Moderatoren - Kein Freizeitbedürfnis?

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Was ich immer schon mal wissen wollte: haben Radiomoderatoren eigentlich kein Freizeitbedürfnis, stehen sie ständig unter Strom, oder kriegen sie den Hals einfach nicht voll?

Die Frage kam eben wieder hoch, als ich den Online-Artikel las:

FFH-Moderator Daniel Fischer - heute auf Promo-Tour beim Autohaus Opel-Fahr, das an diesem Samstag sein 75-Jähriges Bestehen offiziell mit seinen Kunden feierte (darüber später ein EXTRA-Bericht) - machte sich die Ziehungsprozedur nicht einfach. "Offen und ehrlich" sollte die Ziehung sein und so hatte das Autohaus auch einen leibhaften Juristen und Anwalt aufgeboten, damit kein Eindruck entsteht, es würde "geschummelt".

Ich mein', der steht unter der Woche mitten in der Nacht auf um seine Morningshow zu machen, und dann gurkt er tatsächlich noch am Wochenende durch die Lande (sicher nicht kostenlos) und schiebt nicht einfach mal eine ruhige Kugel?
 
Ich kenne Daniel Fischer nicht, könnte mir aber vorstellen, dass er freier Mitarbeiter wäre. Und als Freier musst du überlegen, womit du Geld verdienst. Solche Zusatzaufgaben sind sehr hilfreich, um der Künstlersozialkasse nachzuweisen, dass du ein echter freier Mitarbeiter und nicht nur so ein Scheinselbstständiger bist.
 
Sagen wie mal so:

Er ist als Moderator der Morgensendung ein Aushängeschild des Senders und es wird wohl in seinem Arbeitsvertrag stehen,dass er verpflichtet ist, einige Aktionen außerhalb seiner normalen Arbeitszeit zu machen. Es ist bei mir als Erzieher nicht anders. Ich habe Dienst nach einem bestimmten Plan außer es stehen folgende Sachen an:

1) Dienstbesprechung
2) Konzeptionstage
3) Elternabend Kindergarten
4) Elternabend Hort
5) Fortbildungen
6) besondere Feste und Aktionen
 
Ich kenne Daniel Fischer nicht, könnte mir aber vorstellen, dass er freier Mitarbeiter wäre. Und als Freier musst du überlegen, womit du Geld verdienst. Solche Zusatzaufgaben sind sehr hilfreich, um der Künstlersozialkasse nachzuweisen, dass du ein echter freier Mitarbeiter und nicht nur so ein Scheinselbstständiger bist.
Na ja, Fischer muss sich um sein Auskommen sicherlich keine Sorgen machen.
Aber was viele hier vergessen: Arbeiten kann auch Spass machen. Insbesondere auf der Bühne, wenn man montags bis freitags im Studio steht.
 
Vielleicht ist es ja eine Illusion, aber ich dachte immer,daß die Modertoren, die eine mehr oder wenig täglich eine Sendung haben fest angestellt sind
 
Nee, leider die allermeisten nicht. Die Moderatoren haben zwar in der Regel einen festen Dienstplan, werden aber im Prinzip pro Sendung bezahlt.
(Ich muss das so einschränken - "In der Regel", "im Prinzip" -, weil es natürlich auch andere Beschäftigungsmodelle gibt. Die sind aber die Ausnahme.)
 
Die Normalos dieser Gesellschaft würden sicher nachdenklich werden, wenn die Spitzenkräfte in den Kliniken unter solchen Bedingungen arbeiten würden.
Student Kevin kommt grinsend in den OP, ruft "wir machen jetzt eine Super-Blindarmentfernung", Schwester Chantalle lacht und ergänzt "Immer gerne und nur hier in der Schnippeklink".

Dafür gibt es 20 Euro die Stunde.
Am Nachmittag wird dann noch ein Luftröhrenschnitt auf dem Wochenmarkt vorgeführt, das muss Student Kevin leider auch machen.
"I laf tu entertäin ju", ruft er in die Menge.

Buäh !
 
Die Normalos dieser Gesellschaft würden sicher nachdenklich werden, wenn die Spitzenkräfte in den Kliniken unter solchen Bedingungen arbeiten würden.
  1. Die Normalos werden aber nicht nachdenklich, sie wollen es vielmehr gar nicht wissen.
  2. Pack' den Konjunktiv in die Schublade zurück, denn das ist Realität.
Nicht das mit der freien Mitarbeit, aber größtenteils mit befristeten Verträgen und - im Pflegebereich und OP-Assistenzpersonal - Arbeitnehmerüberlassungen. Überstundenberge inklusive.
Weiterhin musst Du damit rechnen, dass Ärzte nach 24-Stunden-Schichten inkl. OP (normal) zusätzlich noch freiberuflich als Notarzt bei privaten Vereinigungen Geld verdienen. In dem Punkt unterscheiden sie sich kaum von jedem anderen Selbstständigen, der ebenfalls sehr wenig Freizeit hat. Wenn Anfragen und Aufträge reinkommen, sagt man dazu nicht "nein" zugunsten eines Grillabends. Urlaub? Ja, wenn das Gewerbe eine Saison kennt, dann eben in der auftragsarmen Zeit. Normal ist das aber nicht.
 
Leider ist mir das sehr bekannt, Hefeteich. Mir sind in meinem Leben in den letzten 2 Jahren mehrere solcher genehmigten Sklaven vorgekommen.
Einer baumelte vor ca. 3 Monaten am Dachbalken, ich kannte ihn gut. Michael. Pech gehabt ? So überarbeitet, dass er keinen Ausweg mehr wußte.

Ihr zuckt mit den Schultern. Das kann schon mal vorkommen, " MIR kann das natürlich nicht passieren ".
Und jetzt schnell noch die Pommes für 99 Cent, die Hühnchen für 1,99 Euro. Mir doch egal, dass die Viecher sich vollgeschissen haben und 300 Hühner auf 1qm lebten.
Hauptsache es ist billig. Und auch der Moderator: Was kann der schon kosten. Billig muss er sein.

Aber wehe, wenn ein 400-Sklavenkraft mir die Geschwulst rausschneiden will. Dann doch lieber den Chefarzt. Hauptsache, ich ich ich ich.

Deutsche Denkweise.
 
RICHTIG, WAZMANN, genau DAS ist es, was mich an dieser Gesellschaft ankotzt. Jede Gesellschaft lebt aber von Akteuren, die sie stützen. Ich habe beschlossen, da NICHT MEHR mitzumachen. Weder bei den menschlichen Sklaven noch bei Billiglebensmitteln!
 
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Billigwahn, Überlastung und Unterbezahlung sind schrecklich. Vollste Zustimmung.

Aber das mit dem "fehlenden Freizeitbedürfnis" ist eine ganz andere Sache:
Ich halte das für eine unselige Mischung aus Eitelkeit, Gewinnsucht und Workaholismus - also schon süchtig.

Die Sache kann bei dem (mir völlig unbekannten) Herrn Fischer im Einzelfall völlig anders liegen.
Denn bei einer Promo-Tour mit einem Werbekunden könnte z.B. der Sender Druck auf seinen Moderator machen.
 
Was ich immer schon mal wissen wollte: haben Radiomoderatoren eigentlich kein Freizeitbedürfnis, stehen sie ständig unter Strom, oder kriegen sie den Hals einfach nicht voll?

Die Frage kam eben wieder hoch, als ich den Online-Artikel las:



Ich mein', der steht unter der Woche mitten in der Nacht auf um seine Morningshow zu machen, und dann gurkt er tatsächlich noch am Wochenende durch die Lande (sicher nicht kostenlos) und schiebt nicht einfach mal eine ruhige Kugel?


Ich würde behaupten, er macht das aus finanziellen Gründen. Nicht mehr und nicht weniger.

Wer sich neben seinem 40-Std Job noch einen Nebenjob ausübt, der wird das wohl auch nicht aus purer Lust am Arbeiten machen, sondern weil seine finanzielle Situation es notwendig macht.

Wenn dir jemand anbietet, für 1000€ drei Stunden lang eine Veranstaltung zu moderieren, würdest du als Moderator dann nein sagen?
 
Leute, Leute, Leute. Ab und zu geht der Debattengaul echt zu sehr mit Euch durch, nix für ungut (vom gefragten Moderator hin zum Burnout-Chirurgen in nur einer Handvoll Postings, DAS findet man exklusiv bei radioszene.de.). Es gibt halt gerade in unserer Branche Menschen, die ihren Job aus Leidenschaft machen und wissen, dass ihre Halbwertszeit schneller als gewollt kommen kann - vorsorglich treten sie dann halt auf die Tube. Außerdem ist ja echt nix verwerfliches daran zu finden, wenn ein Kollege Fischer (wie jeder x-beliebige andere auch) zugreift, sobald er ein dickes Bündel Scheinchen für vergleichsweise wenig Aufwand angeboten bekommt. Voll und ganz neidfrei betrachtet, ist das einfach eine erfreuliche Sache, der sich nur die roteste aller roten Antikapitalismus-Socken abwenden würde. Und über den Faktor "Rampensau" müssen wir echt nicht reden, oder? Hallo? Wir sind hier im Showbiz, natürlich hält man da gern sein Grinsen in die Welt. Gehört doch dazu, oder nicht..?
 
... kein Freizeitbedürfnis

Ich könnte noch eine ganze Reihe weiterer Bedürfnisse aufzählen, die ein Radiomederator nicht haben (darf, kann, soll), wenn er im Geschäft bleiben will. Manchmal ist das aber keine freiwillige Entscheidung sondern eine notgedrungene Unterwerfung.
 
Daniel Fischer ist einst als Morningvoice in die Fußstapfen von Johannes Scherer getreten und hat die Aufgabe mit Bravour gelöst- radio ffh
Wer leidenschaftlich Radio macht, läßt sich auch mal für ein Event vor den Karren spannen, warum nicht? Das ist vollkommen normal.
Ich verstehe die Aufregung nicht.
 

Geregelte Arbeitszeiten.
Familienleben.
Eigener Musikgeschmack.
Eigene Meinung on air.
Faire Bezahlung.
Arbeitsplatzsicherheit.

... um nur mal ein paar Dinge aufzuzählen.

Bevor allzu viele "aber, aber, aber ..." kommen:

Reihenfolge bedeutet keine Wertung und die pure Aufzählung ist ebenfalls keine Bewertung. Es ist nur die Auflistung eines Sachverhaltes.
 
Hoppla. Wer das Radiogeschäft richtig betreibt, wird auch privat viel investieren. Ohne den ständigen Blick auf den Uhrzeiger. Die Herren von der ver.di-Front braucht niemand.
Eigener Musikgeschmack ok, aber nicht im Programm raushängen lassen. Eigene Meinung ok, aber nicht im Programm raushängen lassen.
Und ich glaube nicht, dass man Daniel Fischer seitens ffh zu dieser Werbeaktion abkommandiert hat.
Wenn ich mir anschaue, für welchen Blödsinn sich ein gewisser Rob Green dick aufgetragen hergibt.
 
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