Wie soll ein Internet-Radio aussehen (klingen)?

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So, schönen guten Tag erstmal ...

Ich bin bisher ein stummer Mitleser der ganzen Diskussionen hier im Forum und habe viele Ansichten und Meinungen zum Thema "Internet-Radio" mitbekommen. Also vom elitären Spartenprogramm über den ach so beliebten "Nonstop-Dudelfunk" hin bis zum "Chat-Laber-Radio", wo jeder Hörer per verbalem Handschlag begrüßt und verabschiedet wird ... (Okay - hier schwingt eine Menge Sarkasmus mit ... also nicht ganz ernst nehmen ...)

Deshalb möchte ich hier und an dieser Stelle (und um diese Uhrzeit! :D ) eine Diskussion freitreten zum Thema "Wie soll ein gutes Internet-Radio denn nun wirklich klingen?"

Ich höre euch schon stöhnen und lästern :) ... macht nix, jede Meinung ist herzlich willkommen!

Und ich gebe mal ein paar Punkte vor, die ich irgendwo schon mal gelesen habe:

Chat-Kommentar im Stream - ja oder nein?
Moderation in Form von Titelan- und -absage ... oder doch etwas mehr - ja oder nein?
Vielfältiges Musikprogramm von Underground über Mainstream bis hin zur Klassik ... oder ein einheitliches "Radio-Gesicht - ja oder nein?
Jeder Moderator vertritt eine bestimmte Musikrichtung oder jeder Moderator macht alles - ja oder nein?
Internet-Radio mit lokalem Bezug oder bundesweiter/internationaler Ausrichtung - ja oder nein?
Das ganze Radio zielgruppenorientiert oder "nur" spezielle Sendungen für spezielle Hörergruppen - ja oder nein?
Nur Moderatoren mit eindeutiger Sprachqualität oder auch Lispler und Stotterer - ja oder nein?
Müssen Moderatoren Bandnamen und Songtitel einwandfrei benennen können oder darf aus "Lynyrd Skynyrd - Free Bird" auch mal "Lehnhard Skehnhard - Freh Bihrt" werden?
Die Webseite als Jahrmarkt-Blinkbude mit Zwang zur Registrierung oder doch lieber kühle Einfachheit mit drei Bildern und zwei Menü-Pulldowns?

Na ja, undsoweiter undsoweiter

Wie sieht eurer Meinung nach ein gutes Internetradio aus? Was braucht es - was braucht es auf keinen Fall? Was muss - was kann - was darf - und was muss/kann/darf aus keinen Fall?

Nehmen wir an, wir alle hier hätten die Chance, das eine sensationelle Webradio aufzubauen - wie sieht das aus?

Und damit ran an die Tastatur ... :)

Grüße
Heinrich
 
Hallo,

weshalb zäumst Du das Pferd von hinten auf?
Frag Dich doch einfach folgendes selbst:
Warum
Chat-Kommentar im Stream(...)?
Und vor allem:
"Interessiert das die potenzielle Mehrheit der Hörer, die NICHT im Chat sein werden?"

Weshalb nur
Moderation in Form von Titelan- und -absage ... oder doch etwas mehr(...)?

Was erwarte ich von einem GUTEN (Web)Radio?
Vielfältiges Musikprogramm von Underground über Mainstream bis hin zur Klassik ... oder ein einheitliches "Radio-Gesicht - ja oder nein?

Wie gut sind Moderatoren (generell!)? Kann jeder ALLES oder kann jeder einfach nur einige wenige Fachgebiete vertreten?
Jeder Moderator vertritt eine bestimmte Musikrichtung oder jeder Moderator macht alles - ja oder nein?

Wen möchte ich erreichen?
Internet-Radio mit lokalem Bezug oder bundesweiter/internationaler Ausrichtung - ja oder nein?

Welche Zielgruppe habe ich vor Augen?
Das ganze Radio zielgruppenorientiert oder "nur" spezielle Sendungen für spezielle Hörergruppen - ja oder nein?

Was möchte ich meinem Hörer bieten/kann ich ihm zumuten?
Nur Moderatoren mit eindeutiger Sprachqualität oder auch Lispler und Stotterer - ja oder nein?

Wäre ein Moderator/Sprecher auch Moderator oder Sprecher wenn er Bandnamen oder englischsprachige Namen oder Begriffe nicht aussprechen kann?
Müssen Moderatoren Bandnamen und Songtitel einwandfrei benennen können oder darf aus "Lynyrd Skynyrd - Free Bird" auch mal "Lehnhard Skehnhard - Freh Bihrt" werden?

Welchen Nutzen haben meine Hörer aus dem Registrierungszwang und dem ganzen Blinki-Klicki-Bunti und gefühlten hunderttausend Javascripts und Applets?
Die Webseite als Jahrmarkt-Blinkbude mit Zwang zur Registrierung oder doch lieber kühle Einfachheit mit drei Bildern und zwei Menü-Pulldowns?


Die meisten Webradio-Betreiber zäumen, wie Du gedanklich auch, das Pferd von der falschen Seite auf. Man denkt sozusagen Betriebsblind schon bevor man einen Betrieb betreten hat.
SO ist das Projekt schon vor dem eigentlichen Start zum Scheitern verurteilt!
Manchmal ist es schade darum, oftmals kann man aber auch ganz froh darüber sein.

Und zum guten Schluss:
Erklär mir bitte, weshalb man den Kommentar von Dir oben nicht so ganz ernst nehmen sollte. Oder soll man DICH etwa nicht ernst nehmen? - Ich frage nur.
 
Zuerst würde ich die Zielgruppe für mein Webradio bestimmen und mir anschauen mit welcher Musik meine Zielgruppe sozialisiert worden ist.
Dann entscheide ich mich für das Musikformat und die Musikrichtung, also Klassik, Schlager, Mainstream-Pop oder Rock oder für eine verträgliche Mischung.
Ich glaube nicht an den Erfolg von Sendern ohne festes Musikformat. Klassik- und Rockmusik passt nicht.
Wohl aber Rockmusik aus den 60er- und 70er Jahren, Punk und Britpop aus den 90er Jahren. So kann man bei einem Rock-Format Musik aus mehreren Jahrzehnten spielen.
Innerhalb des Formats haben die Moderatorinnen und Moderatoren freie Musikwahl um die Hörerinnen und Hörer zu überraschen, also echtes Autorenradio, mit klarem Profil der Moderatoren/innen.

Nachrichten und Wetterbericht würde ich nicht anbieten. Nachrichten sind bei den heutigen Möglichkeiten dauernd verfügbar, zbs. über Smartphone, Computer.

Die Webseite für den Sender muß professionell erstellt werden. Für ältere Zielgruppen klar gegliedert und übersichtlich, mit passenden Themen auf der Startseite (keine Nachrichten).
Für jüngere Zielgruppen auch klar gegliedert. Unterschiede würde ich bei den Schriftfonts und bei den Farben der Webseite vorschlagen.
Die Webseite sollte tagesaktuell sein.

Jetzt zu deinen Punkten im einzelnen:

...Chat-Kommentar im Stream - ja oder nein?...

Von Chat-Kommentaren im Stream halte ich gar nichts.
Ich würde die Diskussionen auf die sendereigene Facebookseite auslagern.
Die Kommentare müssen von den Moderatoren natürlich während der Sendung beantwortet werden.
Das geht auch bei Vorproduktionen.

Ich kenne ein Chat/Webradio das seit 2005 sendet. Die gurken immer noch mit 15-18 Hörern rum und machen aus meiner Sicht ALLES falsch.
Das ist wie die Applikation "WhattsApp" mit Musik.
...
Moderation in Form von Titelan- und -absage ... oder doch etwas mehr - ja oder nein?
...

Titelansage mit Hintergrundinformationen. Das ist bei Autorenradio aber normal, die Moderatoren präsentieren zu ihren Titeln ihr Hintergrundwissen.

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Vielfältiges Musikprogramm von Underground über Mainstream bis hin zur Klassik ... oder ein einheitliches "Radio-Gesicht - ja oder nein?
Jeder Moderator vertritt eine bestimmte Musikrichtung oder jeder Moderator macht alles - ja oder nein?
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Wie schon oben gesagt. Ich bin für ein klares Musikformat mit großer Titelauswahl innerhalb des Formats.
Die Hörer schalten bei einem unbekannten Titel nicht gleich auf einen anderen Sender um.

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Internet-Radio mit lokalem Bezug oder bundesweiter/internationaler Ausrichtung - ja oder nein?
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Ich tendiere eher zu einem regionalen Webradio und würde laufend in den regionalen Zeitungen Werbeanzeigen schalten.
Das ist nicht teuer und man bekommt Aufmerksamkeit.
Werbeflyer und kurze Werbespots in regionalen Supermärkten bieten sich auch an.

Bei Edeka zbs. läuft Zahnarztwerbung aus dem Nachbarort. Warum nicht auch Werbung für den neuen Radiosender.
Die technischen Möglichkeiten zur Produktion sind ohnehin vorhanden.
Ich würde auch bei jedem Flohmarkt, bei jeder Veranstaltung mit einem Stand vertreten sein, Interviews führen und es zeitnah ins Programm einbauen. Das bindet Hörer.

...
Das ganze Radio zielgruppenorientiert oder "nur" spezielle Sendungen für spezielle Hörergruppen - ja oder nein?
...
Wie oben geschrieben: Zielgruppenorientiert, mit festem Format und großer Musikauswahl in der Playlist.

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Nur Moderatoren mit eindeutiger Sprachqualität oder auch Lispler und Stotterer - ja oder nein?
Müssen Moderatoren Bandnamen und Songtitel einwandfrei benennen können oder darf aus "Lynyrd Skynyrd - Free Bird" auch mal "Lehnhard Skehnhard - Freh Bihrt" werden?
...

Für das Musik-Format würde ich nur Moderatoren/innen einsetzen die mit den Bands aufgewachsen sind, sonst wird das nichts.
Beispiel: Die Hitparade vor Ostern bei NDR Radio Niedersachsen.
Der Wunschtitel war von Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich.
Die Moderatorin war mit dem Bandnamen völlig überfordert und es war nur grausam.

Die Abkürzung: Dave Dee & Co wäre passend gewesen. Die muß man aber kennen.

Also: Nur Moderatoren die mit dem Zielformat sozialisiert worden sind und denen der Bandname flüssig über die Lippen kommt.
Das ist dann auch authentischer.

...
Die Webseite als Jahrmarkt-Blinkbude mit Zwang zur Registrierung oder doch lieber kühle Einfachheit mit drei Bildern und zwei Menü-Pulldowns?
...

Wie schon oben gesagt.
Und wozu registrieren.
Das schreckt doch jeden ab der sich auf der Webseite umsehen will.

So sähe mein Webradio aus.
Bei mir wäre es ein Oldies-Format, mit Rockmusik der 60er- bis 90er Jahre.
 
Zuerst würde ich die Zielgruppe für mein Webradio bestimmen und mir anschauen mit welcher Musik meine Zielgruppe sozialisiert worden ist.

Dann entscheide ich mich für das Musikformat und die Musikrichtung, also Klassik, Schlager, Mainstream-Pop oder Rock oder für eine verträgliche Mischung.

Und schon habe ich ein weiteres durchformatiertes Radio und reihe mich in die Liste derer ein, denen ich mit einem "etwas anderem Radio" entkommen möchte. Anders herum wird meiner Erfahrung nach ein Schuh daraus, denn ich gebe klar die Musikrichtung vor, ohne zunächst die Zielgruppe zu bestimmen. Die Zielgruppe findet sich früher oder später. Dauert vermutlich etwas länger, der Sender spielt aber eben nicht wieder "das Beste aus..." und besetzt/bedient damit ggf. sogar eine Sparte.

Ich glaube nicht an den Erfolg von Sendern ohne festes Musikformat. Klassik- und Rockmusik passt nicht.

Die Mischung von feinstem Klampfen-Rock, Synthie-Pop und guter alter House-Music fand schon immer sehr spannend. Dies aber nur als Anregung für den TE.

Nachrichten und Wetterbericht würde ich nicht anbieten. Nachrichten sind bei den heutigen Möglichkeiten dauernd verfügbar, zbs. über Smartphone, Computer.

Hier stimme ich zu und kann ich mich dem nur anschließen. Ein ähnliches Thema gab es ja an anderer Stelle in diesem Forum schon.
 
Ist es nicht eine Ansichtssache, wie ein Webradio aufgebaut sein soll ? Nehme ich mein Radio als Beispiel, dann werden viele die Händer über dem Kopf zusammen schlagen, ich habe 2 moderierte Sendungen in der Woche, eine Freitags Show, die zum einen Promo für mein Label ist und zum anderen eine Sendung an der die Zuhörer mitmachen durch einen Chat, in dem Sie im übrigen eine Cam im Studio haben und eine Cam zur Lightshow in unserem zweiten Studio, diese Sendung ist extrem gut besucht, weil irgendwie jeder zuhört, der etwas vom Label will oder einfach nur meine Show hören will, weil ich diese gestalte wie früher meine Arbeit in Discotheken.

Die andere Sendung macht mein Kollege mit Live Mixen und seiner Lightshow, ebenfalls sehr gut besucht, ansonsten rennt über die Woche ein AutoDJ der ständig die Playlists wechselt.

Egal wie man eine Sendung macht, irgendwer hat immer Kritik, was ich durchaus akzeptiere, so wird bei mir kritisiert das ich meine Sendung in englisch moderiere, was allerdings für mich bei 75 Prozent Zuhörern aus dem Ausland eine klare Sache ist.

Was sehr beliebt ist bei mir, ich überziehe meine Sendung immer extrem mit Jingles und Intros, liegt wohl an 3 Jahren USA, ich liebe das und meine Zuhörer auch, aber viele Leute hassen das.

Was ich ganz klar unterstütze ist die Aussage von Oddy, die Zielgruppe findet sich von alleine, das dauert länger aber es rentiert sich , auch die Zusammenarbeit mit anderen Sendern und die direkte Arbeit mit Künstlern, Interviews, Promos und einfach Dinge die andere Leute nicht bieten kommt gut an,jedoch ist das viel Arbeit, Kontakte aufbauen zu den Künstlern oder zum Managment, aber es klappt, zwar habe ich fast nur Kontakt zu Musikern aus den 70ern, jedoch liegt das wohl auch an meinem Alter.

Abschliessend, mein Sender hat seinen Schwerpunkt auf Jazz Funk und Soul , das ist die Musik die sich bei meinen Zuhörern durchgesetzt hat und was für mich am wichtigsten ist, ich weiss was ich da spiele , denn man muss hinter der Musik stehen die man spielt, denn für einen Moderator sollte es schon wichtig sein, das er etwas zu dem sagen kann was er spielt.

Radiosender, nach dem Motto " als nächstes hört Ihr oder das nächste Lied heisst" gibt es genug denke ich
 
Und zum guten Schluss:
Erklär mir bitte, weshalb man den Kommentar von Dir oben nicht so ganz ernst nehmen sollte. Oder soll man DICH etwa nicht ernst nehmen? - Ich frage nur.

Das "nicht ernst nehmen" bezog sich auf den Sarkasmus - nicht auf mich. Es soll Leute geben, die auf sarkastisch anmutende Bemerkungen allergisch reagieren. Deshalb der Nachklapp mit dem "nicht ganz ernst nehmen" (es soll ja auch Leute geben, die zum Lachen in den Keller gehen ...)

Zu den ganzen Einwänden und Anmerkungen:

Wenn es "Ansichtsichtssache" ist oder "persönliche Angelegenheit", dann ist im Prinzip jedes Webradio (ja, auch die mit 24/7-Dudelfunk und Chat-Kommentierung) ein gutes Radio. Ist ja Ansichtssache. Dann verstehe ich aber nicht die vielen Klagen hier, dass Webradio so langweilig und so austauschbar ist. Eben Formatradio. Wie es 47.983 andere Radiosender auch betreiben. Also lieber das kopieren, was andere auch machen?

Anderer Einwand: Zielgruppe bestimmen und danach die Musikrichtung festlegen. Das mag ja richtig sein, aber was hört die "Zielgruppe" denn? Nehmen wir die Zielgruppe "16 bis 25jährige". Also richte ich das Webradio auf 7 Tage die Woche 24 Stunden rund um die Uhr auf Hardbass und Club-Sounds aus? Damit spielt das "gute Webradio" zwar zielgruppengerecht für diese eine Gruppe, hebt sich aber nicht von vielen anderen Sendern ab. Und wird irgendwann den Weg alles Irdischen gehen - in die Auflösung.

Andere Zielgruppe: Über 35, im Beruf gefestigt, Kinder im Alter von unter 10 Jahren, zwei Mal im Jahr in Urlaub (einmal Ostsee, einmal Spanien). Was wollen die hören? Natürlich die Musik ihrer Jugend, als sie regelmäßig auf die Piste gegangen sind. Also die Mucke, die vor etwa 20 oder 25 Jahren aktuell war. Ausgehende 80er, durchgängige 90er. Und wieder das Schema 24/7. Unterscheidet sich dieses Webradio jetzt von den vielen, vielen anderen? Ich persönlich glaube das nicht. Alles schon da.

Nächste Zielgruppe: Über 40, größtenteils weiblich, halbtags beschäftigt oder auch sozialversorgt (auffallend: Wie viele Moderatoren/Moderatorinnen entstammen der Gesellschaftsschicht, die in den Medien als "Prekariat" berzeichnet werden - das sind die Moderatoren, die gerade einmal eine An- und Absage wie "unn jätscht spiele ich für euch ... äh ... wie heißen die ... Se Bick Bad Bubba oder so ..." , meist kinderbetreuend. Musikrichtung ist dann vermutlich Disco Fox und aktueller deutscher Schlager. Und auch hier wieder die Frage nach dem Wieviel und Wieoft. Formatradio eben ... "hamm wa schon ... kriejchen wir täglich rein" :)

Okay, ich geb's zu, die Beispiele sind samt und sonders überzogen. Aber die Frage nach einem "guten, interessanten Webradio" ist für mich damit nicht beantwortet.

Liegt die Qualität des Webradios also gar nicht in der Zielgruppe und dem dann dafür zusammengestellten Musikprogramm? Wie sähe das Gegenbeispiel aus?

Ein interessantes Musikprogramm könnte z. B. in Vielfalt bestehen. Also genau das Gegenteil des Formatradios. Nicht rund um die Uhr immer das Gleiche: Hardbass oder Schlager oder "das Beste der 70er, 80er und das Beste von heute" (bei dem Satz bekomme ich mittlerweile einen heftigen Würgereiz!). Wäre ein "gutes Webradio" ein Radio, das bestimmte Sendungen hat, die sich jeweils (!!!) mit ganz bestimmter Musik befassen? Gekoppelt an die Moderatoren? Wenn "Anton Ansager" auf dem Stream ist, dann gibt es eben die aktuellen Hits zu hören, jeden Freitag. Bei "Bernie Bomber" wird montags drei Stunden lang Hardbass geballert, bei "Chrissie Coma" gibt es am Sonntag Abend Chillout, und "Daniel Damals" spielt den Rock'n'Roll aus den 50ern. Dazwischen reihen sich Sendungen für Fans von Country, Jazz, Blues, Klassik, Soundtracks ein. Jeder Tag hat einen musikalischen Schwerpunkt - und wer Fan einer bestimmten Musikrichtung ist, der weiß eben, dass er am Mittwoch um 20 Uhr einschalten muss, um Bluesmusik von John Campbelljohn hören zu können. Ist das gutes Webradio? Ich weiß es nicht.

Ist die Antwort auf die Frage nach einem guten Webradio also doch bei den Moderatoren zu suchen? Oder anders herum gefragt: Wollen Webradio-Hörer überhaupt so etwas wie Moderatoren? Mir drängt sich in den letzten Monaten verstärkt der Verdacht auf, dass Moderatoren eigentlich nur ein störendes Element in der Sendung sind. Informationen zu Bands, zu Interpreten, zum Musikstück - will der Hörer das überhaupt? Wenn ein Titel wie "Smoke On The Water" von Deep Purple im Player liegt, soll man dann etwas zur Entstehungsgeschichte des Songs erzählen, also vom Brand, den die Band gesehen hat, oder zu Frank Zappa, der zeitgleich mit den Deep Purple im Tonstudio war und deshalb im Text auftaucht? Oder bleibt man nicht doch lieber bei der Standard-Moderation "Als nächstes ein Klassiker der Rockgeschichte: Smoke On The Water von Deep Purple"? (Uuhhh, schüttel!)

Ich persönlich habe festgestellt, dass Sendungen, in denen der Moderator länger als 30 Sekunden zwischen den Songs redet, mit Kommentaren wie "der labert heute aber wieder lange 'rum" abgekanzelt wurden. Ist ein "gutes Webradio" also doch nichts weiter als eine Nonstop-Abspielstation von Songs, die jeder überall an der Ecke zu hören bekommt?

Ich weiß es nicht. Ich bin da ziemlich ratlos. Da hier aber so viel von "schlechten Webradios" gesprochen und das "gute Webradio" gefordert wird, hatte ich gehofft, eine Antwort zu finden. Gibt es jemanden, der sagen kann, in welche Richtung sich ein Radio bewegen muss, um gut zu sein?
 
Eine absolut kurze Antwort:
Ja, den potenziellen Hörer. Er entscheidet im Endeffekt über Leben und Tod des Projektes.

Okay - damit erübrigt sich jegliche Diskussion. Sehr schade.

Wenn also ausreichend Zuschauer beim Fernsehen Dinge wie "Frauentausch" oder "DSDS" oder "GNTM" oder "Richterin Barbara Salesch" schauen, dann ist das ein hinreichendes Kriterium für gutes Fernsehen - so wie eine bestimmte Hörerzahl ein hinreichendes Kriterium für "gutes Webradio" ist? Sorry, glaube ich nicht.

Ist mir ehrlich gesagt auch zu simpel.

Zitat vom Inselkobi aus einer anderen Diskussion:
Nimm Dir mal 50 reine Webradi(ngen)os allein aus Deutschland vor und hör sie Dir an. Du wirst vermutlich bei 40 derer extakt dasselbe feststellen:
Alle quälen die Hörer mit demselben Kram. Machen also wirklich exakt das, was tagtäglich auch im Radio rauf- und runter gedudelt wird.
Wo also LEBT Webradio?
Zitat Ende

Da fragt man, wie man ein Webradio besonders (im Sinne von "gut") gestalten kann - und letzten Endes kommt als Antwort nur: Die Hörerzahl macht's ... :)
 
Irgendwie sagen wir doch alle das gleiche oder ? Alle Radios wollen angeblich irgendwie anders sein, sind aber doch alle gleich, warum sind Sie das, weil Sie mit dem Strom schwimmen und dadurch auf Zuhörer hoffen.

Der Weg den ich eingeschlagen habe war ein anderer, erst hatte ich das Label und dann habe ich das Radio gemacht, weil ich die Musik meiner Künstler spielen wollte, da ich damit alleine aber keine Sendungen füllen kann, habe ich mich an spezielle Sendungen gewagt, Sendungen die ich von früher kenne, Funkytown damals bei BRT2, eine Form des Beat Club, Paradise Garage oder auch Studio 54, es war ein langer Weg, dafür eine Zielgruppe zu finden, aber es werden von Woche zu Woche mehr, zumal ich auch Werbung in Clubs und Gaststätten mache und vor allem auch mit anderen Radios zusammen arbeite, aber trotz allem ist es eine Ansichtssache ob ein Radio gut oder schlecht ist.

Ein Sender der den ganzen Tag Mainstream spielt oder nur BumBum, ist nichts für mich , was aber nichts über die Qualität aussagt, ebenso ein Sender der nur deutschen Schlager spielt ist nichts für mich, jedoch sagt auch das nichts über die Qualität des Senders aus, wenn ich dem Moderator die Sendung abkaufe oder besser gesagt das Gefühl habe, das er hinter der Sendung steht dann ist das OK.

Was mich stört ist doch viel mehr, dass mittlerweile jeder meint er könne mit einem 5 Euro Headset, einer Broadcast Sofware und einem freien Shoucastserver Radio machen, dadurch gibt es zu viele Sender.

Da ich fast 25 Jahre als moderierender DJ gearbeitet habe war es so denke ich für mich nur eine Frage der Zeit, dass ich wieder was mache, nur war mir klar, das ich meinen Server komplett selber aufbaue und mir nicht irgendwo so einen Freeserver suche, denn ich brauche die Freiheit mit meinem Server zu machen was ich will und die meisten Freeserver geben Dir keine Root Rechte , so das Du nur einen Bruchteil des Shoutcast nutzen kannst

Wo ich Heinrich ganz klar Recht gebe, die Sender machen fast alle das Gleiche, was aber auch dran liegt, dass die meisten nicht mehr bieten können, als die aktuellen Charts.
 
Okay - damit erübrigt sich jegliche Diskussion. Sehr schade.

Wenn also ausreichend Zuschauer beim Fernsehen Dinge wie "Frauentausch" oder "DSDS" oder "GNTM" oder "Richterin Barbara Salesch" schauen, dann ist das ein hinreichendes Kriterium für gutes Fernsehen - so wie eine bestimmte Hörerzahl ein hinreichendes Kriterium für "gutes Webradio" ist? Sorry, glaube ich nicht.

Ist mir ehrlich gesagt auch zu simpel.
Achso, Du wolltest kein WebRADIO, sondern WebTV machen? Dann sag das doch gleich!

Davon abgesehen:
Meine Antwort scheint Dir zu simpel? Aber einen Gegenvorschlag hast Du nicht. Wie simpel ist sie also?
Da fragt man, wie man ein Webradio besonders (im Sinne von "gut") gestalten kann - und letzten Endes kommt als Antwort nur: Die Hörerzahl macht's ... :)
Moment! Ich dachte wir sprechen von WebRADIOs, nicht von WebRADINGENs.
Die WebRADIOs, die es unter die ersten - ähh 40? 10? - in Deutschland schaffen, unterscheiden sich in Art und Weise so dermaßen von einander, dass sie eine echte Existenzberechtigung auf dem Markt haben. Daher verteidigen sie bereits auch schon seit einigen Jahren erfolgreich die oberen Positionen. Allerdings sprechen wir hier von Hörerzahlen im drei- bis vierstelligen Bereich und nicht im WebRADINGENs-Bereich von unter zehn bis "Team"größe.

Und leider sind - nach Maßgabe der Quotenzählerzei - in der Tat gerade Dinge wie DSDS, Dschungelcamp & Co. ein hinreichendes Kriterium für gutes Programm. Zumal das Dschungelcamp auch noch über den Grimmepreis verfügt!
Der Vergleich zu Webradio allerdings ist jener zwischen Äpfel und Birnen.

Sollte sich an der Stelle die Diskussion für Dich erledigt haben, fehlen Dir ganz offensichtlich ebenso die Innovation und die Offenheit neue Wege zu gehen (und sei es nur in der Theorie um sie Nachfolgenden aufzuzeigen), was schade wäre, denn Dein Eingangsposting klang noch reichlich interessiert.
 
Diese ganze Diskussion ist doch so alt wie die Webradios selbst (und, auf andere Bereiche bezogen, noch älter) und führt letztlich zu nichts, da sie mindestens drei essentielle Bereiche vernachlässigt oder gleich gänzlich unberücksichtigt läßt:

1. ist die Sache wesentlich komplexer, als hier gewürdigt,
2. gibt es nicht nur schwarz und weiß, bzw. nicht alles ist "meßbar" und
3. sind "Mehrheitsentscheidungen" zwar gängige demokratische Praxis, sind aber deshalb weder per se besonders aussagekräftig noch wirklich gut oder gar optimal.

Aber zu den Punkten im Einzelnen. die Ausgangsfrage erscheint auf den ersten Blick ja tatsächlich simpel: "Wie soll ein gutes Internet-Radio denn nun wirklich klingen?" aber schon im Eingangsbeitrag wird deutlich, daß diese Frage so simpel gar nicht sein kann, durch die verschiedenen Punkte, die (berechtigterweise) dort bereits angerissen werden. Aber schon an dieser Stelle hätte simples Weiterdenken eigentlich schon die Unmöglichkeit dieser Diskssuion aufzeigen können: Es versteht doch jeder etwas anderes unter einem "guten Webradio". Die gelisteten Kriterien werden von jedem unterschiedlich bewertet, so daß ein wirklicher Konsens hier nicht wirklich erwartbar ist. Sicherlich: man kann sich über diese Frage trefflich streiten und die Köpfe heißreden - aber ein allgemeingültiges Ergebnis oder gar einen Konsens kann man doch hier beim besten Willen nicht erwarten - denn das wäre ja auch schlimm: in dem Moment, in dem es eine allgemeingültige Definition für ein "gutes" Internenet-Radio" gäbe, würden das alle machen und man hätte wieder einen Einheitsbrei - und bis der dem ersten dann wieder aus dem Halse heraushängt ist nur eine Frage der Zeit.

Dazu kommt, daß man "gut" überhaupt nicht messen kann - wir Menschen haben uns angewöhnt, alles irgendwie messen und bewerten zu müssen und uns dabei in einen Wahn gesteigert, der sogar den Biegeradius von Gurken oder Bananen vorschreiben will. Auch, wenn uns das als Hilfsmittel, uns in der Welt zurechtzufinden, durchaus dienlich ist, ist es doch kein Allheilmittel - ganz besonders dann nicht, wenn es um Dinge geht, die wir rational gar nicht erfassen können. Man sagt so gerne Radio sei "Kino im Kopf" - es erzeugt Emotionen und so gerne wir uns auf unseren (vermeintlich) scharfen Verstand verlassen, müssen wir doch recht schnell erkennen, daß eben diesem recht schnell Grenzen gesetzt sind. Man kann diese Grenzen sicherlich in Maßen dehnen und erweitern, aber um welchen Preis? Damit will ich Verstandesleistungen keineswegs herabwürdigen, aber darauf hinweisen, daß das irrationale in unserem Leben eine ebensogroße Bedeutung hat. Unsere Fähigkeit "fünfe gerade sein" zu lassen ist ein essentieller Teil unseres Daseins, ist aber eine der Ursachen dafür, warum sich für die Frage, wie "gut" ein Internetradio sein kann, keine allgemeingültigen Kriterien aufstellen lassen und Inselkobis "weil's dem Hörer gefällt" die Sache auf den Punkt trifft.

Damit wären wir beim letzten Punkt, denn natürlich ist der Einwand, daß nach diesem Kriterium Formate wie "DSDS" oder "Frauentausch" "gut" sein müßten berechtigt - wenn man denn Mehrheitsentscheidungen für valide Formen der Wahrheitsfindung hält. Mit der gleichen Argumentation könnte man dann aber auch fordern: "Millionen Fliegen können nicht irren: freßt mehr Sch<BEEP>e!". Diese drastische Vereinfachung zeigt sehr schön das Problem: nur, weil viele etwas für gut halten, muß es nicht objektiv gut sein - der alte Unterschied zwischen subjektiv und objektiv. Das klingt natürlich jetzt sehr fatalistisch, aber die Rettung naht, denn wenn man sich mal anschaut, warum die Formate, die so viel Kritik einstecken müssen, von so vielen für gut befunden werden, kommt man schnell auf das Erfolgsrezept: sie sprechen die Emotionen der Menschen an. Nimmt man diese Sendungen rational auseinander, werden die wenigsten Kritiker ein gutes Haar daran lassen, aber dadurch, daß sie die Emotionen der Konsumenten ansprechen, haben sie Erfolg, denn wie oben schon gesagt: so leistungsfähig unser Verstand auch ist, die emotionale Seite dürfen wir nicht vernachlässigen, denn sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Frage, was ein gutes Internet-Radio ausmacht.

Daher kann eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage auch nur ein Allgemeinplatz sein: es liegt im Auge des Betrachters, äh, im Ohr des Hörers. Viel spannender fände ich im Übrigen die Frage, *warum* denn ein Internetradio überhaupt gut sein muß - um das zu erläutern, laßt mich mal davon ausgehen, daß es ein "für mich" gutes Internet-Radio gäbe. Dann bräuchte ich ja im Prinzip nur noch dieses eine und damit ich nichts verpasse, würde ich 24 Stunden am Tag hören wollen - oh, warte mal, da haben wir ja ein Problem. Gut, das war überspitzt, zeigt aber wieder, worauf es mir ankommt: egal, ob Internetradio oder nicht, niemand wird dieses Radio ständig hören - gut, es gibt Leute, die haben mehr Gelgenheit, ich habe aber zum Beispiel recht wenig Gelegenheit (im Büro tagsüber kann ich zum Beispiel kein Radio hören, schon gar nicht konzentriert, und in meiner Freizeit habe ich neben Radio hören auch noch andere Hobbies (wie Familie zum Beispiel ;)). Es kommt also im Prinzip mehr darauf an, daß ein Internetradio dann gut ist, wenn es mir paßt - und da sind wir ganz schnell bei den Sendungen. Die wichtige Frage wäre also eigentlich eher: was macht eine gute (Internet-)Radio-Sendung aus. Wo die dann läuft, ist sekundär. Ich höre zum Beispiel regelmäßig mindestens drei unterschiedliche (Internet-)Radios und zwar jeweils ganz gezielt die Sendungen, die mir gefallen. Vielleicht gefällt mir bei einem Sender nur eine einzige Sendung, vielleicht aber auch mehrere und auch das ändert sich über die Zeit (Sendungen werden eingestellt, ich entdecke neue) - alles ist in ständigem Fluß und das ist auch gut so: denn wo man anfängt, irgendwelche Kriterien für "gut" oder "schlecht" in Stein zu meißeln, hört die Weiterentwicklung auf und führt damit die gesamte Argumentation ad absurdum.

In diesem Sinne lebe also die bunte Vielfalt und es soll sich weiterhin jeder für sich aussuchen können, was für ihn "gut" ausmacht und was nicht - das was ich für "nicht gut" halte, schalte ich halt nicht oder nur unter Androhung von Gewalt ein :)

LG

McCavity
 
1. ist die Sache wesentlich komplexer, als hier gewürdigt,

Danke!

Aber schon an dieser Stelle hätte simples Weiterdenken eigentlich schon die Unmöglichkeit dieser Diskssuion aufzeigen können: Es versteht doch jeder etwas anderes unter einem "guten Webradio".

Dann ändere ich die Frage: Was versteht ihr unter einem guten Webradio?


Damit wären wir beim letzten Punkt, denn natürlich ist der Einwand, daß nach diesem Kriterium Formate wie "DSDS" oder "Frauentausch" "gut" sein müßten berechtigt - wenn man denn Mehrheitsentscheidungen für valide Formen der Wahrheitsfindung hält. Mit der gleichen Argumentation könnte man dann aber auch fordern: "Millionen Fliegen können nicht irren: freßt mehr Sch<BEEP>e!".

Nochmals Danke!

Daher kann eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage auch nur ein Allgemeinplatz sein: es liegt im Auge des Betrachters, äh, im Ohr des Hörers. Viel spannender fände ich im Übrigen die Frage, *warum* denn ein Internetradio überhaupt gut sein muß

Weil "gut" vielleicht etwas von "interessant" anhaftet?

Ich bin im meiner Jugend von ganz bestimmten Sendern und Moderatoren geprägt worden. Das waren z. B. AFN und BFBS, die sich damals gewaltig von NDR und WDR unterschieden. Irgendwann kam dann auch noch Radio Luxemburg dazu - insbesondere abends Radio Luxemburg aus London auf Kurzwelle. Später waren es Leute wie Winfried Trenkler im WDR mit seiner "Radiothek am Donnerstag" bzw. "Schwingungen" in den späten 70ern und frühen 80ern. Ende der 80er bis Mitte der 90er war es dann Moderator Ecki Stieg von FFN mit seinen "Grenzwellen". Mein Eindruck: Radio war damals lebendiger, weil vielseitiger - wohlgemerkt: Innerhalb eines einzigen Senders! Da gab es tagsüber Mainstream, Charts, Middle-Of-The-Road. Und es gab eben auch gänzlich andere Musik zu hören.

Heute alles weg. Einheitsfunk. Wenn man mit dem Auto vom Ruhrgebiet nach Rügen unterwegs ist, kann man auf der Strecke durch alle Sender schalten, man bekommt überall den gleichen Senf zu hören. Die Sender sind - konturlos. Und bei den Webradios ist es genauso.

Schalte ich durch eine Liste von Webradios (oder auch Webradingens - Inselkobi, bemüh dich erst gar nicht, diesen Beitrag zu kommentieren, du bist als Diskussionspartner mit deinen persönlichen Attacken schlicht unbrauchbar!), erlebe ich den gleichen Effekt. Sie klingen alle gleich.

So, und nun ein Beispiel, wie ich mir ein gutes Webradingens vorstelle:

Es wird jede (!) Art von Musik gespielt. Kein Rund-um-die-Uhr-Einheitsbrei-Gedudel. Da folgt auf Led Zeppelins "Whole Lotta Love" direkt auch mal Vico Torriani mit "Kalkutta liegt am Ganges", danach Rihanna mit "Diamonds" und anschließend "Für Elise" von Beethoven oder "Spiel mir das Lied vom Tod" von Morricone. Und das nicht vom automatisierten DJ, sondern in einer moderierten Sendung.

Der Moderator muss in seinen Beiträgen Inhalt vermitteln. Er muss etwas zu sagen haben, was deutlich jenseits des "und jetzt spiele ich für euch ..." liegt. Er muss Musikstile kennen, Bandgeschichte beherrschen, Hintergrundstorys zu Musikalben wissen. Schließlich ist Musik sein Ding. Interessiert er sich nicht für die Musik, die er spielt, hat er nichts am Mikrofon verloren. Und es ist ihm - sorry! - kackegal, ob ihm 15 oder 1.500 Hörer zuhören. Der Moderator muss auch bereit sein, Arbeit in seine Sendung zu stecken. Eine Playlist 30 Minuten vor der Sendung husch husch zusammenzubauen, ist keine gute Auffassung seiner Arbeit im Webradingens. Was er während der Sendung spielt und was er seiner Hörerschaft erzählt, ist seine eigene Sache und darf meiner Meinung nach nicht von der Sendeleitung vorgegeben werden. Es gibt genug Flachfunksender, wo der Moderator nur noch Standardsätze vom Blatt abliest und die Musik gemäß vorgegebenem Proporz vom Musikredakteur bestimmt wird.

Im Ort, wo ich wohne, hat es mal einen guten Radiosender gegeben, der den Slogan vertrat "Hier hat die Gitarre ihr Zuhause gefunden". Geile Mucke mit guter, weil inhaltsvoller Moderation. Heute sitzt 16 Stunden am Tag nicht einmal mehr ein Moderator im Studio. Die Musik - nur noch der übliche Mainstream! ist vorprogammiert, alle zwei Songs kommt ein Standard-Jingle und zur vollen Stunde die Nachrichten mit Wetterbericht. Radio? Nee, Dudelstation! Kein Wunder, dass jeder Hans und Franz meint, mit 5 Euro im Monat brauchbares Radio machen zu können. Die Leute kennen es ja nicht anders!

Die Frage ist: Gibt es ein solches Webradio/Webradingens, wo Leute sind, die Ohren zum Hören am Kopf haben (eben auch mal weit jenseits des eigenen Musikgeschmacks) und dazu noch über Hirn zwischen den Ohren verfügen, um eine gescheite Moderation hin zu bekommen? Und gibt es Leute, die sich für so ein Radio begeistern können? Oder ist Radio tatsächlich nur noch ein austauschbares Hintergrundgeräusch?
 
...Ich bin im meiner Jugend von ganz bestimmten Sendern und Moderatoren geprägt worden. Das waren z. B. AFN und BFBS, die sich damals gewaltig von NDR und WDR unterschieden. Irgendwann kam dann auch noch Radio Luxemburg dazu - insbesondere abends Radio Luxemburg aus London auf Kurzwelle. Später waren es Leute wie Winfried Trenkler im WDR mit seiner "Radiothek am Donnerstag" bzw. "Schwingungen" in den späten 70ern und frühen 80ern. Ende der 80er bis Mitte der 90er war es dann Moderator Ecki Stieg von FFN mit seinen "Grenzwellen". Mein Eindruck: Radio war damals lebendiger, weil vielseitiger - wohlgemerkt: Innerhalb eines einzigen Senders! Da gab es tagsüber Mainstream, Charts, Middle-Of-The-Road. Und es gab eben auch gänzlich andere Musik zu hören...

Geht mir genauso und wie es sich anhört haben wir dieselben Sender gehört.
Soweit ich es von FFN weiß hatten die Moderatoren freie Musikauswahl bei ihren Sendungen und konnten so ihr Musikwissen einbringen.
Ich habe bei FFN viele neue Titel gehört, auch in den Sendungen am Vormittag.
Oft habe ich angerufen und mir dann die Single/LP gekauft.

Doch auch FFN hatte ein Musikformat. Wenn ich mich erinnere liefen keine deutschen Schlager und auch keine Sendung mit klassischer Musik.

...Es wird jede (!) Art von Musik gespielt. Kein Rund-um-die-Uhr-Einheitsbrei-Gedudel. Da folgt auf Led Zeppelins "Whole Lotta Love" direkt auch mal Vico Torriani mit "Kalkutta liegt am Ganges", danach Rihanna mit "Diamonds" und anschließend "Für Elise" von Beethoven oder "Spiel mir das Lied vom Tod" von Morricone....

Ich glaube nicht das die Mischung gut ankommt.
Bei den Deutschen Single Charts der 60er Jahre gab es oft ähnliche Stilbrüche in der Reihenfolge der Titel.
Ich habe mehrere Vintage Chartshows der 60er-und 70er Jahre produziert und auch reichlich Kritik eingesteckt, gerade wegen der Unverträglichkeit
der Titelreihenfolge. (Ich kann dir mal eine Sendung schicken, zum anhören).

...Der Moderator muss in seinen Beiträgen Inhalt vermitteln. Er muss etwas zu sagen haben, was deutlich jenseits des "und jetzt spiele ich für euch ..." liegt. Er muss Musikstile kennen, Bandgeschichte beherrschen, Hintergrundstorys zu Musikalben wissen. Schließlich ist Musik sein Ding. Interessiert er sich nicht für die Musik, die er spielt, hat er nichts am Mikrofon verloren. Und es ist ihm - sorry! - kackegal, ob ihm 15 oder 1.500 Hörer zuhören. Der Moderator muss auch bereit sein, Arbeit in seine Sendung zu stecken. Eine Playlist 30 Minuten vor der Sendung husch husch zusammenzubauen, ist keine gute Auffassung seiner Arbeit im Webradingens. Was er während der Sendung spielt und was er seiner Hörerschaft erzählt, ist seine eigene Sache und darf meiner Meinung nach nicht von der Sendeleitung vorgegeben werden. Es gibt genug Flachfunksender, wo der Moderator nur noch Standardsätze vom Blatt abliest und die Musik gemäß vorgegebenem Proporz vom Musikredakteur bestimmt wird.
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Da stimme ich dir voll zu. So ein Radio wünsche ich mir auch.

...Im Ort, wo ich wohne, hat es mal einen guten Radiosender gegeben, der den Slogan vertrat "Hier hat die Gitarre ihr Zuhause gefunden". Geile Mucke mit guter, weil inhaltsvoller Moderation. Heute sitzt 16 Stunden am Tag nicht einmal mehr ein Moderator im Studio. Die Musik - nur noch der übliche Mainstream! ist vorprogammiert, alle zwei Songs kommt ein Standard-Jingle und zur vollen Stunde die Nachrichten mit Wetterbericht.
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Wir sind Nachbarn, kann das sein? Geht es um den Sender an der B6 nahe McFit? :)
 
Ich glaube nicht das die Mischung gut ankommt.
Bei den Deutschen Single Charts der 60er Jahre gab es oft ähnliche Stilbrüche in der Reihenfolge der Titel.
Ich habe mehrere Vintage Chartshows der 60er-und 70er Jahre produziert und auch reichlich Kritik eingesteckt, gerade wegen der Unverträglichkeit
der Titelreihenfolge.

Betrifft das ("Ich glaube nicht das die Mischung gut ankommt") jetzt nur die Reihenfolge der Titel - oder ist das eine Aussage zum Thema "dieses Radio ist kein Formatradio"?

Was also, wenn jeden Mittwoch um 20 Uhr zwei Stunden Country & Western laufen, am Montag der Rock'n'Roll der 50er, Donnerstags "die lange Rille" und Sonntag abends im wöchentlichen Wechsel um 20 Uhr Klassik und Soundtracks gespielt werden? Klare Brüche gegenüber dem Konzept des Formatradios - aber ich halte so etwas für wesentlich interessanter als ein Radio mit einem durchgängigen Musikstil.



Wir sind Nachbarn, kann das sein? Geht es um den Sender an der B6 nahe McFit? :)

Du denkst richtig :)
 
Betrifft das ("Ich glaube nicht das die Mischung gut ankommt") jetzt nur die Reihenfolge der Titel - oder ist das eine Aussage zum Thema "dieses Radio ist kein Formatradio"?

Was also, wenn jeden Mittwoch um 20 Uhr zwei Stunden Country & Western laufen, am Montag der Rock'n'Roll der 50er, Donnerstags "die lange Rille" und Sonntag abends im wöchentlichen Wechsel um 20 Uhr Klassik und Soundtracks gespielt werden? Klare Brüche gegenüber dem Konzept des Formatradios - aber ich halte so etwas für wesentlich interessanter als ein Radio mit einem durchgängigen Musikstil.
Interessant an der Idee finde ich, dass wir genau diese Schiene versuchen. Noch nicht ganz so ausgeprägt, aber das wird sich sicher weiter entwicklen.
Es gibt eine feste Country Zeit, Triple D (der deutsche Dienstag), kein Klassik aber Film Scores in der "Cinemaworld", Zoom-X mit viel Alternative. Abseits davon gibt es noch relativ viel den üblichen Mainstream, aber die Webradio Prime-Time wird entsprechend bestückt. Ich weiß auch nicht ob ich Mainstream Musik völlig ausschließen wollen würde.

Unser Konzept hat sicher noch reichlich Luft nach oben, aber noch mal, ich finde es wirklich interessant, dass jemand auf etwas ähnliches kommt.
 
...
Was also, wenn jeden Mittwoch um 20 Uhr zwei Stunden Country & Western laufen, am Montag der Rock'n'Roll der 50er, Donnerstags "die lange Rille" und Sonntag abends im wöchentlichen Wechsel um 20 Uhr Klassik und Soundtracks gespielt werden? Klare Brüche gegenüber dem Konzept des Formatradios - aber ich halte so etwas für wesentlich interessanter als ein Radio mit einem durchgängigen Musikstil....
:)

So würde es passen.

Also nicht die unterschiedlichen Musikstile hintereinander in einer Sendung sondern Radio Shows mit bestimmten Musikrichtungen.
So wie die Grenzwellen bei FFN. Die unterschieden sich ja auch deutlich vom Tagesprogramm.
 
Also, was ich bis jetzt verstanden habe:

Format-Radios gibt es (zu) viele und sind daher vergleichsweise langweilig

Andere Radio-Konstrukte könnten interessant sein (Nebenbemerkung: Ich habe mir drei Tage hintereinander dieses Top20Radio angehört, was hier im Forum ja auch intensiv diskutiert wird. Ist das ein gutes Internet-Radio?)

Radio lebt nicht vom Musikprogramm oder von den Moderatoren, sondern ausschließlich vom Zuspruch der Hörer (ein Grund für den Einheitsbrei der Sender? Glauben Radiosender zu wissen, was die Hörer hören wollen, oder hören die Hörer die Radiosender, weil sie nur noch Einheitsbrei gewöhnt sind?)

Ein Radiosender muss seine Klientel kennen (Lohnt es sich, ein Internet-Radio aufgrund der demografischen Entwicklung jenseits des Jugendwahns zu starten? Ein Webradingens für Hörer über 45 ohne "utz-utz-utz"-Anteil?)

Kommerz und Anspruch sind im Internetradio unvereinbar (gilt das nur für Kultur oder auch für Bildung? Würde sich eine Art "Schulradio" nach dem Vorbild des "Schulfernsehens" Anfang der 1970er auf den Dritten Fernsehprogrammen somit verbieten? Also so eine Art "Schülerhilfe per Radio"?)


Nachtrag:
Das Web-Radingens, bei dem ich derzeit herumwerkel, steht in der Shoutcast-Liste ( http://yp.shoutcast.com/ttsl.html ) so um Platz 5.000 ... Ist das gut, mäßig, schlecht oder hundsmiserabel?
 
Dann erklär mir doch bitte, weshalb Du das Netz mit unnötigem Traffic belegst. Schließlich könntest Du die Musik, bzw. das Radio wie DU es gern hören möchtest, auch offline hören.

Albern. Auf der einen Seite wird immer über die gleiche Musik und Einheitsbrei, Formatdudler und Mini-Rotationen gemotzt, und wenn sich dann mal einer als Radio-DJ mit eigenem Stil versucht - gleich druff.
Wie hättet ihr es denn nun lieber?
Wenn es den Hörern und dem Radio nicht passt, ist k-projekt schneller weg vom Fenster als ihm lieb ist, und wenn sein Stil gut ankommt, wird er wahrscheinlich bejubelt. Wo ist das Problem?

Wo sollen denn noch solche Persönlichkeiten heranreifen, wenn nicht im Netz? Im ö-r etwa, beim Privatfunk vielleicht oder gar beim Bürgerfunk?
Wehe, wenn der Deutsche mal nichts zu motzen und meckern hat ... wahrscheinlich muss dann wieder ein Krieg vom Zaun gebrochen werden. :wall:
Zum Glück hat unsere "Armee" derzeit kein ernst zu nehmendes kriegsfähiges Material, geschweige denn Personal... :wow:
Nachtrag:
Das Web-Radingens, bei dem ich derzeit herumwerkel, steht in der Shoutcast-Liste ( http://yp.shoutcast.com/ttsl.html ) so um Platz 5.000 ... Ist das gut, mäßig, schlecht oder hundsmiserabel?

Prüfe es doch selber: Platz 5000 von insgesamt wievielen?
Und: Wie lange ist denn die durchschnittliche Hördauer bzw. wie viele der Einschalter bleiben länger als die magischen 5 Minuten? Wie stehen eure Mitbewerber im Vergleich dazu da?
Die Antworten solltest Du mit dem Link eigentlich vor der Nase haben.
 
Albern. Auf der einen Seite wird immer über die gleiche Musik und Einheitsbrei, Formatdudler und Mini-Rotationen gemotzt, und wenn sich dann mal einer als Radio-DJ mit eigenem Stil versucht - gleich druff.
Falsch!
Nichts spricht gegen den eigenen Stil. Aber dagegen Radio für sich selbst zu machen. Du hast also die eigentliche Aussage nicht verstanden.
Einen eigenen Stil zu entwickeln halte ich sogar für unabdingbar. Das geht aber zum Glück auch offline. Dazu muss nun wirklich die Netzstruktur nicht unnötig belastet werden!

Zum Glück hat unsere "Armee" derzeit kein ernst zu nehmendes kriegsfähiges Material, geschweige denn Personal...
Ganz genau!
Ansonsten würde "Frau Y-Ödem" vielleicht auf den Gedanken kommen, sie müsse anhand von Maschinengewehren, Raketen und ein wenig Uran versuchen wie es ist, wenn man damit experimentiert.
Schließlich muss sie ja für sich einen eigenen Stil entwickeln mit dem Material umzugehen, sollte es mal zum Ernstfall kommen.
 
Nichts spricht gegen den eigenen Stil. Aber dagegen Radio für sich selbst zu machen. Du hast also die eigentliche Aussage nicht verstanden.
Wo steht denn, dass jemand Radio für sich selbst macht?
Deine Rezeption der Aussage habe ich nicht verstanden, das mag sein. Ihren Kern aber schon.

Einen eigenen Stil zu entwickeln halte ich sogar für unabdingbar. Das geht aber zum Glück auch offline. Dazu muss nun wirklich die Netzstruktur nicht unnötig belastet werden!

Wie soll jemand ohne Feedback einen eigenen, vielleicht sogar guten Stil entwickeln? Nein, offline ist das sinnlos. Ohne Publikum findet keine Veränderung statt.

Lieber solche Experimente als "Belastung der Netzstruktur" statt Radios, die 20 Stunden am Tag eine langweilige, zusammengewürfelte Playliste unmoderiert ins Netz senden. Mir ist jede moderierte Sendestunde eines vielleicht aufgehenden Sterns am (Web)Radiohimmel lieber als ein Festplattendudler, der aus Moderatorenmangel keine gehaltvolle Sendung präsentieren kann.
 
Wo steht denn, dass jemand Radio für sich selbst macht?
Hier:
Ich zB. Mach Radio so, wie ich es gern hören möchte. Wenn andere einschalten Ok, wenn nicht, dann eben nicht.
Wie soll jemand ohne Feedback einen eigenen, vielleicht sogar guten Stil entwickeln? Nein, offline ist das sinnlos. Ohne Publikum findet keine Veränderung statt.
Dann stell ich mir die Frage wie wir das früher™, in der Offline-Welt gemacht haben.
Aber vielleicht bist Du ja einfach noch keine 18 Jahre alt und damit noch zu jung um das zu wissen?
Ganz einfach:
Wir haben den ganzen Kram aufgezeichnet und ihn diversen Leuten vorgespielt um uns so - im direkten Kontakt - Kritik einzuholen, wenn nicht die Möglichkeit bestand die Leute direkt zu "beschallen".
Ansonsten galten auch da schon dieselben Regeln wie heute:
Aufzeichnen, selbst anhören, Selbstkritik üben, besser machen!
Lieber solche Experimente als "Belastung der Netzstruktur" statt Radios, die 20 Stunden am Tag eine langweilige, zusammengewürfelte Playliste unmoderiert ins Netz senden. Mir ist jede moderierte Sendestunde eines vielleicht aufgehenden Sterns am (Web)Radiohimmel lieber als ein Festplattendudler, der aus Moderatorenmangel keine gehaltvolle Sendung präsentieren kann.
Das mag sein, mir hingegen sind Festplattendudler lieber als EIN Moderator/DJ/Modi/wasauchimmer, der "für sich selbst" irgendwas macht, denn dazu braucht er mich nicht. Er legt ja ohnehin keinen Wert auf mich, wie k-projekt ja auch weiter oben bereits schrieb.
 
Hier:


Er legt ja ohnehin keinen Wert auf mich, wie k-projekt ja auch weiter oben bereits schrieb.
Das stimmt sogar. Aber deswegen gleich Offline zu gehen fände ich leicht übertrieben.

Ich schrieb auch: Ich mach Radio so, wie ich gerne hören würde. Richtig. Muss ich Radio so machen wie es andere wollen? Ich! sollte mit dem was ich da mach zufrieden sein.
 
Das stimmt sogar. Aber deswegen gleich Offline zu gehen fände ich leicht übertrieben.
Weshalb denn? Selbstgespräche führst Du doch, wie der Begriff schon aussagt, auch mit DIR SELBST.
Also OFFLINE!
Ergo:
Ich schrieb auch: Ich mach Radio so, wie ich gerne hören würde. Richtig. Muss ich Radio so machen wie es andere wollen? Ich! sollte mit dem was ich da mach zufrieden sein.
Wenn DU Radio so machen möchtest wie DU es für DICH haben möchtest, also SELBSTRADIO machen willst, warum nicht, wie SELBSTGESPRÄCHE, offline?


Macht man Radio nicht eigentlich für Hörer, um Hörern eine Dienstleistung zu bringen, sie zu unterhalten und ihnen vielleicht sogar ein wenig Freude zu machen?
Abgesehen davon, dass einige Radio nur für Geld machen.
 
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