AES/EBU an S/P DIF deutlich leiser...

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Ohrenkneifer

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Ich habe hier einige Geräte, die einen digitalen Ausgang im Format "AES/ EBU" haben. Dieses Studioformat soll in der Spezifikation bis auf das fehlende Kopierschutzbit und der Impedanz von 110 Ω dem "S/P DIF" Format ähneln. Versuchsweise habe ich diese Geräte über einen Impedanzwandler an die S/P DIF Schnittstelle eines alten MEDION Titanium MD8000 angeschlossen und war überrascht, dass der Ton zwar ankommt, aber nur gefühlte zwei Drittel leiser ist, als z.B. die Audioausgabe aus dem Mediaplayer.

Genau handelt es sich um einen CD-Spieler "STUDER A730", der an der Rückseite eine mit "DO", also Digital-Out gekennzeichnete XLR Buchse hat. Auf dem Mainboard des PC ist eine Realtek-Onboardkarte mit S/P DIF-Eingang.

Meine Frage: Wie ist das möglich, dass der digital eingespeiste Ton aus dem CD-Player um gefühlte 10 dB leiser ist, als die Musik aus dem Media-Player. In den Einstellungen "Lautstärkeregelung" unter Windows XP lässt sich gerade der Regler für S/P DIF nicht bewegen, steht aber auf gleicher Höhe, wie die anderen Regler, die üblicher Weise für den Ton im PC zuständig sind. Wer hat Erfahrungen mit diesen Schnittstellen oder hat es vielleicht an einer anderen Audiokarte versucht oder ein anderes Ergebnis? Das ist mein erster Versuch, ein solches Gerät auf diese Art an einen normalen PC anzuschließen.

Schöne Grüße aus Dortmund

Der Ohrenkneifer
 
„Gefühlte zwei Drittel leiser“ bzw. „gefühlte 10 dB leiser“ sind keine belastbaren elektrischen Angaben. Sicher kann die Bedienungsanleitung oder eine Anfrage beim Hersteller klären, um welche Art von „DO“ es sich handelt.

Allgemeine Erläuterungen zum Verständnis:
Die Übertragung per S/P-DIF bzw. AES/EBU ist digital, also unverstärkt, deshalb lässt sich der Windows-Regler des Realtek-Onboarddevices nicht manipulieren (= einstellen). Das ist bei allen Digitaleingängen so; sie stehen immer auf 100 Prozent (= 0 dBFS). Dagegen kann die Analogausgabe eines Abspielgerätes (vor-) verstärkt sein. Auch dein Realtek-Onboarddevice hat einen manipulierbaren (= einstellbaren) analogen Verstärker.

AES/EBU (eigentlich AES-3) und S/P-DIF unterscheiden sich außer dem bei kurzen Leitungen vernachlässigbaren Wellenwiderstand von 110 zu 75 Ohm und dem Kopierschutz-Bit bei S/P-DIF (gilt nur für Consumergeräte – Studiogeräte geben auch über S/P-DIF kein Kopierschut-Bit aus) lediglich durch die Versorgungsspannung von 0,5 V zu 5,0 V voneinander. Das ist bei AES/EBU immerhin das Zehnfache. Daher würde ich nur im Notfall (wenn Zerstörung des Digitaleingangs und dahinter liegender D/A-Wandler vertretbar ist) einen ausschließlich für S/P-DIF spezifizierten Eingang für AES/EBU-Zuführung benutzen, damit er nicht abraucht. Andersherum ist das elektrisch natürlich unkritisch.

Womöglich ist dein zwischengeschalteter Impedanzwandler nur ein 1:10-Spannungswandler (und nutzlos). Oder aber in diesem Fall gut eingesetzt, das hängt von der Art des digitalen Ausgangs deines Studers ab. Mit den Pegelunterschieden zwischen Digital- und Analogverbindung wirst du in jedem Fall leben müssen. Vergleiche das Rauschen zwischen Digital- und Analogzuführung! Wahrscheinlich gibt es da merkliche Unterschiede zugunsten des Digitaleingangs – aber sicher nicht bei Wandlung und Verstärkung des zugeführten Digitalsignals durch dein Onboard-Sounddevice.

Also: CD einspielen über Digitaleingang – CD brennen – CD abspielen mit dem Studer. Die Frage ist nur: wozu?
 
Guten Morgen und erstmal vielen Dank für die Informationen. Ich werde mich dieses Wochenende damit nochmal beschäftigen. Was mich nur wundert ist, dass das digitale Sgnal aus dem CD-Player tatsächlich deutlich leiser ist, als das, was man über den Mediaplayer auspielt. Aber wie gesagt und auch richtig erkannt, die Buchse an dem Player ist nur mit "DO" beschriftet, wobei ich nur vermuten kann, dass es sich um AES/EBU handelt. Aber ich werd' auch mal weiter Google bemühen. Vielleicht werde ich dazu auch noch fündig. Der Impedanzwandler hat ja, da es ja ein digitales Signal ist, auch keinen Einfluss auf die Lautstärke. Ich wollte mit dem CD-Player CD's einspielen und in Audiodateien für das Handy umwandeln.

Nachtrag: Der Impedanzwandler ist, wie auf folgender Seite beschrieben, aufgebaut: http://tcsupport.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/1305/~/interfacing-aes/ebu-to-s/pdif
Die Spannungsanpassung erfolgt also über simple Widerstände, nicht über einen Übertrager.

Gruß

Ohrenkneifer
 
CD einspielen über Digitaleingang – CD brennen – CD abspielen mit dem Studer. Die Frage ist nur: wozu?
Vielleicht, weil sie derart kopiergeschützt (zwei Sessions, eine mit Daten) ist, dass sie ohne Software, deren Benutzung zur Umgehung genau dieses Kopierschutzes verboten ist (nur die erste Session als Image lesen), nicht mit dem PC zu rippen ist.
Offiziell ist zwar auch das digitale Überspielen solcher CDs verboten, aber das konnte die Musiklobby nun wirklich nicht mehr aktiv verhindern.

Zu dem Pegelproblem: Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, weil es nicht üblich ist, aber: Hat der Player sowas wie ein Setup, wo der Pegel absenkbar ist? In 1-Bit-Schritten, also jeweils 6 dB, wäre sowas ja relativ einfach möglich.
 
Ich habe hier einige Geräte, die einen digitalen Ausgang im Format "AES/ EBU" haben. Dieses Studioformat soll in der Spezifikation bis auf das fehlende Kopierschutzbit und der Impedanz von 110 Ω dem "S/P DIF" Format ähneln. Versuchsweise habe ich diese Geräte über einen Impedanzwandler an die S/P DIF Schnittstelle eines alten MEDION Titanium MD8000 angeschlossen und war überrascht, dass der Ton zwar ankommt, aber nur gefühlte zwei Drittel leiser ist, als z.B. die Audioausgabe aus dem Mediaplayer.

Die meisten Geräte haben kein Problem damit, wenn man ihnen statt S/PDIF ein AES-Signal oder andersherum liefert. Wie schon erwähnt wurde, ist der in diesem Fall entscheidende Unterschied der Pegel des digitalen Signals, der bei S/PDIF (unsymmetrisch 75 Ohm) bei +/- 0,5 V und bei AES/EBU (symmetrisch 110 Ohm) bei +/- 5 V liegt (TTL-Pegel) beträgt und damit deutlich höher liegt. Das Audio bleibt davon natürlich unberührt, da es ja im digitalen Signal (in den Nullen und Einsen) drin steckt. Es ist meistens auch egal, ob man einen Impedanzwandler verwendet, die meisten Geräte kommen auch so mit dem Signal zurecht. Für dein Pegelproblem ist das sowieso irrelevant, da ein Impedanzwandler nichts am Audiosignal verändert.

Ich würde dein Problem ganz einfach so erklären: Die Onboard-Soundkarte deines Rechners macht irgendetwas Undefinierbares mit dem digitalen Eingang. Man kann bei solchen "billig"-Soundkarten eigentlich nie sagen, was die mit dem Signal anstellen, bevor man es zu hören bekommt. Daher ist für mich die Soundkarte das Problem und das dürfte sich nur durch eine ordentliche Soundkarte lösen lassen. Beim D730 habe ich keine Möglichkeit gefunden, den Pegel des AES/EBU-Ausgangs zu verändern (Bedienungsanleitung).

Trotzdem auch von mir die Frage: Welchen Zweck soll das ganze haben? Warum nicht einfach die CD ins Laufwerk vom PC und fertig? Ich hatte hier schon ein paar "kopiergeschützte" CDs und nie ein Problem, die ohne zusätzliche Hilfsmittel auszulesen. Der Kopierschutz hat einfach nie angeschlagen...
 
Erstmal an dieser Stellen vielen Dank für die Antworten.

Es ist in der Tat so, dass die S/P DIF-Schnittstelle am PC den Audiopegel so leise ausgibt. Ein einfacher Heim-DVD-Player spielt über S/P DIF in der gleichen Lautstärke, wie der CD-Player über die AES/EBU Buchse. Mir ging es bei dieser Sache auch nur um die Möglichkeit, CD's über die digitale Schnittstelle auf den Rechner zu kopieren. Bei einigen kopiergeschützten Multisession-CD's lässt sich ja die erste Spur mit dem vermeintlichen Quick-Time-Player abkleben und es werden nicht die auf 64 kb/s Mono Tracks zum Abspielen auf dem PC kopiert, sonder die originalen Tracks. Es gibt aber auch CD's, bei denen das nicht möglich ist und für diesen Zweck wollte ich das mit einem CD-Player einspielen. Meine Lösung ist, die Tracks mit Audacity "aufzunehmen" und dann darin über "Effekt"/ "Verstärken" auf einen Spitzenpegel von -2 dB zu verstärken. Somit komme ich auf ein zufriedenstellendes Ergebnis. Nur ist das Ganze was mühsam, wenn man das für jeden Track machen muss. Für Techniker: Wenn ich einen Track auf - 2 dB Spitzenpegel bringen will, wird er bei meiner Beispiel-CD auf 16,2 dB verstärk. Diesen Unterschied finde ich schon ungewöhnlich viel. Gleicher Track versuchsweise über das DVD-Laufwerk im PC "gerippt", ist sogar noch einen Tick lauter. Auch vielen Dank für den Link auf die Bedienungsanleitung zu dem Nachfolgemodell.

Trotzdem auch von mir die Frage: Welchen Zweck soll das ganze haben? Warum nicht einfach die CD ins Laufwerk vom PC und fertig? Ich hatte hier schon ein paar "kopiergeschützte" CDs und nie ein Problem, die ohne zusätzliche Hilfsmittel auszulesen. Der Kopierschutz hat einfach nie angeschlagen...

Bei mir ging das bei einigen CD's leider nicht oder nur nach Abkleben der Datenspur. Ich wollte es aber auch erstmal nur ausprobiert haben, bevor ich auf diese Weise ernsthaft etwas umkopiere und ich wollte auch einfach nur wissen, ob die digitale XLR-Schnittstelle des Players funktioniert. Zum Rippen über das DVD-Laufwerk im PC nutze ich "Exact-Audio-Copy" und zum Kopieren über den externen CD-Spieler oder von Schallplatten das Programm "Audacity". Die Kopien sind für den privaten Gebrauch, um sie mit dem Handy unterwegs in der Bahn zu hören.

Schöne Grüße

Ohrenkneifer
 
So, jetzt habe ich mich nochmal mit diesen Dingen hier beschäftigt und ja, es geht viel Zeit damit rum. In der von "DigiAndi" angefügten Bedienungsanleitung zum Nachfolgemodell "D730" steht etwas von einer Umstellmöglichkeit des Datenformats von AES/EBU auf S/P DIF und es wird gleichzeitig gewarnt, dass dies nicht die Ausgangsspannung betrifft. Aber es steht nirgends etwas über die Auswirkungen einer "Umstellung" und auch nicht, wo man das umstellen kann. Ich habe das Gerät mal näher betrachtet und auch mal auf den Rücken gelegt, aber auch da war nichts zu finden. Es gibt, anders als in der Anleitung für das Modell "D730" beschrieben, in der rechten Seite zwei Löcher, hinter denen sich die Trimmer für den analogen Ausgangspegel befinden. Sonst habe ich da nichts gefunden.

Worin soll der Unterschied zwischen den auswählbaren Datenformaten bestehen und wo soll man das einstellen können?

Die S/PDIF-Schnittstelle ist eng verwandt mit dem AES-Standard AES-3, der primär im professionellen Studiobereich eingesetzt und umgangssprachlich auch als AES/EBU bezeichnet wird. Die wesentlichen Unterschiede bestehen in einer unterschiedlichen physischen Schnittstelle und dem sogenannten Kanalstatus („C-Bit“) von AES-3, das bei S/PDIF zu Übermittlung von Kopierschutzdaten verwendet wird.Die restlichen Datenfelder, insbesondere das Format der Audiodaten, der Aufbau von Frames und Subframes, ist zwischen S/PDIF und AES-3 identisch. (Quelle: Wikipedia)

Schöne Grüße und eine angenehme Woche

Ohrenkneifer
 
Aber es steht nirgends etwas über die Auswirkungen einer "Umstellung" und auch nicht, wo man das umstellen kann. Ich habe das Gerät mal näher betrachtet und auch mal auf den Rücken gelegt, aber auch da war nichts zu finden.

Doch, das steht auf Seite 43 und 44 der D730/731-Anleitung. Konfigurations-Modus -> Interface -> Dig Output.

Aber erstmal sorry, dass ich die D730-Anleitung verlinkt habe. Hatte in deinem ersten Beitrag D730 statt A730 gelesen. Die vom A730 gibt's natürlich auch bei Studer...
ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/CD/A730/Manuals/A730_Op_Serv.pdf
Dort steht auf Seite 8 rechts unten: "Symmetrischer Digital-Ausgang XLR (Consumer-Format)". Anscheinend ist das beim A730 fix, denn ich finde in der Anleitung keine Möglichkeit das zu ändern.

Nichtsdestotrotz habe die Umschaltung gerade mit einem D731 probiert:
Egal ob man AES/EBU oder S/PDIF wählt, er gibt immer Professional aus. Seltsam...
Allerdings hatte ich auch noch nie ein Gerät, das irgendeinen Wert auf dieses Bit gesetzt hat. Also - who cares? ;)
 
Allerdings hatte ich auch noch nie ein Gerät, das irgendeinen Wert auf dieses Bit gesetzt hat. Also - who cares? ;)

Die höchste Wahrscheinlichkeit, diese Änderung zu sehen, dürfte bei Anschluss eines Consumer-DAT-Recorders, der SCMS auswertet, bestehen. Wenn ich bei meiner E-MU 0404 den Digital Out auf AES stelle, meckert der TCD-D7 prompt brav "copy prohibt", allerdings auch nur, wenn eine nicht schreibgeschützte Kassette im Laufwerk ist. Im reinen Wandler-Betrieb sagt er nichts und bei Schreibschutz hat die entsprechende Meckermeldung für ihn Vorrang.
 
Nochmals allen hier vielen Dank! Ich glaube, ich bin der Sache auf der Spur: Bei dem Treiber der Soundkarte b.z.w. des Soundchips gibt es unter "Umgebung" Einstellungen, wie "Wohnzimmer" u.s.w.. Im Hintergrund werkelt ein DSP, welches sich auf die digitale Schnittstelle deutlich anders auswirkt, als auf das, was der PC sonst an Sound ausgibt. Setzt man die Einstellung auf "Keine", dann ist auch die Eingabe aus dem CD-Player über S/P DIF lauter. Wahrscheinlich ist das eine Marotte des Treibers oder von Windows. Bei der Suche danach im Zusammenhang mit dem Chip tauchen auch Fragen bezügl. S/P DIF in anderen Foren auf. Also der Player ist definitiv in Ordnung! Habe ihn bei einem Bekannten am digitalen Mischpult (T&S EB 316 mit AES/ EBU) gehabt und dort war die Lautstärke "normal". Nochmals vielen Dank und Grüße aus Dortmund.

Ohrenkneifer
 

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...das ist genau die Art und Weise, wie Gerätehersteller (Soudkarten, Fernsehgeräte, etc.) auf Pegel- und somit Loudnessunterschiede verschiedener Quellen reagieren. Noch schlimmer ist es, wenn solche "Anpassungen" vielleicht sogar noch durch irgendwelche dynamischen Prozesse gemacht werden, dann pumpt es vielleicht auch noch die ganze Zeit. Aber das kennen wir ja aus dem Radio ohnehin, leider. Insofern ist es eben noch viel mehr Zeit dafür, weg von Pegelnormalisierung und hin zur Loudnessnormalisierung zu gelangen. Denn Loudness ist das, was wir hören und daher sollte sie auch als Referenz gelten. Die EBU R128 beweist, dass das funktioniert!!!

Grüße!
 
Was das alles jetzt mit dem R128-Quatsch zu tun haben soll, erschließt sich mir gerade gar nicht.

Viel mehr wundere ich mich über mich selbst, aber auch über die Kollegen, dass niemand so richtig mitbekommen hat, dass der TE im Eingangspost den Typ der "Soundkarte" angab:
eine Realtek-Onboardkarte mit S/P DIF-Eingang.
Ich zumindest springe, wenn ich so etwas lese, für gewöhnlich an wie ein Duracell-Hase - ein untrügliches Zeichen, einfach nicht richtig gelesen zu haben. Stattdessen habe auch ich mich davon leiten lassen, wie auch andere den Fehler eher beim CD-Player zu suchen.

Nun mag das sicher auch daran liegen, dass niemand, der einigermaßen (semi-)professionelles Equipment benutzt, erwarten würde, dass der Treiber eines Audiointerface' oder es gar selbst die Daten seines Digital-Ins per default manipuliert. Das ist mehr als unüblich. Lernen können wir daraus allemal: Gründlicher und kritischer lesen und die Alarmglocken bei Schlüsselbegriffen wie "OnBoard", "Realtek", "C-Media" und weiteren Herstellern solcher Chips zu schärfen. Bei denen ist es eben leider üblich, nicht nur einen Treiber zu installieren, sondern - bei Realtek heißt er u.a. - Soundmanager zu installieren, der neben Equalizern und 3D-Effekten zum Sound-Versauen auch Rausch- und Hallunterdrückungen zum Bleistift für den Mic-In nicht nur anbietet, sondern sogar einfach aktiviert. Audio-Konferenzen mit Usern, die solche Klamotten verwenden, sind nicht selten eine Qual und werden erst erträglich. wenn man sie auf Knien bettelt, sich auf die Suche nach diesen Einstellungen zu begeben und sie zu deaktivieren.

Dass man es bei Realtek sogar drauf hat, die Aufzeichnung vom S/PDIF-In durch eine DSP zu schleifen, habe ich persönlich noch nie gehört (was wahrscheinlich daran liegt, dass das so gut wie keiner benutzt), ist aber auch wirklich mit Verlaub unter aller Sau. Da wird offensichtlich, wie wenig Bezug Hardwarehersteller und Treiberentwickler zueinander und zum Medium Digital-Audio haben und dass zu Recht von Onboard-Klamotten nichts zu halten ist.
 
Gerade entdeckt: Mein VIA HIgh Definition Audio bietet sogar einen Mikrofon Ausgang. Da mecker noch einer über Onboard Soundchips.
 

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Ja, sie legen auch Ein- und Ausgänge auf eine Buchse - scheiß auf Koppelungsverluste und miesen Signal-/Rauschabstand.

Klar, der DAU mit dem 9,90-€-Plasteaktivlautsprecher wird niemals raffen, dass man sich die Signale im Grunde nicht anhören kann. Hauptsache, auf Krampf 7.1-Surround an 3 bunten Klinkenbüchschen realisiert, statt nur einmal wenigstens vernünftiges Stereo anzubieten.

Aber das sind eben auch nur Ansprüche, die unsereiner hat, weil er noch nicht ganz von billigstem, mit "digital" beworbenem Schrottsound und entsprechenden Konsumerprodukten betäubt ist.

Nachtrag:

Da fällt mir doch gerade ein, dass diese elendigen billigen Chips, die ja auch in den ganzen Konsumer-Mischpulten mit USB (voll der Hype) verwurstet werden, außer 8/16 Bit/48 kHz praktisch kein anderes Streamformat kennen. Da muss ich mich doch mit einem Schmunzeln fragen, was wohl mit dem 44,1-kHz-Stream eines CD-Players passiert.

Daher an dieser Stelle die Frage an den Threadersteller: Wo kannst du sicherstellen, dass die Clock des Wandlers auch brav auf die externe Quelle synched und wie hast du überprüft, dass das auch exakt passiert und du nicht doch resampelten Mist mit deiner Software aufzeichnest.
 
Viel mehr wundere ich mich über mich selbst, aber auch über die Kollegen, dass niemand so richtig mitbekommen hat, dass der TE im Eingangspost den Typ der "Soundkarte" angab:

Doch, ich zitier mich mal selbst. ;)

Ich würde dein Problem ganz einfach so erklären: Die Onboard-Soundkarte deines Rechners macht irgendetwas Undefinierbares mit dem digitalen Eingang. Man kann bei solchen "billig"-Soundkarten eigentlich nie sagen, was die mit dem Signal anstellen, bevor man es zu hören bekommt. Daher ist für mich die Soundkarte das Problem und das dürfte sich nur durch eine ordentliche Soundkarte lösen lassen.

Daher an dieser Stelle die Frage an den Threadersteller: Wo kannst du sicherstellen, dass die Clock des Wandlers auch brav auf die externe Quelle synched und wie hast du überprüft, dass das auch exakt passiert und du nicht doch resampelten Mist mit deiner Software aufzeichnest.

Das ist auch ein Grund, warum ich niemals mit Onboard arbeiten würde. Bei digitalen Schnittstellen muss man einfach wissen, was sich da wie taktet.
 
Ich hab zum Thema (diesmal) nichts geschrieben, kann aber eure "Schmerzen" hautnah mitfühlen.... Nicht nur dea weiß, daß ich ganau wie er "leide", wenn Begriffe wie "C-Media", "Realtek" oder "Onboard-Sound" fallen. Wenn ich mich recht erinnere, dann gab es doch auch mal eine "Sound Blaster", die nur 48kHz "verstand" und dann auch noch 6 dB "leiser" war, weil sie ein Bit verschluckt hat... Das ist aber garantiert schon über 10 Jahre her.

Ich habe jetzt wirklich keine große Lust, mich (erneut) über diesen Mist zu unterhalten, denn das würde den Rahmen sprengen. Im Prinzip kann man aber sagen, daß es unter dem OS "Windows" und mit den nativen Funktionen des Betriebssystems für den Sound (in "C" unter "Win32" ist das Headerfile "mmsystem.h" - ganz nah am OS dafür zuständig) alle Eingangssignale intern zunächst auf 48kHz/16 Bit gewandelt werden (nicht zuletzt, um damit "Windows-Systemsounds", wie "Sie haben eine neue E-Mail" problemlos einmixen zu können). Dann wird der ganze Scheiß wieder ins Ursprungsformat gebracht und ausgegeben. Im Signalweg hängt dann aber auch noch der "Soundmanager" vom Soundkartenhersteller, der mir dann meinetwegen "Badezimmersound" anbietet. Was soll das? Wer braucht das?

Wie oft muß ich denn das noch sagen: Nehmt einfach eure Finger von meinen Samples und reicht sie einfach 1:1 durch! Von der Soundkarte bis zu meinem von mir gewählten Soundeditor (z.B. Samplitude)! Was ich dort mit meinen Samples anstelle, geht niemanden etwas an! Wichtig ist nur, daß "meine" Samples nach der Bearbeitung 1:1 auch wieder am Ausgang der S/P DIF Schnittstelle erscheinen! Mehr verlange ich von Windows oder einem Soundkartentreiber doch gar nicht! Wo ist eigentlich das Problem? Finger weg - und gut!

SCHEISSE!

Dea, digiandi.... Ich könnte kotzen!


Wenn möglich immer ASIO-Treiber verwenden! Wenn das auch nicht hilft, habe ich auch keine weitere Lösung für das OS "Windows".

Bitgenaue Grüße
 
Wenn ich mich recht erinnere, dann gab es doch auch mal eine "Sound Blaster", die nur 48kHz "verstand" und dann auch noch 6 dB "leiser" war, weil sie ein Bit verschluckt hat... Das ist aber garantiert schon über 10 Jahre her.
Ja, die 128 PCI - hab' ich noch im Museum die Gurke. Sie verschluckt aber kein Bit, sondern hat einen Limiter an Bord bzw. vielmehr im Treiber, der nichts über die -6-dBfs-Marke hinauslässt.

Auweia, ich traue mich gar nicht zu erzählen, dass ich allen Ernstes in mangels besserer Mittel damit mal Vinyl digitalisiert habe. :) Aber da hatte ich das Manko freilich schon bemerkt und einen entsprechenden Kompromiss gefunden. Insofern Plattenspieler und System nun auch nicht gerade Luxusklasse waren (und sind, ein RFT HK-PA 1203 mit einem Ortofon MC-1, leben beide noch) und die Platten reichlich breit waren, ging das auszuhalten.

Musste ich noch eben berichtigen:
1203 wäre richtig gewesen. Und damals war, so glaube ich, sogar noch das originale Tschechen-System drin, dieser Klirrgenerator. Das MC-1 haben wir später erst da reingezimmert.
 
Ach Gott. Ich verneige mich erwürdig und räume ein, selbstverständlich einen Schallplattenabtaster aus der Produktion der ehemailigen Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR) gemeint und lediglich aus reiner Faulheit dies nicht ausgeschrieben zu haben.

Was die Bitgenauigkeit unter Windows angeht, würde ich noch anmerken wollen, dass man sich auch ohne ASIO, also unter Verwendung zumindest der MME/WDM-Schnittstelle unter XP eigentlich auch keine Gedanken machen muss, wenn man vor der Arbeit mit seiner Software sichergestellt hat, dass keine andere Anwendung das Interface benutzt.

Hier ist eine aktive OnBoard-Gurke sogar hilfreich. Hat man das Audio-Mapping deaktiviert, kann man gut Windows selbst (Systemklänge, sofern nicht sowieso gänzlich deaktiviert), sowie sämtlichen anderen Programmen, die man ungern auf der "guten" Hardware herumklingeln lassen will, nämlich genau den Schrottchip auf dem Mainboard zur Ausgabe zuweisen. Da man ja normalerweise seinen Rechner und das was man damit macht, kennen sollte, lässt sich so gut sicherstellen, dass es dann keine Überschneidungen gibt.

Windows selbst setzt normalerweise unbenutzte Hardware, sofern diese nicht auf eine bestimmte Frequenz z.B. durch ext. Synch festgenagelt wurde, auf 48 kHz. Jedenfalls habe ich das bis dato immer so beobachtet. Greift dann eine Anwendung darauf zu und fordert ein anderes Streamformat, wird brav umgeschaltet. Aber keine Regel ohne Ausnahme, weshalb es immer gut ist, sich bei jedem Gerät neu mit dessen speziellen Animositäten auseinanderzusetzen und zu prüfen, wie es reagiert:

Die E-MU 0404 lässt sich zumindest bei mir im MME-Betrieb so nicht zuverlässig im Freilauf betreiben. Sie versteht offenbar die entsprechenden Befehle nicht immer richtig, so dass ich als Anweder laufend im CPL kontrollieren muss, so sie gerade steht. Gewohnheitssache, aber nervig. Auch bei Wahl der Clock-Synch von externer Quelle muss ich aufpassen. Im CPL wird angezeigt, welche Freqenz das anliegende Signal mitbringt, aber mir bleibt dennoch die Wahl einer anderen, während "external" aktiv ist. Ich frage mich, was sich der Hersteller dabei gedacht hat. Wahrscheinlich eher nichts. Und da reden wir von einer Marke, die nun nicht gleich mit Elektronikschrott in Verbindung gebracht wird. :)
 
Liebe Teilnehmer, ich bin gerade aus dem Urlaub zurück und sehe, dass sich doch hier einiges getan hat. Vielen Dank für die vielen Hinweise, Antworten und Anregungen. Ich habe am PC nochmal nachgeschaut und der CD-Player wird unter den Einstellungen für S/P DIF erkannt, bei Datengültigkeit steht "gültig" und bei Sampling-Rate steht "44,1 kHz". Ich werde mir aber eine andere Soundkarte zulegen. Es ist in dem Rechner standardmäßig ja noch ein Modem mit TV-Karte verbaut und diese werde ich gegen eine vernünftige Soundkarte austauschen. Da ist die Frage nur, welche soll ich da nehmen? Das Angebot bei Ebay ist ja "umwerfend" und jeder behauptet, das Beste dort anzupreisen.

Schöne Grüße

Ohrenkneifer
 
Das kommt drauf an, was du ausgeben willst. Ich persönlich schwöre auf RME, z.B. die HDSP 9632 bzw. deren PCI-Express-Variante HDSPe AIO. Der "Spaß" kostet halt um die 300,- €, aber damit wirst du garantiert keine Probleme mehr haben.
 
S/P DIF erkannt, bei Datengültigkeit steht "gültig" und bei Sampling-Rate steht "44,1 kHz".
Immerhin. Ich würde aber, ohne es aufwendig überprüft zu haben, dem Frieden in Sachen Samplegenauigkeit trotzdem nicht trauen. Audacity übrigens auch nicht. Dem Programm konnte ich noch nicht entlocken können, wie ich es so einstellen könnte, dass es auch keinen resampelten Unfug ausgibt. Bei Experimenten diesbezüglich habe ich feststellen müssen, dass da auch Seltsames geschieht, obwohl ich pingelig darauf achte, dass die Formatparameter stimmen.

eine andere Soundkarte zulegen
ist aber so oder so eine sehr gute Idee. RME muss da selbstverständlich nicht drauf stehen. So ein Gerät kauft man sich nicht nach Namen (es sei denn, Geld spielt keine Rolle), sondern zunächst muss es den Erfordernissen und Ansprüchen genügen. Also vorher genau überlegen, was damit in Zukunft gemacht werden soll. Davon hängt dann ab, welcher Bauart das Interface sein soll (intern/extern, PCI(/e), USB, FW), wieviele Kanäle soll es bieten, wie soll es angeschlossen werden, was soll angeschlossen werden uswusf.
Ob dann RME, Focusrite, E-Mu, M-Audio, ... (open end) drauf stehen muss/wird, ist eine ganz andere (Glaubens)Frage.
 
Ehrlich gesagt ist der alte ALDI-Rechner seit fast 10 Jahren stets ein treuer Begleiter und ich hatte bisher nur einmal Probleme mit der Festplatte. Habe dann 2007 eine neue 250 GB-Platte eingebaut und seitdem läüft er ohne große Probleme. Nur ist in dem PC kein PCIe-Slot, also käme bei den RME-Karten nur die PCI-Version in Frage. Die kann allerdings nur S/P DIF. Gut, ich habe hier den Adapter, aber wenn schon, denn schon. Muss mich dann wohl oder übel von dem guten Stück trennen und sehen, was mich bei 'nen neuen Rechner so erwartet. Ja, das Audacity-Programm ist gut für den Anfang, aber auch manchmal zeitraubend. Aber was oder wo, soll da "Seltsames" mit dem Audiomaterial geschehen und wozu? Gut, ich müsste mich selbst da nochmal ransetzen und mal schauen, was da passiert. Eigentlich kommt ja nur das Material aus dem CD-Player als WAV in den PC und wird dann dort auch gespeichert. Es wird, bis auf die Lautstärke erstmal nichts verändert, was ich selbst bestimmt hätte. Wie und wo kann man sowas denn feststellen, ob da was "ungewollt" geschieht?

Gruß aus Dortmund

Ohrenkneifer
 
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