100% Frauenquote bei Radio Eins

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Europawelle

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100 Prozent Quote: Alle reden darüber - radioeins tut es. Eine Woche lang führt radioeins die 100-Prozent-Frauenquote ein. Von Montag, 4. März bis Freitag, 8. März 2013 (dem Internationalen Frauentag), jeweils von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr, stemmen Frauen das komplette Programm.

Vor und hinter den Mikrofonen stehen ausschließlich die weiblichen Fachkräfte von radioeins. So moderieren erstmalig zwei Frauen das radioeins-Flaggschiff, den „Schönen Morgen“: Anja Goerz und Bettina Rust. Die sonst ausschließlich von Männern produzierte tägliche Comedy kommt in dieser Woche von Kabarettistinnen wie Nessi Tausendschön und Angela-Merkel-Flüsterin Simone Solga.

Auch die Kommentatoren-Riege wird erstmals rein weiblich: Die Stern-Autorin Laura Himmelreich kommentiert anstelle von Hans-Ulrich Jörges, taz-Chefredakteurin Ines Pohl statt Hajo Schumacher von der Morgenpost.
 
Eine Woche lang räumen die Kerle die Teeküche auf?
Die Entscheidung werden die Verantwortlichen noch verfluchen.
 
und wie sieht der Rest des Programms in der nächsten Woche aus?
war gerade mal auf der Page und außer vom schönen Morgen und einigen anderen kleinen Änderungen findet man da nichts.
Bei den sendungen stehtnur das Übliche. Gruß
Sunshiner
 
Ich mag die Aktion. Ich hätte allerdings erwartet, dass auch das Wochenende einbezogen wird; ich hatte schon überlegt, wer das Filmmagazin, das Medienmagazin, Arena und Zwei auf Eins wohl moderieren würde. Aber nun geht's ja nur bis Freitag. Sei's drum: Ich freue mich darauf, auch wenn ich nicht genau begründen kann, weshalb.

Wer wird wohl die Sendungen von Kraesze, Zimmermann und Luckas moderieren?
 
Ich suche immer noch die Stelle, an der Radio Eins bekannt gibt, mit der Aktion ein "Zeichen zu setzen" oder "den rechten Weg aufzeigen" will.
 
Anbiederung an den Zeitgeist?

Frauenquote_F.gif
 
Für so ein absurdes Affentheater muß man sich nicht auf die sachliche Ebene hinaufbemühen.
Oh, es machen mal paar Tage lang Frauen das Programm - was für eine Schande... Wenn ich mir so manche andere hochnotpeinliche Aktion im dt. Radio in Erinnerung rufe, ist das geradewegs Hochkultur.
Aber mal im Ernst: Natürlich kann man sich streiten, ob das nun sinnvoll ist oder nicht. Blos wo ist eigentlich das Problem? Am 08. ist der sogenannte Frauentag, insofern paßt es. Und weiter? Völlig sinnlos sich darüber aufzuregen oder gar zu lästern. Da würden mir ganz andere Sachen im dt. Rundfunk einfallen, über die man sich stundenlang völlig zu Recht aufregen könnte. Der Weltuntergang wirds nicht werden und letztlich gibts noch genug Alternativ-Programme. Man kann auch aus Mücken Elefanten machen...
 
Was, so frage ich mal in aller Unschuld, wäre wohl in diesem Lande los, wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender eine Woche lang alle Frauen vom Mikrofon verbannte...?
 
Es geht doch nur darum, dass man eine Aktion hat, über die man reden kann. Sonst nüschte. Business äs juschual, sozusagen.
 
Was, so frage ich mal in aller Unschuld, wäre wohl in diesem Lande los, wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender eine Woche lang alle Frauen vom Mikrofon verbannte...?

Wenn vorher monatelang quer durch alle politischen Lager über die Einführung einer Männerquote gestritten worden wäre, weil Männer in vielen Berufen (unter anderem im Rundfunk) in der Minderzahl wären, wäre wohl das selbe los wie jetzt. Die einen mögens, die anderen nicht, vereinzelte sähen den Untergang des Abendlandes heraufziehen.

Also: Immer schön den Kontext beachten, innerhalb dessen eine solche Aktion läuft.
 
Die permanente Behauptung einer Benachteiligung rechtfertigt also eine tatsächliche Benachteiligung der anderen Seite? Interessant.
Du wirst mir nicht widersprechen, wenn ich feststelle, dass die Einführung der Frauenquote seit einiger Zeit annähernd täglich auf der politischen Agenda auftaucht. Man mag dafür sein, man mag dagegen sein, egal: Das Thema steht auf jeden Fall auf der politischen Tagesordnung. In diesem Zusammenhang finde ich die Aktion gelungen.

Bislang habe ich übrigens noch nichts von demonstrierenden Männerhorden in der Marlene-Dietrich-Allee gehört, die ob dieser "tatsächlichen Benachteiligung" zum Reichstag ziehen wollen. Man munkelt im Gegenteil davon, dass der Posten des Chefredakteurs, der sich das ganze evtl. ausgedacht, zumindest jedoch befürwortet hat, weiterhin männlich besetzt sei.

Ich frage mich wirklich, wo das Problem ist. Siehst du in der fünftägigen (und noch nichtmal jeweils 24 Stunden andauernden) Aktion wirklich eine "tatsächliche Benachteiligung" der männlichen RBB-Mitarbeiter? Es gibt so viele bekloppte Aktionen von Radiosendern ohne jeden gesellschaftspolitischen Hintergrund (ich erinnere in diesem Zusammenhang gerne an die "Zertrümmern-Sie-Ihr-Badezimmer!"-Aktion), was ist gerade an dieser einen so ungeheuerlich und echauffierenswert?

Wenn der Metzgermeister meines Vertrauens aus gegebenem Anlass mal eine Woche lang ausschließlich (ordentlich deklariertes!) Pferdefleisch verkaufen würde ("Probieren Sie mal!"), fänd ich das auch erstmal gut. Ob's mir dann auch wirklich schmeckt, wird sich ja herausstellen; das wäre ja auch der Sinn der Aktion.

EDIT möchte noch melden, dass mir die Morgensendung mit Rust und Goerz wesentlich besser gefallen hat als die selbstgefälligen Herren Rupp und Azone, jedoch nicht ganz so gut wie die Ausgaben mit Böttcher und Seiffert.
 
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