Eure Radio-Sozialisation

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Europawelle

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Guten Abend,

ich habe dieses geniale Forum vor ein paar Wochen entdeckt, mich zwischenzeitlich angemeldet und schon eifrig viele Themen durchforstet.

Mich würde mal interessieren, wie eure Radiosozialisation aussah und was eure heutigen Lieblingssender sind. Ich fang mal an.

Jahrgang 1974, aufgewachsen im Saarland, seit 1991 in Berlin.

Als Kind und Jugendlicher in den 80ern gabs für mich nur SR 1 Europawelle Saar, vor allem mit dem "Kraftpaket" am Abend. Zwischendurch auch gerne mal SWF 3 ("das Wetter für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und die Kölner Bucht").

In Berlin angekommen habe ich Radio 4U (SFB) kennen und lieben gelernt. Danach kurz Rockradio B (ORB), dann Fritz-Hörer der ersten Stunde (mit Jürgen Büsselberg). Vor allem "Blue moon" hat mich damals sehr fasziniert. Als Student kam auch viel Radio Brandenburg dazu.

Seit Sendestart höre ich Radio Eins (wie wahrscheinlich viele Ex-Fritz-Hörer), wobei sich in den letzten Jahren zwei Entwicklungen dazugesellt haben: Zum einen höre ich zunehmend gerne Hörspiele auf allen Kulturwellen der ARD, auch auf Ö1 und im SRF. Als Tagesbegleitprogramm wechsele ich mittlerweile oft zwischen Radio Eins, DRadio Kultur, Funkhaus Europa, WDR 2, FM 4 und dem Nordwestradio. Morgens zum informativen Start in den Tag gerne auch mal DLF oder Inforadio vom RBB.

... und jetzt seid ihr dran!
 
Tja, Radio, muss schon immer irgendwie dagewesen sein. Nur so ist es zu erklären, dass ich so mit fünf als Dritt-Wunschberuf an Sänger dachte. "Nippel durch die Lasche" und sowas lief damals. Wobei ich mich auch erinnere, dass Radio manchmal Grauen bedeutete, wenn wegen eines hochrangigen Verstorbenen (auf SDR 1) nur ernsteMudik lief.

Konkreter werden meine Erinnerungen so was das Alter von acht bis zehn angeht. Zuhause lief also SDR 1 mit "Sie wünschen wir spielen" u. a. Weiß nicht warum, aber genauso wie das Radio ab morgens an war, hat mein Vater es zur Mittagzeit ausgemacht. Als eines Nachmittags, dürfte so ´85 gewesen sein, meine Mutter weg war, habe ich den Apparat eingeschaltet und nicht nur festgestellt, dass da überhaupt noch was kommt, sondern das auch für recht gut gefunden. Fortan lief das Rafio statt vielleicht bis 13 Uhr zumindest bis etwa 16 Uhr: Um 13 Uhr das Wunschprogramm aus Büros, um 14 Uhr "Land und Leute" mit dem Schaumeier-Spiel, von 15 bis 16 Uhr UAWG mit Wolfgang Walker ... Da steckte schon was drin, nicht, dass ich`s komplett super fand, aber schon ziemlich gut, vielfältig. Das Programm lief über Mittelwelle.

Wobei ich Mitte der 80er auch SDR 3 entdeckt habe und wegen der Sportprogramme immer mal wieder eingeschaltet habe.

Naja, Sportreporter/Journalist wollt`ich da schon ganz gern werden. Aber Radio und Fernsehen, das wirkte da doch recht weit weg. Wohl auch deswegen habe ich dann von Klassenkameraden mit Interesse vernommen, im Herbst ´88, dass es Privatradio gab. Dann hab`ich nochmehr rumgespielt, gehört und verglichen, was so lief. Zu Weihnachten bekam ich dann einen Weltempfänger (schon vorher entdeckte ich auf Mittelwelle inspirierenderweise die Europawelle, v. aber Radio Luxemburg - meinen neuen Lieblingssender). Ein, zwei Jahre waren dann die Programme aus aller Welt interessanter als die Privaten. Danach bin ich doch leider zu sehr aufs gewöhnliche UKW-Angebot umgestiegen. Nicht ausschließlich: Europe 1, RTL und RMC, deren Info- und Talk-Profil mich auch ganz gut ansprach, hab`ich auch nebenbei an meinem Französisch gearbeitet. (Aus dem Ausland habe ich auch gern Englisches gehört).

Ein wenig zu krass erscheint mir im Nachhinein, was ich eine Zeit lang sonntagnachmittags praktizierte. Bald nach dem Mittagessen zog ich mich sonntags regelmäßig zurück und hörte sechs, sieben Stunden lang Sportprogramme auf allen Wellen, teils eben auch auf französisch. Von einem Sender zum anderen ... (War noch die Zeit bevor`s regelmäßig Live-Übertragungen im Fernsehen gab).

Reicht mal, oder, langsam näherte ich mich dem Abitur (und ersten eigenen Medienerfahrungen).
 
Sehr schöner Thread @ Europawelle. :D

Ich bin 1955 geboren und habe in den 60er/70er Jahren erstmals Frank Elstner auf Radio Luxemburg gehört.
Bei uns in Hannover gab es Luxemburg und BFBS, das war auch ein Hauptthema in der Schule.

NDR 2 hatte die "Internationale Hitparade" mit Wolf Dieter Stubel, BFBS die UK Top 20 Show. Die Sendungen waren Pflicht.
Samstag morgen kam die BFBS Saturday Show mit P. Mc D. Ich habe noch eine Originalsendung im Archiv, von 1973.

In den 70er Jahren habe ich meist die Hitline International auf der Hansawelle von Radio Bremen gehört, mit dem Bremen Stadionsprecher Christian Günther. Christian Günther hat jede Ramp genutzt.
Keine Möglichkeit zum Mitschnitt der Platten.Die Sendung hieß: "Viel gehört, gern gehört". Samstags mit der Hitline.
Es war eine Sendung der Funkwerbung. Nach jeder Platte kam ein Werbespot.

Die Sendung wurde Montag früh auf der 2. Bremenwelle wiederholt, ohne Moderation.
Ich weiß nicht mehr ganau wie der Sender hieß.
Ich habe manchmal die Schule geschwänzt und mein mein Grundig TK 12 Tonband eingeschaltet, später dann mit Cassettendeck mitgeschnitten.
 
Jahrgang 1974, aufgewachsen im Saarland

Jahrgang 1962, aufgewachsen im Taunus,

Radio war in den 60ern und 70ern stark geprägt von Radio Luxemburg und dem Hessischen Rundfunk. Auch der Südwestfunk war
mitvertreten durch Sendungen wie "vom Telefon zum Mikrofon" und der Wochenendsendung am Samstag. Ab den 80er Jahren gewannen
aber Programme die auf UKW problemlos empfangbar waren die "Übermacht"..
Meine intensive Radiozeit war von 1975 bis 85. Und das waren hauptsächlich 208, SWF3 und BFBS.

Heute ist Radio für mich (egal auf welchen Verbreitungsweg) nur noch Nebensache...
 
Hi,

bin Jahrgang 1971 und in Berlin aufgewachsen...
Im Radio hat mich vorallem RIAS 2 geprägt, zu Abwechslung gab es aber auch mal nachmittags eine Dose SFB. Abends wurde aber am Sendersuchknopf gedreht und auch gerne mal BBC oder Radio Canada gehört.
Gemacht habe ich auch immer die Hörspiele auf RIAS 1.
Als es dann mit dem Privaten im Rundfunk in Berlin losging, habe ich auch mal beim Froschfunk (100,6) und später auch bei Energy und 104.6 RTL reingehört.
Nach der Privatisierung von RIAS 2 bin ich auchanfangs bei r.s.2 geblieben, aber da das Programm schnell an Substanz verlor hab ich dann recht schnell zu Radio B2 vom SFB gewechselt und auch bei den ÖR geblieben (Fritz und RadioEins). Um an Informationen zu kommen, also um mich zu informieren höre ich aber auch sehr gerne den DLF und InfoRadio vom RBB.
Da es mich vor fünf Jahren nach Dänemark verschlagen hat, höre ich nun eigentlich den zum größten Teil DR P4 (ich glaube man kann es mit den Landesprogrammen der ÖR vergleichen) und ich bin von der Musikauwahl dort begeistert, mehr als von der, die einem bei NDR 1 oder RadioBerlin 88,8 oder Antenne Brandenburg geboten wird. Da läuf wirklich alles vom Schlager bis Hardrock àla ACDC.

Aber morgens läuft halt über das Web meistens DLF oder InfoRadio.
 
Na gut, ich soll meine Memoiren schreiben? Moooment, so alt bin ich noch nicht. Und wenn, dann gibt es die mal in gedruckter Form und führen dann die Spiegel-Bestenliste zwei Jahre lang an. :rolleyes:
Scherz beiseite.
1975 das elektrische Licht der Welt erblickt, bewunderte ich schon früh diesen Kasten im Wohnzimmer, aus dem Musik erklang und ein kleines Männlein mit grosser Stimme irgendwelche Ansagen vermeldete. Bereits im Kindergartenalter hielt ich dann auch selbst den ersten Apparat in den Händen, ein ausrangiertes Gerät der Marke Philips aus dem Büro meines Vaters. Damals gab es auf der UKW-Skala SWF, SDR, BR und HR, jeweils eins bis drei und den "Amisender" AFN. Unterwegs stellte ich mit dem batteriebetriebenen Gerät dann fest, dass sich der Empfang änderte und man hier und da auch die Schweiz hereinbekam, was mich ungemein faszinierte. Besondere Vorlieben hegte ich in dem Alter noch nicht. Die harte Rockmusik oder schräge Jazztöne waren mir freilich eher fremd, gerne durfte es in diesem zarten Alter deutscher Schlager sein oder sogar mal volkstümliche Musik. :eek: Freilich versuchte ich auch mal, auf MW und KW Sender hereinzubekommen und bleib da schon mal bei Luxemburg oder Europawelle Saar hängen, aber auch an Sendungen aus der DDR und sogar das deutsche Wunschkonzert von Radio Prag kann ich mich noch erinnern.
Im Schulalter verschoben sich die Präferenzen dann Richtung Charts und aktueller Popmusik. Vornehmlich wurden Hitparaden oder Wunschsendungen gehört, um auch mal etwas mitzuschneiden. Da im elterlichen Wohnzimmer meist das erste Programm lief, kenne ich noch einen Großteil der Moderatoren und Sprecher von SWF und SDR aus dieser Zeit und auch die dort gespielte Musik, die noch viele deutsche Titel und Instrumentals enthielt, ist mir nicht fremd. Die erste Moderatorin, von der ich mir tatsächlich ein Bild machen konnte, war Sigi Harreis, da sie neben diversen Radiosendungen auch die Montagsmaler im Fernsehen bestritt. Die meisten anderen blieben immer eine vage Vorstellung und später war ich dann manchmal sehr irritiert, als ich wirklich ein Bild sah. Sehr enttäuscht war ich bei einem Aufenthalt in Stuttgart, dass man mich damals, mit vielleicht 12 Jährchen, keineswegs in Funkhaus spazieren lassen wollte, um mir meine Idole mal anzuschauen und ihnen die Hand zu schütteln.
Das machte dann der Lokalfunk möglich, der im Herbst 1987 aufkam. Die Aufschaltung der ersten Lokalsender bekam ich leider nicht mit, da ich mich justament zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus befand. Danach erblickte ich aber merkwürdige Plakate, welche sämtlichen Wände und Litfaßsäulen in Tübingen zierten. Auf jenen prangte ein Ortsschild, auf dem "Radio Neufunkland 103.4" stand. Meine Mutter meinte, dass es sich dabei wohl um einen Piratensender handeln müsste. Die Zeitungen, welche noch nicht an einem Programm beteiligt waren, schwiegen sich meistens über die Neuaufschaltungen aus. Natürlich musste dann sofort dieser Sender gesucht werden und tatsächlich fand sich bei 103MHz eine Station, die recht schräge und harte Musik spielte, was die ersten Reaktion "Piratensender" erst einmal bestätigte. Auf 100.9 entdeckte ich dann aber noch einen zweiten neuen Sender, ein "Radio Achalm". Aha, interessant. Hier war die Musik etwas gefälliger und es wurden lokale Berichte gesendet. Am nächsten Morgen war ich dann reichlich irritiert, als sich plötzlich ein "Radio Schwabenland" meldete und auf 103.4 ein "Radio RT4". Ich verstand die Welt überhaupt nicht mehr. Was war da los? Wo kamen diese Sender her? Wer kann mir etwas darüber sagen? Irgendwann stand dann mal ein kleiner Artikel in der Zeitung, dass eine Landesmedienanstalt die ersten Lizenzen verteilt hätte und Privatradios im Lande nach und nach an den Start gingen. Aha! Wie aufregend. Dann die ganzen technischen Versuchssendungen, die ich bei meinen täglichen "Bandkontrollen" feststellte. Die Sender schossen wie Pilze aus dem Boden. Die meisten technischen Versuchsabstrahlungen führten auch zu einer Neuaufschaltung, von der man aber bis zu jenem Tag nichts wusste. Da war halt plötzlich ein neuer Sender, zack. Die wenigsten Stationen kündigten ihren Start ewig lange durch eine Testschleife an wie später Antenne Bayern.
Ja, diese Aufbruchszeit des Privatfunks hat mich doch sehr geprägt. Bei einem Stadtbummel in Reutlingen liess ich es mir dann auch mal nicht nehmen, die dortigen Sender zu besuchen. Zwei davon fand ich, mehr durch Zufall: RT4 am Burgplatz und Bürgerradio/R. Achalm in der Kaiserstraße. Während man bei RT4 etwas reserviert blieb und mich mit Informationsmaterial abspeiste und bat, telefonisch einen Termin zu machen, zeigte man sich beim Bürgerradio sehr offen und freudig über den Spontanbesuch und zeigte und erklärte alles, womit ich den Sender direkt in mein Herz schloss. Dasselbe passierte auch bei der Filstalwelle in Göppingen. Mit jeder Fusion, jeder Durchformatierung wurde die ganze Privatfunkszene aber nach und nach uninteressanter. In den 90ern kehrte ich dann schon mehrheitlich zu den öffentlich-rechtlichen Popwellen zurück, da mich die gleichförmigen Playlisten, Gewinnspiele und Claims der Privatsender immer mehr auf die Nerven gingen. Soweit mal für heute...
 
Aufgewachsen in den 80ern in Nordostbayern, konnte ich als Kind mit den Beats der Rockmusik nichts anfangen und war immer froh, wenn am Morgen bei meinen Eltern Bayern 3 wieder ausgeschaltet wurde nachdem die Verkehrsdurchsage vorbei war. Meine Oma hörte dann den ganzen Tag über Bayern 1, und ich nahm so, ohne mir etwas dabei zu denken, die Schlagermusik von den 50ern bis 80ern unvoreingenommen wahr. Rückblickend ist das ganz interessant, denn gerade in den 80ern nahm die Qualität der Schlagermusik rapide ab, da zusehends nur noch Synthesizer eingesetzt wurden. Auf diese Zeit führe ich meine heutige Vorliebe für von weltweiter Folklore beeinflusste Musik zurück, denn deutsche Schlagertitel dieser Ära hatten oft musikalische Einflüsse von fernen (Urlaubs-) Ländern (z.B. Caprifischer, 2 kleine Italiener, Von den Blauen Bergen kommen wir, Jambalaya, Mendocino, usw.)
Die charakteristischen Stimmen der Moderatoren der BR1-Nachmittagsschiene der 80er, wie Elmar Gunsch und Heinz Schenk kenne ich auch daher.
Am Abend lief dann Bayern 4 Klassik. Mir war damals die Klassik am liebsten, nur schrille Violinen mochte ich nicht.
Mein Vater zeichnete einmal eine Silvester-Sendung, entweder von BR1 oder BR3 auf Cassette auf, um sie sich immer wieder im Auto anzuhören. Das war die Ursache dafür, dass ich später zum Mixtaper wurde, als ich meine eigene Plattensammlung begonnen hatte. Aber dazu später.
Als die Privatsender kamen, habe ich morgens am Frühstückstisch immer gerne gewechselt zwischen den Sendern BR3 und Antenne BY, weil ich keinen guten Song verpassen wollte, denn nervige Songs kamen zu viele.
Nach meinem Wechsel auf die weiterführende Schule war ich jeden Morgen im Bus der Sender-Wahl des Busfahrers ausgesetzt: meist auch BR3 oder Antenne BY. Damals in der Anfangszeit des Senders hatte Antenne BY tatsächlich die bessere Musikauswahl als BR3 und brachte frischen Wind rein in die Musikfarbe des Pop. Das ist lange vorbei, wäre aber mal wieder notwendig.
Da mir dank der langen Busfahrten die Wartezeiten zwischen guten Songs bei den Radiosendern zu lang wurden, fing ich an, mir Musik zu kaufen und schenken zu lassen, nachdem ich auf einen CD-Spieler gespart hatte.
Relativ schnell fing ich an, meine eigenen Mixtapes zu machen. Die Zufallswiedergabe der iPods ist mir zuwider. Die Musik muß einen Spannungsbogen haben und die Musikfarbe muß wie ein Gemälde sein oder doch zumindest schillern, darf nicht konstant oder eintönig sein (wie es beim Formatradio heute üblich ist). Meine Mixtapes liefen im Auto, im Walkman und manchmal auch zuhause, aber dort lege ich lieber live als "DJ" auf. Auch heute noch, aber inzwischen greife ich nur noch gelegentlich auf eine ältere Playlist zurück.

Die Grenzöffnung und das Entstehen neuer Pop-Wellen direkt danach in Sachsen und Tschechien war in der Region nochmal eine sehr interessante Zeit, denn die Suche nach guter Musik im Radio wurde durch die zusätzlichen Sender interessanter: ich musste zwar schneller umschalten (oder drehen, je nach Gerät), aber die Zeit zwischen 2 guten Songs wurde dadurch kürzer. Bis Mitte der 90er entdeckte ich auch immer wieder tolle Interpreten durchs Radio, von denen ich mir dann daraufhin eine CD anschaffte. Im Rekorder war zu diesem Zweck immer eine Cassette drin, damit ich gute Songs und deren Ansage jederzeit mitschneiden konnte. Meine bevorzugten sächsischen Stationen waren Radio PRS und MDR Live, die leider oft nur sehr schlecht zu empfangen waren. Auch der sich in den letzten Zügen befindliche RIAS Berlin war eine Bereicherung der Sendervielfalt, die nicht wiederkommen sollte. Auf tschechischer Seite ist die Musikfarbe von Radio Dragon unerreicht, die "westliche" und lokale Popmusik spielten. Leider gibts den Sender inzwischen nicht mehr.
Schlager mochte ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr, deshalb gefiel mir auch Radio Euroherz bzw. Extra Radio nur selten, aber ab und zu kam doch auch dort mal ein guter Popsong meist älteren Datums. Aus heutiger Perspektive betrachtet, handelt es sich dabei wohl um einen der ersten "Dudelfunksender" mit nur Oldies im Musikprogramm.
Einen sehr erfrischenden Zuwachs erfuhr das Frequenzband in den späten 90ern mit Hot-FM, deren Morning-Show "Stehauf" aus Hardrock- und Hip-Hop-Titeln bestand, und so wirklich effektiv als Radiowecker funktionierte. Tagsüber war deren Musikauswahl an Platten orientiert, wie sie in Musikmagazinen wie Musik-Express oder Rolling Stone besprochen wurden. Kurz gesagt: sie spielten fast nur Titel, die Bayern 3 und Antenne BY musikalisch zu riskant waren. Auch bei diesem die Pause zwischen 2 guten Songs gefühlt gleich lang wie bei den anderen Sendern, aber hier waren die guten Songs meist von mir unbekannten Interpreten. Neue Singles kamen hier früher als bei den anderen Sendern, und es wurden auch viele Songs gespielt, zu denen es kein Video gibt. Das mochte ich sehr, und deshalb ist der Sender bis heute unerreicht. Ich zog dann fort aus der Gegend, und als ich mal wieder hin kam, fand ich auf der ehemaligen Frequenz von Hot-FM stattdessen den Sender Radio Galaxy. Was die Musikfarbe angeht, ist dieser Wechsel vergleichbar mit dem von Viva Zwei zu Viva Plus, für alle, die diese Musikfernsehsender kennen.
Seit Ende der 90er höre ich fast gar kein Radio mehr, mit Ausnahme einer Phase in der Mitte der 00er Jahre, als ich eine Weile gerne Sprechradio hörte, bis mir die Themen zu oberflächlich wurden und mich das nur noch langweilte.
In den wenigen Momenten, wo ich zuletzt der Musik vom Formatradio ausgesetzt war, hielt ich es meist nicht länger als 15 Minuten durch, denn es waren keine neuen Titel dabei. Zum Glück kann man mit der Verkehrsfunk-Taste die Sender stumm stellen, wenn die Mitfahrer sich nicht auf einen mitgebrachten Musikmix einigen können. Wenn aber niemand einen eigenen Musikmix dabei hat, laufen bloss leider für die ganze Dauer der Fahrt mehrmals die gleichen Songs aus der Hot-Rotation. Das ist dann schon doof, von den stromlinienförmigen Persönlichkeiten der coolen Popwellen-ModeratorInnen mal ganz zu schweigen.

Soviel zum Thema von einem Ex-Radiohörer, der über die Jahre durch viel Üben mit kritischem Publikum im kleinen Kreis (Familienkreis) gelernt hat, unaufdringliche Musikmixe zu machen, bei denen krasse stilistische Brüche nur gelegentlich mal als Stilmittel zur Auflockerung vorkommen. Ich muss allerdings inzwischen feststellen, dass meine Generation, die iPod-Generation, mit Musik ziemlich übersättigt ist, bin aber froh, daß mir Leute sagen "du, ich hab zwar auf meinem Rechner mehr Musik drauf als ich in meinem Leben überhaupt hören können werde, aber deine Mixe höre ich mir trotzdem gern an", und daraus ziehe ich für euch Radiomacher den Schluss, dass die Zukunft beim Sprechradio liegt, denn Musik haben die Leute alle selbst zur Genüge.
 
Von mir gibt's aber nur eine Kurzfassung: ;)

1974 geboren, aufgewachsen in Südniedersachen. Durch die 80er hindurch war in der Gegend hr3 der Standardsender, der dort fast überall gehört wurde (so auch bei mir zu Hause). Das eigentlich zuständige NDR2 hat ja bis 86/87 noch recht viele Schlager im Programm gehabt und galt damals mehr oder weniger als entsprechend uncooler "Oma-Sender", den man einfach nicht hörte. (Und was hat uns die weiter nördlich wohnende Verwandtschaft um hr3 beneidet... :cool:) 87 wurde dann bei mir - nach Sendestart von ffn, der in Südniedersachsen leider erst mit einem halben Jahr Verspätung empfangen werden konnte - schlagartig auf den damals noch recht kantigen Musiksender aus Isernhagen umgeschaltet, der im Rückblick meinen Musikgeschmack ziemlich nachhaltig geprägt hat. Gerade die Spezialsendungen (v.a. die Grenzwellen ) wurden zum festen Termin im Medienkonsumkalender. Nachdem die musikalischen Gewässer bei ffn mit den Jahren auch entsprechend seichter wurden, habe ich in der Nachwendezeit oft bei DT64 und später auch bei WDR1 reingehört. Viel später hatte ich für ein paar Jahre noch eine Radioheimat bei hr1, aber das Thema hat sich dann seinenrzeit mit dem "Sommerradio" ja auch von einem Tag auf den anderen erledigt.

Heute bin ich schließlich - wenn es um die Musik geht - bei FM4 und Spotify gelandet. Ansonsten gibt's oft WDR5 oder den DLF...
 
Ich habe das Radio heute schon abgeschrieben und nutze häufig "die Sender" MP3, CD und Schallplatte. Zudem höre ich hin und wieder SAT-Radio und zappe mich durch die bunte Welt der Webradios. Denn ein richtiges Radio gibt es heute nicht mehr. Überall nur noch Hit-Dudler und Pseudo-Lokalradios mit endlosen Müllprogrammen.
Als ich aufgewachsen bin, da war das mit dem Radio noch ganz anders. Da gab es auf 1440 Khz Radio Tele Luxembourg. Ich habe diesen Sender geliebt. Er bot mir ständig gute Unterhaltung und die neuesten Hits ohne zu nerven. Vor allem die Sendung 12 Uhr Mittags hatte es in sich. In meinem Kopf klingt immer noch die bekannte Opener-Melodie vom "Studio-Orchester" Peter Orloff nach. Auch die Nachfolgesendung "Mahlzeit" hatte ihren Charme. Hugo-Egon-Balder „blödelte“ da jeden Tag mit Biggi Lechtermann in seiner unnachahmlichen lockeren Art durch das Programm und die Sendung war stets Gesprächsthema auf dem Schulhof. Leider konnten viele die Sendung erst gegen 13 Uhr einschalten. Oft wurde daher bereits auf dem Heimweg mit einem 9-Volt-Block-Transistorradio und Kristallhörer (die gab es Damals für rund 20 Mark) der fröhlichen Mittelwelle gelauscht. Auch in der großen Pause wurde das Radio angemacht. Wir durften sogar offiziell das schöne Grundig-Radio, welches unter einer Holzjalousie einen Plattenspieler hatte, der stets zum Englischunterricht zum Einsatz kam, während der Pause im Klassenraum in Betrieb nehmen. Natürlich mit RTL. Im Teenager-Alter kam dann Mal Sondock mit seiner „Discothek im WDR“ ins Spiel. Da damals Schallplatten recht teuer waren und ordentlich ans Taschengeld gingen, war ich stolzer Besitzer von zwei Tapedecks (die habe ich sogar bis heute aufgehoben) um damit von MAL mir die neuesten Hits aufzunehmen. Mit einem Deck schnitt ich zunächst die komplette Sendung auf eine damals recht teure Metallcassette mit. Im zweiten Durchgang kopierte ich mir daraus die Hits auf gewöhnliche Chrome-Tapes. Das war bei Mal nicht einfach, da er fast immer in jedes Intro und Outro moderierte. Heute ärgere ich mich darüber, dass ich kaum noch Originalaufnahmen (also mit Moderation) von diesem genialen Moderator auf Band habe, der meine Jugend prägte. Seine Moderationen, die uns damals störten, sind heute einfach Kult. Dann gab es – ebenfalls auf WDR 2 – irgendwann noch die Schlagerrallye mit Wolfgang Roth. Hier war das Mitschneiden schon relativ leichter, da Wolfgang die Platten oft ausspielte. Auch den Pop-Report des Damals recht neuen WDR 4 mit Lutz Göhnermeier verfolgte ich mit meiner TAPE-Anlage. Das war die Schlagerquelle und nicht zu Vergleichen mit der heutigen Top 17.
Unterhaltung wurde im Radio zu jener Zeit noch "groß" geschrieben. So war ich begeisterter Anhänger der Comedy-Sendereihe "Unterhaltung am Wochenende" auf WDR2. Hier gaben sich Größen wie die Insterburg & Co oder Hermann Hoffmann regelmässig die Klinken in die Hand. Angetan hatte es mir vor allem die Sendung "Sender Zitrone" aus der Dachkammer - in der Hermann Hoffmann in zahlreichen Rollen zu hören war und sich über die Politik und einige Schlagergrössen so wie alltägliches lustig machte. Nie vergessen werde ich die "Shitparade" in der er regelrecht eine deutsche Interpreten mit der Hammond-Orgel veralberte. Aus Tanze Samba mit mir wurde z.B. Brate Eier mit mir...
Da mein Schulkollege bereits eine Richtantenne auf dem Dach hatte und Sender wie das damals sehr begehrte hr3 sogar in Stereo reinbekommen hatte, entschloss ich mich, ebenfalls zu einer solchen Antennenanlage und fragte meinen Vater um Erlaubnis. Von meinem Taschengeld kaufte ich mir die UKW-Antenne, die ich vom Dachboden aus auch noch drehbar gemacht hatte. Somit war ich in der Lage, über meinen neu erworbenen Onkyo-Tuner mit Digitalanzeige! – das war eine kleine Sensation – nicht nur den WDR sondern auch den hr zu empfangen. Sendungen wie „Hitparade International“ mit Werner Reinke, die Mittags-Discotheke mit Martin Hecht oder gar „Das deutsche Schlagerlotto“ mit Gerhard Opitz wanderten 1:1 in meine Tapedecks. Mit dem Aufkommen der CD’s verlor ich die Lust am Mitschneiden, da die Qualität der Silberscheiben mit analogen Tapes einfach nicht zu erreichen war. So begann ich Ende der 80er mit dem Sammeln von CD’s. CD-Verleiher öffneten ihre Geschäfte und ich kaufte für knapp 1400 gesparte Mark meinen ersten DAT-Recorder. Damit konnte ich CD’s im Originalklang festhalten. Das lohnte sich immer noch, da die DAT-Bänder nur etwa die Hälfte einer CD kosteten und bis zu drei Alben fassen konnten. Das UKW-Radio wurde immer leiser. Es spielte praktisch nur noch die 3. oder 4. Geige in Sachen Musikbeschaffung. Beliebte Sendungen verschwanden der Reihe nach und immer mehr kamen die Formatradios auf den Markt. Zudem gestaltete sich der UKW-Fernempfang wegen der stetigen Zufunzelung von NRW mit einem Lokalprogramm über X Lokalfunzeln wegen Frequenzdoppelung immer schwerer. Ich nutzte meine heimische Radioanlage nur noch um außergewöhnliche Piratensender damit zu empfangen, von denen es in den 90er-Jahren noch so einige gab. Heute steht der gute alte Onkyo-Tuner ungenutzt in der Ecke und ist mit Büchern und anderem Kleinkrams verdeckt. Denn Radio an der Stereoanlage beziehe ich schon seit Jahren hauptsächlich über meine digitale SAT-Box, die ich an den Tuner-Eingang angestöpselt habe. Sie bietet mir perfekte Qualität und eben nicht nur die 6 WDR-Porgramme, die ich sonst auch über UKW hören könnte. Aber Sendungen der aufregenden Radio-Zeit der 70er bis 90er Jahre gibt es nicht mehr. Heute klingt fast alles gleich. Auch die Moderatoren.
 
Geboren 1969 und aufgewachsen im Rhein-Main-Gebiet.

Jugendzeit: SWF3, weniger hr3. Später begann mein interesse für Kultursender und Nachrichten (hr2, SWR2, Bayern2, DLF auf der Langwelle, hr1). Danach großes Interesse an der Kurzwelle (vor allem BBC, RFI, DW, RÖI, SRI, Radio Schweden).

Seit Ende der 1980er Jahre kommt UKW bei mir übers Kabel herein.

Seit dem Abbau der Kurzwelle, fielen die Auslandssender zunächst ersatzlos weg. Seitdem ich DSL habe, höre ich Radio über Kabel und Livestream und Podcast, also auch wieder Ausland. Heute weiterhin Schwerpunkt Kultur und Information (hr2, DLF/DLR-K, SWR2, per Livestream: WDR, NDR, BBC, France Culture, ORF, RTS/SRF, aber auch ERF Plus).

Ich bin nie auf eine bestimmte Welle festgelegt gewesen, sondern habe immer eine Auswahl an Radioprogrammen gehört. Ich habe seit über zwanzig Jahren keinen Fernseher mehr.
 
Gehört die Diskussion nicht eher zu "Nostalgie"? - Sei's drum, dann will ich auch einmal in den untersten Erinnerungen kramen und aufschreiben, wie alles vor „Olims Zeiten“ mit dem Radiohören begann:

Angefangen hat es mit dem ausrangierten „Elbia“ meiner Eltern, dessen UKW-Teil trotz „Hochantenne“ etwas schwach auf der Brust war. Dafür hatte es LW, MW und mehrere Kurzwellenbänder, die recht gut funktionierten und vor allem bei der KW „trennscharf“ waren.
„Tagesbegleitprogramm“ waren bei mir die vier fröhlichen Wellen über Kurzwelle, bei meinen Eltern wohl mehr der Hessische Rundfunk mit seinem 1. Programm und (morgens) Radio DDR 2, Sender Weimar; jedoch war Radiohören damals auch „Einschaltprogramm“ (heute ist es wohl das Gegenteil); ausgewählt wurde zwar nach Musik, aber mehr noch nach Moderatoren bzw. Sendungen, die damals auch noch manchmal nur einmal im Monat stattfanden. Geweckt und in die Schule geschickt wurde ich jedenfalls meistens von Fred Metzler.

Wer oder was animierte mich nun zum speziellen Einschalten:
Da wären als erstes beim Bayrischen Rundfunk dienstags Jimmy Jungermann, dann Fred Rauch und Ruth Kappelsberger, aber auch Klaus Havenstein und natürlich Robert Lembke mit seinem „17 und 4“ einmal im Monat.
Beim Hessischen Rundfunk waren es neben dem oben genannten Herrn Metzler Hanna Pfeil, Botho Jung, Hanns-Joachim Sobottka, Hanns Verres oder Hans Hellhoff, die zum Einschalten animierten.
Die Europawelle Saar wurde über Mittelwelle auf 1421 kHz gehört, vor allem wenn Manfred Sexauer, Dieter Thomas Heck oder Ferdi Welter moderierten.
Ein Muss für mich war auch Hans-Günter Martens, der einmal im Monat „Ich hab' zu Haus ein Grammophon“ moderierte.
Daneben wurde ab und zu auch noch der „Deutsche Soldatensender 935“ (ein im Kalten Krieg der ideologischen Diversion dienende Sender der DDR) gehört.

Da das Radiogerät eine gute Kurzwellenfunktion hatte, wurde neben Radio Luxemburg dort auch Radio Österreich International und das deutschsprachige Programm von Radio Canada International gehört. - Eine „Gute-Nacht-Geschichte“ aus der Mao-Bibel musste ab und zu auch einmal sein (Radio Peking), genau so, wie ich mir ab und zu die Welt vom zweiten im Erdenrund existierenden sozialistischen Staat (es gab nur zwei Staaten – alle anderen waren entweder monopolkapitalistische oder ...kapitalistische [ich hab's vergessen] Staaten) erklären ließ. - Die Verlautbarungen Enver Hoxha hatten auch etwas.

Noch etwas vergessen? - Ja: Samstags und sonntags um die Mittagszeit war bei meinen Eltern der Deutschlandfunk über Langwelle angesagt (maritime bzw. volkstümliche Weisen) und der alte Quermann durfte, wenn auch selten, aus dem Lautsprecher schallen, wie manchmal das „Butzemannhaus“ (Kleiner Pfennig, Bauer Lindemann) oder Heinz Florian mit seinem Sport an der Spree bzw. „7 bis 10 Sonntagmorgen in Spreeathen“ und „Im Tierpark belauscht“.

Das dürfte es wohl gewesen sein, denn Brigitte Xander war, glaube ich, dann doch schon später.
 
Meine erste bewusste Radioerinnerung (bin Baujahr 1958) sind Sonntagnachmittage mit dem Süddeutschen Rundfunk und einer Hörspielreihe namens "Dicky Dick Dickens" - das waren Detektivhörspiele, die wir Kinder damals als sieben oder achtjährige Knirpse nie verpassen durften (einen Fernseher gab es damals in unserer Familie noch nicht).
Dann habe ich noch die damals im Radio ausführlich übertragene Vereidigung des neuen Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger in Erinnerung, das war 1967, und die Erwachsenen fuhren uns über den Mund, wenn wir Kinder auch nur einen Mucks zu machen wagten.
Mit 12 oder 13 entdeckte ich Radio Luxemburg mit Frank Laufenberg. Das war dann einige Jahre lang verantwortlich für meine musikalische Sozialisation, ehe etwa ab 1980 das damalige SWF3 diese Rolle übernahm.
Ab 1988 war ich dann selbst "Radiomann", beginnend als Freier beim damaligen "Stadtradio Freiburg" und später bei Radio FR1.
14 Jahre und viele Erfahrungen später endete meine aktive Radiozeit, sieht man von gelegentlichen Auftragsproduktionen und Interviews ab, an denen ich allerdings von der anderen Seite des Mikrofons beteiligt bin, also nicht als Interviewer, sondern als Interviewter.
 
Bei mir fing es alles mit Radio Caroline und RTL 208 "The station of the Stars" an. Nachdem wir 1970 dann nach Deutschland kamen, hörten ich und meine älteren Brüder BFBS und RTL 208. Als es dann bei mir mit dem Pubertieren los ging, leistete die Radiothek auf WDR II brauchbare Dienste. :)
Das deutsche Programm von RTL war aufgrund der 24 Stdn.-Alternative BFBS und Hilversum III eher seltener angesagt. Meine Eltern bekamen ob des "Flachfunks" aus Luxemburg regelmäßig Wutanfälle, wenn wir den Sender abends nach dem Hören des englischen Programms nicht wieder auf WDR I oder WDR II zurück gestellt hatten und so am nächsten Tag der "Fröhliche Wecker" zum Frühstück plärrte, sobald das Radio frühmorgens eingeschaltet wurde. :)
 
Ich bin Jahrgang 1979, und Delmenhorst aufgewachsen, also in direkter Nachbarschaft zu Bremen.
Die nahe Lage zu Bremen dürfte auch der Grund sein weshalb bei uns die Hansawelle gehört wurde.
Zwar wurde auch mal zum NDR oder ffn gezappt, aber Radio Bremen blieb unser Familiensender.

Ab 1992 habe ich dann ziemlich oft NDR 1 Radio Niedersachsen gehört. Damit war dann aber Schluss als wir dann endlich eine Schüssel auf dem Dach hatten. Von nun an waren SWF3 und RTL Radio meine Stammsender.
Mit dem Wohnortwechsel 1994 innerhalb Delmenhorsts wechselte ich dann zu WDR 4, denn im neuen Haus konnte den Sender über die 100.5 ohne weiteres empfangen.
Es wurde aber auch immer noch gewechselt zwischen NDR 2, Hansawelle, bremen vier und ffn.

1998 avsolvierte ich dann meinen Zivildienst im Schwarzwald. Von nun an waren Bayern 3 und Radio FR 1 meine Sender.

hr3 habe ich ab 1999 regelmäßig gehört. In dem Jahr fing nämlich meine Ausbildung an, und unter der Woche war ich in Karlsruhe. Am Wochenende war dann wieder die Hansawelle, bzw. bremen eins meine erste Wahl.

Für einige Zeit habe ich WDR 2 sehr gerne gehört, aber das ist seit 2010 auch Geschichte.

Aktuell nutze ich gelegentlich die unterschiedlichen Radiosender über Sat, wobei ich da aber keinen Stammsender habe. Über WLan-Radio sind telestereo, Z Rock & Pop, Radio Fama und Estacion Sol meine Favoriten. Über UKW läuft bei uns nur bremen eins.
Meine fünfjährige Tochter hört übrigens auch gerne bremen eins. ;)
 
Mit Fritz beschallt worden. Dann komischerweise irgendwann Radio PSR, zeitweise auch Energy Sachsen. Nicht mehr PSR. Dann Deutschlandradio Berlin/Kultur. Wieder Fritz, Fritz, Fritz. Nicht mehr Energy. Zuweilen 1Live. Dann irgendwann FM4. Dann MDR Sputnik, parallel dazu FM4 und radioeins. Zeitweilig MDR Figaro und Bayern 2. Nicht mehr Sputnik. Ein bisschen Motor FM/Flux FM. Letzte wirkliche "Neuentdeckung": Nordwestradio. Und immerzu: FM4 und radioeins.

Ausland: Mallorca 95.8 Das Inselradio, eine Zeit lang. Dann vor allem BBC Radio 1, später BBC 6music. Jetzt noch zuweilen.
 
Jahrgang 1959, aufgewachsen im Ruhrgebiet. Mich hat als Kind der WDR ("Bau die Brücke, bau die Brücke") beherrscht; als Teenie dann hat mich Radio Luxemburg fröhlich geweckt - noch heute feiere ich die Coca-Cola-Werbespots.
Der Umzug in die Flughafengegend brachte Mitte der Siebziger dann den Durchbruch: Auf einmal bekam ich Belgier, Niederländer, Luxemburg auf UKW und Piraten rein. Meine Neugier dehnte sich pünktlich zu Beginn der Achtziger auf die Kurzwelle aus - zu was das führte, wird auf der Homepage erklärt...
 
Ich muß noch ergänzen, daß der Leib- und Magensender meine Mutter als ausgebildete Sopranistin WDR III gewesen war. Da dieses Programm aber den allgemeinen Familienfrühstückskonsens im Hause mächtig torpedierte, einigten sich unsere Eltern und meine Brüder auf WDR II oder gelegentlich NDR/WDR I. Unvergessen das WDR II Morgenmagazin mit der Doppelmoderation Gisela Marx/Manfred Erdenberger. Hier wartete der WDR mit kurzweiligem Frühstücksradio inklusive mit für Jugendliche akzeptabler Musik auf, was für die spießig vermufften, ö.R. Wellen in den 70er Jahren alles andere als selbstverständlich gewesen war.
 
Kindheit: Radio DDR1 - Morgenmagazin (mit dem "Standpunkt der Gewerkschaften"), Stimme der DDR - Musikalische Luftfracht mit Peter Nidziella, Berliner Rundfunk ("7-10 Sonntag morgen in Spree-Athen")
Jugend (DDR): DT64, Rias 2, SFB (wenn er bis zu uns in die sächsische Lausitz durchdrang), und in den Ferien auch ab und zu mal das ARD-Testbild, zu dem ja auch Radiosender ausgestrahlt wurden.
Jugend (BRD): DT64, Rockradio B, fritz ("Rave Satellite", "Blue Moon", "Fritz Road Show mit Anja und Ansa", "Soundgarden", "Nightflight", "Phoenix")
späte Jugend (mehr gibts nicht): radioeins, MDR info, Swiss Classic Radio, BBC 6Music und ab und zu D-Funk und D-Radio, Ö2 und ähnlichen Kulturkram
 
Ist es korrekt, wenn ich das Frühprogramm von DDR I um 1986 herum als Sendung mit überdurchschnittlich viel westlicher (Chart-) Musik in Erinnerung habe? Oder verwechsele ich hier etwas?
Die DDR Sender durften doch nur wenige Westtitel spielen oder waren die Sender Mitte der 80er Jahre schon freier in der Musikauswahl? Interressiert mich.

Nachtrag: Den Deutschen Soldatensender habe ich Anfang der 70er Jahre auch oft gehört. Der war ja in der DDR und hat die neuesten englischen Hits gespielt. War ein Propagandasender und nur Stundenweise auf Sendung, soweit ich mich erinnere.

NDR 2 habe ich auch gehört. Die Internationale Hitparade mit Wolf Dieter Stubel.

Hier noch ein Gutachten zur Beat-Musik von der DDR Abteilung Kultur vom 13.12.1965 :)

Gutachten zur Beatmusik

Die Beat-Musik ist gleich dem Twist und anderen neueren Tänzen aus dem Westen eine Modeerscheinung auf dem Gebiet der Tanzmusik.
Wenn sie auch im Westen überwiegend mit dekadenten Zügen behaftet in Verbindung mit Krawallen in Erscheinung trat, so beschränken sich
ihre Möglichkeiten doch nicht nur auf negative Züge. Sie verkörpert in sich Tendenzen, die für die Entwicklung der heiteren Muse des Sozialismus
aufgegriffen werden können, als auch solche, die ausgesprochenen dekadenten Charakter haben und Ausdruck des moralisch-sittlichen Verfalls der bürgerlichen Gesellschaftsordnung in der Ära des staatsmonopolistischen Kapitalismus sind.

Insbesondere in der Anfangsphase des Wirkens jener Gruppe, die die Beat-Musik begründet haben, die Beatles, finden sich neuartige rhythmische, harmonische und melodische Elemente, die eine Bereicherung der Tanzmusik bedeuten. Es wurden Einflüsse volkstümlicher Strömungen des Jazz, zum Teil auch Einflüsse englischer
Folklore verarbeitet. Auch das neuartige Klangbild der Gitarrengruppe kann als eine Bereicherung der Tanzmusik gelten. Insgesamt sind vielen Titeln der Beatles
musikalische Einfall- und Vitalität nicht abzusprechen.

Gleichzeitig zeigten sich jedoch negative Tendenzen., insbesondere in seiner forciert aufreizenden Stimmgebung beim Gesang und auch den entsprechenden istrumentalen Arrangements. Hinzu kommt eine übermäßige Lautstärke, die durch die modernen Möglichkiten der Elektronik erreicht wird. Die Einflüsse des Rock'n'Roll führten oftmals
zu einer Interpretation, in der durch die Überbetonung des rhythmischen Elements eine hektisch aufpeitschende Wirkung hervorgerufen wurde.
In Verbindung damit kam es zum Teil zur Entstellung des klassischen musikalischen Erbes (z.B. Rock'n'Roll über Beethoven u.a.)

Quelle: Beat in der Grauzone
 
Jahrgang 1977, aufgewachsen in der Nähe von Köln. Dort irgendwie mal WDR1, mal Radio Luxemburg, mal SWF3 gehört (Elmi-Radio-Show). WDR2 war das Programm meiner Eltern, darum für mich zu öde.

Anfang der 90er dann näheres Interesse am Medium, dabei Radio RPR entdeckt, nach der Schule immer Radiogalerie mit Tillmann Uhrmacher oder Bob Murawka gehört. Dann per zufall mit der drehbaren Dachantenne meines Vaters eines Abends zufällig hr3 entdeckt (es lief "We are the World"), damit neben RPR1 als zweiter Stammsender (SWF3 nur noch Elmi-Radio-Show). Mit der Durchformatierung RPR1s ("Nur die Superhits"-Zeit) dann diesem langsam den Rücken gekehrt und keine richtige Radioheimat mehr gehabt.

Zischendurch während eines 5 wöchigen Aufenthalt in Südafrika GoodHope FM kennengelernt und ständig gehört (1995).

1999/2000 Zivildienst in Darmstadt, währenddessen Beitritt bei Radio Damrstadt für die nächsten 3 Jahre. Während dieser Zeit bin ich auch oft in der Schweiz gewesen und habe DRS3 (vor allem den Sonntag) schätzen gelernt. Anschliessend Studium in Aachen, dort sehr aufmerksam die damals ständig in Umbruch stattdindende lokale Radioszene verfolgt. Um 2005/2006 dann zusätzlich. Anschliessend habe mich mehr allen WDR-Programmen gewidmet, auf WDR2 insbesondere die Zugabe, sehr viel WDR5 und vereinzelt WDR3 (Vorabend- und Spätabendprogramm) und WDR4 (Musiksendungen).
 
Noch ein Nachtrag: Ich war ja 1976/77 bei der Marine in Kiel beim 1. U-Bootgeschwader...und könnte mich in den A.... beißen.
Die Galaxy (Radio London) lag bei den U-Boot Bunkern und ich war NICHT drauf!

Ich habe nur ein Schiffswrack mit Schlagseite gesehen. Ich bin normal neugierig auf das Leben und weiß nicht warum ich nicht rüber zum Wrack bin.
 
Die DDR Sender durften doch nur wenige Westtitel spielen oder waren die Sender Mitte der 80er Jahre schon freier in der Musikauswahl? Interressiert mich.

Da lief auch Westmusik. Bei Radio DDR 2 lief in den 80er Jahren vormittags immer das Regionalprogramm für den jeweiligen Bezirk. Da gab es zumindest bei Radio Cottbus auch eine Gruß-und Glückwunschsendung, bei der ich auch ganz gerne aufgenommen habe, weil sie die Titel ausgespielt haben. Da liefen auch Sachen von Alphaville, Modern Talking, C.C.Catch - also Westmusik. Und DT64 hatte mit "Duett - Musik für den Recorder" werktags eine Sendung, in der ein komplettes Album gespielt wurde, auch von West-Künstlern (ich bilde mir ein, auf diesem Wege an Music for the Masses von Depeche Mode gekommen zu sein...). Wenn am Montag bei Duett die A-Seite gespielt wurde, dann war eine Woche später die B-Seite dran. Ich glaube, das DT64 mit dieser Sendung auch in den grenznahen Westgebieten einigen Erfolg hatte.
 
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