Landesfunkhaus-Direktorin Rossbach will NDR 90,3 HH verjüngen

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Am Samstag berichtete das Hamburger Abendblatt, dass die beiden Plattdeutsch-Redakteure Hartmut Cyriacks (57) und Peter Nissen (55) ausgemustert wurden. Weil ihre Stimmen zu alt klingen, dürfen sie nicht mehr on air und die vor 18 Jahren von ihnen selbst erfundenen Plattdeutschen Nachrichten nicht mehr vorlesen. Empörung bei vielen Abendblatt-Lesern!

Heute schreibt das Abendblatt, dass die Pressestelle des NDR dementiert und die beiden Nachrichtensprecher wegen Defiziten in der "Verständlichkeit der Präsentation" off air genommen wurden - und nicht wegen ihres Alters. Allerdings wird auch gesagt: "Die Redaktion möchte mehr und jüngere Stimmen dabeihaben." Deshalb ließ Funkhaus-Direktorin Sabine Rossbach ihren altgedienten Redakteuren Cyriacks und Nissen kurzerhand ausrichten, dass man sie als Sprecher nicht mehr benötige.

Weiterhin schreibt das Abendblatt:
Fest steht: NDR 90,3 strebt eine deutliche Verjüngung der Stammhörerschaft an. In der Hamburger Radiobranche ist man sich sicher: Die Änderung des Musikprogramms, die Abkehr vom Schlager und nun die Ausmusterung von Cyriacks und Nissen ist erst der Anfang. Ob es dagegen zielführend ist, ältere Sprecher und Moderatoren durch jüngere zu ersetzen, bezweifeln Insider. John Ment etwa ist bei Radio Hamburg seit 25 Jahren auf Sendung - und nicht etwa der Moderator hat gewechselt, sondern das Umfeld, das Format ist mit der Zeit gegangen.

 
Hinsichtlich der "Programmoptimierungen" bei NDR 90,3 im Oktober befürchte ich ja bereits seit einiger Zeit Schlimmes, aber nach diesen Meldungen denke ich nun, dass wohl alles doch noch viel schlimmer kommt... :wall: 90,3 könnte wirklich zu einer zweiten Welle Nord werden. :oops:
 
Paragraph 1: Jeder macht seins! Diese Aussage trifft auf den NDR aber mehr als zu, denn hier entscheidet der jeweilige CvD, was den Hören gefällt und was Sie zu mögen haben. Auf Kritik wird ebenso wenig eingegangen, denn man macht ja alles richtig!
Die jetzigen Hörerproteste werden mit Sicherheit auch keine Beachtung finden und werden mit einem 0815 Antwortschreiben abgefertigt.
 
Bestimmt etwas wie "Vielen Dank für Ihr Interesse an unsrem Programm" und dieses übliche Blabla.
Eine Verjüngung von 90,3 wertet den Hamburger Radiomarkt dann bestimmt richtig auf. Genau das braucht man da jetzt, da es mit NDR 2 und N-JOY noch nicht genügend junge Programme gibt. Der NDR wird durch diese Aktion nun noch mehr wie der Großteils seines Sendegebiets: platt!
 
"Die Redaktion möchte mehr und jüngere Stimmen dabeihaben."

Dann müsste Rossbach ja auch die Stationvoice off air schicken, die noch gar nicht so lange dabei ist. Wer immer das auch ist: Er klingt alt - und alt ist für den NDR das, was für den Vampir das Kreuz und für die Katze das Wasser ist.
 
Demnächst moderieren bei den NDR 1 Wellen nur noch Moderatoren im Radio Hamburg Format. :wall:
Da bereits einige von Radio HH bei 90,3 sind, wäre die Umstellung nicht so groß.

Ansonsten kann man wohl feststellen, dass Frau Rossbach einige Führungskräfte aus Meck-Pomm mitgezogen hat. Ich sehne mich nach der alten Hamburg-Welle. ;)
 
Was die "älteren Stimmen" im Programm anbelangt: da kann sich Carlo von Tiedemann wohl richtig glücklich schätzen, dass er in Hamburg so beliebt ist und sein Vertrag noch bis Ende 2014 läuft, sonst hätte man ihn bestimmt auch schon längst ausgemustert. Allerdings befürchte ich (ich weiß es natürlich nicht), dass man seine Moderationseinsätze nach der Programmreform im Oktober auch reduzieren und vielleicht sogar nur noch auf die "Große Freiheit" am Samstagvormittag beschränken wird.
 
Neben Herrn Engel gehört nun auch Frau Rossbach zu dem NDR-Führungspersonal, das mir höchst unsymphatisch ist. Die Art und Weise, wie man Privatfunk durch die öffentlich-rechtliche Hintertür einführt hat, finde ich schon dreist gegenüber allen Gebührenzahlern. Auch wenn sich Hannover noch ein wenig ziert. Es ist wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Niedersachsen den NDR-Einheitsbrei vorgesetzt bekommen. Beim NDR scheint es nur noch um Macht und Quoten zu gehen. Herzliches Beileid.
 
Also wenn es um Quoten ginge, sollte der NDR wohl nicht gerade bei seinen beliebtesten Programmen die radikalsten Änderungen vornehmen...!? Ich hoffe, die musikalische Neuausrichtung von 90,3 bleibt ein Gerücht. Eine deutliche Verjüngung der NDR-1-Wellen ergäbe für mich sowieso nur einen Sinn, wenn sie mit einer Umorientierung von NDR 2 einherginge. Die kann ich aber bisher nicht beobachten.
 
Aus der heutigen Medienkolumne von Kai-Hinrich Renner im Hamburger Abendblatt:

"Die Reform von 90,3 ist offenbar radikaler als bislang gedacht. [.....]" Ab 1. Oktober 2012 gibt es nur noch drei Sendeleisten: 5 bis 10 Uhr, 10 bis 14 Uhr und 14 bis 19 Uhr. Die festen Moderatorenteams werden noch "neu sortiert". "Mit der Reform will der Sender veränderten Hörgewohnheiten Rechnung tragen. Generell wird eine Verjüngung der Hörerstruktur angestrebt." Die Stammhörerschaft soll 60.5 Jahre alt sein und die Gelegenheitshörer haben ein Durchschnittsalter von 47,8 Jahren.
 
Also genau wie ich es befürchtet hatte: "Fofthein" weg, "Zur Sache" weg - und das scheint wohl nur die Spitze des Eisberges zu sein. Da kommen sicherlich noch andere Schreckensmeldungen, Entlassungen und Streichungen. Wahrscheinlich ist das auch das Aus der "Großen Freiheit". Es ist wirklich zum Kotzen. :wall:
 
Haben die beim NDR eigentlich jemals schon darüber nachgedacht, was sie den über im Durchschnitt 47,8 Jahre alten Gelegenheitshörern an Musik und Information anbieten wollen ? Wohl gemerkt, im Durchschnitt 47,8, d.h. kann heißen z.B. von 23 Jahren bis zu 73 Jahren. Der Jugendwahn wird hier ad absurdum geführt und das bei einer immer älter werdenden Generation.
 
Also genau wie ich es befürchtet hatte: "Fofthein" weg, "Zur Sache" weg - [....]Wahrscheinlich ist das auch das Aus der "Großen Freiheit". Es ist wirklich zum Kotzen. :wall:
Das würde ich nicht so sehen.

Die Sendungen "Fofthein" und "Zur Sache" lassen doch immer die Hörer am Programm teilnehmen. Warum sollten sie solche Sendungen, die den Sender kaum Geld kosten, so einfach wegfallen? Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies in die Magazine einbezogen wird.

Allerdings finde ich einige Moderatoren auch grottenschlecht (weil zu anbiedernd) und würde denen keine Träne nachweinen! :thumbsdown:

Außerdem bringt die kostenpflichtige Telefonnummer ja auch noch ein paar Mark in die klamme Rundfunkkasse. ;)
 
Das würde ich nicht so sehen.

Die Sendungen "Fofthein" und "Zur Sache" lassen doch immer die Hörer am Programm teilnehmen. Warum sollten sie solche Sendungen, die den Sender kaum Geld kosten, so einfach wegfallen? Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies in die Magazine einbezogen wird.

Das würde ich mir natürlich auch wünschen und natürlich wäre dies möglich, aber wenn es Frau Rossbach um eine Verjüngung - und wohl auch stärkere Durchhörbarkeit - des Programms geht, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie "Zur Sache" und "Fofthein" (wo ja z.B. regelmäßig Grüße zu 70. oder 80. Geburtstagen von Hörern versendet werden) im Programm belässt, denn Menschen dieser Altersgruppe gehören nach der Programmreform ja nicht mehr zur Zielgruppe. :confused: Wenn wir Glück haben, werden die Sendungen vielleicht am Wochenende weiterhin laufen, aber auch da bin ich derzeit eher skeptisch.
 
Ich bin auch mal gespannt, wie sich das Programm entwickeln wird, denn mit einem Durchschnittsalter von 47,8 Jahren liegt man doch voll im NDR 2 Segment. Würde mich nicht wundern, wenn man NDR 2 auch noch einer Verjüngunskur unterzieht und das der Sender dann am Ende so klingt wie MDR JUMP.
 
MDR JUMP und Sputnik senden auch fröhlich nebeneinander her und beim MDR "bildet" man sich ein man hätte eine Jugendwelle und eine für junge Erwachsene.
 
Offensichtlich sind die ÖR-Sender der Meinung, sie müssten für jede noch so kleine Gruppe ein eigenes Programm anbieten, um den privaten Anbietern keinen Raum zu lassen!

Vielleicht wäre auch mal zu überlegen, ob die Regionalisierung beim NDR überhaupt für den ganzen Tag erforderlich ist und ob nicht auch tagsüber eine zeitweise Kooperationen der vier Regionalsender möglich ist.
 
Ich vermute auch, dass die "NDR 90,3 Schlagernacht" am 1. September die letzte Veranstaltung dieser Art sein wird. Ab dem nächsten Jahr gibt es dann bestimmt - und darauf wette ich - die "NDR 90,3 Oldienacht".
 
Hoffentlich bleibt Torsten Sawade bei NDR 90,3.
So unterschiedlich sind die Meinungen:

Ich könnte gerade diesen Moderator gut und gerne entbehren! Für mich bringt er ständig nur Softsongs ein und desselben Genres. Die Auswahl der Interpreten ist recht eng begrenzt und man kann davon ausgehen, dass u.a. Frank Sinatra, Dean Martin, Doris Day, Dusty Springfield, Andy Williams und Matt Monro mindestens in jeder 2. Sendung vorkommen.

Und seine Sprüche zu den einzelnen Interpreten kann ich auch schon bald nachsingen! :wall:
 
Dem NDR sterben die Hörer buchstäblich weg.
Darum findet die Verjüngung der Formate statt, hin zur Babyboomer Generation zu der ich auch gehöre (Jahrgang 1955).

Habe ich ja an anderer Stelle schon geschrieben: "NDR Radio Niedersachsen hört sich oft schon an wie Radio Nordzee in den 70er Jahren."
Zu der werberelevanten Zielgruppe von 14-49 Jahren gehörte meine Generation Anfang der 90er Jahre auch, als der Begriff hier in Deutschland verwendet wurde.

Meine Generation, das sind die geburtenstarken Jahrgänge, fällt nun aus der Zielgruppe (14-49) raus, ist aber für die Werbewirtschaft interressant auf Grund der Kaufkraft. Wir hören aber nicht Tony Marshall, Heino oder Volksmusikanten sondern Deep Purple, Black Sabbath, ABBA und Cliff Richard. Beat, NDW, Rock und Deutsch-Rock.

An meiner Generation orientieren sich die NDR Landessender. Wir sind meistens treue Radiohörer und verdienen auch meistens gutes Geld.

Hier ein Zitat vom einstigen RTL-Chef Helmut Thoma: "Was bringt es mir, wenn ich Volksmusik sende.
Dann habe ich zwar acht Millionen Rentner am Hals, aber keiner bucht Werbung!"
Quelle: Marc Behrenbeck - Die Generation 50plus als Zielgruppe für neue Hörfunkangebote.
 
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