"Journalismus" im Dudelfunk

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BlueKO

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Heute lief im SWR3-Top-Thema zur Abstimmung über das umstrittenen Leistungsschutzrecht dieser erschreckend schlechte und einseitige Beitrag:
http://www.swr3.de/info/nachrichten...lin/-/id=47428/did=1998316/1u9y8t7/index.html

In den Kommentaren seines Blogs auf den Beitrag aufmerksam gemacht kommentiert Niggemeier folgendes:
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/luegen-fuers-leistungsschutzrecht-5/#comment-734501 schrieb:
Oh wie grauenhaft. Wenn ich gewusst hätte, dass das auch auf SWR3 läuft im Rahmen einer solch missglückten Kritischer-Journalismus-Simulation, hätte ich dem Kollegen vom Deutschlandfunk sicher keine O-Töne gegeben.
(Hoffentlich gibt es wegen des Vollzitats jetzt keine Probleme mit dem LSR. ;))

Interessanterweise ist der O-Ton von Niggemeier bisher in keinem Bericht des DLF zum Thema aufgetaucht, aber vielleicht passiert das noch in den Magazinen am Wochenende.


Ist dann doch endlich die Zeit gekommen, in der der Claim "Einfach besser informiert" genauso als Lüge bezeichet werden kann wie der mit der versprochenen und nie gehaltenen Abwechslung?
Wie vertrauenswürdig, gründlich und brauchbar sind die wenigen verbliebenen Informationshappen zu seriösen Themen abseits des Boulevard in den reichweitenstarken Programmen noch?
 
...ich verstehe die Aufregung nicht.....das Gesetz muss ja erst noch durch den Bundestag. Das sagt die junge Dame ja auch im letzten Satz.

Was mich halt wundert, ist diese künstliche Aufregung, nicht nur in BAD, zu dem Thema. Und Journalismus in BAD heißt ja ÜBERWIEGEND nur, die Server von der ARD, SWR, DASDING usw. auf der Homepage vom Dudelradio zu verlinken. ---------->*DAS könnte dich auch interessieren* :rolleyes:
 
Der Stil erinnert mich eher an den Kinderfunk. Man könnte aber auch sagen, der Bericht ist genau auf die politisch desinteressierte Zielgruppe von SWF III zugeschnitten. Dennoch enthält er meiner Meinung nach alle relevanten Punkte, die man hierzu wissen sollte. Klar, daß er so nicht im DLF laufen würde, aber besser als gar nichts. Der großen Medienjournalist Niggemeier durfte hier natürlich nicht feheln. Aber von "grauenhaft" keine Spur!
Einseitig allerdings schon. Aber um beide Standpunkte in diesem Konflikt hinreichend zu erörtern, benötigte man mindestens fünf Minuten. Und dann schaltet die Hörerschaft eben zum Privatfunk um. So ist das nunmal heute: Die ausgewogene Berichterstattung fällt der "Durchhörbarkeit" zum Opfer.
 
Sorry für meine kleine Kritik: Aber warum weigerst Du Dich eigentlich standhaft "SWR3" zu schreiben? SWR3 ist überdies vom Vorgänger SWF3 qualitätsmäßig so weit entfernt wie die Erde vom Mond, deswegen störts mich etwas.

Pardon! Ich kann Deinen Ärger nachvollziehen. Das sitzt so tief in mir drin, daß ich es automatisch so schreibe. Ich werde mir demnächtst Mühe geben. :)
 
Der Beitrag hätte durchaus unter der Überschrift "Kommentar" laufen können, spricht der Redakteur doch wertend von "Murks" und "blühendem Blödsinn". Ich glaube schon, dass man in den am Dudelfunk gemessen schon großzügigen knapp vier Minuten die beiden Standpunkte in der Debatte hätte stichpunktartig darstellen können.
 
Absolut. SWR3 betreibt mit diesem Beitrag genau das, was man Google an selbiger Stelle vorwirft: Den Menschen die eigene Position sehr plump(!) als die einzige Richtige zu verkaufen und alles was davon abweicht zu verteufeln. Für Menschen mit anständiger Allgemeinbildung ist das relativ schnell durchschaubar.
 
...ich verstehe die Aufregung nicht.....das Gesetz muss ja erst noch durch den Bundestag. Das sagt die junge Dame ja auch im letzten Satz.

...den passiert es ohne Probleme. Aber mit seiner absoluten Bundesratsmehrheit kann Rot-Grün nunmehr jedes Gesetz der schwarz-gelben Koalition zu Fall bringen. Damit ist das neue Leistungsschutzrecht schon wieder Geschichte.
 
...den passiert es ohne Probleme. Aber mit seiner absoluten Bundesratsmehrheit kann Rot-Grün nunmehr jedes Gesetz der schwarz-gelben Koalition zu Fall bringen. Damit ist das neue Leistungsschutzrecht schon wieder Geschichte.
Kaum. Der Bundesrat kann nämlich nur dann sein Veto einlegen, wenn Belange der Bundesländer berührt sind. Das zu belegen, dürfte beim LeistungsSchG schwierig sein.
 
Das ist nicht ganz richtig. Der Bundesrat kann bei nicht zustimmungspflichtigen Gesetzen sehr wohl Einspruch erheben, und zwar nachdem er den Gesetzgebungsprozess unterbrochen und ein Vermittlungsausschuss im Zusammenwirken mit Mitgliedern des Bundestages keine Einigung erzielt hat. Dieser Einspruch kann dann vom Bundestag mit einfacher Mehrheit überstimmt werden.

Wenn man alle Fristen berücksichtigt und Konzessionen der Regierungsfraktionen im Vermittlungsausschuss ausschließt, kann es sein, dass das Gesetz aufgrund der erheblichen Verzögerung erst im September in Kraft tritt, also kurz vor der Bundestagswahl am 22. 9. 2013. Da ein Weiterbestehen der derzeitigen Regierungskoalition über den Wahltag hinaus aus heutiger Sicht höchst unwahrscheinlich ist, würde das Leistungsschutzrecht in seiner jetzigen Form kurz nach dem Inkrafttreten am Widerstand der neuen Bundesregierung scheitern und einer Neuregelung weichen.

SPD und Grüne sind nicht grundsätzlich gegen ein neues Leistungsschutzrecht, verlangen aber weitreichende Änderungen. Schalten Union und FDP im Vermittlungsausschuss auf stur, wäre das Gesetz vermutlich kurz nach seinem Inkrafttreten Makulatur.
 
ZUm LSR hab ich in den örRadios noch nichts gehört, aber mir ist an anderer Stelle schon aufgefallen, dass hr3 teilweise unterirdischen Journalismus macht bis hin zur Manipulation. Das ist mir auf Grund meiner Radiokonfiguration aufgefallen: Morgens in der Dusche -> radioeins ; im Auto zur Arbeit -> hr3/swr3
Da höre ich dann thematisch die gleichen Nachrichten teilweise mit den selben O-Tönen. Nur dass bei hr3 mitunter Teile weggelassen werden, wichtige Informationen, sodass der Bericht tendenziös wird. Teilweise wird auch einfach nur eine andere Wortwahl genommen, was aufs gleiche hinausläuft.
 
Da höre ich dann thematisch die gleichen Nachrichten teilweise mit den selben O-Tönen. Nur dass bei hr3 mitunter Teile weggelassen werden, wichtige Informationen, sodass der Bericht tendenziös wird. Teilweise wird auch einfach nur eine andere Wortwahl genommen, was aufs gleiche hinausläuft.
Genau meine Rede. Endlich schreibt mal jemand von demselben auffälligen Punkt, den ich schon seit über einem Jahr immer und immer (bisher als einziger) wahrzunehmen schien.
Ganz stark auffällig ist es, wenn es um "unbequeme" Punkte geht, wie die Piraten mit (ausnahmsweise mal) guten Vorschlägen, Occupy, Gegenwind bei Prestigeobjekten und dgl.. Dabei spielt es inzwischen keine Rolle mehr ob es regionale oder überregionale Dinge betrifft. Vorzeigebeispiel ist hier, wir richtig genannt, hr3, aber auch die anderen Sender des hr (auch Fernsehen) bilden hierbei keine Ausnahme.
 
Ist das tatsächlich erst seit einem Jahr so? Ich kann nämlich auch erst seit ca einem Jahr morgens radioeins hören, darum fehlt mir davor der Vergleich. Dass die Nachrichten bei hr3 eher auf die Banker-Klientel in FFM zugeschnitten sind, ist mir aber schon vorher aufgefallen.
 
Jeder O-Ton ist mehr Weggelassenes als Gesendetes. Die maximal 30 Sekunden, die da im Allögemeinen aus einem Statement oder einer Ansprache herausgeschnippelt und gesendet werden, können alles belegen und auch das Gegenteil davon. hr3 wäre lediglich der Vorwurf zu machen, aus einem sowieso schon minimalistischen O-Ton auch noch den letzten Fetzen Inhalt herausgeshcnitten und lediglich noch den blanken Knochen gesendet zu haben. Aber wie gesagt: Die Substanzlosigkeit der Nachrichten von 90 auf 95 Prozent gesteigert zu haben würde ich jetzt nicht mehr als die eigentliche Sünde ansehen.
 
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