Norbeut Seuß bald neuer Radio-7-Geschäftsführer

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Was hat der Typ den für Referenzen? Keine allzu erfolgreichen, würde ich mal sagen. Aber der Vorgänger war wohl auch nicht der Brüller. Radio 7 war mal eine Topmarke, die in den letzten Jahren immer mehr heruntergewirtschaftet wurde, leider. Schade eigentlich!
 
Naja, dann hören wir wahrscheinlich demnächst bekannte Radio7-Stimmen bei Donau 3. Nach Riedel und Mitrenga wird vielleicht auch bald der Scheiter bei den Nachbarn funken...
 
Norbert hat wirklich ziemlich viele Sender durch. Da er aber meines Wissens keinen seiner bisherigen Sender in die Insolvenz gefahren hat, findet er halt immer wieder neue Arbeitgeber. Hinzu kommt Vitamin B... und schon winkt ein neuer Job mit mind. 150.0000 brutto. Zuletzt war Seuss bei Energy als eine Art graue Eminenz tätig, da er das Vertrauen von C. Montague genoss, als O. Hopp dort ans Ruder kam, musste der gute Norbert seine Koffer packen.
 
"Da er aber meines Wissens keinen seiner bisherigen Sender in die Insolvenz gefahren hat"
Bei manchen wäre das die bessere Lösung gewesen. :D
 
Was will man von einem der Hauptanteilseigner des Ladens auch anderes erwarten als Hofberichterstattung. Unter Merx rutschte Radio 7 in die Bedeutungslosigkeit und Beliebigkeit. Vielleicht aber sollte man gleich auch den Geschäftsführer austauschen? Ich kenne weder Merx noch Seuß persönlich, aber mir fällt spontan auch keine Station ein, die Seuß zum grandiosen Erfolg geführt hätte. Er hat zwar bei ffn redaktionell gearbeitet, als ffn noch gut war, danach Brocken/Antenne Sachsen/NRJ Stuttgart, Berlin und Hamburg...alles nicht gerade Glanzlichter und ERfolgsstories. Aber vielleicht überrascht er mich ja jetzt auch und führt Radio 7 dahin zurück, wo es Anfang/Mitte der 90er mal war.
 
Was hat der Typ den für Referenzen? Keine allzu erfolgreichen, würde ich mal sagen. Aber der Vorgänger war wohl auch nicht der Brüller. Radio 7 war mal eine Topmarke, die in den letzten Jahren immer mehr heruntergewirtschaftet wurde, leider. Schade eigentlich!

Seltsamerweise werden es immer mehr Hörer: http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Radio-7-kuendigt-Programmdirektor-Michael-Merx;art4329,2068086

Liegt vielleicht auch an den TopActs, die man für den Schwörsonntag buchen konnte: Tim Bendzko, Glasperlenspiel, Frida Gold und Christine Stürmer. Da fehlt nur noch Jennifer Rostock.

Eine Woche vorher gibts das MegaEvent am Wiblinger Klosterhof mit der SuperGroup Pur. Wie nennt man sowas? Genau: Sommerloch!

Nun, akustisch kommt mancheiner nicht um Ulm drumrum, physisch kann man sich im Juli an O.-M. Schmitts Worte halten: "Viele Menschen kommen von überallher nach Ulm, um es großräumig zu umfahren."
 
Es gab in den letzten 15 Jahren drei Ereignisse, die Radio 7 etwas Aufwind gaben:
- Die Fusion SWF/SDR. Die Stammhörer von SWF3 und noch mehr von SDR3 waren mit dem Produkt der Kernfusion nicht ganz zufrieden...und wanderten zunächst zu den Privatsendern ab (um aber mittlerweile wieder zurückzukehren, sei es zu SWR3 oder SWR1)
- Der programmliche Verfall bei Bayern 3 und noch mehr Antenne Bayern. Von diesen ehemals im württembergisch-bayerischen Grenzgebiet (Schwaben zu beiden Seiten) beliebten Programmen wanderten viele ab zu den regionalen Sendern, nach dem dort dieselbe Soße lief wie überall
- Die schlechtere Empfangbarkeit von Ö3 und DRS3. Auch diese Programme waren früher vor allem am Bodensee und in Oberschwaben sehr beliebt. Vor allem DRS3 ist auf 105.6 mittlerweile viel schlechter empfangbar, aber auch auf dem Pfänder hat man die Leistung in den 90ern reduziert.

Dafür bekam Radio 7 2002 Gegenwind im Raum Ulm durch Donau 3FM, welcher sich zum echten Konkurrent mauserte. Da aber auch dort immer mehr gespart wird, hat es der Platzhirsch mittlerweile wieder leichter. Radio Seefunk spricht eine andere Zielgruppe an, von Radio Ton aus Aalen kommt nicht viel. Zudem sind in grossen Teilen seines Sendegebietes die jungen Wellen Big FM und Das Ding nicht oder schlecht empfangbar, so dass diese Zielgruppe nur auf SWR3 oder Radio7 ausweichen kann. Insofern hat Radio 7 eine recht komfortable Situation.
 
Soso, jetzt hat Radio 7 einen neuen PD. Und wer hätte das gedacht? Ein alter Bekannter von Energy. Wahrscheinlich einer, der genau das macht, was Seuss will. Hat Seuss nicht schon genügend Sender kaputt gemacht? Das so Leute immer wieder n Job finden, ist echt verwunderlich. Naja, wahrscheinlich is der PD von Energy schön billig :)
 
Genau das hatte ich schon im November erwartet. Der Typ tickt so - er zieht eine Brandspur hinter sich her. Sender deren Quote und Qualität nur sinken, zerstörte Existenzen und Karrieren. Bei Radio 7 sollten alle mal überlegen, wer gutes Geld verdient und möglichst sich ganz schnell einen neuen Job suchen. Eh sie von Seuss lächelnd entlassen werden. Die ersten seiner Leute sind schon da, fehlen nur noch Adams & Co. Seuss hat schon in den 90ern im Osten gesagt: "Ich weiß wie Radio richtig gemacht wird!" Noch einmal herzliches Beileid Radio 7!
 
Kaum wurde Programmdirektor Merx entfernt, hat sich Radio 7 auch schon eine Programmreform geleistet. Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, sind die Auswirkungen eher positiv:
  • Die Nachrichten wurden wieder verlängert und werden nun nicht nur morgens, sondern auch nachmittags halbstündlich gesendet.
  • Ab 6.30 Uhr gibt es jeweils zusätzlich zu den Weltnachrichten auch wieder Lokalmeldungen aus den einzelnen Studios - zuvor liefen diese nur noch stündlich und ausschließlich am Morgen.
  • Von so unnötigen Floskeln wie dem "Haustürwetter" oder der penetrant wiederholten Phrase "Zwischen Alb und Bodensee, Schwarzwald und Allgäu" scheint man sich ebenfalls getrennt zu haben.
 
IMHO war Radio 7 nie so schlecht wie unter Merx. Es kann also nur aufwärts gehen. Ich habe jedes Mal Pickel bekommen, wenn ich die letzten Jahre jenen Sender eingeschaltet habe, der mich ein gutes Stück in der Jugend begleitet hat und den ich lange für einen der anspruchsvollsten und hörbarsten Privatsender erachtete.
 
Also ich kann die Programmreform auch nur positiv bewerten. http://radiowoche.de/meldungen/1/13098/radio-7--start-fuer-ersten-teil-des--facelifts-/
Hört sich doch jetzt richtig stark an. Das neue Sounddesign ist, wie ich finde, überaus gelungen. Endlich mal ein einheitlicher Sound. Das war dringend mal an der Zeit.
Die neuen Nachrichtensendungen bereichern das Programm außerdem. Es gibt jetzt nicht mehr nur morgens Regionalnachrichten, sondern auch nachmittags ab 16 Uhr alle 30 Minuten allgemeine und regionale Nachrichten.
Die Shows haben jetzt aber keine Namen mehr. Finde ich etwas schade. Aus der Chrissie Show wurde z.B. einfach nur "Radio 7 mit Chrissie Weiß". Auch schade finde ich, dass es die Abendshow mit Sebastian Pauls nicht mehr gibt. Aber laut dem Artikel wird am Abendprogramm ja noch gefeilt. Pauls sendet jetzt von 10 bis 15 Uhr.

Alles in allem aber: Durchaus positiv! Ein guter Anfang! Weiter so!
Was meint ihr? Hört es euch mal an!
 
Kann mich dem Vorredner nur anschließen. Viel positives was sich bei Radio7 tut. Vermisse aber die letzten Tage Jörg Muthsam, der nach meinen Empfinden gut zum Sender passt.

Weiter so!!!
 
Ich halte mich mit Lob zurück, bis ich mal die Gelegenheit habe, das mal einige Zeit mitanzuhören. Was hinten rauskommt zählt, das hatte schon der Bimbeskanzler richtig erkannt. Vollmundiges PR-Geschwurbel gibt es allerorten. Ich gestehe allerdings: Es liest sich so, als ob man in die richtige Richtung agiert...
 
Heute Mittag schloss ich nach gut sechs Wochen meine beruflichen Arbeiten in der Firma eines Kunden ab, in welcher in nahezu jedem Raum Radio 7 läuft. Also hatte ich jetzt genügend Zeit, mir das "neue" Programm anzuhören. Fazit:

Musik:
Ab und an gibt es schon den einen oder anderen Lichtblick in der Rotation, gerade nun in der Adventszeit. Diese Lichtblicke vergesse ich dann aber wieder ziemlich schnell, wenn ich beispielsweise merke, dass an zwei aufeinander folgenden Novembermontagen morgens gegen 6.50 Uhr ein und derselbe Musiktitel gespielt wird. Hier bringt auch das Argument nichts, dass die Menschen doch immer nur zweimal 30 Minuten täglich zuhören, sofern sie nicht gerade Schichtarbeiter sind. Da die Musikrecherche auf der Radio 7-Homepage relativ kompliziert ist, spare ich mir jetzt die Suche. Unterm Strich bleibt Radio 7 also ein durchschnittliches Hot AC-Radio, dass sich musikalisch nicht von der Konkurrenz abhebt.

Nachrichten und Wortangebot:
Dass die Regionalnachrichten wieder auf den Nachmittag ausgeweitet wurden, ist natürlich begrüßenswert. Ich finde aber nicht gut, dass sowohl morgens als auch nachmittags alle 30 Minuten immer dieselbe Konstruktion aus Welt- und Lokalmeldungen gesendet wird: Die Weltnachrichten sind unterschiedlich lang, meist zwei bis drei Minuten. Anschließend folgt das Lokale - die Länge der Auseinanderschaltungen liegt vermutlich irgendwo knapp über einer Minute. Vielleicht sind es auch - wie um ca. 2004 / 2005 herum schon einmal - genau 77 Sekunden. Ich habe da jetzt nie mit einer Stoppuhr mitgemessen. Auf jeden Fall werden in einen Block zumeist drei Meldungen gepackt, eine davon mit O-Ton oder Reportereinspielung. Wäre es hier nicht gescheiter, die Länge der Nachrichten zwischen voll und halb variieren zu lassen? Also zur vollen Stunde z.B. drei Minuten Welt und eine lokal und dann zur halben Stunde entsprechend umgekehrt? So bliebe etwas mehr Zeit für eine ausgeprägtere und hintergründigere Lokalberichterstattung. Von so kryptischen Dingen wie einer fünf- bis siebenminütigen Tageszusammenfassung aus der Region möchte ich ja mal gar nicht sprechen.
Dann stört mich auch, dass v.a. die Weltnachrichten - wie auch bei vielen anderen Privatsendern - in diesem News Show-Stil präsentiert werden. Das bedeutet: gerade am Anfang einer Meldung nicht immer ein ganzer Satz, versteckte Neigung zur Sensation. Ihr wisst vermutlich, was ich meine.
Gut ist ferner, dass um Nachrichten und Service nicht mehr so viel Klimbim gemacht wird wie früher: Ganz schlimm fand ich hier immer das "Haustürwetter zwischen Alb und Bodensee, Schwarzwald und Allgäu". Nachbesserungsbedarf bestände hier noch bei den Lokalnachrichten: Die Ansage "Radio 7 regional" würde hier doch auch völlig ausreichen, anstatt stets den Großraum durch die betroffenen Ortschaften eingrenzen zu müssen.

Morningshow:
Die Frühsendung nennt sich ja weiterhin "Scheiter und Jack". Wieso hier den Nachnamen vom einen und den Vornamen vom anderen Moderator gebrauchen? Ganz offiziell hat das Frühteam jetzt ja noch Verstärkung bekommen, nämlich durch Claudia Axtner. Sie las ursprünglich ja nur Verkehr und Wetter, hatte damit und mit einigen weiteren Moderationseinsätzen zusätzlich aber bald mehr zu sagen als Sidekick Jack. Insofern könnte doch auch einer von beiden noch die Sidekick- bzw. die Servicefunktion übernehmen. Hierdurch ließe sich auch schön ein rollierendes System aufbauen: eine Woche Andi + Jack, dann Jack + Claudia, dann Claudia + Andi.
In der letzten Zeit war Claudia nicht immer mit in der Morningshow dabei. Mir erschloss sich aber nicht, warum und ob irgendeine Regelmäßigkeit dahinter lag. Kriegt man halt beim sporadischen Reinhören nicht so mit. Auf jeden Fall sprach aber Andi Verkehr und Wetter.
Heute hatten Scheiter, Axtner und Krispin übrigens Urlaub, es moderierte Musikchef Matthias Ihring zusammen mit der Band Revolverheld. Ob die Helden tatsächlich live im Studio waren, weiß ich nicht. Manche Gespräche kamen mir aber schon etwas sehr aufgezeichnet vor. Von 10 bis 15 Uhr moderierte übrigens Dominic Gebauer: angenehme Stimme, durchdachte Ansagen, gefiel mir gut!

Programmaktionen:
Norbeut Seuß scheint ebenfalls eine Vorliebe für Daueraktionen zu haben: zuerst das 10.000 €-Roulette, dann das Radiokonzert eben mit Revolverheld, für das man die Eintrittskarten nur gewinnen konnte. Letzteres Spiel war ja zeitweise gar nicht schlecht gemacht, da man erraten musste, wo sich der Übertragungswagen samt Reporter und Tickets versteckt hatte. Jetzt dann wieder Scheiters 10.000 €-Anruf: mit "Hallo Radio 7" am Telefon melden und 10.000 € kassieren. Nach Senderangaben "das beliebteste Radiospiel im Süden". Interessant finde ich hierbei, dass sehr viele Angerufene beim Nennen des Namens Scheiter sofort über das Gewinnspiel Bescheid wussten, wenn ich zuhörte.
In dieser Woche dann wieder der alljährliche, 42,195-stündige Spendenmarathon für die Drachenkinder. Natürlich eine sehr gute Sache, schon klar! Aber ich empfinde manchmal eine gewisse Ironie, wenn Radiostationen das ganze Jahr hohe Geldpreise ausloben, um dann gegen Weihnachten wieder um eine Spende zu bitten. Ich weiß schon, dass diese Spenden nicht dem Sender selbst zugutekommen, aber irgendwo doch trotzdem komisch?
Radio 7 beteiligt sich übrigens sehr intensiv an den MA-Umfragen. Ich wurde dazu jetzt zweifach in der aktuellen Befragungsperiode angerufen: Beim zweiten Mal ging es nur um die Fragen, ob dich das Gewinnspiel "Scheiters 10.000 €-Anruf" kennen würde, welche Radioprogramme dieses Spiel momentan spielten und was ich denn davon hielte.

Zum Schluss noch eine kleine Annekdote vom Freitagabend:
Bei Matthias Holtmann meldete sich auf dessen Anruf hin eine Hörerin in SWR1 mit "Hallo Radio 7". Er musste darauf lachen, die Hörerin schob sofort gekonnt nach: "Krieg ich jetzt von Ihnen auch 10.000 Euro?" Holtmann darauf: "Kennen Sie den Unterschied zwischen Radio 7 und der Titanic? Beide sind untergegangen, nur auf der Titanic war die Musik besser!"
Im Prinzip hat Holtmann mit dem Untergang von Radio 7 schon Recht. Auch das neue Programm seit September sehe ich noch nicht mit dem Radio 7 von vor 15 bis 20 Jahren vergleichbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Radio 7 beteiligt sich übrigens sehr intensiv an den MA-Umfragen. Ich wurde dazu jetzt zweifach in der aktuellen Befragungsperiode angerufen: Beim zweiten Mal ging es nur um die Fragen, ob dich das Gewinnspiel "Scheiters 10.000 €-Anruf" kennen würde, welche Radioprogramme dieses Spiel momentan spielten und was ich denn davon hielte.

Ein Sender beteiligt sich nicht an MA Umfragen. Er wird in der Umfrage erhoben, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllt. Nicht jede Umfrage, die sich mit dem Thema Radio befasst, ist die MA. Der Fragenkatalog der MA umfasst:
  • Freizeitaktivitäten
  • Fernsehnutzung
  • Radionutzung
  • Medienabfrage
  • Tagesablauf des Vortages
  • Daten zur Mobilität
  • Technische Haushaltsausstattung
  • Soziodemografische Merkmale
Die MA fragt definitiv nicht nach Programmaktionen, Moderatoren etc. Mit ziemlicher Sicherheit bist Du durch eine senderinitiierte Umfage befragt worden. Übrigens die MA-Feldzeit geht diese Woche zu Ende.
 
Heute Mittag schloss ich nach gut sechs Wochen meine beruflichen Arbeiten in der Firma eines Kunden ab, in welcher in nahezu jedem Raum Radio 7 läuft. Also hatte ich jetzt genügend Zeit, mir das "neue" Programm anzuhören. Fazit:

Musik:
Ab und an gibt es schon den einen oder anderen Lichtblick in der Rotation, gerade nun in der Adventszeit. Diese Lichtblicke vergesse ich dann aber wieder ziemlich schnell, wenn ich beispielsweise merke, dass an zwei aufeinander folgenden Novembermontagen morgens gegen 6.50 Uhr ein und derselbe Musiktitel gespielt wird. Hier bringt auch das Argument nichts, dass die Menschen doch immer nur zweimal 30 Minuten täglich zuhören, sofern sie nicht gerade Schichtarbeiter sind. Da die Musikrecherche auf der Radio 7-Homepage relativ kompliziert ist, spare ich mir jetzt die Suche. Unterm Strich bleibt Radio 7 also ein durchschnittliches Hot AC-Radio, dass sich musikalisch nicht von der Konkurrenz abhebt.

Nachrichten und Wortangebot:
Dass die Regionalnachrichten wieder auf den Nachmittag ausgeweitet wurden, ist natürlich begrüßenswert. Ich finde aber nicht gut, dass sowohl morgens als auch nachmittags alle 30 Minuten immer dieselbe Konstruktion aus Welt- und Lokalmeldungen gesendet wird: Die Weltnachrichten sind unterschiedlich lang, meist zwei bis drei Minuten. Anschließend folgt das Lokale - die Länge der Auseinanderschaltungen liegt vermutlich irgendwo knapp über einer Minute. Vielleicht sind es auch - wie um ca. 2004 / 2005 herum schon einmal - genau 77 Sekunden. Ich habe da jetzt nie mit einer Stoppuhr mitgemessen. Auf jeden Fall werden in einen Block zumeist drei Meldungen gepackt, eine davon mit O-Ton oder Reportereinspielung. Wäre es hier nicht gescheiter, die Länge der Nachrichten zwischen voll und halb variieren zu lassen? Also zur vollen Stunde z.B. drei Minuten Welt und eine lokal und dann zur halben Stunde entsprechend umgekehrt? So bliebe etwas mehr Zeit für eine ausgeprägtere und hintergründigere Lokalberichterstattung. Von so kryptischen Dingen wie einer fünf- bis siebenminütigen Tageszusammenfassung aus der Region möchte ich ja mal gar nicht sprechen.
Dann stört mich auch, dass v.a. die Weltnachrichten - wie auch bei vielen anderen Privatsendern - in diesem News Show-Stil präsentiert werden. Das bedeutet: gerade am Anfang einer Meldung nicht immer ein ganzer Satz, versteckte Neigung zur Sensation. Ihr wisst vermutlich, was ich meine.
Gut ist ferner, dass um Nachrichten und Service nicht mehr so viel Klimbim gemacht wird wie früher: Ganz schlimm fand ich hier immer das "Haustürwetter zwischen Alb und Bodensee, Schwarzwald und Allgäu". Nachbesserungsbedarf bestände hier noch bei den Lokalnachrichten: Die Ansage "Radio 7 regional" würde hier doch auch völlig ausreichen, anstatt stets den Großraum durch die betroffenen Ortschaften eingrenzen zu müssen.

Morningshow:
Die Frühsendung nennt sich ja weiterhin "Scheiter und Jack". Wieso hier den Nachnamen vom einen und den Vornamen vom anderen Moderator gebrauchen? Ganz offiziell hat das Frühteam jetzt ja noch Verstärkung bekommen, nämlich durch Claudia Axtner. Sie las ursprünglich ja nur Verkehr und Wetter, hatte damit und mit einigen weiteren Moderationseinsätzen zusätzlich aber bald mehr zu sagen als Sidekick Jack. Insofern könnte doch auch einer von beiden noch die Sidekick- bzw. die Servicefunktion übernehmen. Hierdurch ließe sich auch schön ein rollierendes System aufbauen: eine Woche Andi + Jack, dann Jack + Claudia, dann Claudia + Andi.
In der letzten Zeit war Claudia nicht immer mit in der Morningshow dabei. Mir erschloss sich aber nicht, warum und ob irgendeine Regelmäßigkeit dahinter lag. Kriegt man halt beim sporadischen Reinhören nicht so mit. Auf jeden Fall sprach aber Andi Verkehr und Wetter.
Heute hatten Scheiter, Axtner und Krispin übrigens Urlaub, es moderierte Musikchef Matthias Ihring zusammen mit der Band Revolverheld. Ob die Helden tatsächlich live im Studio waren, weiß ich nicht. Manche Gespräche kamen mir aber schon etwas sehr aufgezeichnet vor. Von 10 bis 15 Uhr moderierte übrigens Dominic Gebauer: angenehme Stimme, durchdachte Ansagen, gefiel mir gut!

Programmaktionen:
Norbeut Seuß scheint ebenfalls eine Vorliebe für Daueraktionen zu haben: zuerst das 10.000 €-Roulette, dann das Radiokonzert eben mit Revolverheld, für das man die Eintrittskarten nur gewinnen konnte. Letzteres Spiel war ja zeitweise gar nicht schlecht gemacht, da man erraten musste, wo sich der Übertragungswagen samt Reporter und Tickets versteckt hatte. Jetzt dann wieder Scheiters 10.000 €-Anruf: mit "Hallo Radio 7" am Telefon melden und 10.000 € kassieren. Nach Senderangaben "das beliebteste Radiospiel im Süden". Interessant finde ich hierbei, dass sehr viele Angerufene beim Nennen des Namens Scheiter sofort über das Gewinnspiel Bescheid wussten, wenn ich zuhörte.
In dieser Woche dann wieder der alljährliche, 42,195-stündige Spendenmarathon für die Drachenkinder. Natürlich eine sehr gute Sache, schon klar! Aber ich empfinde manchmal eine gewisse Ironie, wenn Radiostationen das ganze Jahr hohe Geldpreise ausloben, um dann gegen Weihnachten wieder um eine Spende zu bitten. Ich weiß schon, dass diese Spenden nicht dem Sender selbst zugutekommen, aber irgendwo doch trotzdem komisch?
Radio 7 beteiligt sich übrigens sehr intensiv an den MA-Umfragen. Ich wurde dazu jetzt zweifach in der aktuellen Befragungsperiode angerufen: Beim zweiten Mal ging es nur um die Fragen, ob dich das Gewinnspiel "Scheiters 10.000 €-Anruf" kennen würde, welche Radioprogramme dieses Spiel momentan spielten und was ich denn davon hielte.

Zum Schluss noch eine kleine Annekdote vom Freitagabend:
Bei Matthias Holtmann meldete sich auf dessen Anruf hin eine Hörerin in SWR1 mit "Hallo Radio 7". Er musste darauf lachen, die Hörerin schob sofort gekonnt nach: "Krieg ich jetzt von Ihnen auch 10.000 Euro?" Holtmann darauf: "Kennen Sie den Unterschied zwischen Radio 7 und der Titanic? Beide sind untergegangen, nur auf der Titanic war die Musik besser!"
Im Prinzip hat Holtmann mit dem Untergang von Radio 7 schon Recht. Auch das neue Programm seit September sehe ich noch nicht mit dem Radio 7 von vor 15 bis 20 Jahren vergleichbar.

Der Holtmann ist geil :D
 
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