Formatradio ist wie Lego; fehlt ein Stein, kann nicht weiter gebaut werden

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SH1977

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Es ist schon interessant zu sehen wer bei der MA Hörergewinne feiert und wer Verluste. Doch die Zahlen stehen für mehr als nur das Programm. Sie stehen für die Qualität der Programmberater und Beraterinnen. Denn nahezu alle privaten Radiosender und deren Gesellschafter vertrauen sich einem Berater an. Welcher Berater für welchen Sender zuständig ist lässt sich ganz einfach aus den ausgeleuchteten Referenzlisten, der Internetpräsenzen der jeweiligen Berater entnehmen. Vergleicht man genau jene Liste mit den MA-Zahlen wird aus dem Aquarell, eine Zeichnung mit klaren Konturen.

Mitarbeiter werden mit zahlreichen Coachings und Briefings Strategieaffin gemacht. Sie werden formatiert fürs Formatradio. Denn in ein Formatradio gehört auch ein Formatmoderator was nicht heißt, dass dieser ein Moderator mit Format ist. Er ist und bleibt ein Moderator im Format. Die Aufgaben sind klar ausgelegt, er soll verkaufen: die Musik, aber vor allem die Strategie.

Doch diese MA zeigt es reicht nicht, ein Konzept, um die Hörer aus den unterschiedlichsten Regionen zu werben und zu begeistern. Es gibt nicht die Möglichkeit ein Radioprogramm nach dem Prinzip Lego aufzubauen; mit begrenzten Modifikationen und vielen Möglichkeiten. Lokalradio ist ein gutes Konzept, aber es muss eben auch individual sein. Radio wird nie ein Selbstläufer sein auch wenn die Berater und Gesellschafter dies gerne so hätten. Radio ist ein Geschäft mit dem zweiten Sinn der Menschen: dem Hören - der auditiven Wahrnehmung. Deswegen ist kostengünstiges Radio ein Angriff auf den Gleichgewichtssinn und in letzter Konsequenz eine Körperverletzung.
 
Aber er hat recht. Was sich die Radiosender darüber hinaus auch klar machen müssen,ist, daß neben dem Inhalt und der Musikauswahl auch dei Klangqualität eine Rolle spielt. Ein Sender kann noch so schöne Musik spielen: Wenn das Soundprozessing matchig wie eine 70€ Kompaktanlage klingt, will ich mir das auch nicht antun.
 
Formatradio? Sie haben doch nur zwei Steine und die schlichten sie mal über-, mal nebeneinander. So gesehen ist das Soundprocessing fast schon sekundär.
 
....Was sich die Radiosender darüber hinaus auch klar machen müssen,ist, daß neben dem Inhalt und der Musikauswahl auch dei Klangqualität eine Rolle spielt. Ein Sender kann noch so schöne Musik spielen: Wenn das Soundprozessing matchig wie eine 70€ Kompaktanlage klingt, will ich mir das auch nicht antun.

Sehe ich anders. Bei einem Sender mit interressanten Wortbeiträgen und abwechslungsreicher Musik spielt die Soundqualität keine Rolle.
Lieber ein Kurz- oder Mittelwellensender mit hohem Unterhaltungswert als UKW Einheitsbrei in High Fidelity.
Ich habe noch NIE gehört das sich Hörer/innen über die technische Qualität einer Radioübertragung beschwert haben.
Es ging IMMER nur um die Inhalte und um wenig Abwechslung bei der Musikauswahl.
 
Es geht hier nicht um HiFi oder nicht HiFi, Bend It. Gut modulierte Kurzwellensendungen können richtig geil klingen, während matschig klingende, lieblos komprimierte UKW-Sendungen mit (durch de-esser-Missbrauch) vernüsseltem Mikrofonsound und Exciter-vergewaltigtem, klirrenden MP3-Müll schlechte Laune machen.
Otto Normalhörer weiß nichts von Soundprocessing und MP3-Artefakten, kann dies daher natürlich auch nicht benennen; er wird eher unbewusst wahrnehmen, dass der eine Sender irgendwie geiler klingt als der andere.
 
...Otto Normalhörer weiß nichts von Soundprocessing und MP3-Artefakten, kann dies daher natürlich auch nicht benennen; er wird eher unbewusst wahrnehmen, dass der eine Sender irgendwie geiler klingt als der andere.
Im Alltag bin ich Otto Normalhörer, tagsüber. Im Autoradio habe ich noch nie auf Soundunterschiede geachtet, ist mir nicht wichtig beim Radiohören.
 
Es ist schon interessant zu sehen wer bei der MA Hörergewinne feiert und wer Verluste. Doch die Zahlen stehen für mehr als nur das Programm. Sie stehen für die Qualität der Programmberater und Beraterinnen. Denn nahezu alle privaten Radiosender und deren Gesellschafter vertrauen sich einem Berater an. Welcher Berater für welchen Sender zuständig ist lässt sich ganz einfach aus den ausgeleuchteten Referenzlisten, der Internetpräsenzen der jeweiligen Berater entnehmen. Vergleicht man genau jene Liste mit den MA-Zahlen wird aus dem Aquarell, eine Zeichnung mit klaren Konturen.

Mitarbeiter werden mit zahlreichen Coachings und Briefings Strategieaffin gemacht. Sie werden formatiert fürs Formatradio. Denn in ein Formatradio gehört auch ein Formatmoderator was nicht heißt, dass dieser ein Moderator mit Format ist. Er ist und bleibt ein Moderator im Format. Die Aufgaben sind klar ausgelegt, er soll verkaufen: die Musik, aber vor allem die Strategie.

Doch diese MA zeigt es reicht nicht, ein Konzept, um die Hörer aus den unterschiedlichsten Regionen zu werben und zu begeistern. Es gibt nicht die Möglichkeit ein Radioprogramm nach dem Prinzip Lego aufzubauen; mit begrenzten Modifikationen und vielen Möglichkeiten. Lokalradio ist ein gutes Konzept, aber es muss eben auch individual sein. Radio wird nie ein Selbstläufer sein auch wenn die Berater und Gesellschafter dies gerne so hätten. Radio ist ein Geschäft mit dem zweiten Sinn der Menschen: dem Hören - der auditiven Wahrnehmung. Deswegen ist kostengünstiges Radio ein Angriff auf den Gleichgewichtssinn und in letzter Konsequenz eine Körperverletzung.

@SH1977: Deinen Beitrag kapiere ich nicht.
Was Lego angeht: Ich habe Kinder und ich habe mit ihnen Lego Landschaften gebaut. Fehlende Steine sind bei Lego kein Problem.
Durch die Stabilität der Steckverbindungen können zig Steine fehlen und man kann meterhohe Funkhäuser für verschiedene Formate bauen.
Und die sind stabil.

Was deinen Beitrag angeht über MA und Formate verstehe ich nicht was du sagen willst.
 
Was deinen Beitrag angeht über MA und Formate verstehe ich nicht was du sagen willst.

Welcher Berater für welchen Sender zuständig ist lässt sich ganz einfach aus den ausgeleuchteten Referenzlisten, der Internetpräsenzen der jeweiligen Berater entnehmen. Vergleicht man genau jene Liste mit den MA-Zahlen wird aus dem Aquarell, eine Zeichnung mit klaren Konturen.

Mitarbeiter werden mit zahlreichen Coachings und Briefings Strategieaffin gemacht. Sie werden formatiert fürs Formatradio. Denn in ein Formatradio gehört auch ein Formatmoderator was nicht heißt, dass dieser ein Moderator mit Format ist. Er ist und bleibt ein Moderator im Format. Die Aufgaben sind klar ausgelegt, er soll verkaufen: die Musik, aber vor allem die Strategie.,,,,.

Red mal Klartext.
 
@Bend It

Mal davon abgesehen, dass es in Foren allgemein als Unsitte angesehen wird, auf seine eigenen Beiträge (gleich mehrfach) zu antworten, ist es schon schlimm, dass du nicht verstehst, was der TE sagen will.

Es ist nichts anderes, als das übliche Formatradiobashing incl. der schon tausendfach diskutierten Warums und Weshalbs. Das solltest du längst auswendig kennen. Das einzige, was tatsächlich unverständlich ist, ist die Behauptung, dass die letzte MA irgend etwas anderes zeige als die anderen zuvor.

Das einzige, was diese MA wirklich zeigt, ist die ungebrochene Geilheit auf ihr Erscheinen und dass es noch viel zu viele User es gibt, die unsagbar viel Zeit darauf verschwenden, ihre ganz eigene Interpretation der hergeholten Zahlen zu finden.
 
Dem Formatradio
Fantasielosigkeit
vorzuwerfen, ist ja so auch nicht ganz korrekt. Wenn wir beim Vergleich mit Lego bleiben möchten, könnte man ja sagen, dass die formatierte Dudelwelle den Teppich bildet, auf dem man mit seinen Steinchen Kreatives entwickelt. <ironic="true">Wenn einem da nichts Fantasievolles gelingt, ist doch der Kreative schuld, und nicht der Teppich.</ironic>
 
<ironic="true">Wenn einem da nichts Fantasievolles gelingt, ist doch der Kreative schuld, und nicht der Teppich.</ironic>
Nicht unbedingt, denn wenn sich der Untergrund (hier eben der Teppich) nicht zum Bebauen eignet, muss zwangsläufig alles einstürzen, versinken oder sonst wie in Schieflage geraten, was kreative und/oder phantasievolle Menschen erbauen möchten. Dabei ist es übrigens uninteressant, ob ein Stein fehlt oder nicht.
... und da wir im Formatradio der Bundesrepublik Deutschland Teppiche identischer Machart haben...
 
... und da wir im Formatradio der Bundesrepublik Deutschland Teppiche identischer Machart haben...
..., flach und spiegelglatt wie PVC-Belag, ist der Untergrund fein raus.

ob ein Stein fehlt oder nicht.
ist aber auch nicht ganz egal. Auf jeden, der irgendwo herumliegt, könnte man ja treten und eine tiefe Kerbe in den Belag drücken. Dann hätte dieser einen Makel, ein individuelles Merkmal... auweia!
 
Wenn wir beim Vergleich mit Lego bleiben möchten, könnte man ja sagen, dass die formatierte Dudelwelle den Teppich bildet, auf dem man mit seinen Steinchen Kreatives entwickelt. <ironic="true">Wenn einem da nichts Fantasievolles gelingt, ist doch der Kreative schuld, und nicht der Teppich.

Allein dass man es schafft, das ideen- und konzeptlose Eineinhalb-Formatradio mancherorts auf zwei Dutzend Frequenzen auszubreiten erfordert ein gewisses Maß an destruktiver "Kreativität". Ich kann machen was ich will, ich finde in München keinen Musiksender mehr, der mich auch nur ansatzweise anspricht oder der jenseits der erschreckend anachronistischen Oldieversessenheit klare Kante zeigt - und den meisten dürfte es ähnlich gehen.

Der Hörer hat einfach keine Möglichkeit mehr sich für ein bis drei ihm zu Gesicht stehende klar profilierte Marken mit berechenbarer Musikfarbe zu entscheiden (Ausnahme: die ermüdenden Oldie-Recycler) und das ist fürs Radio mit 100%iger Sicherheit mittelfristig tödlich. Wer mit dem Radio unzufrieden ist findet massenhaft Ausweichangebote und -technologien, das wissen mittlerweile sogar die Anteilseigner der austauschbaren Hitradios. Und dieses Wissen sollte schnellstmöglich zu einer Kehrtwende und grundlegenden Neuaufstellung führen.

Die MA als obsoletes Propagandainstrument kann diese Tatbestände nicht kaschieren, sondern wirkt mit ihren dick aufgetragenen Erfolgsmeldungen allenfalls skurril und unfreiwillig komisch.
 
Ich finde das Prinzip „Formatradio“ nicht schlecht. Eine Strategie die funktioniert zu kopieren ist günstig, wirtschaftlich und es bietet dem Investor eine gewisse Sicherheit. Eine Sicherheit die jeder möchte wenn er Geld in die Hand nimmt. Wenn 6 von 10 dieses Format annehmen lohnt sich die Investition, also warum was Anderes ausprobieren?

McDonalds wäre nicht so erfolgreich wenn sie bei jeder ihrer Filialen neue Hamburger ausprobieren würde. Der BigMac schmeckt in München, also schmeckt er auch in Köln. Natürlich gibt es Leute denen der BigMac nicht schmeckt, aber 6 von 10 essen ihn, somit ein annehmbarer Schnitt.

Die wenigsten Leute (4 von 10) interessieren sich noch für Inhalte und wenn die Beiträge nicht mit einem „wummenden“ Ear-Catcher beginnen ignorieren sie diese sogar komplett oder sie schalten ab (gedanklich) wenn ein Beitrag länger als eine Minute lang läuft. Es sollte aber auch einmal die Frage erlaubt sein was erwarten denn die Leute von einem Radioprogramm? Journalistische Inhalte? Musik? Comedy?

Diese Fragen zu beantworten wäre eigentlich Aufgabe der MA, aber sie kann es nicht. Die MA stellt die Frage: „Welchen Sender hören (bewusst) Sie wann?“ Der Hörer antwortet aber auf die Frage:“Wann läuft (nebenher) bei Ihnen das Radio?“. Radio ist immer nur nebenher und das wird es immer bleiben. Die Leute wollen einfach, dass alles so bleibt wie es ist. Das Radio soll dudeln nicht so laut, weil sonst kann man sich nicht aufs Zeitungslesen konzentrieren. Deswegen machen die Sender mit Gewinnspielen auf sich aufmerksam, damit der Hörer auch ja weiß was er bei der nächsten MA zu sagen hat. Warum er den Sender nennt, er weiß es nicht, aber er hat da ja was gewonnen.
Warum also ein teures Format erzeugen wenn es denselben Effekt hat wie ein „billiges“?

Es wäre ziemlich unwirtschaftlich.
 
IWenn 6 von 10 dieses Format annehmen lohnt sich die Investition, also warum was Anderes ausprobieren?

Welches Format meinst du? Die schmerzhaft unausgewogenen Hitradio-Klone ohne jegliches Profil? Wer sagt dass so was wirklich "funktioniert"? Weder gibt es im deutschen Äther echten wirtschaftlichen Wettbewerb (wohl aber jede Menge Pressionen vonseiten der Vorfeld-Institutionen), noch muss sich das über Sendergrenzen hinweg operierende Beraterradio irgend einer Form von terrestrischer Konkurrenz stellen. Die MA ignoriert alle technischen Neuerungen (einschl. die schon seit Jahrzehnten im Umlauf befindlichen Handys) und macht sich somit vollends unglaubwürdig.

IDie Leute wollen einfach, dass alles so bleibt wie es ist. Das Radio soll dudeln nicht so laut, weil sonst kann man sich nicht aufs Zeitungslesen konzentrieren.

Die Leute wissen doch schon gar nicht mehr wie sich echte Vielfalt anhört und haben das Musikradio aus diesem Grunde endgültig abgeschrieben. Ich brauche zum Zeitunglesen jedenfalls kein Hintergrundrauschen und wenn ich Musik hören will dann zumindest einen Sender, dessen Musikfarbe mir sympathisch ist und den ich wenigstens mit halbem Ohr hören kann, der mir emotionale Impulse gibt und mit dem ich mich weitestgehend identifizieren kann.

Wir bräuchten im deutschen Digitalradio eine abgespeckte, werbefinanzierte Sirius-Variante mit gerade mal 12-16 unterscheidbaren Musikfarben und schon wäre die Radiowelt in hellem Aufruhr. Da die Print-Connection derartige Bestrebungen hartnäckig bekämpfen wird und ihr die Landespolitiker aus Angst vor schlechter Presse in vorauseilendem Gehorsam beispringen dürften müssen wir wohl auf den Durchbruch des Funkinternets warten.

P.S.: Höret die Alarmsignale: Wer heute einen Telekom-Internet-Mobilvertrag im mittleren Preissegment abschließt, bekommt den Musikservice "Spotify" als Draufgabe - und zwar ohne jegliche Zeit- und Traffic-Begrenzung! Andere Anbieter dürften bald nachziehen.
 
Die Leute wissen doch schon gar nicht mehr wie sich echte Vielfalt anhört und

... und wollen das auch gar nicht hören. Warum sich von Vielfalt unterhalten lassen, wenn man dazu die Toleranzgrenzen erweitern müsste?

Lange genug war die Schmalbandigkeit eine Goldgrube, aber aus der haben zu viele zu lange geschöpft. Jetzt treten die Anbieter von personalisierter Schmalbandigkeit auf den Plan. Sie perfektionieren an der Stelle, an der das Radio nicht weiter kommt.
 
Die Leute wissen doch schon gar nicht mehr wie sich echte Vielfalt anhört..

Wir älteren Hörerinnen und Hörer haben es noch mitbekommen, die Anfänge der privaten Radiosender und davor in den 60er- und 70er Jahren
die britischen und niederländischen Seesender.

Die Formatänderung bei Radio FFN in den 90er Jahren zbs. war ja bewußt und gewollt um keine Hörer zu verlieren.
Wir Hörer waren damals 20 bis Mitte 30 Jahre alt und wenn der Sender so weitergemacht hätte wäre FFN heute ein Oldies-Format und weit entfernt von dem flotten Image der Anfangsjahre.

Die Punker der 80er Jahre tragen heute oft Anzüge iund sind in guten Positionen.

Das Formatradio ist aus meiner Sicht zeitgemäß. Die Sender sollten nur mutiger sein und ihre Playlist erheblich erweitern.
Albumtitel, Maxi-Versionen etc.

Könnte man ja an einigen Wochentagen mit Voarankündigung mal ausprobieren.
Mit Einbindung der Hörerinnen und Hörer und der Bitte um Resonanz.
 
Das Formatradio ist aus meiner Sicht zeitgemäß. Die Sender sollten nur mutiger sein und ihre Playlist erheblich erweitern. Albumtitel, Maxi-Versionen etc.

Mit Vielfalt verdient man kein Geld, die Singles rotieren ja nicht umsonst so eng.

Was wir heute brauchen sind Genrevielfalt und vorwiegend moderne Musikformate, die auch bei den Mittdreißigern und -vierzigern ankommen, mit Hip-Hop und Techno bist du bei den meisten Erwachsenen abgemeldet. Genretiefe ist in Zeiten wie diesen den Musikdiensten, Pay- und Web-Radios vorbehalten, das Nebenbei-Medium Radio muss heutzutage Singles promoten um zusätzliche Einnahmen zu generieren (in den USA sind besonders die Oldiewellen Kleinstrotierer, weil innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls nur eine überschaubare Anzahl von Titeln "gehypt" werden kann und keinerlei Gegenwartsbezug besteht, der über den "Erinnerungsfaktor" und lineare Künstlerdiscographien für Kontinuität sorgt). Auch die Öffentlich-Rechtlichen wären für Vielfalt prädestiniert, laufen aber ärgerlicherweise bis auf wenige Ausnahmen nur dem Geld hinterher.

@Bend It: Du bist ein gelernter deutscher Radiohörer, das macht deinen Standpunkt verständlich. Was verstehst du eigentlich unter Formatradio? Tag und Nacht der gleiche Drehwurm? Oder so wie ich abgrenzbare Musikgenres?

... und wollen das auch gar nicht hören. Warum sich von Vielfalt unterhalten lassen, wenn man dazu die Toleranzgrenzen erweitern müsste?

Lange genug war die Schmalbandigkeit eine Goldgrube, aber aus der haben zu viele zu lange geschöpft. Jetzt treten die Anbieter von personalisierter Schmalbandigkeit auf den Plan. Sie perfektionieren an der Stelle, an der das Radio nicht weiter kommt.

Ist doch alles gründlich widerlegt. Die Leute halten nichts vom Dudelradio, wann immer die Rede darauf kommt hört man verächtliche Bemerkungen. Kennst du irgend eine Ausnahme? Und eine "Goldgrube" war das deutsche Radio noch nie, nirgendwo läuft das Radiogeschäft so miserabel wie in Deutschland, und zwar schon seit vielen Jahren. Das ändert nichts daran, dass einige Platzhirsche dank exklusiver Reichweite und mangels echter Konkurrenz noch ganz gut verdienen. Mit der Musikauswahl hat das aber nix zu tun.

Das sind leider Fakten, nichts was ich mir aus den Fingern gesogen habe. Jeder Insider, der die Zahlen kennt, wird dir das gern bestätigen.
 
Hast Du jemals in den letzten Jahren - außer in den Claims der Sender - jemanden jubeln hören, wie "geil" er seinen Radiosender findet?
 
Wer etwas geil findet, wird genauwenig permanent einen geilen Dauerzustand laut bejubeln, wie jemand eine besch...eidene Grundsituation dauernd mit einem lauten "Schei...benkleister" markiert.
 
Deutsches Formatradio wie Lego: Richtig, aber mit mehr als einfallslosen "Baumeistern". Der Grund ist einfach: Es gibt kaum einen echten funktionierenden Wettbewerb und Formatvielfalt. Solange sich das nicht ändert, es gibt wenig Anzeichen dafür, wird sich wenig ändern.

Die Entwicklung wird kippen und der Prozess wird dann eher schnell als langsam ablaufen. Dann werden viele der sogenannten Macher wie die berühmten Artisten unter der Zirkuskuppel darstehen: "Ratlos". Etliche Berater, die ihre lauwarmen Weisheiten (know how wäre schon Hochstapelei) aus dem US-Formatradio der 80er/90er geklaubt haben und deren Reputation gerade mal für eine 100 W FM-Station in einem US C-Markt reichen würde, wird man dann bei Lidl an der Kasse sitzen sehen. Die Geschäftsführer, die solche Pfeifen beschäftigt haben, haben dann keinen Dienstwagen mehr und dürfen zur Abwechslung ihre Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt erproben und die Verleger stossen dann ganz schnell ihre Cash-Küche ab, wenn sie Futtergeld kosten. Dann tauchen die üblichen Desperados und Totengräber auf. Wobei, wer fängt dann noch bei einem toten Gaul für einen Hungertarif an?

Mein Rat: Träumt weiter euren wunderbaren deutschen Formatradiotraum, achtet nicht auf das Web und Mobile Media, immer weiter so! Der Rest erledigt sich dann von selbst. Ja, ich weiss, die Werbeeinnahmen sind zur Zeit Super.

Allerdings: Mit welcher Geschwindigkeit hat die Titanic den Eisberg gestreift? Richtig: Mit hoher Geschwindigkeit. Aber, die haben da alles falsch gemacht. Nicht mal die Bordkapellenmusik war durchformartiert...
 
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