Bundeswehrradio mit Jinglepaket?!

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Radiofreak11

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Ich war schon erstaunt, als ich eben hier vom Jinglepaket für „Radio Andernach“ erfahren habe. (siehe auch http://www.radioszene.de/48507/neue-jingles-fur-radio-andernach.html) Muss das wirklich sein? Beim ersten Durchhören habe ich zunächst "Das Einkaufsradio" statt Einsatzradio verstanden! :) Ich finde, dass so ein Dienst auch ganz gut ohne das lästige „Gebimmel“ auskommen kann. Viel Auswahl auf der Skala wird es in den Kriesengebieten vor allem durch die Einstellung des Kurzwellendienstes der Deutschen Welle ja leider nicht geben. Brauchen unsere Soldaten dann ein auf "Hit-Radio" oder "Privatradio" getrimmtes Informationsmedium? Was sagt ihr dazu?
 
Haben es die Jungs heutzutage nicht schon schwer genug?
Bist Du sicher, dass es sich nicht doch um einen missglückten Karnevalsscherz handelt?
 
Brauchte die Amerikaner ein AFN und die Briten ein BFBS?
Wenn die Bundeswehr der Meinung ist das sie zur Information der Truppe einen eigenen Sender brauchen und ihn bezahlen da soll es aus meiner Sicht so sein. Wenn dazu neue Jingels beschafft werden warum nicht. Die Jungs sind halt Hitradio gewöhnt und wollen nun im Einsatzgebiet nicht unbedingt ein Inforadio wie DLF oder ARD Infowelle hören.
 
ja klar, gerade für eine so eng gefasst Zielgruppe kann man doch prima ein maßgeschneidertes Programm machen. Zum einen mit den wichtigsten Infos aus Deutschland mit einem deutlicheren Schwerpunkt auf Bundeswehr/Verteidigungspolitik als das sonst der Fall ist, zum anderen aber auch detailliert über die neusten Ereignisse im eigenen Einsatzgebiet berichten. Es wird ja in den zivilen Radiosendern vieles z.B. aus Afghanistan nicht gemeldet, weil es als zu kleinteilig eingeschätzt wird. Und fester Betstandteil sind die Grußsendungen mit den Botschaften der Angehörigen. Den Soldaten gibt das eine Menge.

Edit: Ach so, und für die ist es toll, wenn die Anmutung auch ihren Hörgewohnheiten bei den üblichen Pop-Wellen entspricht.

Ich war selbst von 1995 bis 1997 einer von den Machern und Mitte 1996 mit dem IFOR-Kontingent in Kroatien.
 
Das ist doch ein ganz nettes Paket! Peppig, frisch, jung, dynamisch...klingt wirklich schön! Sehr sauber und professionell gemacht, da könnte sich der ein oder andere - größere! - Sender wirklich ein Beispiel nehmen!

Warum sollen denn die Bundeswehrsoldaten nicht auch das Recht auf einen professionellen und gut klingenden Radiosender haben? Und das Sounddesign spielt da ja eben auch eine ganz wichtige Rolle...ist doch schön, wenn dafür anscheinend auch mehr Geld in die Hand genommen wurde.
 
Es ist eine Schande, dass man unseren Soldaten kein Wortprogramm ala DLF präsentiert, wo sie doch wenigstens kurz bevor sie sich das Hinterteil wegschießen lassen, ein wenig für ihre Bildung tun könnten. [/Sarkasmus]

Leute wie Radiofreak wollen es einfach nicht begreifen scheint mir. Unsere Soldaten befinden sich da unten im Krieg. Die haben keinen Bock sich von Beamtenjournalisten, die seit ihres Wehrdienstes keine, oder überhaupt noch nie eine, Waffe in der Hand hielten schöngeistig die Welt erklären zu lassen. Wonach ihnen vor allem der Sinn steht ist Zerstreuung um die ständig drohende Gefahr ein wenig auszublenden. Im Kosovo hören unsere Soldaten übrigens zu einem großen Teil die lokalen Sender, weil diese ihnen musikalisch und von der Aufmachung näher kommen. Woher ich das wissen will? Hab mal 5 Soldaten im Zug kennengelernt, die auf Heimaturlaub waren.

Also nochmal: Sender wie DLF werden von der Masse nicht gehört, weil sie langweilig sind. Damit meine ich nicht, dass Info ansich nicht gewollt wird, aber die Präsentationsform interessiert schon seit 20 Jahren keinen mehr.
 
Alles wäre prima, wenn sich das "Einsatzradio" nicht nur in Sachen Jingles, sondern auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit den weiteren Soldatensendern anpassen würde. CFN, AFN und BFBS/SSVC sind da sehr fortschrittlich gegenüber den deutschen Uniformierten, die noch mit Kennwort geschützten Zugängen arbeiten.
Mag sein, dass vor der Wiedervereinigung Gründe gegen eine "Öffnung" sprachen, aber die dürften jetzt ja wohl vom Tisch sein - jetzt, da dank neugewonnener Souveränität immer mehr Kampfeinsätze drohen...
 
CFN, AFN und BFBS/SSVC sind da sehr fortschrittlich gegenüber den deutschen Uniformierten, die noch mit Kennwort geschützten Zugängen arbeiten.
Ich denke, das hat vor allem medienrechtliche Gründe, dass Radio Andernach nur mit geschütztem Zugang verbreitet werden darf, ebenso wie auch die Deutsche Welle und das Bundestagsfernsehen als Staatsmedien in Deutschland nicht frei empfangbar sein dürfen.
 
Sollen sie sogar - aus Kostengründen gibt es sie aber nur via Internet.

Nein, das hat – wie bei der Deutschen Welle oder dem Bundestagsfernsehen – mit Kostengründen nichts zu tun, der Grund ist viel mehr im § 20 Abs. 3 des RStV zu finden:

Eine Zulassung darf nicht erteilt werden an juristische Personen des öffentlichen Rechts mit Ausnahme von Kirchen und Hochschulen, an deren gesetzliche Vertreter und leitende Bedienstete sowie an politische Parteien und Wählervereinigungen. Gleiches gilt für Unternehmen, die im Verhältnis eines verbundenen Unternehmens im Sinne des § 15 des Aktiengesetzes zu den in Satz 1 Genannten stehen. Die Sätze 1 und 2 gelten für ausländische öffentliche oder staatliche Stellen entsprechend.
 
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