• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o.ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

Heino singt Rammstein

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Mannis Fan

Benutzer
Hat jemand schon Heinos neue LP "Mit freundlichen Grüßen" gehört? Habe soeben dazu ein interessantes Stück in SWR1 gehört. Angeblich hat er von Nena über Ärzte, Peter Fox und Fanta4 bis zu Rammstein alles verarztet, was im Deutsch-Rock Rang und Namen hat und hat seine eigene Heimatschmalz-Soße drübergegossen.
 
Ich glaube da brauchts keine ZDF-Hitparade. Das dürfte auch so funktionieren. Die Promo-Maschinerie läuft ja gerade an.
 
So sieht übrigens das Tracklisting aus:

01. Junge
02. Haus Am See
03. Ein Kompliment
04. Augen Auf
05. Sonne
06. Gewinner
07. Liebes Lied
08. Leuchtturm
09. Vogel Der Nacht
10. Mfg
11. Kling Klang
12. Willenlos

Nun kommt aber die Frage auf: "Welcher Sender soll's, kann's, darf's - will's spielen?"

Wieder einmal wird es so sein, dass das "Produkt" eher den Markt, das Publikum erreicht, als irgend ein Radio- oder Fernsehsender für sich entschieden hat, was mit den Songs zu tun sei. Das Album erscheint auf dem Starwatch-Label, was schon mal einen hohen Chart-Entry garantiert. Wenn Ihr mich fragt: eine herrlich geniale Idee, bei der nun betroffene (?), bestohlene (?), geehrte (?) Urheber ratlos grübeln können, wie sie das nun finden sollen.
Heino nutzt ein rechtliches Schlupfloch. Solange er Komposition und Text des Original-Songs nicht verändert, können die Rocker nichts machen.

Da irrt der Bild-Blog: Es ist dies kein "rechtliches Schlupfloch", sondern eine gewollte Urheberrechtsregelung, so dass die Erlöse aus Verkauf und Aufführung von solchen "Coverversionen" komplett an die Urheber (Komponisten, Texter, Musikverleger) ausgezahlt werden.
 
Wenn die Betroffenen (Rammstein, Ärzte und Co) schlau sind, dann jazzen sie das noch eine Weile zum künstlichen Konflikt hoch und promoten damit eine Scheibe, von der sie hinterher kräftig profitieren werden. Und Heino stürmt die Fasnachts- und Karnevalsbälle.
 
SWR3 hat heute Morgen Heinos Version von "Junge" gespielt, viele vermuten auch, dass dieses Album in den Faschingshochburgen ein Knaller wird.

Mich wundert in der Tat, dass es scheinbar nicht verboten ist, Songs anderer Künstler zu covern, solange man Text und Melodie beibehält.

Anders als die "Bild" genüsslich schreibt, haben die jeweiligen Künstler noch nichts gegen Heinos Album und den "Leihgaben" ihrer Songs. Es ist eine recht interessante Darbietung der Rocksongs. Die große Resonanz lässt vermuten, dass das Album ein guter Erfolg wird. Warum auch nicht?
 
Mich wundert in der Tat, dass es scheinbar nicht verboten ist, Songs anderer Künstler zu covern, solange man Text und Melodie beibehält.

Im Gegensatz zu den USA, wo es tatsächlich nicht ohne Weiteres gestattet ist, einen Titel eins zu eins nachzuproduzieren und zu verkaufen, ist dies in Deutschland nicht genehmigungspflichtig, wenn Komposition, Text und Arrangement gleich bleiben. Bei letzterem wird man immer diskutieren können, wie groß und bedeutend die Abweichung wohl sei. In jedem Fall müssen die Tantiemen bei den Urhebern ankommen. Das ist in diesem, Heinos Fall aber auch nicht strittig. Insofern sind Begriffe wie "illegal", "Diebstahl geistigen Eigentums" o.Ä., wie sie in den Medien im Augenblick gebraucht werden, völlig fehl am Platze.

Die originalen Künstler selbst haben natürlich nichts davon, wenn sie nicht gerade komponiert oder getextet haben. Unmut könnte also aus dieser Ecke kommen. Ich meine, Größe zeigen wäre hier angesagt. ;)
 
Das ist doch alles Promotion-Blabla! Heino ist lange genug im Geschäft und hat auch oft genug artverwandtes erlebt. Man denke da nur mal an den "Skandal" um sein eigenes Double oder die ihm gern nachgesagte Nähe zum rechten Rand. Hier glaubt doch keiner ernsthaft, dass sich dieser Mann nicht vorher hundertprozentig abgesichert hat, oder?
Die Platte war bereits für Oktober angekündigt. Man kann also getrost davon ausgehen, das alle Künstler seit langem wissen, das sie von Heino gecovert werden.

Ach ja, dieser Gitarrist... Ooohmpff, wer war das doch gleich? Nach denen kräht doch heute kein Hahn mehr. Da ist das ausfällig werden wohl eher zum eigenen Vorteil zu werten, weiter nichts.
 
Sehe ich ähnlich. Ich kenne keinen Künstler, die unter anderem "volkstümliche" Musik produziert haben und (dennoch?) dermaßen offen bspw. dem (Möchtegern-)Punk gegenüber standen wie "Heino"!
OK, wer "Schlager" als volkstümlich bezeichnet, könnte noch Jürgen Drews nennen...
 
Man denke da nur mal an.....die ihm gern nachgesagte Nähe zum rechten Rand.
Aus diesem folgenschweren Grund empfiehlt sich die Autobiographie UND SIE LIEBEN MICH DOCH des naturblonden Rollkragenpulli-Trägers, in der solche Delikatessen kredenzt werden:
"Im Grunde meines Kinderherzens war ich Kommunist.
Als ich später meine Stimme abgeben durfte, habe ich immer SPD gewählt. Herbert Wehner, Fritz Erler, Carlo Schmidt und Willy Brandt waren die Männer, zu denen ich aufschaute."
Allerdings erlosch die deutschstämmige Liebe zu Willy Brandt schlagartig, als dieser aufgrund eines Mißverständnisses 1977 öffentlich erklärte: "Heino ist für uns gestorben."
Ursache war Heinos Nationalhymnen-Nummer mit allen Strophen.
Wir sehen, so stumpf ist Heino gar nicht gegen das Eichenfurnier gelaufen. Doch dann das hier:
"Im Grunde tendiere ich zu den Grünen. Kurz nach ihrer Gründung kamen ein paar Grüne in mein Haus und wollten mich für ihre Partei gewinnen. Ich war leider nicht da..."
Rotgrün ist die Haselnuß....oder doch schwarzbraun!?
Man muß die SPD nicht mögen und die Grünen erst recht nicht.
Heinos Lieder, Land & Leute übrigens auch nicht.
 
Oh Mann...
Zwei Dinge wären dazu festzuhalten: Erstens haben es Autobiographien so an sich, dass sie aus der Sicht des Betroffenen geschrieben werden. Und wer diskrediert sich bei sowas schon selbst? Und zweitens unterstellt die Formulierung "die ihm gern nachgesagte Nähe zum rechten Rand" mitnichten, das es auch so ist.
Heino war immer streitbar und bleibt es auch wie man sieht bzw. in Kürze hören wird.
 
Wo ist jetzt das eigentliche Problem? - Es werden alle Beteiligten mehr oder weniger ihren Gewinn einfahren und die "(Total-)Verweigerer", egal aus welchem Lager, befassen sich zwangsläufig mit den bisher geschmähten Leuten. - Seht es also positiv.
 
NDR 90,3 widmet Heino und seinem neuen Album am Freitag, 1. Februar, eine Spezialausgabe von "Hamburg Sounds". Ab 19.55 Uhr ist das Konzert im Hamburger Funkenhaus im Livestream zu sehen. Die Aufzeichnung läuft dann vier Tage später ab 21 Uhr im Programm.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben