Personal Radio: Wie schätzt ihr die Chancen ein?

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Der Radiotor

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Das hier steht heute bei Teltarif.de:

Personalisierte Internetradiodienste wie Spotify oder Last.fm gelten seit deren Start als Feinde des klassischen Radios. Nun wollen deutsche Radiosender kontern und ihrerseits personalisierte Internetradios starten. Dabei können die User nicht nur - wie etwa bei Spotify - die Musikfarbe bestimmen, sondern bekommen nach Wunsch und Interessenlage auch aktuelle Wortbeiträge aus Bereichen wie Politik, Kultur, Comedy oder Sport und sogar vorproduzierte Moderationen ("Voice Tracking") geliefert. Hinzukommen stündliche Weltnachrichten oder Breaking News.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert aktuell die Entwicklung eines solchen Softwaresystems für Rundfunksender laut eigenen Angaben mit rund 770 000 Euro. Ziel des Vorhabens ist es, das derzeit unbeeinflussbare Hörfunkprogramm durch ein individualisiertes zu ersetzen. Damit würden die Interessen der Zuhörer noch genauer getroffen. Als Pionier will der Privatsender Antenne Bayern das neue System erproben. Das über die Software individualisierte Programm soll für Hörer kostenlos per Streaming bereitgestellt werden. Wann der Dienst startet ist aktuell noch offen.

Quelle: http://www.teltarif.de/wlan-internetradio-digital-radio-cloud/news/49801.html

Wie schätzt ihr die Chancen ein? Wird das eine Revolution des Radios? Oder ist das eurer Meinung nach gar kein Radio mehr oder gar der Tod des klassischen Radios? Was denkt ihr?
 
Für mich selbst fände ichs gut, ich hätte dann endlich mein Programm.

Für meine hiesige Forentätigkeit wärs schlecht, ich hätte ja dann gar nichts mehr zu loben oder zu kritisieren, langweilig.

Ich entscheide mich also gegen ein personalisiertes Radio und für das Weiterposten.:)
 
Nun, ich kenne einige Leute, die Spotify nutzen - noch keiner von ihnen hat mir gegenüber geäußert, dass ihm gevoicetrackte Durchsagen fehlen. :)
Und zur Frage, ob das Ganze dann noch Radio ist: Wenn man ein Buch nimmt und es so zerlegt, dass der Leser die Sätze und Buchstaben neu zusammensetzen kann, ist das dann noch ein Buch?
 
Endlich! Das nennt man einen Durchbruch.

Endlich kann ich dem deutschen Privatradio wieder unverhohlen Respekt zollen. Im Zeitalter von Tablets und Smartphones ist diese Entscheidung wegweisend und wird sich wahrscheinlich schon in ein paar Jahren als einträglicher Rettungsanker des Radiogeschäfts erweisen.

Das faszinierende an diesem Projekt ist ja gerade der journalistisch-serviceorientierte Rahmen, der die Erhaltung des charakteristischen Radiogefühls ermöglicht. Ein wichtiger Baustein wäre die flexible / wahlweise Einbindung von durchmoderierten Sendungen bekannter Radio-DJs oder Moderatoren, die fortan auch als überregionaler Stream angeboten werden können.

Nun, ich kenne einige Leute, die Spotify nutzen - noch keiner von ihnen hat mir gegenüber geäußert, dass ihm gevoicetrackte Durchsagen fehlen. :)

Spotify kostet Geld und ist nicht in erster Line personalisiertes Radio sondern Abrufdienst. Klassisches Radio gibt's für lau und hat schon wegen der journalistischen Leiste ganz andere Verbreitungsmöglichkeiten.

Wenn man den Dienst attraktiv gestaltet, kann er sogar internationale Anbieter wie den Clear-Channel-Abkömmling IHeartRadio inspirieren, der zur Zeit noch so ähnlich klingt wie Pandora oder Last.fm.

Wenn man ein Buch nimmt und es so zerlegt, dass der Leser die Sätze und Buchstaben neu zusammensetzen kann, ist das dann noch ein Buch?

Solange sie einen Sinn ergeben ja. Wer will in fünf Jahren noch Dudelfunk von der Stange hören, zumal er in Deutschland überall gleich klingt und keiner Zielgruppe mehr gerecht wird? Moderner Rock findet im deutschen Radio ebensowenig statt wie deutschsprachige Partyhits, von anderen Musikrichtungen ganz zu schweigen.

Ich entscheide mich für den Fortschritt und gegen das Rummosern.
 
Ich nutze Spotify als Musikbibliothek ergänzend zu meinem üblichen Radiokonsum und möchte auch weiterhin nicht aufs Radio verzichten. CDs und Audiokassetten haben das Radio ja auch nicht ersetzt. Die Radiostationen von Last.fm oder Spotify waren für mich noch nie eine gute Alternative, die "Empfehlungen" gehen immer an meinem mühsam eingestellten Musikgeschmack vorbei und/oder bieten zudem nicht genug neue Songs zum Entdecken. Da finde ich die redaktionelle Auswahl der Radiostationen bzw. das Stöbern in digitalen Musikshops etc. wesentlich besser. Das System von Pandora funktionierte früher etwas besser (habe es seit der Sperrung für deutsche Nutzer nicht mehr benutzt), weil es auf den Eigenschaften des Musikstücks basierte und nicht darauf, welche Künstler ich bzw. andere Nutzer sich angehört haben.
 
Das ist die Zukunft, wie ich sie schon vor geraumer Zeit vorausgesagt habe:

Nämlich hier:
http://www.radioforen.de/index.php?threads/radio-im-jahr-2050.31982/

Wörtlich:
Spätnachts: Manni kommt heim! Was war das wieder für ein Tag? Arbeit, Stress, Besprechungen, eklige Kollegen, die übliche Kacke! Zum Ausspannen jetzt noch ein Stündchen gutes Radioprogramm, - und ein Konjak dazu. Darauf hat Manni sich schon während der ganzen Heimfahrt gefreut.
Mit einem Fingerschnippen dirigiert Manni das Smart-Home-Display, das einsatzbereit unter der Wohnzimmerdecke schwebt, zu sich heran. Er tippt kurz unter „Küche“ das Abendessen ein, dann unter „Bett“ das Schlafprogramm und den Traumanimator, dann wählt er „Radio“ aus dem Menü. Das Display fragt ihn nach seinen Wünschen. Er entscheidet sich für eine AC-Rock-Pop-Sendung mit einem Wortanteil von 10 Minuten.
Das Display will wissen, ob er einen bestimmten Nachrichtensprecher wünsche. Er tippt die „egal-Taste“. Wichtiger ist die Auswahl des Moderators. Einer skurrilen Eingebung folgend geht auf Manni auf das „Nostalgie-Menü“. Mal eine Moderationsstimme aus dem vorigen Jahrhundert suchen. Er scrollt das Auswahlmenü herunter und orientiert sich an den Fotos. Bei einem Frauengesicht „Evi Seibert“ bleibt er hängen. Sieht gut aus! Kurze Stimmenprobe. Ja, gefällt ihm auch. Er gibt also ein: „Evi Seibert“. Das Display zeigt ihm, dass er sich für eine Moderatorin entschieden hat, die vor 50 Jahren beim damaligen ÖR-Sender SWR-3 moderiert hat.
Was die Technik nicht alles kann? Diese Stimme moderiert ihm nun eine Stunde Radioprogramm. Das Programm selbst kommt zwar vom Worldwide-Broadcast-Computernetzwerk „Global-Radio“, die Moderationstexte tippen irgendwo in Hamburg, Brüssel, London, San Francisco oder Tokio Crews von pfiffigen und sachkundigen Redakteuren ein – das System übersetzt perfekt in alle Sprachen der Welt - aber hier in Deutschland, in Mannis Smart-Home, hört es sich an, wie ein schnuckeliges Regioanlprogramm aus der Heimat. Denn die freien Mitarbeiter, die „Global-Radio“ weltweit zuliefern, bestücken den Pool mit allem Interessantem aus jedem Winkel der Welt, Fakten, Gerüchte, Ereignisse, Tratsch, Hintergrund, Diskussionen – alles, was irgendwie von Interesse sein könnte.
Manni tippt in seiner Menüauswahl unter „Regionalauswahl“ auf „20 Prozent“. Das müsste reichen, um das Wichtigste aus Südbaden mitzubekommen. „40 Prozent“ gibt er für „Deutschland“ und weitere „40 Prozent“ für „Global“. Dann entscheidet er sich noch für den Mix „30 Prozent Politik“, „30 Prozent Sport“, „20 Prozent Buntes/Boulevard“ und „20 Prozent Kultur“.
Dann tippt er zuletzt noch auf „speichern“, denn dieses Programm will er nun mal ein- oder zwei Wochen testen.
Entspannt lässt er sich in den Sessel fallen. In die in den Wänden seines Wohnzimmers integrierten Surround-Lautsprecher kommt Leben. Evis Seibert säuselt: „Willkommen Manni, bei unserer gemeinsamen Stunde um Mitternacht ...“
 
Auch wenn ich es gebetsmühlenartig wiederhole: Ich sehe in diesen Internetdiensten die Zukunft des Radios. Sie sind eine Notwendigkeit, um eine Ergänzung zum linearen UKW (und vielleicht dann doch irgendwann mal DAB+)-Programm zu bieten. Endlich erkennen auch die deutschen Radios das Potenzial, was Spotify und Co. schon lange ausschöpfen. Mal schaun, wann es myffh.de, myantenne.com und my1046rtl.de geben wird. Die Software wird ja nicht nur für Antenne Bayern entwickelt, ich kann mir sogar vorstellen, dass die großen deutschen Radiosender an diesem Projekt zusammen arbeiten werden. Wie man so hört wird ein nicht unbeträchtlicher Teil des Budgets in die Entwicklung fließen. Wenn ich es richtig mitbekomen habe, ist zum Mobilempfang nicht mal eine ständige Internetverbindung nötig, die Files kann man in Ruhe zu Hause per WLAN "scrobbeln" und kann dann unterwegs per Smartphone und Tablet sein Programm zwei Stunden lang hören ohne sich Gedanken über Flatrate, Datendrosselung etc. zu machen. Wenn dann irgendwo mal wieder eine Internetverbindung bereit steht gibt's Updates. So funktioniert ja z.B. auch Last.fm. Wäre echt ein hervorragender und revolutionärer Schachzug. Ach ja: Natürlich ist die ARD auch schon dran, dort steht m.W. das Versuchsbüro beim WDR in Köln.
 
Wer will in fünf Jahren noch Dudelfunk von der Stange hören, zumal er in Deutschland überall gleich klingt und keiner Zielgruppe mehr gerecht wird? Moderner Rock findet im deutschen Radio ebensowenig statt wie deutschsprachige Partyhits, von anderen Musikrichtungen ganz zu schweigen.

Ganz persönlich interessiert mich so ein Dienst nicht, ich sehe da für mich keinen Mehrwert, nicht bei last.fm, noch bei spotify und ich denke, daß auch ein zukünftiger Dienst mit Sprachbeiträgen daran nichts ändern wird. Aber dem Dienst an sich räume ich schon gute Chancen ein, denn es gibt sicherlich ausreichend Leute, die den Pro-Argumenten hier durchaus etwas abgewinnen und ihn nutzen werden. Meine Hoffnung wäre ja, daß so ein Dienst das "lineare" Radio, um's mal so zu nennen, von seinem momentanen Korsett befreit und es sich wieder hin zu mehr live, weniger Voicetracking und größerer Musikbandbreite hin entwickelt, dann hätten auch die o.g. Musikrichtungen mal wieder einen Platz. Mal wieder Mut zu Neuem und/oder Außergewöhnlichem, statt ewiger Einheitsbrei.

Ach verdammt, ich hab wohl doch die blaue Pille genommen... ;)

LG

McCavity
 
Wenn ich es richtig mitbekomen habe, ist zum Mobilempfang nicht mal eine ständige Internetverbindung nötig, die Files kann man in Ruhe zu Hause per WLAN "scrobbeln" und kann dann unterwegs per Smartphone und Tablet sein Programm zwei Stunden lang hören ohne sich Gedanken über Flatrate, Datendrosselung etc. zu machen. Wenn dann irgendwo mal wieder eine Internetverbindung bereit steht gibt's Updates.

Dann könnte man sich das auch einfach auf den heimischen PC laden und dann zum Handy übertragen. Das wäre dann eigentlich nichts anderes als ein Podcast deluxe.
 
Postiv finde ich, dass man genau auf sich zugeschnitte Musik und Beiträge serviert bekommt. Aber das ist dann für mich kein Radio mehr im klassischen Sinn, das "Menschliche" fehlt. Wobei es das "menschliche" Radio ohnehin kaum noch gibt, bei den meisten Privaten schon mal gar nicht, als Inseln ragen dann noch z.B. die hr1-Sendungen mit Werner Reinke heraus. Und wenn man noch so viele Sendungen mit ihm mitschneiden würde und dann per Voicetracking einspielen würde, wäre es nicht dasselbe.
Es paßt jedoch zum Zeitgeist: Alles wird immer technisierter und immer weniger menschlich (oder kennt einer von Euch noch eine Hotline ohne Automatenstimme?) und genau aus dem Grund wird sich auch das personalisierte Radio irgendwann durchsetzen :confused:
 
Das ist alles, nur kein Rundfunk mehr. Abgesehen davon, dass der Faktor "funk" bei drahtgebundener Kommunikation fehlt und allenfalls dann noch in der Komponente "wlan" auftaucht, ist es auch Essig mit "Rund". Denn Rundfunk meint: Ein Sender - viele Empfänger. Massenkommunikation. Und genau das ist jenes "personal radio" eben nicht. Dass es durchaus interessante Perspektiven bietet, sei unbestritten. Aber mit Radio im eigentlichen Sinne hat es in der Tat wenig bis nichts zu tun.
 
Viel interessanter als ein "Personal Radio" finde ich ein "Personality Radio": Dies gibt es in Deutschland bisher ebenfalls nicht.

Festplattenprogramme haben durchaus ihren Reiz; sie können jedoch kein von Menschen gemachtes Radio ersetzen.
Für mich macht es sehr wohl einen Unterschied, ob für die Musikauswahl ein Zufallsgenerator verantwortlich ist, oder ob die Playlist ein Mensch zusammengestellt hat, der dann auch noch die selbst ausgewählten Titel anmoderiert.

Offen gestanden bevorzuge ich das Letztere.
 
Was hier mit dem Ausdruck "Personal Radio" versehen wird, bedeutet de facto nichts anderes als ein "Individual Radio": Es fehlt schlichtweg die gemeinschaftliche Komponente des Hörfunks.
Als Rundfunkhörer bin ich zwar für die Inhalte nicht verantwortlich, aber mit mir hören noch tausend andere das gleiche Programm.
Der technische Fortschritt steht somit in der Gefahr, zu einer fortschreitenden Vereinzelung zu führen.
Welche extremen Formen dies mitunter annehmen kann, verdeutlicht das folgende Video:

 
Und wenn man noch so viele Sendungen mit ihm mitschneiden würde und dann per Voicetracking einspielen würde, wäre es nicht dasselbe.

Wieviel Prozent der täglichen Fernsehzeit gehen deiner Meinung nach heute noch live über den Sender? Die Nachrichten und ein paar Mega-Shows, aber sonst ??

Meine Hoffnung wäre ja, daß so ein Dienst das "lineare" Radio, um's mal so zu nennen, von seinem momentanen Korsett befreit und es sich wieder hin zu mehr live, weniger Voicetracking und größerer Musikbandbreite hin entwickelt

Mannis Fan schrieb:
Du meinst also, dass Radio wieder Radio wird.

Dieser Wunsch scheitert aber naheliegenderweise an der Kostenfrage, denn Voice-Tracking und Personalreduktion sind ja gerade Symptome eines zu extremen Sparmaßnahmen gezwungenen Mediums, das seine gesamtgesellschaftliche Stellung als Musikliefernat schon vor Jahren leichtfertig verspielt hat. Diese Einsparmaßnahmen führen wiederum zu einem extremen Qualitätsverfall, der immer mehr Menschen vom Radio fernhält.

Das stets von neuem nostalgisch beschworene "lineare Radio mit Live-Charakter und Überraschungsfaktor" erlebte seine Blüte in einer Zeit, als das Radio die einzige Informationsquelle für Musik war, aktuelle Top-40-Musik noch einen generationsübergreifenden Charme entfaltete und, so blamabel das für das deutsche Gegenwartsradio auch klingen mag, ein höheres Maß an musikalischer Tiefe und Auswahl bereitstand als wir es uns heute in unseren kühnsten Träumen ausmalen können.

Deutschland kennt keine Formatvielfalt, Top-40-Musik polarisiert bereits bei den Unter-30-Jährigen aufs Heftigste und die abgestandene Oldiesülze hängt fast jedem zum Hals heraus. Die Printkonzerne haben das Radio sehenden Auges in den Abgrund geführt, das sprichwörtliche deutsche "Radio-Gedudel" wurde mangels klarer Ausrichtung und fehlender Angebotsbreite vom Internet quasi über Nacht mühelos deklassiert. Was es jetzt braucht ist ein attraktives Geschäftsmodell für die Zukunft.

Das Internet hat dem Radio in Sachen Musik sowieso schon längst den Rang abgelaufen und die Webaffinität der Bevölkerung wächst von Jahr zu Jahr, von Produktinnovation zu Bandbreitenerweiterung. Jede Dumpfbacke vermag sich auszumalen, welchen Stand ein ständig zurückgestutztes, musikalisch eindimensionales FM-Radio im Zeitalter der mobilen Alleskönner mit Webanschluss alsbald haben wird. Die Kosten für die analoge Programmverbreitung werden den Einnahmen bald davongaloppieren und die Werbekundschaft wird sich den neuen, stark frequentierten Netz-Plattformen an den Hals werfen.

Live-Radio mit Tiefgang wäre eigentlich eine Domäne des wirtschaftlich unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, aber der stellt aus kalter Berechnung auf dümmliche Schmalspurberieselung um, ein Umstand, der derzeit noch für mäßige Werbeeinnahmen sorgt, aber über kurz oder lang selbst die anspruchslosesten Hörer verprellt.

Warum sollen sich musikkundige DJs mit regelmäßigen Shows, Genresendungen und teuer produzierte Radio-Events via Abruf-Stream im Rahmen eines personalisierten Webradios nicht bezahlt machen? Dann hat jeder Hörer die Wahl, ob er service- und informationsorientierte Programme mit der Musik seiner Wahl (bestimmbar nach Genre / Stilrichtung / Interpret) nach dem Vorbild der automatiisierten Musikempfehungsdienste) oder doch lieber eine vorproduzierte Show mit seinem/n Kult-Host(s) hören will. Der Hörer besteht heute auf Vielfalt, legt Wert auf eine opulente Programmauswahl und lässt sich keine musikalischen Fesseln mehr anlegen. Der Radiokonsum wird immer häufiger "per App" gesteuert, egal ob via Live-Stream oder per Abruf.

Das Radio alter Prägung ist aufgrund der seuchenartig um sich greifenden Format-Einebnung ohnehin so gut wie gestorben, eine Webradio-Plattform, in der die Kompetenzen aller maßgeblichen Privatradioveranstalter einfließen hat da ganz andere Möglichkeiten, von der Informationsversorgung bis hin zur effizienten Musikpromotion. Die terrestrisch verbreiteten Regionalradios könnten z.B. nach dem Vorbild der klassischen Syndikation aus dem Vorrat der zentral einlaufenden redaktionellen Beiträge schöpfen.

Viel interessanter als ein "Personal Radio" finde ich ein "Personality Radio": Dies gibt es in Deutschland bisher ebenfalls nicht.

Eben drum. Anderswo (meine Erfahrungen beziehen sich auf die USA) werden gut gemachte Personality-Shows (größtenteils Musiksendungen) vorproduziert und dann zeitversetzt über hunderte regionale Sender ausgestrahlt. Das spart Geld, ermöglicht einen achtbaren Qualitätslevel, stärkt die Hörerbindung und ist gemeinhin unter dem Namen Syndikation bekannt.
 
Der Robodog würde vielleicht so manchen Foren-Nerds ganz gut tun. :D Und vielleicht hätte er auch Frau Malak oder Frau Weber noch was zu sagen. :wow:
 
Dann hat jeder Hörer die Wahl, ob er service- und informationsorientierte Programme mit der Musik seiner Wahl (bestimmbar nach Genre / Stilrichtung / Interpret) nach dem Vorbild der automatiisierten Musikempfehungsdienste) oder doch lieber eine vorproduzierte Show mit seinem/n Kult-Host(s) hören will. Der Hörer besteht heute auf Vielfalt, legt Wert auf eine opulente Programmauswahl und lässt sich keine musikalischen Fesseln mehr anlegen. Der Radiokonsum wird immer häufiger "per App" gesteuert, egal ob via Live-Stream oder per Abruf.

Du beschreibst gerade das Hör- und Konsumverhalten meiner Kinder (18, 16 und 13 Jahre alt)
 
Hmm, jeder Sender bietet dann so eihnen Personalisierten Dienst? kann man dann bei einen Personalisierten Dienst eines "Das Beste aus 70er 80er 90er" Radios nur die Reihenfiolge wählen,bzw welche rock/pop-Hits der 70er/80er/90 in welchen Anteil kommen,bzw Musik/Wortanteil, oder kann man dann bei jedem Radiosender alles wählen,also z.b. Hiphop beim Per.Radio des Rocksenders, Techno beim pers.Radio des Schlagersenders u.s.w. (Was sinnlos wäre,aber ginge,wenn jeder alles anbieten würde)

Im 1. Fall wäre das dann quasi, jeder bleibt dann doch beim Hitdudler seines vertrauens und dessen eingeschränkter Rotation und kann "nur" innerhalb dessen Rotation feinselektieren, bzw den WOrtanteil erhöhen/erniedrigen

im 2. Fall wären es alles last.fm-klone ohne echten Bezug zu den ursprünglichen Sendern mehr (Bis auf die Wortbeiträge)

Ich habe bei Simfy/Grooveshark eigentlich nie "Start Radio" genutzt. Der Vorteil dieser Dienste ist doch eigentlich der,daß ich gezielt Musikgruppen und Titel auswählen und spielen kann,wie ich will,also,wie in eienr Lokalen mp3-sammlung,nur,daß diese eben automatisch um neue Titel ergänzt, vernünftig getaggt und problemlos durchsuchbar ist (was auf lokale Bestände nicht zutrifft,wenn man sich nicht ständig die Arbeit des Einpfleghens neuer Musik und des taggens / ordnens macht)

Für mich sind simfy/spottify/Grooveshark/Deezer also eher ein Ersatz für das lokale und selten aktuelle mp3-chaos auf den eigenen Geräten. Ich mache mir da meine eigenen Playlists.

Last.fm hatte ich nur genutzt, bis Spotify/Simfy/grooveshark kamen. Der Na chteil bei last.fm war,das der Dienst doch immer wieder ausreißer hatte, und auch überwiegend Mainstreambands hatte. Du findest bei simfy z.b. keine Gruppen wie Dreamreaper,Mato Grosso oder so. Dafür sind die üblichen Verdächtigen wie Groove Coverage,Cascada u. co. Vertreten. Das nächste Problem waren dei Ausreißer, da konnte es passieren,daß nach einem Cascada-Titel dann Plötzlich Kubanische Gitarrenmusik oder Death Metal kam...

Da mußte man dann wieder das Android-Handy aus der Tasche holen, Bildschirm entsperren und auf skip klicken...

Wenn man eigene Playlisten machen kann, hat man das Problem los,kann aber dennoch immer über die suche sich das holen,was man gerade hören will. Das ist dann aber eben die Weiterentwicklung des MP3-Players, NICHT die Weiterentwicklung von Radio


Gut,nun wollen die Sender also Konkurrenzdienste zu Last.fm bzw der "start Radio" funktion von spotify und co. bauen.
Ginge es nur um Musik,wäre dies sinnlos, dadurch,daß man eben eine Mischung aus Musik,Nachrichten und Wortbeiträgen (und das gibts bei last.fm,spotify und co. halt nicht) sich mischen lassen kann.

Na,ja,wenn ich mir die Ausreißer bei last.fm so anhöre,wenn das bei den Sendern dann genauso mittelprächtig läuft,isses unterm Strich dann auch kein großer Fortschritt gegenüber dem "normalen" Programm,klar,man kann alles etwas regulieren, aber na,ja..
Wenn man dann stattd er durchformatierten 3-Minuten kurzinfos wahlweise auch Varianten der DIskussionen mit 10,15 minuten am Stück oder so bekommt, oder Mixsessions von Radio-D.J.'s die aus dem Repertoire des Senders Mixe machen (Stattd er üblichen aneinandergereihten 3-Minuten Titel mit Werbeunterbrechung) könnte das wqas werden. Heißt aber,die Sender müßten exklusiv für Personal-Radio Zusatzinhalte produzieren,die es auf dem Hauptsender so nicht gibt. Das braucht Personal,kostet Geld. Daß das kommt,da habe ich zweifel,wenn man "nur" den Einheitsbrei aus dem hauptprogramm gewichten und weiter segmentieren kann (also welche Arten von 3-minuten Beitägen, und welche Titel aus der Hot rotation), dann isses einfach sinnlos.
 
Interessant ist aber die Abkehr von dem, was heute praktiziert wird, indem hier erstmals (wieder) gefragt wird: Was will eigentlich der Hörer?

Das wäre auch zu hoffen, daß die durch die in den Personalisierungen eingestellten Geschmacksrichtungen sich auch die Haupsender dann inspirieren lassen,und häufige Wünsche,die sich dort ausbilden ins Hauptprogramm einfließen lassen,Der Sender würde dann direkt und unmißverständlich merken,was seine Hörer eigentlich WIRKLICH wollen,und sein Hauptprogramm dann hoffentlich evrbessern. Das wäre ein weiterer Aspekt,der das Radio "Retten" würde


DAS Konzept finde ich cool. Da kann quasi jeder "Radio" machen. Man trägt gemeinsam als Community zu einem Sender bei. Finde ich cool,sollte man hierzulande auch mal machen. Der Vorteil ist,daß alle es hören. Alle arbeiten an EINEM "Stream". Es ist also wiede rein Kollektiv eine Gemeinschaft dar und keine Vereinzelung.

Für mich macht es sehr wohl einen Unterschied, ob für die Musikauswahl ein Zufallsgenerator verantwortlich ist, oder ob die Playlist ein Mensch zusammengestellt hat, der dann auch noch die selbst ausgewählten Titel anmoderiert.

Offen gestanden bevorzuge ich das Letztere.

Kann ich auch nur Zustimmen. Ein guter Mod oder Deejay kann einen durchaus auch einen Sender, wo nicht nur meien Libelingsmusik läuft für mich interessannt sein.

War ja zeitweise oft bei Dreamcatch Radio und Radio Silvermoon im Chat: Es lief nicht immer "Meine" Musik, bei den Sendern wird so ziemlich jedes Genre gespielt,aber es macht mächtig Spaß, weil die Moderatoren und Deejays halt gut sind "Ihr Ding" machen, titel anmoderieren und selbst raussuchen und auf Äußerungen im Chat reagieren und die Leute im chat das Programm kommentieren, das kann kein last.fm bieten und Auch wenn ein deutschlandweiter UKW Sender so ein Konzept kaum umsetzen könnte (Der chat wäre mit tzausenden Usern überfüllt undeine Reaktion des Mdoeratores auf alle kaum möglich, es ist in der Form also "nur" was für kleine Websender),so muß man doch sagen, wenn man wieder den "alten Stil" einfüjhrt,daß Moderatoren Höreremails mit Kommentaren und Kritik der Hörer inder Sendugn vorlesen,ein Statement zu geben und auf Wünsche bzgl. Musik eingehen, Fragen zu Titeln beantworten und den Hörern Musik aus "ihrem Plattenkoffer" präsentieren und anmoderieren, dann wäre es wieder Spannender,der Hörer wäre wieder involviert und es gäbe wieder ein "Miteinander" zwischen Hörer und Moderator. Das heutige Radio ist doch eher "anonymes" Radio: Es läuft Musik,die irghendwelche "Bearter" zusammenegstellt haben,automatisch,zur Vollen Stunde 3 Minuten Kurznachrichten,alls 10 Minuten 4 Minuten Werbung und ein paar unlustige "Gags" der Moderatoren. Das kanns nicht sein
 
Wenn mir jemand zu einem Titel eine interessante Story erzählt, zum Beispiel, wie der Interpret die Entstehung des Titels erklärt, oder, auf welches Ereignis der Titel anspielt, oder, was seither aus Komponist, Texter, Interpret geworden ist etc., dann höre ich mir auch gerne einen Titel an, der zunächst nicht meinem Geschmack entspricht. Kriege ich aber einen solchen Titel kommentar- und informatuionslos vorgesetzt, dann ätzt er mich an.
 
Ist es möglich, dass Grooveshark in Deutschland wieder frei zugänglich ist? Ich surfe zwar grundsätzlich nicht mit deutscher IP , aber als ich zuletzt eine benutzte, war Groovehark ohne Einschränkungen verfügbar.
 
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