörten. Bin auf die übernächste MA wirklich gespannt.
Ich beginne ganz langsam, mich anderem als Rock/Pop zu öffnen
Und was hat das Radio dazu beigetragen? (Rhetorische Frage.)
Direkt rein gar nichts. Nur indirekt: über jemanden, den ich vom Radio kenne und der die gleiche Entdeckung noch ne Nummer heftiger erleben mußte.

Damit wären wir dann wieder bei Radio Brandenburg. Unvergessen die spürbar verbitterten, in der Endzeit in der Baracke gesprochenen Worte: Na, wollt ihr nochmal richtig schräg sein, bevor das dann alles schön klingen muß?
Wobei das "schräg" dort ein völlig anderes, erwachsenes "schräg" war. Nicht das "schräg", das das Programm "nur für Erwachsene" glaubt anwenden zu müssen und damit so unfassbar an Wert verliert.

Sehe ich kritisch, nicht zuletzt auch, nachdem es beim seligen Radio Brandenburg diese Trennung so gerade nicht gegeben hat. Der immer schlimmer werdenden Tendenz, daß jeder für sich in seiner Sparte verblödet und für überhaupt nichts neues mehr offen ist, muß man nicht noch weiter Vorschub leisten.
Natürlich nicht! Deshalb auch die eher "verwaschenen Grenzen". Man kann auch gut und gerne aufeinander verweisen, wie man es früher bei manchen Anstalten nach den Nachrichten tat. Wenn die Kontrate zu heftig werden (zumindest auf kurzer Zeitskala), wirds halt schnell sehr, sehr anstrengend und es hagelt dann auch berechtigte Kritik Richtung "das ganze Werk". Abgesehen davon wünsche ich mir, von beiden Programmen nicht zu verblöden.

Und das „aufgehen lassen“ (dort, nachdem es immerhin sogar eine rudimentäre UKW-Verbreitung gab) kann man beim Hessischen Rundfunk ja bestaunen.
Nunja, der hr hat ja das gleiche Problem wie der MDR: er hat zu wenige Radioprogramme. hr1hr3youfm sind ja letztlich bis auf die dezent an bestimmte Lebensrealitäten angepaßte Musikfarbe das gleiche (nämlich kein öffentlich-rechtliches Radio), zu hr4 kann ich nichts sagen. Muß man sich doch nicht wudnern, wenn in der Resterampe hr2 vieles nicht zu der Beachtung kommen kann, die es verdient hätte. Geht ja mit der Popkultur genauso, Rebell und Walter hätten dorthin gehört, da "Kultur". Hat man ihnen ja auch nicht zugebilligt.

Das hätten wir jetzt aber nicht von Dir gedacht.
Ich brauche meine "Feindbild-Energie" dringender für andere Baustellen. ;)


Habe keinen V-Mann im Glashaus. Frag' doch Deine.
Mein V-Mann hat im Herbst 2010 gekündigt...


In dieser Community (die ohnehin schwer nach Abfallprodukt von Sputnik aussieht)
Ist es auch, wenn ich mich recht erinnere.
 
Bei der Prohaska hätte ich unvorbereitet und tagsüber gewiß immer noch ein heftiges Problem.

Dann mußte eben mal abends ins Schillertheater gehen. Bist ja keiner von diesen zünftigen Westberlinern, die es durchaus noch geben soll: „Ich gehe nicht in die Staatsoper!“

Oder wie wär's, wenn's nicht die Prohaska sein muß, mit dem Tresor? Fast jedenfalls? http://www.staatsoper-berlin.de/de_DE/content/kraftwerkmitte


wo nicht König Kurt angeblich der Gattin wegen den DLF hat aufschalten lassen

Ich kenne den ganz schnöden Grund, im schönsten Freistaat der Welt nach dem 31.12.1991 ums Verrecken nichts mehr aus Berlin im allgemeinen und „aus diesem Haus darf kein Ton mehr gesendet werden“ im speziellen auf der Antenne haben zu wollen.


Außerhalb des MDR-Gebietes, genauer: in Berlin, vermute ich noch etwas anderes: da hören viele von denen, die im MDR-Gebiet D-Kultur oder Figaro oder gar MDR Info als Dauerbeschallung (!) laufen haben, beispielsweise Radio Eins.

Wobei Deutschlandradio Kultur in Berlin durchaus reüssiert. Wirklich übel sieht es, wenn ich mich recht entsinne, in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern aus. Was, so fürchte ich, in erster Linie nicht einmal etwas über dieses Programm aussagt.


Ich beginne ganz langsam, mich anderem als Rock/Pop zu öffnen
Und was hat das Radio dazu beigetragen? (Rhetorische Frage.)
Direkt rein gar nichts.

Jaaa, wie gesaaacht, eine rhein retorische Frage. Es war ja kein Rabra im Spiel, wo man nicht gleich weggeschaltet hat, wenn 'ne Jeije ßu hören war.

Der Aspekt ist schon nicht ganz unwesentlich, wenn nach dem Ende von Radio Brandenburg diesbezüglich nichts blieb. Rein garnichts. Nicht einen Millimeter weitere Annäherung. Unter gewissen Konstellationen stimmt das schon sehr nachdenklich, zumal die letztlich wieder den allseits beliebten Radiobezug hatten.


Unvergessen die spürbar verbitterten, in der Endzeit in der Baracke gesprochenen Worte: Na, wollt ihr nochmal richtig schräg sein, bevor das dann alles schön klingen muß?
Wobei das "schräg" dort ein völlig anderes, erwachsenes "schräg" war. Nicht das "schräg", das das Programm "nur für Erwachsene" glaubt anwenden zu müssen und damit so unfassbar an Wert verliert.

Eben eines, das es nirgends mehr gibt.


Man kann auch gut und gerne aufeinander verweisen, wie man es früher bei manchen Anstalten nach den Nachrichten tat.

Unser Programm, im Ersten „Leichte Brise“ mit der Jukkebox ...


zu hr4 kann ich nichts sagen

Ein erster Eindruck neulich war jedenfalls zum Weglaufen.


Muß man sich doch nicht wudnern, wenn in der Resterampe hr2 vieles nicht zu der Beachtung kommen kann, die es verdient hätte. Geht ja mit der Popkultur genauso, Rebell und Walter hätten dorthin gehört, da "Kultur".

Letzteren gab es ja dort, bis „diese Sendung seit Mai 2005 wieder auf hr3 ausgestrahlt“ wurde, wie eine Online-Enzyklopädie tönt.

Gab es dazu seinerzeit irgendwelche Erklärungen (kann mich an nichts derartiges erinnern)? Hatte er bei hr2 von sich aus die Flucht ergriffen oder ist er umgekehrt wieder zu hr3 abgeschoben worden, in den sicheren Untergang, auch wenn das damals sicher nicht jeder wahrhaben wollte?


In dieser Community (die ohnehin schwer nach Abfallprodukt von Sputnik aussieht)
Ist es auch, wenn ich mich recht erinnere.

Die Verpackung ja auch, wie wir hier lesen konnten.

Na da.
 
Bei der Prohaska hätte ich unvorbereitet und tagsüber gewiß immer noch ein heftiges Problem.
Die würde ich aber echt gerne mal in der S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn oder im Bus treffen. Oder auf einer Single- oder After-Work-Party. Ist zwar zehn Jahre jünger als ich, aber das ginge ja gerade noch. Obwohl... Man weiß ja nie, wohin es solche Künstlerinnen mal auf der Welt verschlägt, ich bin ja Spandauer und somit irgendwie provinziell...

Matthias
 
Ich hör MDR-Klassik - das ist MDR-Figaro plus lange Musikstrecken nur klassische Musik ohne Moderation (wie von CD). Die Mischung von MDR-Figaro ist mir offengestanden zu "mutig". Außerdem hasse ich, was fast alle E-Musik- und Kulturprogramme der ARD schon seit ein paar Jahren machen: Das Zerreißen klassischer Stücke à la Klassikradio Hamburg – der erste Satz von Demundem von XYZ, der Schlussatz aus XY von Demunddem, der dritte Satz aus der Dingsbumssinfonie von XY usw usw. Ich für meinen Geschmack will bei klassischer Musik nicht nur die Best Of - Häppchen, so wie ich sie auch vom Ramschtisch auf diversen Samplern kaufen kann, sondern das GANZE WERK. Und was das angeht, ist Figaro (aber nicht nur die) echt bescheiden. :thumbsdown:
 
Oje, jetzt wird hier den Opernsängerinnen nachgehechelt ...
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Zum Thema Häppchen (ich komme!): Den Vogel schossen sie da vorgestern, nach einem Beitrag über... ja, um welche Preisverleihung ging es da gleich nochmal? Man findet online nichts dazu (irgendwie nachvollziehbar ist die Auswahl der „ausgewählten“ Beiträge generell nicht), und so bleibt nur die schon verblassende Erinnerung an Pfeifen im dunklen Wald über die steigenden Verkäufe von Klassik-CDs, welches das Wehklagen über den kulturellen Niedergang begleitete. Eines, bei dem an dem Schlagwort „Crossover“ festgemachte Kritik an Auswüchsen, mit der ich durchaus VCS Dira gehe, sich dann auch CD-Covern widmete. Aha. Man hätte es wohl lieber so hier (und so).

Äh, ja: Nach diesem Beitrag lief also etwas aus der/einer Preisträger-CD, einer Barockeinspielung. Es war ein Ausschnitt von geschätzt 90 Sekunden. Gemeint (auch wenn vielleicht ansatzweise darauf hinauslaufend) ist nicht gefühlt, sondern tatsächlich nach bestem Gewissen geschätzt. Und danach dann ganz schnell weiter mit dem nächsten Schangsong (nach Helga Hahnemann: für die armen Pariser).

Gestern dann hatte es die Anmoderation des Musikfölletöngs in sich: Es gehe darum, „das Internet im Bereich der ernsten Musik für die Musikberichterstattung nutzbar zu machen“. Vielleicht hieß es auch „Musikkritik“, aber ansonsten wurde das tatsächlich so gesagt (hatte mir hinterher extra was aufgekritzelt), eingeschlossen den untoten Begriff „ernste Musik“. Aha. Solche Sache wie musik-in-dresden.de bilde ich mir wohl nur ein; auch, wie dort Kulturjournalisten schreiben, wenn sie nicht durch Weichspülerkonzentrat gezogen wurden.

Und so geht das eben immer weiter, so jedenfalls der Eindruck nach ein wenig Beschäftigung mit diesem Programm, wobei seit dieser Nummer mein rechter Zeigefinger ohnehin ausgesprochen locker sitzt (um den bislang versäumten Rückverweis auf „nicht senderelevant“ nun auch noch nachzuholen).

Da fühlt man sich bei Deutschlandradio Kultur wesentlich besser aufgehoben. Mitunter schon spontan richtig heimisch, wenn der M. moderiert (macht der eigentlich in Brabbelsberg überhaupt noch was?).
 
Hallo zsamme,
ich denke, dass dieses Forum eine doch nicht zu unterschätzende Bedeutung geniesst.
Warum;
durch absoluten Zufall(beim Durchzappen) geriet ich auf den akustischen Sondermüll namens NDR2;ein dort damals Dienstschiebender(die höfliche Bezeichnung wäre Moderator) sagte, dass er oft privat ua auf dem Radioforum surfen würde und gut versteht, warum NDR2 hier so absolut schlecht davon käme..
NDR-2 ist nach wie vor das Oberletzte und der Präzidenzfall für das Verprassen von Gebühren(welche nicht einmal steuerlich absetzbar sind).
Das Gegenstück dazu und hier schliesst sich der Kreis,ist ua MDR Figaro.
Es gleicht einer Entspannungsoase,einem ruhigen Wasserfall mitten auf einer sonnendurchfluteten Lichtung im Urwald;
eine akustische Erholung per excellenze,vergleicht m,an diese Kreativoase mit dem privaten Sondermüll aller(fast aller) deutschen Radioprogramme!!
Erst durch dieses bewusste Wahrnehmen derartiger Oasen,wo man auch als Hörer respektvoll behandelt wird,erkennt man die (Entschuldigung!!),mit welcher Scheisse akustischerweise, der Teutone tagtäglich totgedudelt wird!!
Es gibt in der Rundfunkwüste Deutschland mit einer akustischen Kongruenz von fast 99% nur noch sehr,sehr,sehr wenige Oasen,wo man sich als Hörer wohl und aufgehoben fühlt;
dazu zählt eben ua Figaro und HR1.
Alles andere ist reif für die Tonne, die Berater, welche dort ihren Job tun und unsere Gelder verprassen, sollten schleunigst den Job wechseln,da diese Versager Sender und deren Erfolg nur ausschl. an der Quote der Nocheinschaltenden bemessen,weniger bzw fast überhaupt nicht an der Qualität,dem Tiefgang und dem empathischen Inhalt der Programme!!
 
Oje, jetzt wird hier den Opernsängerinnen nachgehechelt ...
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[Off Topic]
Ich nicht, auch wenn manche der Damen, die ich bislang in der Semperoper auf der Bühne erleben durfte, durchaus auch optisch eine Augenweide sind. Mein ganz privater (und unerreichbarer) Edelstein ist jedoch keine Opernsängerin, sondern Biologin. Lebt beinahe im Wald, ist 100% ungeschminkt, findet aufgeklebte Fingernägel genauso eklig wie ich, kann mit der Sense umgehen, ist weitgehend Selbstversorger, hackt das Holz, mit dem sie ihre Wohnung etwas heizt, selbst. Hat nen fabelhaften kleinen Sohn, liegt kulturell mit mir auf einer Wellenlänge, liebt die Skulpturen von Ernst Barlach (ich auch), hört Deutschlandfunk und Figaro und findet die Thüringer Radiosender grauenvoll. Habe nie (ungelogen!) zuvor eine Frau erlebt, die Herz und Seele so berührt hat wie sie. Wenn ich ihr gegenüberstehe habe ich das Gefühl, die gesamte Schönheit dieser Welt stünde mir gegenüber. Ich muß leider auch beim davon-Träumen bleiben wie der Pianist bei der Dame mit dem "softpornographischen" CD-Cover. Derzeit. Vielleicht lange. Vielleicht für immer. Aber ich werde warten. Die Tür bleibt angelehnt.

So, mußte mal gesagt werden, nicht daß noch jemand denkt, ich lebte nur in kHz, kBit/s und dB. Da lebe ich nur, weil / wenn ich nicht "anders" leben kann oder darf. So "anders" wie sie.
[/Off Topic]
mit der ich durchaus VCS Dira gehe
emotlol_2.gif

Wetten, daß den keiner begreifen wird, verehrter K6?

Gestern dann hatte es die Anmoderation des Musikfölletöngs in sich: Es gehe darum, „das Internet im Bereich der ernsten Musik für die Musikberichterstattung nutzbar zu machen“. Vielleicht hieß es auch „Musikkritik“, aber ansonsten wurde das tatsächlich so gesagt (hatte mir hinterher extra was aufgekritzelt), eingeschlossen den untoten Begriff „ernste Musik“. Aha. Solche Sache wie musik-in-dresden.de bilde ich mir wohl nur ein; auch, wie dort Kulturjournalisten schreiben, wenn sie nicht durch Weichspülerkonzentrat gezogen wurden.
Von der NMZ und von Taktlos bei den Kollegen von BR Klassik nebst Nachhör-Möglichkeit im Netz haben die offenbar noch nichts gehört im Glaskasten zu Halle? Ist vielleicht auch besser, dann bekämen sie die Kritik wneigstens nicht mit, die im verlinkten Thread steht.

Da fühlt man sich bei Deutschlandradio Kultur wesentlich besser aufgehoben. Mitunter schon spontan richtig heimisch, wenn der M. moderiert (macht der eigentlich in Brabbelsberg überhaupt noch was?).
M.? Mir fällt erstmal nur Dieter Kassel ein... ohne "M".

durch absoluten Zufall(beim Durchzappen) geriet ich auf den akustischen Sondermüll namens NDR2;ein dort damals Dienstschiebender(die höfliche Bezeichnung wäre Moderator) sagte, dass er oft privat ua auf dem Radioforum surfen würde und gut versteht, warum NDR2 hier so absolut schlecht davon käme..
Wiebitte? Das wurde live auf dem Sender gesagt? Sowas ist bei allem Verständnis, das ein halbwegs bei intakter Gesundheit habender Mensch dafür aufbringen muß, leider immer noch ein Kündigungsgrund. Die Spielregeln hinter einem Arbeitsvertrag sind nunmal so.

Das Gegenstück dazu und hier schliesst sich der Kreis,ist ua MDR Figaro. Es gleicht einer Entspannungsoase,einem ruhigen Wasserfall mitten auf einer sonnendurchfluteten Lichtung im Urwald; eine akustische Erholung per excellenze,vergleicht m,an diese Kreativoase mit dem privaten Sondermüll aller(fast aller) deutschen Radioprogramme!!
Erst durch dieses bewusste Wahrnehmen derartiger Oasen,wo man auch als Hörer respektvoll behandelt wird,erkennt man die (Entschuldigung!!),mit welcher Scheisse akustischerweise, der Teutone tagtäglich totgedudelt wird!!
Nicht alles, was gut und sende-wert ist, ist entspannend. Manches, was dringend gesendet werden müßte, ist sogar alles andere als entspannend. Den von Dir beschriebenen Kontrast verstehe ich dennoch. Ja, allein die akustische Anmutung unterscheidet sich Lichtjahre vom üblichen Funk. Ähnliches wirst Du vermutlich auch auf Bayern 2 hören können (selbst dann, wenn "junge" Themen drankommen), ähnliches hättest Du auf Radio Brandenburg bis Sommer 1997 hören können. Eine völlig andere Ansprache der Hörer, bei der man sich geachtet und ernstgenommen fühlt.

Es fehlt Figaro aber offenbar doch eine ganze Menge zu einem Programm wie es Radio Brandenburg einst war. Ich kenne Figaro kaum, da ich spontan nicht damit emotional verbunden war. Wenn ich aber lese, was K6 so schreibt (er ist aufmerksamer Zuhörer, wie sicher schon bemerkt), dann ist dem wohl tatsächlich so.
 
[Off Topic]Wiebitte? Das wurde live auf dem Sender gesagt?
So wie ich den Beitrag verstanden habe, kennt caesar44 jemanden, der früher bei NDR 2 moderiert hat und heute radioforen.de liest. ;)

[Off Topic]
Ich nicht, auch wenn manche der Damen, die ich bislang in der Semperoper auf der Bühne erleben durfte, durchaus auch optisch eine Augenweide sind. Mein ganz privater (und unerreichbarer) Edelstein ist jedoch keine Opernsängerin, sondern Biologin. Lebt beinahe im Wald, ist 100% ungeschminkt, findet aufgeklebte Fingernägel genauso eklig wie ich, kann mit der Sense umgehen, ist weitgehend Selbstversorger, hackt das Holz, mit dem sie ihre Wohnung etwas heizt, selbst. Hat nen fabelhaften kleinen Sohn, liegt kulturell mit mir auf einer Wellenlänge, liebt die Skulpturen von Ernst Barlach (ich auch), hört Deutschlandfunk und Figaro und findet die Thüringer Radiosender grauenvoll. Habe nie (ungelogen!) zuvor eine Frau erlebt, die Herz und Seele so berührt hat wie sie. Wenn ich ihr gegenüberstehe habe ich das Gefühl, die gesamte Schönheit dieser Welt stünde mir gegenüber. Ich muß leider auch beim davon-Träumen bleiben wie der Pianist bei der Dame mit dem "softpornographischen" CD-Cover. Derzeit. Vielleicht lange. Vielleicht für immer. Aber ich werde warten. Die Tür bleibt angelehnt.
?
 
Youtube? Musikvideo? Braucht man garnicht erst anzuklicken, geht mit deutscher IP sowieso nicht ...


Mein ganz privater (und unerreichbarer) Edelstein [usw.]

Jaaajaaa ...


mit der ich durchaus VCS Dira gehe
emotlol_2.gif

Wetten, daß den keiner begreifen wird, verehrter K6?

Ich kann nichts dafür, daß jetzt die Rede ausgerechnet vom MDR war und nicht von RBB oder HR. Oder Radio Maryja ...


Da fühlt man sich bei Deutschlandradio Kultur wesentlich besser aufgehoben. Mitunter schon spontan richtig heimisch, wenn der M. moderiert (macht der eigentlich in Brabbelsberg überhaupt noch was?).
M.? Mir fällt erstmal nur Dieter Kassel ein... ohne "M".

Nicht doch. Muß man denn immer alles ganz plump und direkt ...

Anhang beachten. Klingelt's jetzt?


Den von Dir beschriebenen Kontrast verstehe ich dennoch. Ja, allein die akustische Anmutung unterscheidet sich Lichtjahre vom üblichen Funk.

Hier liegt offenbar ein Mißverständnis vor: Die Rede ist von Kulturprogrammen, hier im speziellen halt dem des MDR. „Üblicher Funk“, also solche, äh, Modulation wie das angeführte NDR 2 ist hier von vornherein außerhalb der Betrachtung. Das zählt erst garnicht. Ich nenne zur Verdeutlichung auch gern noch einmal den Spruch, den auch nur richtige Radiofreaks verstehen werden: Figaro ißt der einßige Radioßender deß MDR!!


Es fehlt Figaro aber offenbar doch eine ganze Menge zu einem Programm wie es Radio Brandenburg einst war.

Das Hauptproblem beschreibt das schon genannte Wort „entspannend“. Was da tagsüber läuft, ist von vorn bis hinten entspannend, muß es wohl per Vorgabe des Bosses sein. Mancher hätte es dazwischen zur Abwechslung auch gern mal anregend.

Und bei den Wortbeiträgen kommt einem (aktuelle Beispiele sind genannt) eben auch schonmal das Kopfschütteln und das böse Wort vom Elfenbeinturm in den Sinn. Da erinnert man sich dann auch sehr schnell wieder daran, daß es sich hier um ein Programm des MDR handelt.

Noch eine Ansage: Ich kann bis hierher keinen Vergleich mit den Kulturprogrammen anderer ARD-Anstalten anbieten, nur sehr flüchtige Eindrücke von hr2, bei denen ich erstmal wenig wohlwollendes zu sagen hätte. Wohl aber habe ich den Vergleich zum Deutschlandradio. Das gibt's auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf UKW. Deshalb liegt hier keine Konstellation mit einem Einäugigen unter lauter Blinden vor.
 

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Ich war gerade mal wieder drei Tage im MDR-Sendegebiet unterwegs, habe im Auto durchgehend Figaro gehört und muss noch mal betonen, dass mir das Programm sehr gut gefällt. Es ist doch super, wenn man gerade ins Auto steigt und gleich als Erstes ertönt die Ouvertüre zu "Candide" von Leonard Bernstein. Gestern lief aus Anlass der bevorstehenden Oscar-Verleihung ein vierstündiges Special mit Hintergrundgesprächen und viel Filmmusik, leider musste ich zwischendurch öfter mal das Auto verlassen, aber ich bleibe dabei: tolles Programm.

Matthias
 
Oh Gott, Filmmusik; ja, das Zeug spielen sie auch gern ...

Aber mal eine andere Frage: Wie stellt sich die Sache denn im Vergleich zum RBB-Kulturradio dar? Warum hört man in Berlin den einzigen Radiosender des MDR (der bekanntlich für Berlin die Priorität bei Jump sieht) und nicht ganz einfach die 92,4?
 
Heute lief einiges von Martin Böttcher, weil Karl May ja gestern 170 Jahre alt wurde. Ich mag Filmmusik. Zu Deiner Frage: Das rbb-Kulturradio ist für meinen Geschmack zu klassiklastig. Das ist mir zu eng. Ich plädiere für einen möglichst vielfältigen Kulturbegriff. Mir ist ja auch die Musikfarbe bei 88,8 zu eng. Ich möchte nicht nur Pop, sondern Vielfalt. Also beziehe ich meine Berlin-Infos von 88,8 und höre ansonsten andere Sender, vorwiegend MDR Figaro und Deutschlandradio Kultur.

Matthias
 
Das RBB-Kulturradio claimt ja schon Hier spielt die Klassik.

Für mein Empfinden ist es bloß gerade der vielfältige Kulturbegriff, mit dem es bei Figaro hapert, bei dem sie so tun als ob. Was da neben den Klassik- und Barockhäppchen läuft und, wie mir zugetragen wurde, von ihnen selbst „gehobene Popmusik“ genannt wird („gehoben“ scheint ein beliebtes Schwurbelwort zu sein), ist in meinen Ohren schnödes Lounge-Gedudel. Es fällt vor allem dann auf, wenn man mit Deutschlandradio Kultur vergleicht.

Ansonsten ist die Beurteilung halt deutlich weniger wohlwollend, wenn man über die Wortbeiträge schon mehrfach den Kopf geschüttelt hat. Auch da fällt der Unterschied zum Deutschlandradio ziemlich auf.
 
Ich plädiere für einen möglichst vielfältigen Kulturbegriff. Mir ist ja auch die Musikfarbe bei 88,8 zu eng. Ich möchte nicht nur Pop, sondern Vielfalt.

Gebe K 6 da völlig recht.

Der breite Kulturbegriff wird ja sinnvollerweise beim RBB durch kulturradio, radioeins, Funkhaus Europa (auch, wenn's hauptsächlich von WDR und RB kommt) sowie teilweise auch Fritz aufgegriffen. Also durch das Zusammenspiel dieser drei, vier Wellen. Dabei ist der Sendername kulturradio etwas blöd gewählt, ja. RBB Klassik wäre da treffender … ;) Oder radiodrei. Haha.
 
Heute hätte ich bald angerufen, und ein Kollege meinte, ich solle es doch tun und dabei einen schönen tschechischen Akzent vortäuschen ...

Bitte, könnten Sie endlich mal, ich habe schon mehrmals Einträge geschrieben, bei einem Forum, dafür sorgen, daß in Dresden es bei den Anmoderationen der Opernrezension Schwanda heißt und nicht Svonda!! Do is' e' gleenes Häkchen über dem S!!!!​

Und dann noch damit anfangen, ob die Sängerleistungen wieder so zu kritisieren seien wie bei Alcina. Wo mancher moniert hatte, man könne Barockoper nicht singen wie Strauss und Wagner, daß der Kronleuchter klirrt. Weinberger, ein bekannter Barockkomponist. Oder so.


Man kann als DT64-Kind ja noch würgend die von jemandem mal so schön Gesäusel genannte Ansprechhaltung runterschlucken. Aber wenn einem dann auch noch ob der Inhalte das Kopfschütteln anfällt – ja, dann wird's schon regelrecht bitter.

Erster Versuch mit dem RBB-Kulturradio: Spricht im Wort deutlich mehr an. Was die Musik angeht, ist der erste Eindruck potentiell fatal: Die größten Hits des 17., 18. und 19. Jahrhunderts. Täuscht vielleicht auch. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema ...
 
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