ricochet schrieb:
Es ist nicht sinnvoll ein deutsches Radioprogramm gezielt auf eine ältere Hörerschaft zuzuschneiden
JesusMaria.... das war es auch nicht! Es ergibt sich aber einfach so- bedingt durch Akzeptanz und Hörverhalten. Ein solches Programm erreicht immer mehrheitlich älteres Publikum, auch wenn du das nicht wahrhaben willst. Ist aber so.
RPR2 war nach der letzten MA zweitstärkster Sender in Rheinland-Pfalz. Noch vor swr4 und allen anderen Südwest-Wellen!
RPR1 hatte damals gerade mal 100Tsd Hörer mehr, alle Zahlenangaben gerundet.
Und trotzdem konnten weder grosse Werbeagenturen und deren Etats noch vor Ort lokal-regionale Kunden gewonnen werden, nicht in nenneswerter Anzahl.
Sie haben nichts, aber auch gar nichts falsch gemacht. Neue und alte Schlager wurden gleichermassen präsentiert, es gab Unterstützung durch die Presse - deren Gesellschafter ja in der RPR beteiligt waren. Es gab Events und Höreraktionen Man hat alles versucht, die Sache rechnete sich einfach nicht.
Niemand hat der RPR eingeträufelt, es dann mit BigFM zu versuchen. Es ergab sich so, dass eine Kooperation wesentlich kostengünstiger durchzuführen sei. So hat man sich eben dafür entschieden, denn eine reine Jugendwelle fehlte bis dahin auch.
In der für die Werbewirtschaft relevanten Gruppe der 14-49jährigen Hörer konnte RPR2 nur 85.000 Hörer erzielen, von insgesamt 235.000 Hörer letzte 14 Tage.
Man mag über den Sinn oder Unsinn dieser Fixierung lange diskutieren. Ich halte sie auch für falsch und bald überholt, allein schon durch die Alterspyramide.
Aber die Zahlen sagen eindeutig: Deutschsprachiges Songmaterial der Marke "Schlager und so ähnlich" findet
immer bei den älteren Zuhörern mehr Anklang als bei Hörern unter 30. Das ist einfach so, und im Verhältnis 1:3 oder gar 1:4. Bei den unter 30jährigen akzeptiert es einer, während drei oder vier abschalten.
Das mit dem "generationenübergreifenden" Schlagerformat ist reines Wunschdenken, das wird bei keiner Akzeptanz funktionieren. Oder man macht ein reines Schlagerradio als Sparte, so wie Paloma. Toi toi toi.
Um einem anderen Irrtum vorzubeugen: Es ist keineswegs so, dass "die Zunft" überall das gleiche Konzept verkauft und nicht an die Zukunft gedacht wird. Diese Denke ist mal wieder unlogisch. Irgendwann läuft es sich alles tot und ist der Sättigunsgrad auch einmal erreicht.
Wem soll dann was verkauft werden, sarkastisch gefragt???
Wer genau hinhört, wird den eingetretenen Unterschied zu mehr Musikangebot und mehr Vielfalt bemerkt haben. Dies ist nur der Beginn. Wenn es mehr UKW-Frequenzen gäbe, sähe es anders aus. So wartet viel in der Schublade und auf dab+.
Die nächsten Positionierungen werden "music of your life" unter Einbindung aktueller Musik -siehe in etwa hr1- und ein MOR-Format -in etwa das alte Arabella-Format- sein, inkl. einem gezielten kleinen Deutschanteil. Sage ich mal so, ohne mich jetzt zu weit aus dem Fenster zu lehnen.