NRW-Verleger-Jugendfunk: Kommt „Dein FM“ jetzt etwa doch noch?

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Wir diskutieren hier ständig über die Vergabe der ehemaligen D-Radio-Frequenzen...und was passiert: Nichts!
Genauso in Sachen DAB-Landesmux.

Es kann doch wohl nicht so schwer sein, 10 Frequenzen und ein paar Capacity Units in einem digitalen Multiplex auszuschreiben!!!

Die Angelegenheit bekommt inzwischen ein echtes Geschmäckle: Die Verleger haben offenbar keinen Bock, an einem Jugendradio beteiligt zu werden, da sie mit dem "Lokalfunk" genug verdienen, möchten aber andererseits auch nicht, dass ihnen Konkurrenz entsteht.
Die LfM nimmt auf deren Interessen gesteigerte Rücksicht, womit sich die Ausschreibung immer weiter verzögert.

Das hatten wir doch schonmal (auch wenn es die meisten wohl vergessen haben): Es gab in NRW bereits eine Ausschreibung für einen DAB-Multiplex im L-Band. Auch der zog sich ungemein in die Länge. Keiner der Interessenten bis auf Domradio erfüllte meines Wissens die Kriterien und der Mux ist auch niemals an den Start gegangen.

Mal wieder typisch NRW!
 
Hier ein Thread aus dem Jahr 2004, den ich eben aufgefunden habe (manchmal ist es gut, dass das Internet nichts vergisst!). Es ging damals neben dem Multiplex im L-Band auch um den jetzigen Landesmux auf Kanal 12D:
Für die landesweite DAB-Frequenz haben sich der Kölner Sender Domradio, das Berliner Kinderprogramm Radijojo und ebenfalls Truck Radio beworben.

Eine interessante Bewerber-Mischung gibt es im die regionalen L-Band-Programmplätze. So hat sich zum Beispiel Radio Deluxe auf Smooth Jazz, relaxten Soft Soul und coole chill out Sounds spezialisiert und damit bereits Fan-Gemeinden in München und Berlin aufgetan. Das türkisch-sprachige Radyo Metropol FM ist bereits seit Jahren ein beliebtes Programm der Berliner Türken. Hit-FM Russia versorgt bereits seit neun Jahren fast alle Staaten der ehemaligen UdSSR mit aktuellen internationalen und russischen Hits. Mallorca-Urlauber kennen vielleicht schon den Bewerber 95,8 FM Mallorca Das Inselradio und freuen sich bei Lizenzerteilung auf Urlaubsfeeling auf dem Kölner Balkon.
Quelle: http://forum.digitalfernsehen.de/fo...vb-c/5269-heute-stichtag-bei-ish-lfm-nrw.html

Nur zur Erinnerung: Radio NRW durfte problemlos via DAB senden: Gegen den Festplattendudler "Power Radio" hatte die LfM keine Einwände.

Wie sich die Geschichte zu wiederholen scheint!

Oder, wenn man noch etwas weiter zurück geht, als Radio via Satellit noch als Zukunftsmodell angesehen wurde: Damals gab es doch so ein cooles Programm aus Köln - Evosonic Radio.
Wer kann sich daran noch erinnern?
Wegen Zahlungsschwierigkeiten verlor evosonic seine Tonunterträgerfrequenz bei Super RTL und war deshalb ab dem 1. Juni 1998 auch nicht mehr im Kabel zu empfangen, da für die Kabeleinspeisung eine Verbreitung via Satellit erforderlich war. Eine neue Tonunterträgerfrequenz konnte relativ schnell bei dem Sender Phoenix gefunden werden, der zu ARD und ZDF gehört. Da aber der WDR für ARD und ZDF die Durchführung des Senders Phoenix betreibt, meinte der WDR, ein Mitspracherecht bei der Benutzung der Tonunterträger zu besitzen - nach dem Einspruch des WDR wurde Evosonic die Nutzung der Tonunterträgerfrequenz verweigert.

Ich glaube, ich beende besser den Exkurs in die nordrhein-westfälische Mediengeschichte der letzten 20 Jahre: Diese liest sich wie eine Chronik aus lauter dreckigen Verfilzungen und einer alleinigen Rücksichtname auf die Interessen einiger Großkonzerne.

Ein Herr Berlusconi war da toleranter, denn er hat neben seinem Medienimperium wenigstens noch Konkurrenz im Rundfunksektor zugelassen.
 
YOURZZ.fm startet bereits am 02.Mai 2012 mit seinen Komplett-Relaunch. Die neue Webseite, das neue Programm mit neuen Stimmen und neue Musik soll dann ertönen. Der neue Slogan lautet "yourzz - das ist deins!". Jeden Abend soll von 19 bis 21 Uhr das Programm zudem auch über die Lokalsender Radio Lippe Welle Hamm, Radio MK und Hellweg Radio.
 
Der gute Herr Jahnke sollte sich doch bei Hörerzahlen im 2stelligen Bereich (aktuell 10 Hörer Peak 38) einmal Gedanken machen.
Die Musikauswahl passt ja mal garnicht zur Zielgruppe. Und auch das "neue" Konzept kann man in die Tonne kloppen.

yourzz.jpg
 
@Nobier: Nach meinem Kenntnisstand geht es offenbar um zwei verschiedene Projekte:

1. Ein landesweites Jugendradio unter Beteiligung der Zeitungsverleger (möglicherweise ein "Big FM NRW")

2. Yourzz.FM

Letzteres ist ein Programm, an dem diverse Lokalsender (Radio Lippe Welle Hamm, Radio MK, Hellweg Radio u.a.) beteiligt sind.
Yourzz.FM soll in den Abenstunden auf den Frequenzen der Locals verbreitet werden; eigene UKW-Frequenzen oder gar eine Verbreitung via DAB+ scheinen nicht angedacht zu sein.

Das Merkwürdige dabei: Zwei Jugendwellen, die auf UKW verbreitet werden und an denen beide die Presseverlage beteiligt sind, ergeben wenig Sinn. Dadurch entstehen ja doppelte Produktionskosten.
Außerdem macht ein Jugendradio, das nur in den Abendstunden terrestrisch zu empfangen ist, die restliche Zeit dagegen ausschließlich per Internet, ebenfalls wenig Sinn: Gerade in den Morgen- und Nachmittagsstunden, müsste ein Jugendsender mit einem ganz normalen Radio empfangbar sein, nicht über den "Sonderweg" Internet.
 
Etwas Licht in die NRW-Ödnis bringen die Hochschulradios. Leider senden sie nur mit sehr geringen Leistungen, aber dort, wo sie empfangbar sind, erfreuen sie sich einer recht großen Beliebtheit als Alternative zu WDR und dem zu einen Drittel angeschlossenen Verlegerfunk.
Da diese Radios eben durch ihre Unabhängigkeit glänzen, wurden sie von der Frequenzvergabe der stärkeren Funzeln von vornherein ausgeschlossen. Bodo Hombach vor einigen Jahren zu diesem Thema: "Anarchie im Äther können wir an Rhein und Ruhr nicht gebrauchen." Gut, daß Frau Piel nicht gefragt wurde....
 
@Leukozyt: Die meisten Campusradios spielen leider im Tagesprogramm ausschließlich Independent Music, um sich von den anderen Programmen abzugrenzen.
Diese Musikrichtung ist nunmal nicht jedermanns Sache.

Unterscheidungsmerkmale zu den etablierten Stationen sind durchaus sinnvoll; wenn man sich allerdings zu sehr abgrenzt, bedient man nur noch ein sehr kleines Hörersegment.

Was ich mich frage: Wie kommen eigentlich die Macher der Campusradios darauf, dass die Mehrheit der Studierenden auf Independent steht?
Hat man vorher entsprechende Umfragen an den Hochschulen gestartet?
Wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, waren eher ganz andere Musikrichtungen hoch im Kurs: Dance & Electronic, Rock, Reggae, Folk, Funk & Soul...; kaum einer von meinen Kommilitonen hörte damals Indie-Mucke.
Man müsste an den Unis mal eine Befragung starten, wie viele Studierenden tatsächlich das Campusradio einschalten und wie es um die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Programm bestellt ist. Die Ergebnisse wären sicher aufschlussreich.
 
Etwas Licht in die NRW-Ödnis bringen die Hochschulradios. Leider senden sie nur mit sehr geringen Leistungen, aber dort, wo sie empfangbar sind, erfreuen sie sich einer recht großen Beliebtheit als Alternative zu WDR und dem zu einen Drittel angeschlossenen Verlegerfunk.
Falsch!
Ich zitiere mich selbst aus einem anderen Thread:
Inselkobi schrieb:
In Duisburg/Essen gibt es das Campusradio (gibt es das noch?). Ebenfalls ein Uniradio. Dort legte man einige Jahre sehr viel Wert auf Durchhörbarkeit und Mainstream. Das Resultat daraus war, dass die Hörerzahlen ins Bodenlose fielen. Es war für mich zwar eine echte Alternative (und Ohrenreha) zu Radio NRW, allerdings sah ich als einer der wenigen das wohl so.
@Leukozyt: Die meisten Campusradios spielen leider im Tagesprogramm ausschließlich Independent Music, um sich von den anderen Programmen abzugrenzen.
Diese Musikrichtung ist nunmal nicht jedermanns Sache.

Unterscheidungsmerkmale zu den etablierten Stationen sind durchaus sinnvoll; wenn man sich allerdings zu sehr abgrenzt, bedient man nur noch ein sehr kleines Hörersegment.

Was ich mich frage: Wie kommen eigentlich die Macher der Campusradios darauf, dass die Mehrheit der Studierenden auf Independent steht?
Hat man vorher entsprechende Umfragen an den Hochschulen gestartet?
Wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, waren eher ganz andere Musikrichtungen hoch im Kurs: Dance & Electronic, Rock, Reggae, Folk, Funk & Soul...; kaum einer von meinen Kommilitonen hörte damals Indie-Mucke.
Die Zeiten haben sich geändert. Heute ist es in der Tat so, dass viele StudentInnen oftmals Alternativ eingestellt sind und auch entsprechende Musik hören.
Im Übrigen gibt es auch noch immer Campusradios, die andere Musikstile bedienen, abgesehen von Alternativ oder Independent. Der Zuspruch dieser Stationen durch die UnigängerInnen ist ähnlich stark vertreten, wie der der Alternativ und Indie-Stationen.
Dazu ist heute das Internet mit den Webradios einfach zu vielfältig.
Man müsste an den Unis mal eine Befragung starten, wie viele Studierenden tatsächlich das Campusradio einschalten und wie es um die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Programm bestellt ist. Die Ergebnisse wären sicher aufschlussreich.
Gibt es bereits:
Lesetipp: Studie über "Coolness im Hörfunk"
 
@Inselkobi: Gegen Deine Expertenmeinung kann ich natürlich nicht viel vorbringen, trotzdem versuche ich es mal.

Inselkobi schrieb:
In Duisburg/Essen gibt es das Campusradio (gibt es das noch?). Ebenfalls ein Uniradio. Dort legte man einige Jahre sehr viel Wert auf Durchhörbarkeit und Mainstream. Das Resultat daraus war, dass die Hörerzahlen ins Bodenlose fielen. Es war für mich zwar eine echte Alternative (und Ohrenreha) zu Radio NRW, allerdings sah ich als einer der wenigen das wohl so.
Das frührere Radio Duplex, welches lediglich im Internet verbreitet wurde, war in der Tat recht ansprechend gestaltet.
Auf dem heutigen CampusFM dagegen läuft fast ausschließlich eine eklektische Mischung aus Titeln, die zum größten Teil niemals von anderen Stationen gespielt werden würden...bei dem ein oder anderen Stück sogar aus gutem Grund!

Inselkobi schrieb:
Im Übrigen gibt es auch noch immer Campusradios, die andere Musikstile bedienen, abgesehen von Alternativ oder Independent.
Das trifft zu.
Recht gelungen finde ich bspw. das Programm von radioFH aus Meschede (Playlist: http://radiofh.t-n-media.de:10990/played.html)
Dies ist so gestaltet, dass ich die Vermutung wage, dass es nicht nur von vielen Studierenden der Fachhochschule eingeschaltet wird, sondern darüber hinaus von einem nicht unbeträchtlichen Teil derer, die nicht an der FH eingeschrieben sind.

Inselkobi schrieb:
Gibt es bereits:
Lesetipp: Studie über "Coolness im Hörfunk"
Sorry, diesen Thread habe ich zuvor nicht gelesen.

Habe eben die Studie (Link: http://opus.bsz-bw.de/hdms/volltexte/2012/720/pdf/Coolness_im_Hoerfunk_2012.pdf) überfolgen.

Sie widerlegt klar Deine Behauptung:
Inselkobi schrieb:
Die Zeiten haben sich geändert. Heute ist es in der Tat so, dass viele StudentInnen oftmals Alternativ eingestellt sind und auch entsprechende Musik hören.

Unter den Studierenden ist ausgrechenet bigFM (!) mit 22,68% der "coolste" und damit der beliebteste Radiosender, gefolgt von DasDing (16,67%), Motor FM (7,10%) und NRJ (4,09%) und vielen anderen Programmen, die nur wenige Male genannt wurden (siehe S. 44).

Der eigentliche Hammer ist jedoch: Von den 366 Befragten empfanden nur 2 das jeweilige Hochschulradio als cool; - das sind gerade mal gut 5 Promille!

Damit bestätigt sich, was ich bereits vermutet habe: Die Campusradios machen ein Programm, das aufgrund der einseitigen, abgehobenen Musikauswahl nur von einem verschwindend geringen Anteil der anvisierten Zielgruppe regelmäßig gehört wird!

Die Verantwortlichen der Uniradios sollten sich dringend überlegen, wie sie ihre Programme inhaltlich attraktiver gestalten, um nicht an der eigentlichen Zielgruppe, den StudentInnen, vorbei zu senden.
Dies kann m.E. nur durch eine stärkere Angliederung an den sog. Mainstream geschehen, wobei eine Angliederung keinesfalls mit einer vollkommenen Anpassung ohne Unterscheidungsfaktor gleichzusetzen ist.
Beim oben genannten radioFH scheint dies wie gesagt in einer gelungenen Weise verwirklicht zu sein.

Ein wenig provokant formuliert: Wenn man schon das seltene Privileg hat, in Deutschland (und noch dazu in NRW!) auf einer UKW-Frequenz senden zu dürfen, sollte man etwas Anständiges draus machen, kein Programm mit garantiertem Umschaltfaktor.
 
Auf dem heutigen CampusFM dagegen läuft fast ausschließlich eine eklektische Mischung aus Titeln, die zum größten Teil niemals von anderen Stationen gespielt werden würden...bei dem ein oder anderen Stück sogar aus gutem Grund!
Zu Radio Duplex kann ich nichts sagen, da mir das kein gehörter Begriff ist. CampusFM hingegen schon. Genau das sprach ich auch an.
Recht gelungen finde ich bspw. das Programm von radioFH aus Meschede (Playlist: http://radiofh.t-n-media.de:10990/played.html)
Es mag sein, dass Du es sehr ansprechend findest. Sieht man sich die Weboberfläche des Shoutcast-Servers (Dein Link) an, so fällt auf, dass der Peak bei 10 Hörern steht und derzeitig niemand connected ist. Mag es daran liegen, dass - den letzten 10 gespielten Titeln zu entnehmen - im großen und ganzen der typische Mainstream gedudelt wird?
20:40:59 Black Eyed Peas - The Time
20:36:47 User - Yeah!
20:32:49 Chris Brown - Yeah 3x
20:29:10 Enrique Iglesias - Tonight
20:25:53 Samy Deluxe - Stumm
20:22:09 Usher - More
20:17:50 Rage - Higher Than The Sky
20:12:43 ACDC - It's A Long Way To The Top
20:09:21 Mr Big - To Be With You
20:06:08 Milow - You And Me
20:02:03 Asher Roth - I Love College
19:59:45 Dirk Wirsbitzki - Heimvernetzung
19:55:55 Paul McCartney - Young Boy
19:51:26 Bruce Springsteen - Long Time Comin'
19:47:03 Robbie Williams - Feel
Habe eben die Studie "Coolness im Hörfunk" überfolgen.

Sie widerlegt klar Deine Behauptung.

Unter den Studierenden ist ausgrechenet bigFM (!) mit 22,68% der "coolste" und damit der beliebteste Radiosender, gefolgt von DasDing (16,67%), Motor FM (7,10%) und NRJ (4,09%) und vielen anderen Programmen, die nur wenige Male genannt wurden (siehe S. 44).
Dann lies Dir bitte die Studie genauer durch und auch wie man darauf kam.
Der eigentliche Hammer ist jedoch: Von den 366 Befragten empfanden nur 2 das jeweilige Hochschulradio als cool; - das sind gerade mal gut 5 Promille!
Worauf bezieht sich das "cool"? Allein auf die Musikzusammenstellung? Auf die Moderation?

Damit bestätigt sich, was ich bereits vermutet habe: Die Campusradios machen ein Programm, das aufgrund der einseitigen, abgehobenen Musikauswahl nur von einem verschwindend geringen Anteil der anvisierten Zielgruppe regelmäßig gehört wird!

Die Verantwortlichen der Uniradios sollten sich dringend überlegen, wie sie ihre Programme inhaltlich attraktiver gestalten, um nicht an der eigentlichen Zielgruppe, den StudentInnen, vorbei zu senden.
Dies kann m.E. nur durch eine stärkere Angliederung an den sog. Mainstream geschehen, wobei eine Angliederung keinesfalls mit einer vollkommenen Anpassung ohne Unterscheidungsfaktor gleichzusetzen ist.
Und genau an dieser Stelle ist der springende Punkt.
Projekte, die sich bisher von der breiten Masse abheben würde es damit terrestrisch nicht mehr geben. Selbst viele NKL gleichen sich immer mehr an den Mainstream an, natürlich auch um den Anschluss nicht zu verlieren. Allerdings auch, behaupte ich, weil man oftmals nicht "die Eier in der Hose hat", sich auf neues Terrain zu bewegen und dort durchzuhalten.
Beispielsweise der Ulmer Radiosender FreeFM. Ein NKL.
Über Jahre hinweg ein Programm von Bürgern für Bürgern, das ein - für mein Gehör - fast absolut widerborstiges Programm ablieferte, das allerdings eine feste Stammhörerschaft hatte. Egal wo in Ulm/Neu-Ulm und Umgebung man sich aufhielt - FreeFM war begrifflich. Ob das heute noch so ist? - Es würde mich fast wundern.
Dann folgte der Wechsel der Verantwortlichen und kurz darauf eine Angleichung an den Mainstream auch wenn noch immer kein absoluter Mainstream (auf Dauer) zu hören ist und Du es vermutlich als (laut überflogener Studie) uncooles Nischenradio abtun würdest.
Ein wenig provokant formuliert: Wenn man schon das seltene Privileg hat, in Deutschland (und noch dazu in NRW!) auf einer UKW-Frequenz senden zu dürfen, sollte man etwas Anständiges draus machen, kein Programm mit garantiertem Umschaltfaktor.
Ganz genau! Und damit ein Programm, das mit einer Sendeleistung von mehr als (soweit ich weiß) 50Watt direkt auf dem Unigelände (fast tiefst gelegener Punkt der Stadt)(CampusFM) ausgestattet ist, damit es wenigstens in der kompletten Stadt hörbar ist. - Sofern gewünscht.
 
Inselkobi schrieb:
Es mag sein, dass Du es sehr ansprechend findest. Sieht man sich die Weboberfläche des Shoutcast-Servers (Dein Link) an, so fällt auf, dass der Peak bei 10 Hörern steht und derzeitig niemand connected ist. Mag es daran liegen, dass - den letzten 10 gespielten Titeln zu entnehmen - im großen und ganzen der typische Mainstream gedudelt wird?
Der Webstream von CampusFM hat gegenwärtig auch nur 15 Hörer.
Solche Zahlen sind nicht aussagekräftig; entscheidend ist vielmehr die Frage, wie viele Personen das Programm auf UKW hören.

Inselkobi schrieb:
Worauf bezieht sich das "cool"? Allein auf die Musikzusammenstellung? Auf die Moderation?
Bei horads 88,6 auf den Abgrenzungsfaktor zu anderen Programmen (S. 48); ansonsten ist die Musikauswahl das entscheidende Kriterium (S. 47).

Einen besonders hohen Bekanntheitsgrad besitzt das Campusradio lediglich an der Hochschule der Medien (wo die Studios untergebracht sind), sowie an der Musikhochschule (in beiden Fällen über 80%); an der größten Hochschule jedoch, der Universität Stuttgart, wissen nicht mal 22% der Befragten, dass es überhaupt ein solches Radio gibt.

Inselkobi schrieb:
Und genau an dieser Stelle ist der springende Punkt.
Projekte, die sich bisher von der breiten Masse abheben würde es damit terrestrisch nicht mehr geben. Selbst viele NKL gleichen sich immer mehr an den Mainstream an, natürlich auch um den Anschluss nicht zu verlieren. Allerdings auch, behaupte ich, weil man oftmals nicht "die Eier in der Hose hat", sich auf neues Terrain zu bewegen und dort durchzuhalten.
Ist eine "Abhebung von der Masse" unbedingt ein positives Kriterium?
Vor allem aber: Wie weit darf diese Abgrenzung gehen? So weit, bis kaum einer mehr das Programm einschaltet?
Rundfunk hat nach meinem Dafürhalten immer auch der Allgemeinheit zu dienen; deshalb ist es durchaus sinnvoll, wenn die Betreiber der Hochschulradios und NKLs einen häufigeren Blick auf die Quote werfen würden, um nicht ausschließlich irgendwelche Nischen zu bedienen.

Wer auf spezielle Musikrichtungen steht, greift heute eh zum Webradio (und künftig hoffentlich zum DAB+-Empfänger).
 
Ich gehe jetzt mal nur auf einen Punkt ein.
Ist eine "Abhebung von der Masse" unbedingt ein positives Kriterium?
Vor allem aber: Wie weit darf diese Abhebung gehen? So weit, dass kaum einer mehr das Programm einschaltet?
Rundfunk hat nach meinem Dafürhalten immer auch der Allgemeinheit zu dienen, deshalb ist es durchaus sinnvoll, wenn die Betreiber der Hochschulradios und NKLs einen stärkeren Blick auf die Quote werfen würden, um nicht ausschließlich irgendwelche Nischen zu bedienen.

Wer auf spezielle Musikrichtungen steht, greift heute eh zum Webradio (und künftig hoffentlich zum DAB+-Empfänger).
Internetradio an- und für sich ist eine klasse Sache. Soweit gebe ich Dir Recht. Der Haken ist nur, dass bei der Masse, die es an Webradios gibt, der Überblick und auch meist die Qualität fehlt. Die wird jedoch von den Landesmedienanstalten gefordert. Wird sie nicht geboten, wird die Lizenz nicht verlängert. So einfach ist das.Einen Webdudler kann jeder von heute auf morgen aufmachen - und übermorgen wieder schließen.

Die Abhebung dürfte ohne weiteres, gerade künftig mit DAB+ fast unendlich weit gehen, da, anders als bisher per UKW, massenhaft an Frequenzen (Kanäle) zur Verfügung stehen, die bisher noch weitgehend unbelegt sind. Jedoch, was macht man? Man beginnt bereits jetzt schon wieder mit Doppel- und Dreifachbelegungen und kommt so ganz schnell wieder an den Punkt, an dem man erklären kann, dass "keine Kanäle mehr zur Verfügung" stünden. Ist doch praktisch um die absolute Vielfalt zu behindern.

Dass Rundfunk der Allgemeinheit zu dienen hat sehe ich etwas anders.
Wenn wir von UNIradio sprechen, ist dies speziell den StudentInnen zugänglich zu machen.
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk ist, wie der Name es bereits sagt, der Allgemeinheit zugänglich zu machen und hat der Allgemeinheit zu dienen. Gleiches auch für Privatfunk und NKLs der, bzw. die die Zielsetzung hat (haben), die Öffentlichkeit zu erreichen.

Resümee: Die Quote wie sie heute "errechnet" wird, ist ein tolles Spielzeug, aber unbrauchbar, denn, wer möchte mir bitte erzählen, dass sich gestern um 22 Uhr 3,21 Mio. Kinder ab 3 Jahren im ZDF das Heute-Journal angeschaut haben? Oder um 21:44 Uhr Mankells Wallander - Die Schuld - 2,62 Mio.
Quelle: DWDL
So viel also dazu.

Abhebung von der Masse sollte in der heutigen Zeit kein Problem mehr darstellen, besonders für das Medium Radio nicht, schließlich sind doch auch ansonsten (angeblich) überall Individualisten gefordert.
 
Anscheinend wird YOURZZ.fm sein "fm" nicht mehr im Namen führen, da auf der neuen Testseite nur noch YOURZZ steht. Passend dazu wird im Stream nun auch der der Slogan dazu genannt: "yourzz - das ist deins!".
 
Aha, haben sie gemerkt das Yours FM grammatikalisch Humbug ist? Entweder müsste es heissen Your FM (Deine Frequenzmodulation, You FM ist übrigens genauso Quatsch) oder aber It's Yours= Es ist Deins!
 
Das wird jetzt aber mal Zeit. 1 live ist ja lange keine jugendradio mehr. Ein wirklich junges dance-orientiertes Programm wird sicher erfolgreich sein in NRW!
 
Der gute Herr Jahnke sollte sich doch bei Hörerzahlen im 2stelligen Bereich (aktuell 10 Hörer Peak 38) einmal Gedanken machen.
Die Musikauswahl passt ja mal garnicht zur Zielgruppe. Und auch das "neue" Konzept kann man in die Tonne kloppen.

yourzz.jpg

Ist ja schon echt traurig, wenn einem auf der Webseite von yourzz sofort der laufende Internetstream - ganz ohne Playerwahl - um die Ohren fliegt. Scheinbar rechnet man dort mit jedem Hörer auf dem Counter.
Offensichtlich hat man beim Verlag wohl immer noch ein recht dick gefülltes Portemonnaie und Geduld. Allerdings: Die dort gebotenen Mainstream-Dudelfunk-Musikauswahl reisst keinen Jugendlichen vom Hocker. Die Kids bleiben höchstens um sich diese „Fetenfotos“ – wohl mit Handycams selbst „geknipst“ - anzusehen. Aber da soll es auch andere Szene-Seiten geben....

Mein Geheimtipp in Sachen Jugendradio in NRW lautet nach wie vor KICK FM.
Ja, diese Station ist leider illegal! Aber gerade das ist doch das Spannende daran und so einen wirklich kompetenten und freundlichen jungen Moderator wie den "Dicken" gibt es sonst nirgendwo. Mich wundert, dass man ihm noch keinen legalen Radiojob angeboten hat.
 
Resümee: Die Quote wie sie heute "errechnet" wird, ist ein tolles Spielzeug, aber unbrauchbar, denn, wer möchte mir bitte erzählen, dass sich gestern um 22 Uhr 3,21 Mio. Kinder ab 3 Jahren im ZDF das Heute-Journal angeschaut haben? Oder um 21:44 Uhr Mankells Wallander - Die Schuld - 2,62 Mio.

Kinder ab drei Jahren? Besser: Zuschauer ab 3 Jahren. Das, was du da zitierst, ist das Gesamtpublikum. Und warum sollten diese Zahlen nicht stimmen?
 
Der eigentliche Hammer ist jedoch: Von den 366 Befragten empfanden nur 2 das jeweilige Hochschulradio als cool; - das sind gerade mal gut 5 Promille!

Damit bestätigt sich, was ich bereits vermutet habe: Die Campusradios machen ein Programm, das aufgrund der einseitigen, abgehobenen Musikauswahl nur von einem verschwindend geringen Anteil der anvisierten Zielgruppe regelmäßig gehört wird!
Die Verantwortlichen der Uniradios sollten sich dringend überlegen, wie sie ihre Programme inhaltlich attraktiver gestalten, um nicht an der eigentlichen Zielgruppe, den StudentInnen, vorbei zu senden.
Dies kann m.E. nur durch eine stärkere Angliederung an den sog. Mainstream geschehen, wobei eine Angliederung keinesfalls mit einer vollkommenen Anpassung ohne Unterscheidungsfaktor gleichzusetzen ist.
Beim oben genannten radioFH scheint dies wie gesagt in einer gelungenen Weise verwirklicht zu sein.

Ein wenig provokant formuliert: Wenn man schon das seltene Privileg hat, in Deutschland (und noch dazu in NRW!) auf einer UKW-Frequenz senden zu dürfen, sollte man etwas Anständiges draus machen, kein Programm mit garantiertem Umschaltfaktor.


Die 5 Promille werden dann wohl die Macher selber sein. :) Ich kann hier auch 3 verschiedene Campusradios via Richtantenne loggen. So richtig interessiert haben mich die Inhalte bisher nicht. Auch die Musikfarbe (independent) trifft nicht meinen Nerv.
Warum hat man diese Frequenzen denn nicht zu "offenen Bürgerradios" - von mir aus mit Campus-Beteiligung - gemacht? Denke, dass solche Programme - auch wenn sie aus Sicht der Radio-Profis "unprofessionell" sind - mehr Hörer ziehen als Campus-Funk. Bei den oben genannten Hörerzahlen würde eine Verbreitung des Campus-Programmes doch therotisch als Webstream ausreichen! Warum braucht eine Uni auch ein eigenes Radio? Dann müsste man auch jeder weiterführenden Schule einen eigenen "Schulfunk" genehmigen. Wobei es so was ja auch schon - zwar über die Schullautsprecheranlagen in den Pausen - irgendwo in NRW geben soll...
 
@Radiofreak11: Das Thema "Campusradios" ist in diesem Thread ein wenig Off-Topic, auch wenn diese sich an ein überwiegend junges Publikum richten. Aber, da wir nun schon einmal bei dem Thema angelangt sind...

Ich meine: Sofern die finanziellen und zeitlichen Ressourcen vorhanden sind, sollten die Verantwortlichen eines jeden Campusradios eine Umfrage unter den Studierenden starten, welche musikalischen Stilrichtungen sie gerne im Programm repräsentiert sehen möchten; dies könnte nicht nur den Bekanntheitsgrad, sondern auch die Akzeptanz des Radios steigern.

Ein Programm, auf dem nur unbekannte Titel laufen, kann nur eine sehr kleine Minderheit ansprechen.
Ferner ist mir aufgefallen, dass manchmal Stücke nacheinander gespielt werden, die überhaupt nicht zueinander passen: Man kann nicht auf einen schnellen Dancetrack eine langsame Gitarrennummer folgen lassen, so etwas führt definitiv zu einem Abschaltimpuls.
Wenn man schon Musik aus ganz unterschiedlichen Genres in einer Sendung miteinander kombiniert, müssen die Übergänge möglichst reibungslos verlaufen.
Nun ist es allerdings so, dass die meiste Zeit die Musik eh von einer Festplatte stammt, was die Frage aufwirft, ob die Stücke überhaupt manuell zusammengestellt wurden oder ob man hier einfach nur den Zufallsgenerator hat walten lassen.
Einmal mehr führt dies zu der Frage, ob ein professionnelles Radio auf die Dauer komplett von Ehrenamtlichen gestaltet werden kann.

Radiofreak schrieb:
Warum hat man diese Frequenzen denn nicht zu "offenen Bürgerradios" - von mir aus mit Campus-Beteiligung - gemacht?
Warum nicht beides zugleich: Sowohl Campus-, als auch Bürgerradios?

Inselkobi schrieb:
Dass Rundfunk der Allgemeinheit zu dienen hat sehe ich etwas anders.
Wenn wir von UNIradio sprechen, ist dies speziell den StudentInnen zugänglich zu machen.
Auch ein Campusradio hat der Allgemeinheit zu dienen, in diesem Fall der Allgemeinheit der Studierenden am jeweiligen Ort, und bei denen scheint nun einmal, legt man die Ergebnisse der obigen Studie zugrunde, das bisherige Musikformat keinen hohen Anklang zu finden.

Wenn man so eine Studie vorliegen hat, ist die entscheidende Frage, was man daraus macht: Belässt man alles so wie bisher und akzeptiert damit, dass man sich weiterhin nur an eine extrem kleine Minderheit der Studierenden richtet, oder versucht man, basierend auf den Ergebnissen, das Programm aufzubessern?
Wenn die Mehrheit der Studenten/-innen bigFM als ihren Lieblingssender benennt, muss es doch etwas geben, was die Verantwortlichen des Kommerzsenders offensichtlich besser machen. Also kann man doch zumindest versuchen, von den Profis im Radiogeschäft zu lernen, oder?
 
Auch ein Campusradio hat der Allgemeinheit zu dienen, in diesem Fall der Allgemeinheit der Studierenden am jeweiligen Ort, und bei denen scheint nun einmal, legt man die Ergebnisse der obigen Studie zugrunde, das bisherige Musikformat keinen hohen Anklang zu finden.
Hervorragend!
Damit müssten dann in erster Linie neue Frequenzen mit höherer Leistung vergeben werden, dass es nicht nur - wie bisher - läuft. Denn das ist momentan der Alltag.
Uniradios senden für die Studierenden während ihrer Zeit, die sie an der Uni verbringen. Viel weiter reicht die Sendeleistung nämlich nicht!
 
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