Wie kann sich ein Moderator wehren?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Sehr interessanter Artikel! Und wenn es wirklich kein Fake gewesen ist, war es auch eine richtige Aktion, die leider wirkungslos geblieben ist. Als Moderator ist man den Formatzwängen halt hilflos ausgeliefert.....
 
... ganz ehrlich: entweder abgesprochen, oder zumindest spontan (Privatfunk?) als gar keine schlechte PR empfunden und gebilligt. Oder: Tür zum Geräteraum auf, 2 Lemo-Stecker umgesteckt, Tür zum Geräteraum zu und den noch stundenlang seine Show abziehen lassen, allerdings für sich alleine.

Das Spon-Interview ist schon reichlich naiv. Interessanter sind da die Kommentare zum Artikel, in dem "unbedarfte" Hörer Werbung für Programme machen, die man hier nicht mehr erwähnen darf, weil sich dann gleich drei Consultants auf einmal auf einen stürzen.
 
Von
Pscherer: Selbst wenn es so wäre, würde ich doch die schöne Geschichte nicht zerstören (lacht).
und
warum heißt Ihre Medienfirma ausgerechnet Fakerocker
mal abgesehen, sind seine Vorschläge
Überall das gleiche Musik-Einerlei?
Fünf Songs, die für Oliver Pscherer das Radiohören schöner machen:
  1. Michael Bublé - Home
  2. John Parr - St Elmo's Fire
  3. Adele - Rolling In The Deep
  4. Four Tops - I Can't Help Myself
  5. Keane - Silenced By The Night
auch nicht gerade ein Bollwerk wider den Einheitsbrei. Oder?
 
Wenn ich zu meinem Chef renne und sage, dass mir das Produkt, welches wir herstellen, nicht mehr gefällt, oder mir seine Führungsart nicht passt, dann wird er mir nur eins antworten: entweder weiterarbeiten oder gehen. Ein Moderator, der bei einem Sender anfängt weiß hoffentlich, auf was er sich einlässt.
 
Schon richtig, HR25, sowas kann man im Normalfall nicht bringen, aber lustig finde ichs trotzdem. Ich konnte mir bei diesem Artikel ein Schmunzeln nicht verkneifen. Und ich finds gut, daß der Moderator bleiben durfte, war ja nur eine einmalige Sache.
 
Der betroffene Moderator hat ja behauptet, die zwei Titel, die er dann in Dauerrotation gespielt hat, seine "zufällig"ausgewählt, weil sie gerade im regal standen.

Mal weiter gesponnen: Angenommen, mit den Titeln wollte man auch noch eine Botschaft vermitteln, welche zwei Titel hätten es dann sein müssen?
 
Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich bei einem Sender Programm mache dann stehe ich 100% zum Musikformat.
Wenn mir die Musikfarbe nicht passt gehe ich. Das habe ich auch schon so gemacht.

...Als Moderator ist man den Formatzwängen halt hilflos ausgeliefert.....

Sehe ich anders.
Chris Howland zbs. präsentiert bei WDR 4 seine "Spielereien mit Schallplatten" mit Begeisterung und die Sendung macht ihm hörbar Spaß.

Wenn ich mir die Playlist der Sendung "Yesterday" vom 08 - 22. September mit Roger Handt bei WDR 2 ansehe kann ich auch keine Formatzwänge erkennen.

Beide Sendungen sind Klasse Radio, mit Musikauswahl von Moderatoren die GENAU die Platten spielen wollen.
 
Da muss ich Dir zustimmen, Bend It. Ich denke, wenn man beim Radio einen "guten" Chef hat, kann man schon seine Vorstellungen einer eigens produzierten Sendung vermitteln, so starr sind zumindest die ÖR-Wellen Gott sei Dank auch noch nicht.

Weitere Beispiele, in denen es keine Formatzwänge gibt und der Moderator die Sendung überwiegend selbst gestaltet:

- Die Top3-Show bei SWR3 mit Kai Karsten
- Matthias Mattuschik abends und nachts auf Bayern3
- Heuckzeug auf Bremen Vier
 
Wenn ich mir die Playlist der Sendung "Yesterday" vom 08 - 22. September mit Roger Handt bei WDR 2 ansehe kann ich auch keine Formatzwänge erkennen.
Da muss ich Dir zustimmen, Bend It. Ich denke, wenn man beim Radio einen "guten" Chef hat, kann man schon seine Vorstellungen einer eigens produzierten Sendung vermitteln.

Und wenn man "gut" zum Chef ist, läßt sie einem ja vielleicht auch freie Handt? ;)
 
@Mannis Fan: Sag mal konkret: Wie sieht dein Radio aus was dir gefällt? Schreib mal eine Playlist für dein perfektes tägliches Radioprogramm.
 
@Hefeteich:
Meine Wenigkeit hätte den "Street Fighting Man" in der "Revolution" laufen lassen...
Kurz bevor die Tür dann geöffnet wird schnell noch die Doors mit dem Ende..:D
 
@Mannis Fan: Sag mal konkret: Wie sieht dein Radio aus was dir gefällt? Schreib mal eine Playlist für dein perfektes tägliches Radioprogramm.

Du meintest zwar den "Fan", aber egal: Eine "konkrete" und gute Playlist sieht für mich so aus, daß sie aus aktuellen Titeln besteht (höchstens drei Mal den selben Song pro Tag), aus Klassikern (aber bitte nicht immer die gleichen, die jeweiligen Klassiker dürfen höchstens ein Mal im Monat auftauchen). Die weitere Playlist besteht zudem aus ganz neuen Songs, die ab und an mal als kleiner "Aufmerksamkeitsmacher" in die Playlist eingestreut werden. Zudem besteht sie auch tagsüber aus einigen Album-Tracks von mir aus auch unbekannten Künstlern (es muss aber ins Format passen).

Soviel zu meinem Grundkonzept.

Die Stundenuhr sieht folgendermaßen aus:

Ich gehe jetzt von zwölf Titeln aus, die in eine Stunde passen: Davon müssen drei Chartstitel sein, drei Klassiker aus verschiedenen Jahrzehnten, drei weniger bekannte bis unbekannte Hits, ebenfalls aus verschiedenen Jahrzehnten und drei ganz neue Stücke, die noch nicht in den Charts sind. Drei Stücke klingt vielleicht ein bisschen viel, aber die Radiosender bekomen genügend "Nachschub" für die Playlist in der Woche, drei "gute" (ist immer relativ) Stücke müssten möglich sein.

Das Konzept sieht jetzt so aus: 3:3:3, kann aber m. E. auch von Stunde zu Stunde variieren, abends laufen dann auf das jeweilige Format angepasst Spezialsendungen. So sähe für mich die "perfekte" Musikmischung für einen Radiosender aus, egal welchen Genres.
 
Punkt 1:
Nur Moderatoren mit Personality, unschlagbarem Musikwissen und nachweisbaren Erfolgen dürfen spielen, was sie wollen. Und das auch nur außerhalb der Prime Time.
Punkt 2:
Alle anderen haben sich dem Format unterzuordnen - so siehts inzwischen "sogar" bei den Öffentlich-Rechtlichen aus.
Punkt 3:
Wer sich dagegen öffentlich auflehnt, kommt erst wieder hinter ein Mikro, wenn er Punkt eins erfüllt!

So bleibt von der ganzen Chose nur der fade Beigeschmack einer riskanten Werbeaktion! Wohl dem, der diese Aktion als "Erfolg" für Punkt 1 angerechnet bekommt!
 
Kann Wenn ich mir die Playlist der Sendung "Yesterday" vom 08 - 22. September mit Roger Handt bei WDR 2 ansehe kann ich auch keine Formatzwänge erkennen.

OK, da ist ein gutes Gegenbeispiel genannt. Jedoch ist es die absolute Ausnahme, ebenso wie Chris Howland.

Ich würde auch nicht soweit gehen, dass R. Handt die Sendung nur deshalb und auch nur so macht, weil er gute Beziehungen in die Intendanz hat ;). In meinen Augen ist es "schlicht" eine Nische, die dort besetzt wurde und die es geschafft hat, sich eine Fangemeinde aufzubauen.

Fakt ist jedoch, dass ich als Moderator doch keine Chance habe, mich gegen den Formatzwang meines Senders zu wehren. Erst recht nicht in der Primetime. Dort sind schon noch eine Reihe von Beratern und Betonköpfen, die meinem Aufbegehren einen Riegel vorschieben. Von daher muss ich (leider) mein Statement so wiederholen, dass ein Moderator dem Formatzwang hilflos ausgeliefert ist.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben