Moderation bei 1Live und N-JOY

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DVNO

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Hallo Leute,

ich bin neu hier und benötige Informationen über die "Moderationsweise" von 1Live und N-Joy.
Was sind für euch die prägnantesten Merkmale der jeweiligen Moderation?
Bei 1Live scheinen die Moderatoren ja eine relativ zentrale Funktion zu haben, was sich eben auch in den Programmplatzbezeichnungen tagsüber widerfindet (1Live mit [Name des Moderators]).

Nachdem ich mich jetzt erst kurzzeitig mit N-Joy befasst habe, ist mir hier aufgefallen, dass der Wortanteil deutlich geringer ist. Die Moderatoren scheinen eher eine "Begleitfunktion" inne zu haben; aufgefallen ist mir, dass meist einfach die folgenden Musiktitel anmoderiert werden oder lediglich kurze Wortbeiträge geliefert werden, während 1Live hier deutlich humoristischer daherkommt. Falls ich mich hier irre, dürft ihr mich gerne darauf hinweisen. :)

Aber was fällt euch im jeweiligen Moderationskonzept auf?


Vielen Dank :)
 
Perfekt beschrieben!!!!!!
Bei N-Joy vermisse ich die Zeit der 90er , da wo Franky (Frank Schulte jetzt bei FFN) noch mit Norbert Grundei und Tobi Plöger die Morgencrew moderierte. Die waren locker, frech und naja irgendwie Perfekt wie dafür gemacht :) Jetzt herrscht nur noch langeweile und übertriebene Freundlichkeit.
 
Ich brauche für die Uni noch den ein oder anderen Vergleichsansatz. Wisst ihr zufällig, wie es sich beim jeweiligen Programm mit der "Jugendsprache" verhält?

Danke schon mal für die Antworten! :)
 
Die Moderationsweise bei 1Live finde ich nervig und anstrengend. Gefaellt mir nicht und deswegen finde ich den Sender eigentlich ziemlich unertraeglich. Bei N-Joy ist das anders. Die Moderatoren sind wirklich gut! Es klingt doch trotz engster Formatierung angenehm / normal / ertraeglich und nicht so betont witzig bzw. zynisch wie bei 1Live. Bloed finde ich hier Namen zu nennen, weil eigentlich alle Moderatoren von N-Joy einen guten Job machen.
 
Ich sage mal so: Beide Stationen haben ein wiedererkennbares Format.
Das von N-Joy wurde leider ziemlich in den AC-Bereich korrigiert und dementsprechend kommen die meisten Moderationen auch eher konservativ rüber. Eine Ausnahme macht hier der Abend, wo es etwas freier zugeht. Anscheinend ist man dort in der Chefetage etwas mutlos. Leute, es geht auch anders. Das habt ihr in den 90ern bewiesen, als N-Joy mit das progressivste Format (wenn auch deutlich Hit-orientiert) in Deutschland fuhr. Gebt also etwas Gas, zumal es von unten her wenig Konkurrenz im Norden gibt.

Eins Live ist für mich ein gewisser Sonderfall. Aus der ehemaligen Intellektuellen-"Jugend"welle WDR1 heraus geboren, sieht man sich immer noch etwas verpflichtet, kulturelle Inhalte zu liefern. Dies findet mittlerweile aber fast ausnahmslos am Abend statt. Im Tagesprogramm ist man auch recht stromlinienförmig, wenngleich nicht so ausgeprägt wie bei anderen Jugendwellen. So ist die Rotation der Titel etwas grösser. Auch aktuelle Hits werden max. 2-3 mal am Tag gespielt. Der Moderationsstil ist dem angepasst, hier hat Eins Live einen gewissen Stil gefunden, der die Personality aber nicht ganz einschränkt. In den meisten Fällen trifft sie meinen Geschmack nicht, aber der steht hier ja nicht zur Disposition. Was mir bei Eins Live missfällt, ist die teilweise etwas aufgesetzt jugendlich-szenig wirkende Spreche. Dieses aufdringlich pseudo-Kumpelhafte von nebenan. Da fühle ich mich nicht angesprochen. Gut, ich mag am oberen Ende der Zielgruppe des Programmes sein, aber auch nicht alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen sprechen so.
 
Der Moderationsstil ist dem angepasst, hier hat Eins Live einen gewissen Stil gefunden, der die Personality aber nicht ganz einschränkt.

Und das ist auch gut so, meiner Meinung sollte ein Moderator in einem Unterhaltungsprogramm einfach unterhaltsam sein. Bei Eins Live sind das viele auch, nur die, die das nicht drauf haben, wirken in solch einem Umfeld natürlich umso farbloser und langweiliger.
 
Vielen Dank für eure Beiträge.

Konkret würde mich noch mal interessieren, worin sich eurer Ansicht nach 1Live und N-Joy in ihrer Moderationsweise unterscheiden. Wie gesagt ist mein Interesse hier nicht nur persönlicher Natur, sondern wird auch für die Uni benötigt.
 
Was mir bei Eins Live missfällt, ist die teilweise etwas aufgesetzt jugendlich-szenig wirkende Spreche. Dieses aufdringlich pseudo-Kumpelhafte von nebenan. Da fühle ich mich nicht angesprochen. Gut, ich mag am oberen Ende der Zielgruppe des Programmes sein, aber auch nicht alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen sprechen so.

Ich denke, das ist bei den öffentlich-rechtlichen Jugendwellen generell ein Problem. Bei Fritz stelle ich es auch immer wieder fest, dass man da absolut verkrampft jugendlich herüberkommen möchte. Gerade bei ernsteren Themen wirkt das dann oft schon wieder überheblich, weil man das "jugendliche" Publikum bloß nicht überfordern will (häufig sind ja auch die Moderatoren mit solchen Themen heillos überfordert, das macht das Ganze dann nur noch schlimmer).

Wie gesagt ist mein Interesse hier nicht nur persönlicher Natur, sondern wird auch für die Uni benötigt.

Das ist witzig, bei mir ist es genau umgekehrt: Mein Interesse ist ausschließlich persönlicher Natur, während mir dein akademischer Erfolg ziemlich egal ist.
 
Vielen Dank für eure Beiträge. Konkret würde mich noch mal interessieren, worin sich eurer Ansicht nach 1Live und N-Joy in ihrer Moderationsweise unterscheiden. Wie gesagt ist mein Interesse hier nicht nur persönlicher Natur, sondern wird auch für die Uni benötigt.

Wenn du sowas schon für die Uni recherchierst, wie wäre es dann, wenn du dir über längere Zeit selbst mal beide Sender anhörst? Dann fällt dir sicher einiges auf, was sich unterscheidet, und dann kannst du dir für deine Arbeit (oder was auch immer du damit machst) selbst einige Kategorien erstellen, in denen du beide Sender vergleichst. - Sollte das nicht reichen: Frag doch mal bei den Sendern nach, ob sie dir Auskunft über ihre Moderationsleitfäden geben können?
 
Wenn du sowas schon für die Uni recherchierst, wie wäre es dann, wenn du dir über längere Zeit selbst mal beide Sender anhörst?


Das kann man zusätzlich. Aber ich finde, für sowas ist ein Forum auch da! Fragen zu stellen und bei Leuten, die sich auskennen, nachzufragen. Wenn einem dann geholfen wird und keine unnötigen Kommentare kommen desto besser!

Leider höre ich 1Live gar nicht und N-JOY zu selten, sodass ich nicht weiter helfen kann...
 
Nachdem ich mich jetzt erst kurzzeitig mit N-Joy befasst habe, ist mir hier aufgefallen, dass der Wortanteil deutlich geringer ist.

Bei N-Joy ist auch der Musikanteil deutlich geringer als bei 1Live. Das meiste kann man als solche nicht bezeichnen. Immer etwas altbacken, gerne mal die abgehangenen Hits von Taio Cruz oder Lady Gaga.
 
Also ich finde die Moderatoren bei N-Joy als deutlich angenehmer als bei 1Live. Dieser ständige Druck unbedingt witzig und sarkastisch sein zu wollen bzw. müssen, nervt mich bei 1Live ganz gewaltig. Das ist naürlich auch der Doppelmoderation geschuldet, die esso extrem bei N-Joy ja nicht gibt.
 
Doppelmoderationen sind nur dann ein Gewinn, wenn beide Partner 100%ig zusammen harmonieren. So wie bei Briesch/Imhof und Dietz/Terhoeven. Bei Simon Beeck wirds schon schwierig, mit Jan Böhmermann als Partner war es optimal, alles andere konnte daran bisher nicht mehr so richtig anknüpfen. Ganz schlimm wirds bei Schäfer/Bursche, da passt überhaupt nichts zusammen, es ist ein reiner K(r)ampf, wenn die beide zusammen moderieren. Weniger wäre wirklich mehr, was die Doppelmoderationen bei 1Live angeht.
 
Angenehm wenn sie im nächsten Supermarkt laufen würde. "Beachten Sie unser Angebot des Tages: 2 Tonnen britisches Hackfleisch für nur € 1,99 und dazu die meisten Hits von heute". Sogar im Supermarkt um meine Ecke klingt das "Frau Schneider einmal Leergut" deutlicher als das Genuschel aus Hamburg. Schon interessant wie merkwürdig teure Technik verstellt werden kann.
 
Das finde ich auch, die sind sehr albern.

Die Moderation ist nicht albern, sondern angenehm.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil, Musikminister schrieb im Falle von N-Joy einschläfernd! Daß Du als Valiumaffiner dies als angenehm empfindest steht ja gar nicht zur Debatte, genausowenig wie daß N-Joy tatsächlich einschläfernd, wenn nicht gar komatös ist!
 
Ich bin da anderer Meinung. Ich finde die Moderation von N-Joy wirklich angenehm und die von 1Live albern.
 
Da du höchstwahrscheinlich nicht zur Zielgruppe eines Jugendsenders gehörst, ist dein persönlicher Geschmack in diesem Fall unerheblich. Die Frage ist, was bei der Zielgruppe besser ankommt. Keine Frage, einerseits sollte natürlich auch eine öffentlich-rechtliche Jugendwelle ihrem ÖR-Auftrag nachkommen, aber wenn man es so trocken gestaltet, dass man völlig an der Zielgruppe vorbei sendet, dient es der Sache auch nicht wirklich.
 
Dann müßte die Moderation von Programmen wie FM4 für Berry ja eine reine Wohltat sein. Pardon, ich vergaß, um Berrys Standardargument vorwegzunehmen, das ist ja ein Minderheitenprogramm. Berrys Maßstäbe sind nicht nachvollziehbar und meistens auch völlig irrational. Findet bei N-Joy denn überhaupt eine Moderation statt? Mehr als Claim aufsagen ist da doch nicht drin!
 
Vielen Dank für die vielen und hilfreichenden Posts.
Natürlich ersetzt das hier nicht die generelle Recherche, aber ich empfinde es doch als hilfreich, von Leuten, die sich eben gut auskennen, neue Richtungen aufgezeigt bekommen.

Ich habe mir nun überlegt, die Moderationsgebiete beider Sender herauszufinden (innerhalb einer Sendung: Servicemoderationen, Themenmoderationen, "Comedy", ...) und diese vergleichend zu analysieren.
Auf mich persönlich wirkt N-Joy grundsätzlich etwas gleichförmiger. Die Moderatoren haben auf mich eine relativ hohe "Ersetzbarkeit"; anders formuliert: Es fehlt mir innerhalb der jeweiligen Sendung das persönliche Profil. Vieles ist, um es mal laienhaft zu formulieren, ein "radiotypischer" Sound. Ohne dieses jetzt wertend darzustellen, erscheinen mir hier die (klanglichen) Unterschiede der 1LIVE-Moderatoren größer. Das Wiedererkennungspotenzial des 1LIVE-Moderators empfinde ich als höher. Vielleicht ist dies aber zum Teil auch dem höheren Bekanntheitsgrad einiger Moderatoren (exemplarisch: Sabine Heinrich, Thorsten Schorn) geschuldet.
 
@ DVNO

Dein Fazit ist interessant und stimmt nicht mit meinem Eindruck ueberein. Hoer mal bei niederlaendischen Stationen - z.B. Radio 2, 3FM, Q-Music, 538, Dolfijn FM usw. rein oder bei britischen Sendern, dort gibt es Personality und Lockerheit. 1Live bietet das fuer mich nicht. Ich finde den Moderationsstil sehr anstrengend und mich nervt das beim Hoeren. Bei N-Joy ist das anders. Moderationsmaessig ist imo keine andere ARD-Welle mit juengerem Profil so gut aufgestellt wie N-Joy. Ob das nun Hamann, Frank, Fremy, Haake, Hinkelmann, Kuhlmann, Kageneck usw. sind. Die Leute koennen wirklich was - und sie moderieren schon recht locker. Es stimmt, der Sender ist enger formatiert. Aber 1Live geht fuer mich leider gar nicht, N-Joy dagegen schon. Und wenn man richtig gut gemachtes Radio hoeren moechte, muss man halt z.B. eingangs erwaehnte Sender hoeren.
 
Bei N-Joy stehen Musik und Themen im Vordergrund, die Moderatoren nerven nicht, während sich die Moderatoren bei 1Live im Vordergrund spielen. 1Live ist eigentlich eine Moderatorenshow.
 
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