Arbeitszeiten der rbb-Nachrichtensprecher

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Svennie

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Hallo zusammen,

ich wollte mal nachfragen, ob das "normal" ist und ob es bei anderen öffentlich-rechtlichen Sendern ähnlich ist?

Martina Griegoschewski sprach am Samstagmorgen im Kulturradio des rbb die Nachrichten von 6-11Uhr und hatte am gleichen Tag eine Schicht bei radioeins von 14-22Uhr.

Gestern sprach Anke Arndt im INFOradio von 17:40-23Uhr um dann heute wieder ab 6 (bis 11Uhr) für das Kulturradio vorm Mikrofon zu stehen. Ich finde eine Pause von 7 Stunden zwischen zwei Schichten sehr kurz.
 
Um es mit einem Albumtitel zu sagen: "Welcome to the real world, Mr. Mister"

So ist das nun mal bei uns freien Mitarbeitern. Gerade die, die nicht auf regelmäßige Einsätze bei EINER Welle setzen können, nehmen mit was geht. Man muss ja schließlich von was leben. Da ist "Arbeitsschutz" schon fast eine sozialistische Utopie.
 
Bin ich so naiv oder dachte ich bisher falsch, dass zumindest bei den Öffentlich-rechtlichen doch darauf geachtet werden sollte!? Oder empfinde nur ich diese Taktung als zu kurz nacheinander?
 
Soweit ich weiß sind die erwähnten Kollegen freiberuflich und die sind in für ihren Arbeitsschutz selbst verantwortlich.
 
Ist bei WDR2 auch oft so. Ein Moderator hat seinen Hauptwohnsitz auf Mallorca, in der Zeit wo er in Deutschland ist, hört man ihm ständig morgens von 5 bis 10 sowie 18 bis 19 Uhr, bzw. Sonntags von 9 bis 14 Uhr. Oft ist es da auch so, dass derjenige der Sonntags die Sendung von 6 bis 8 Uhr hat auch die Abendsendung von 20 bis 24 macht. ie Senungen sind in der Regel auch immer live, da auch der Verkehrsfunk vom Moderator übernommen werden.

Das Los der Arbeitszeiten in der Freiberuflichkeit knne ich als Veranstaltungstechniker, da muss man von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch immer wieder ausrücken, teilw. für 10 Stunden tagsüber, dann nachts nochmal für 5 Stunden (anderer Auftragegeber!), das 6 Tage lang und anschl. fällt man dann für 6 Wochen in ein Loch, wo man dann froh sein kann, wenn man in irgendeiner Messe oder bei einer Gewerkschaftsdemo unterkommt. So ist das nunmal...
 
Und das kann bitte schön beim Radio nicht besser gelöst werden? Was rege ich mich auf? Vielleicht ist es den Sprecher/-innen ja egal bzw. stößt es sie nicht so negativ auf wie mir.
 
Als Freier gilt: Man nimmt, was man kriegt. Natürlich ist es den Betroffenen nicht egal, und nach einiger Zeit kommen sie auf dem Zahnfleisch daher. Aber wer keinen Vollversorgungs-Festvertrag hat, der lässt das mit sich machen. Sonst sitzt nämlich bald ein Mitbewerber vor dem Mikrofon, der nicht so zimperlich ist.
 
Soweit ich weiß sind die erwähnten Kollegen freiberuflich und die sind in für ihren Arbeitsschutz selbst verantwortlich.
Bedeutet das, dass die beiden Personen jeweils doppelt beim RBB angestellt sind, jeweils einmal pro Welle, und somit nur "zufällig" zweimal unter dem Dach des RBB?
 
Bedeutet das, dass die beiden Personen jeweils doppelt beim RBB angestellt sind, jeweils einmal pro Welle, und somit nur "zufällig" zweimal unter dem Dach des RBB?

Nein, das bedeutet dass wer freiberuflich arbeitet, dies freiberuflich macht und deshalb nicht angestellt ist und schon gar nicht doppelt. Doppelte freiberufliche Tätigkeit ist mir hingegen unbekannt! ;-/
 
Fast alle freiberuflichen RBB-Sprecher arbeiten auf "Prognose" und dürfen, wie auch viele Redakteure, Reporter, etc. nur an 10 Tagen im Monat für den RBB tätig sein. So ist es gang und gebe an diesen 10 Tagen "so viel wie möglich mitzunhemen". Oft fällt das nicht auf, weil es hinter den Kulissen passiert. Bei Nachrichten, die ja sowohl live als auch öffentlich sind, ist das natürlich auffälliger...
Bei den festangestellten Sprechern wird natürlich auf den Arbeitsschutz geachtet.
 
Bei DEN Fragen, die hier auftauchen, weiß ich jetzt definitiv, dass dieses Forum überwiegend von Laien beschrieben wird. Warum reg ich mich überhaupt noch über realitätsfremde Forderungen auf?

P.s.: Das ist kein "Laien-Bashing" sondern einfach nur eine Feststellung.
 
Bei DEN Fragen, die hier auftauchen, weiß ich jetzt definitiv, dass dieses Forum überwiegend von Laien beschrieben wird. Warum reg ich mich überhaupt noch über realitätsfremde Forderungen auf?

P.s.: Das ist kein "Laien-Bashing" sondern einfach nur eine Feststellung.


Naja, das hilft nicht weiter. Ich bin ein Laie; ich arbeite absolut nicht im Bereich des Radios o.ä. Trotzdem habe ich mich seit 2005 mit über 300 Beiträgen nicht nur "doof" hier beteiligt und würde mich sehr freuen, wenn du lieber antwortest als feststellen würdest ;)
 
Wenn es mehr als zehn Tage werden, entstehen arbeitsrechtliche Ansprüche und der Sender kann die jeweiligen "Freien" nicht mehr ohne Weiteres loswerden.
 
Auch als Radio und juristischer Laie darf man aus allgemeinen Gesetzen zitieren:

"Ordnungswidrig handelt, wer als Arbeitgeber vorsätzlich oder fahrlässig ... einen Arbeitnehmer über die Grenzen der Arbeitszeit hinaus beschäftigt."
 
Auch als Radio und juristischer Laie darf man aus allgemeinen Gesetzen zitieren:

"Ordnungswidrig handelt, wer als Arbeitgeber vorsätzlich oder fahrlässig ... einen Arbeitnehmer über die Grenzen der Arbeitszeit hinaus beschäftigt."

Wo sind den hier Arbeitnehmer oder Arbeitgeber? Hier gibt es Auftraggeber und Auftragnehmer!
 
Die Arbeitsbedingungen, die Freie bei den öffentlich-rechtlichen Sendern genießen, wünschen sich so manche Festangestellten bei den Privatradios. Also immer schön den Ball flach halten.
 
Die Arbeitsbedingungen, die Freie bei den öffentlich-rechtlichen Sendern genießen, wünschen sich so manche Festangestellten bei den Privatradios. Also immer schön den Ball flach halten.

Deswegen sollte man aber die Bedingungen der Freien bei den ör-Sendern nicht relativieren/ausblenden. Mich wundert es, dass man da keinen Aufstand probt. Dass auch Radio (privat+öffentlich-rechtlich) so etwas wie menschliche Arbeitsbedingungen fordert und fördert. Über Gehälter schreibt hier sicher keiner, aber kann man von 10Tagen arbeiten leben? Wohl nicht; denn außer "so viel mitzunehmen, wie möglich" werden die Freien dann sicher noch anderso arbeiten müssen (Zeitung, Sprecher sonstwo, auch beim Theater sind einige).
 
Bestimmte arbeitsrechtliche Grundsätze dürften auch für Freie Mitarbeiter anwendbar sein. Im Zweifelsfall müsste das in einer Betriebsvereinbarung geregelt sein/werden.

Allerdings dürften bei derartigen Schichtbetrieb 12 Stunden Arbeit mit mehreren Stunden Pause zwischendurch kaum zu beanstanden sein, wenn dann zum nächsten Einsatz eine längere Pause besteht.
Problematisch wär's dann, wenn an mehreren Tagen hintereinander täglich ein Gesamtpensum von 12 Stunden und mehr besteht.
 
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