Radio ist wieder in (höchster Wert seit 7 Jahren)

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Pressemeldung zur Medienanalyse



Die Arbeitsgemeinschaft Media- Analyse (agma) hat die Eckdaten zur ma 2013 Radio I veröffentlicht, die zeigen wie sich die Hörfunknutzung generell entwickelt. Erstes Ergebnis: Radio wird montags bis freitags von 79,7% der deutschsprachigen Bevölkerung ab zehn Jahren genutzt, das sind täglich 58,470 Mio Hörer. Exakt ebenso viele Nutzer sind es in der klassischen Werbezielgruppe der 14- bis 49-Jährigen (siehe Grafik).
Damit erreichen die Radioreichweiten den zweithöchsten Wert seit sieben Jahren. Einzig der Rekordwert der ma 2012 Radio II konnte nicht gebrochen werden", so Dieter K. Müller, Vorstand Radio der agma. "Nachdem die Radioreichweiten in den vergangenen Jahren in allen Altersgruppen stetig stiegen, konsolidieren sich die Werte jetzt auf hohem Niveau."
Und wer Radio hört, der nutzt das Medium häufig lange: Die durchschnittliche Verweildauer der Radiohörer liegt bei 247 Minuten - also bei über vier Stunden.
Hans Georg Stolz, Vorstandsvorsitzender der agma, erklärt: "Mit den neuen Ergebnissen erweist sich wieder einmal, dass Radio als auditives und mobiles Medium den aktuellen Herausforderungen bestens gewachsen ist." Quelle: kress.de

Kann mir das kaum vorstellen, dass der deutsche immer öffters und länger sein Radiogerät einschaltet, bei fast allen meinen Bekannten läuft nähmlich kein UKW Sender sonder Webradio. Ich denke das Internetradio ist immer mehr auf den Vormarsch und nicht die langweiligen lokalen Hörfunksender.

Bei uns in Niedersachsen läuft sogar in vielen Modeläden und Dönerbuden kein NDR2 oder N-Joy sondern BigFm oder Eeinslive, das ist einfach Tatsache.

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Mehr als zwei Millionen regelmäßige Internetradiohörer, schon mehr als 600.000 Besitzer eines DAB+ Radios (zum Jahresende wohl 1,2 Millionen) - da ist klar, dass wieder mehr Radio in D gehört wird. Ich kenne zahlreiche Leute, die nach längerer Abstinenz nun wieder zum Radio zurück gefunden haben, weil sie nun angebotsmäßig besser bedient werden, durch Spartenprogramme, besondere Musikfarben etc.. Mal schaun wie die Einzelauswertung am 6.3. aussieht: Gewinnen diejenigen, die populäre Sonderprogramme im Netz haben oder auch über DAB+ senden, wäre das in jedem Fall ein Indiz, dass die Digitalisierung des Radios langsam erfolgreich anläuft und sich auch in den Zahlen niederschlägt.
 
Dumm für die gegenwärtigen Radiomacher, dass die Werbeindustrie anfängt, die Nicht-Aussagekraft der Radio MA zu durchschauen und trotz wachsenden Werbemarktes und angeblich wachsender Nutzung nicht mehr Geld in Radiowerbung steckt.
 
mehr-privatradio schrieb:
Kann mir das kaum vorstellen, dass der deutsche immer öffters und länger sein Radiogerät einschaltet, bei fast allen meinen Bekannten läuft nähmlich kein UKW Sender sonder Webradio. Ich denke das Internetradio ist immer mehr auf den Vormarsch und nicht die langweiligen lokalen Hörfunksender.
Der Empfangsweg ist bei der Media-Analyse ziemlich egal, ob du einen bei der MA erfassten Sender über UKW oder Internet hörst, letztlich zählt das alles als Radioempfang. Insofern verwundern die Anstiege nur kaum, wie Gegenstromanlage das ja auch schon richtig erklärte.

radiodiplom schrieb:
Dumm für die gegenwärtigen Radiomacher, dass die Werbeindustrie anfängt, die Nicht-Aussagekraft der Radio MA zu durchschauen und trotz wachsenden Werbemarktes und angeblich wachsender Nutzung nicht mehr Geld in Radiowerbung steckt.
Ahja, darum sind die Radio-Bruttowerbeumsätze letztes Jahr also um 6 % (netto voraussichtlich 2 %) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während die Bruttowerbeumsätze aller Mediengattungen insgesamt nur um 0,9 % zugelegt haben!?
 
BITTE schalte (,falls vorhanden) Dein Gehirn ein!
Damit keine Totenstille in der Wohnung herrscht? - Ist ähnlich dem eingeschalteten Fernseher: Damit soll auch nur der dunkle Fleck an der Wand kaschiert werden, falls das Zimmer einmal betreten wird.
Die blinkenden Anzeige-Lämpchen heizen die Wohnung...
Man sollte andere Leute nicht für dumm halten, das fällt auf die drei Schreiber selber zurück! o_O
 
Berry schrieb:
Warum sollte man es sonst einschalten???

Zum Beispiel aus Gewohnheit! Es läuft immer nebenher. Es läuft, stiftet aber keinen Nutzen. Dann kann man es auch nicht "nutzen", sondern man hört es nur.
Ich will damit nur ausdrücken: Der absolute Wert (höchste Hörfunknutzung seit sieben Jahren) sagt gar nichts, solange man die "Nutzer" nicht gleichzeitig fragt: "Und, zufrieden?"
Und komme mir ja nicht mit der Antwort, einschalten bedeutet auch Zufriedenheit, sonst hätte man ja nicht eingeschaltet. Ich lese auch täglich meine lokale Tageszeitung, bin aber selten zufrieden mit ihr. Nur habe ich als Frühstückszeitungsleser keine lokale Alternative.
 
Ahja, darum sind die Radio-Bruttowerbeumsätze letztes Jahr also um 6 % (netto voraussichtlich 2 %) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während die Bruttowerbeumsätze aller Mediengattungen insgesamt nur um 0,9 % zugelegt haben!?

Interessant, ich kenne nur Werte bis maximal 2011. Problematisch ist aber sicherlich (für den ein oder anderen), dass sich die Umsätze wenn ich mich recht erinnere seit über einem Jahrzehnt so in etwa auf demselben Niveau bewegen, die Anzahl der Radiosender aber kräftig gestiegen ist.
 
Zum Beispiel aus Gewohnheit! Es läuft immer nebenher. Es läuft, stiftet aber keinen Nutzen. Dann kann man es auch nicht "nutzen", sondern man hört es nur.
Ich will damit nur ausdrücken: Der absolute Wert (höchste Hörfunknutzung seit sieben Jahren) sagt gar nichts, solange man die "Nutzer" nicht gleichzeitig fragt: "Und, zufrieden?"
Und komme mir ja nicht mit der Antwort, einschalten bedeutet auch Zufriedenheit, sonst hätte man ja nicht eingeschaltet. Ich lese auch täglich meine lokale Tageszeitung, bin aber selten zufrieden mit ihr. Nur habe ich als Frühstückszeitungsleser keine lokale Alternative.

@Mannis Fan: Ist deine Entscheidung das Radio einzuschalten, das nebenher läuft und keinen Nutzen stiftet und deine lokale Tageszeitung zu lesen die dir selten gefällt.
Nachvollziehen kann ich es nicht.

Es gibt doch zig Alternativen in der Medienwelt, kannste doch nutzen, oder?
 
Eine Reichweite von 80% ist geradezu eine Selbstverständlichkeit, zumal jeder ein Radiogerät besitzt und jeder irgendwannn am Tag mindestens einen Sender einschaltet, schließlich ist das Radio für die Mehrheit der Menschen immer noch Informationsquelle Nummer 1 - zumindest wenn es um die Erstversorgung geht. Die durschschnittliche Hördauer von 247 Minuten ist hingegen eine faustdicke Lüge, die die MA-Lobbyisten zwecks Außenwirkung auch noch in 50 Jahren in ihre Presseaussendungen schreiben, wenn sie dann überhaupt noch jemand zur Kenntnis nimmt.

Wenn das Radio von Jahr zu Jahr auf höchstem Niveau hinzugewinnt und sich stets steigender Beliebtheitswerte erfreut (Papier ist bekanntlich geduldig) muss man doch ernsthaft fragen, warum dann so wenig Geld dabei rumkommt. Die sitzen in ihrer Blase und bespiegeln sich in ihrem Wunschdenken und die Anzeigenkunden sollen ihre Werbebotschaften schlucken.

Über die MA und ihre Methoden (inkl. RDS-Trick) wurde schon viel geschrieben, so gesehen sind die Zahlen reines Blendwerk. Es ist schade dass die Branche bis auf die Werbeerlöse über keinen verlässlichen Indikator verfügt, der das tatsächliche Nutzungsverhalten und die wahre Akzeptanz der Angebote widerspiegelt. Denn nur glaubwürdige Indikatoren schaffen Vertrauen bei den Werbetreibenden.
 
Interessant, ich kenne nur Werte bis maximal 2011. Problematisch ist aber sicherlich (für den ein oder anderen), dass sich die Umsätze wenn ich mich recht erinnere seit über einem Jahrzehnt so in etwa auf demselben Niveau bewegen, die Anzahl der Radiosender aber kräftig gestiegen ist.

Die Zahl der klassischen UKW-/Satellitenprogramme hat sich in den letzten fünf Jahren um knapp zehn Sender erhöht, da ist aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen (NRW) oder der Marktsättigung (Berlin-Brandenburg) auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Richtig ist natürlich, dass sich über DAB+ viele neue Programmanbieter aufgetan haben, aber mit ca. 1 Million verkaufter DAB-Geräte lässt sich der Empfangsweg vermutlich erstmal nicht monetarisieren (bis auf sunshine live konnte bisher kein Anbieter einen signifikanten Hörerzuwachs verzeichnen – und bei sunshine live wird sich am 6. März herausstellen, ob es sich dabei nicht nur um einen statistischen 'Ausrutscher' gehandelt hat).

Die Nettoumsätze sind in der Tat in den letzten zehn Jahren recht stabil geblieben, nur muss man dazu halt auch anmerken, dass das letzte Jahrzehnt relativ krisengeschüttelt war (2002-2004, 2008-2009), der Werbemarkt das immer als Erstes zu spüren bekommt, das Radio schon lange kein Wachstumsmarkt mehr ist (es werden nur seit 2007 weitere Personengruppen ausgewiesen) und die Brutto-Netto-Schere immer weiter auseinanderklafft, ein Problem, mit dem bspw. auch die TV-Vermarkter zu kämpfen haben. Die Bruttoumsätze sind beim Radio seit 2002 um 70 % geklettert, die Nettoumsätze um ca. 20 % (sollten sich die bisher vom VPRT prognostizierten 2 % Wachstum für 2012 bewahrheiten), Vergleiche mit den Boomjahren 2000/2007 sehen allerdings weniger erfreulich aus. Insgesamt ist der Werbemarkt beim Hörfunk aber recht stabil, wenn man den gesamten Werbemarkt und auch die Hörerzahlen (der Werbefunk verzeichnete da zur ma radio 2012/II ein Plus von 2% im Vorjahresvergleich) in Betracht zieht.
 
Es gibt doch zig Alternativen in der Medienwelt, kannste doch nutzen, oder?
Nö, gibt es nicht. Wenn ich mich in der Zeitung über die Ereignisse in meiner Stadt informieren will, dann muß ich WAZ/NRZ lesen, etwas anderes gibt es nicht.
Wenn ich dasselbe im Privatradio tun will, dann muß ich das WAZ-Radio hören. Etwas anderes gibt es nicht.
 
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