Füllwörter wie "äh" oder "öh" vermeiden?

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Gutz

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Hallo an alle Kollegen,
der Threadtitel sagt eigentlich schon genau aus welches Problem ich hier habe.

Während meinen Moderationen gebrauche ich viel zu oft Füllwörter wie "äh" oder "öh" um während dieser Denkpause die Formulierung meines nächsten Satzes zu gestalten.
Es ist nicht so als ob ich nichts mit zu teilen hätte oder nicht wüsste was ich sagen sollte, jedoch unterlaufen mir dieses Schnitzer z.T. bis zu 4x in einer Moderation.
Da ich gerne abwechslungreich, unterhaltssam und vor allem inhaltlich treffend formuliere ist mir eine exakte und somit wohl überlegte Wortwahl sehr wichtig, wodurch ich jedoch unbewusst ständig dümmliche Verfüllungen meiner Denkpausen verwende.
Da ich kein Manstreamradio mache und demnach auch nicht eine solche Zielgruppe bediene, ist dies nicht gar so schlimm, was auch von den "alten Hasen" hier im Forum so beschrieben wurde.
Zudem ich von euch im Allgemeinen zu einem Aircheck z.T. gar überschwängliches Lob bekommen habe, bis auf diese Tatsache natürlich.
Wenn ich z.B. einen Titel ankündige und eine kurze Künstlerbiographie anfüge, möchte ich diese Füller demnächst vermeiden.
Auch wenn ich mir die Moderation stichwortartig vor schreibe, komme ich nicht um diese Sache herum um mich gewählt und treffend aus zu drücken, wobei ich es noch nicht versucht habe mir alles komplett vor zu schreiben, was ich auch nicht möchte.

Gibt es irgendwelche Tricks, die mir helfen meine Moderation dahingehend zu verbessern, denn meine Denkpausen mit quälender Stille zu überbrücken erscheint mir nicht sinnvoll.

Schönen Gruß
Gutz
 
Eine sehr gute Frage!
Auch mir ist das gleiche bei meiner eigenen Moderation aufgefallen. Nach langer Sendepause habe ich vor einigen Tagen mal wieder eine Stunde gesendet und obwohl ich mich sehr vorbereitet habe, sind mir viele Äh´s und Öh`s unterlaufen. Für einen Tip, dass zu unterbinden, wäre auch ich sehr dankbar,
 
Was spricht gegen Moderationen, die man sich vorher aufschreibt? Muss ja nicht steif klingen. Schreibe sie Dir auf, lies sie Dir vor und korrigiere den Text so lange, bis er passt. Es ist keine Schande, sich seine Moderationen vorher zu schreiben. Freie Moderation anhand von Stichpunkten ist durchaus eine Kunst.
 
Naja viel schlechter werden kanns dadurch ja nicht unbedingt.
Ich werde es zur nächsten Sendung einmal probieren.
Gibt es noch weitere Vorschläge?
 
Hmm ... leider wurde mein Aircheck noch nicht bewertet - aber ich weiß, dass ich unbewusst ebenfalls mit "Lückenfüllern" arbeite - bei mir hört Ihr z.B. sicher häufiger ein langgezogenes "Jaaaaa" ... Also: Problem nachvollziehbar, zumal ich jede Sendung aufzeichne, um mir die Moderationen im Anschluss an die Sendung noch einmal anzuhören. Meine Moderationen bereite ich für gewöhnlich stichwortartig am Senderechner vor, wo ich diese (in mAirList) in die Bemerkungen zu den Titeln oder separate Platzhalter schreibe.

Als ich mit Internetradio begonnen habe, ist mir bei meinen Mitschnitten aufgefallen, dass mir "ein Lächeln" in der Stimme fehlte. Dafür habe ich mir einen großen Smilie gemalt, den ich direkt neben den Bildschirm in mein direktes Blickfeld gehängt habe. Ich bilde mir ein, dass für die Hörer mittlerweile häufiger ein Lächeln zu hören ist. Vielleicht sollte ich das auch mal mit den "ähms", "jaaaas" u.s.w. probieren

Ein Freund der fertig formulierten und aufgeschriebenen Moderation bin ich eher nicht. In meinem früheren Leben war ich im Vereinswesen häufig in der Situation, vor zahlreichen Zuhörern z.T. frei zu sprechen. Dabei habe ich anfangs meine Reden komplett geschreiben und dann vorgelesen, bin aber schnell zu Stichworten und freier Formulierung übergegangen. Das liegt mir persönlich besser - und gibt mir eine Menge Flexibilität. Aber hier macht ganz sicher auch Übung den Meister - ebenso spielt das persönliche Empfinden eines jeden Einzelnen eine große Rolle.

Da Gutz schreibt, dass ihm "eine exakte und somit wohl überlegte Wortwahl sehr wichtig" ist, spricht sicher nichts gegen das Vorformulieren und Verfeinern, wie es Hefeteich beschreibt. Allerdings ist dabei das Verfeinern aus meiner Sicht sehr sehr wichtig, damit sich die Moderationen anschließend nicht abgelesen anhören.

Die gesamte Diskussion interessiert mich hier sehr. Weiter so - vielleicht können wir uns weiterhin "gegenseitig befruchten"? ;)

VG, TomTom

Nachtrag:
Meine Hörer/innen bestätigen mir immer wieder, dass meine Platzhalter nicht wirklich wahrgenommen werden. Ich glaube, dazu muss man schon ziemlich genau hinhören.
 
Hmm ... leider wurde mein Aircheck noch nicht bewertet
Hatte ich noch vor, hab's aber auf die lange Bank geschoben. Gehört habe ich den Download jedenfalls und mir schon ein Urteil gebildet. Nur die schriftliche Urteilsbegründung fehlt noch.
Vorab, in Kürze: Angenehm zu hören. Fast schon zu perfekt. Schade, dass Du schon vergeben bist (radiotechnisch, meine ich jetzt :oops:).
Allerdings ist dabei das Verfeinern aus meiner Sicht sehr sehr wichtig, damit sich die Moderationen anschließend nicht abgelesen anhören.
100% Zustimmung. Sich den Text am Bildschirm immer wieder laut vorlesen, bis er persönlich und flüssig klingt. Erst dann ausdrucken.
Die gesamte Diskussion interessiert mich hier sehr. Weiter so - vielleicht können wir uns weiterhin "gegenseitig befruchten"? ;)
Klingt nach einem geistigen Gangbang. :wow:
Meine Hörer/innen bestätigen mir immer wieder, dass meine Platzhalter nicht wirklich wahrgenommen werden. Ich glaube, dazu muss man schon ziemlich genau hinhören.
Dieser Aufforderung leiste ich Folge und höre es mir unter dem Aspekt noch einmal an.
 
OFF TOPIC:
Klingt nach einem geistigen Gangbang.
Muss man mögen ... :wow:
Schade, dass Du schon vergeben bist (radiotechnisch, meine ich jetzt :oops:).
Nichts ist für immer - und ich bin ja nicht mit dem Radio verheiratet. "Schau'n mer mal ..."
Dieser Aufforderung leiste ich Folge und höre es mir unter dem Aspekt noch einmal an.
Falls Du das live tun wolltest: Am 29.02.2012 muss ich leider passen, bin aber am 07.03. wieder "on air".
Danke schon einmal im Voraus.
 
Darf man, webradio.
Aber Hefeteich hat es so verstanden, wie ich es meinte: nämlich den Aircheck z.B. "mit einem Ohr in diese Richtung" zu hören.

Ansonsten hätte ich durchaus auf diese ausführliche Formulierung verzichtet, weil meine Hörer es NICHT wahrnehmen. Punkt.
 
Wie wäre es denn mit einem Rhetorik-Lehrgang, eventuell sogar für wenig Geld an einer der vielen Volkshochschulen, oder ein "Sprechtrainer"? - Es muss ja nicht gleich Schauspielunterricht sein.
 
Rhethorik Lehrgang und VHS finde ich jetzt mal echt einen garnicht so schlechten Vorschlag.

Was mir selbst jedoch aufgefallen ist, dass wenn ich selbst Vorträge oder Präsentationen halte, ich so gut wie keine Füllwörter benutzen muss.
Lediglich wenn ich in meiner gewohnetn Umgebung in meinem Zuhause am Mic sitze unterläuft mir das.
Wahrscheinlich habe ich dann nicht die nötige Anspannung weil ich mein Publikum nicht sehe, und es für mich eher einen Charakter hat von:
"Ich präsentiere meinen Freunden an der heimischen Stereoanlage meine neuesten Musikentdeckungen"
 
Will nur der grammatikalischen Ordnung halber hier festhalten: "äh" oder "öh" sind keine Füllwörter, es sind überhaupt keine Wörter, es sind Füllgeräusche!
 
:confused:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verzögerungslaut

Um jetzt auch mal Haarspalterisch zu werden, werden alle "Geräusche", die der Mensch mit seiner Glottis erzeugt als Laut bezeichnet und nicht als Geräusch.
Wenn ich mit den Zähnen klappere oder mit der Zunge Schnalze ist das ein Geräusch.
Zudem gibt es den Begriff "Füllwörter" zu welchem auch Laute wie "äh" zählen.

Wenn noch jemand etwas Werthaltiges beisteuern möchte wäre ich sehr erfreut.
 
Wobei ich mich frage was an Füllgeräusche so schlimm ist solange sie in einem überschaubaren Rahmen bleiben. Wenn man aus aufgezeichneten IVs alle Füllgeräusche rausschneidet, klingt das ganze Take total unnatürlich...
 
Ich kann ja mal was raus schneiden, das muss ich mir allerdings noch überlegen.
Innerhalb des Contents würde es vielleicht kaum jmd. eklatant stören, aber es ist schon sehr auffälig
 
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