Processing auf BBC Radio 1

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leocunt

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Ich liebe den Mikrofon-Sound von Radio 1 und würde gerne wissen, wie man so etwas erzielen kann. Also offensichtlich benutzen die einen ziemlich starken Kompressor, aber was haben die EQ-mäßig so eingestellt?

 
Die Mikrofone sehen stark nach Neumann U87 aus. Mal abgesehen von dem hohen Preis von über 2000€ pro Stück, den sich ein privater Mensch eh nicht leisten kann, klingen die Mikros von Neumann einfach top! Vielleicht werd ich gleich geprügelt, wenn ich schreibe, das das Neumann U87 der Mercedes unter den Mikros ist. Ich glaube noch besserer Sound geht einfach nicht.
 
Was ist an diesem Sound so besonders? Mir gefällt er weniger, weil ich kein Freund von nah besprochenen Mikrofonen bin. Für mich sollten gern mindestens 30 Zentimeter Abstand zum Mikrofon sein.
 
Die Mikrofone sehen stark nach Neumann U87 aus. Mal abgesehen von dem hohen Preis von über 2000€ pro Stück, den sich ein privater Mensch eh nicht leisten kann, klingen die Mikros von Neumann einfach top! Vielleicht werd ich gleich geprügelt, wenn ich schreibe, das das Neumann U87 der Mercedes unter den Mikros ist. Ich glaube noch besserer Sound geht einfach nicht.
Generell für U 87 hast du wahrscheinlich recht, für dieses Soundbeispiel gilt das aber keineswegs, so einen Sound kriegst du auch mit zehnmal billigeren Mikros hin. Entscheidend ist das Processing, welches mich in diesem Fall auch mal interessieren würde.
 
Ein U87 ist natürlich besonders gut geeignet mit einem schrottigen Processing einen katastrophalen Sound zu erzeugen.
Die Audiophilen-Gemeinde verfällt ja trotzdem in Anbetungs-Rituale, weil man eine U87-Aufnahme ja garnicht zu Tode zerbasteln kann. :wall:

Es grüßt RainerK
 
Ich liebe den Mikrofon-Sound von Radio 1 und würde gerne wissen, wie man so etwas erzielen kann. Also offensichtlich benutzen die einen ziemlich starken Kompressor, aber was haben die EQ-mäßig so eingestellt?

Ja, Du bist schon auf dem richtigen Weg.

Schaue mal nach Mikrofon-, oder Voice-Prozessoren, im Internetz.
Und lese Dir mal durch was die Dinger so laut Hersteller können.

Im Prinzip sind es spezielle Dynamik-Prozessoren/Kompressoren/Limiter.
Man kann damit Stimmen sehr gezielt "aufdonnern", unabhängig welches Großmembran-Kondensator-Mikrofon man einsetzt.
Obgleich schon ein "gutes" Mikro selbstverständich bessere Ergebnisse hinter dem Soundprozessing liefern wird.

"Goes shit in, comes shit out."

Einen passiven "Ekelleiser" setzt man beim Studiosprechermikrofon nur ungern ein. Damit kann man zwar den Bassbereich um einige dB lauter machen
aber nicht die Stimme "voluminöser". Das kann eine Mikrofon-Prozessor viel besser.
Die haben psychoakustische FX eingebaut: Bassenhancer mit "echter" Anhebung, De-Esser um Sibilance
aus der Stimme zu nehmen und Dynamik-Kompressoren die den letzten müden Sprecher "zackig" klingen lassen.

Bei all den Zauberkistchen ist die Einstell-Lernkurve hoch und manchmal auch der Anschaffungspreis.
z.B.: Ein schlecht eingestellter Mikrofon-Prozessor, klingt in einem schlecht Hall gedämpften Raum schlümmer
und die Anschaffung eine 3k€ Voice-Prozessor-Gerätes macht das nicht unbedingt besser.

Im untern Preissegement gibt es schon einwandfrei arbeitene Gerätschaften.
Mal als Beispiel den DBX 286 S für knapp 200,-.
Zum kucken
Es lassen sich auch welche finden die besser sind und besser an guten Mikrofonen klingen.
Aber eben so teuer sind wie das verwendete Mikrofon. (sein müssen)
Damit die zusammen passen.

Genauso, wie die Sprecherstimme zur eingestellten "Kurve" passen muss.
Da gibt es personalisierbare Geräte. Und jeder Moderator hat eine eigene Magnetstreifen- oder Chipkarte, bzw. Code
um das Gerät, bei betreten des Studios mit einem Handgriff, auf seine eingestellte Stimmenoptimierung zu stellen.


Gruß Codo
 
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Was ist an diesem Sound so besonders? Mir gefällt er weniger, weil ich kein Freund von nah besprochenen Mikrofonen bin.

Das ist sowieso eine Seuche, die immer schlimmer wird. Wahrscheinlich muss das aber so sein, weil es ihnen sonst bei der heftigen Komprimierung den Raumhall und das Hintergrundgeräusch hochzieht.

Und dann das Mikrofon möglichst noch so positioniert, dass es von unten kommt. Ganz toll, wenn der Nachrichtensprecher verdreht wie ein Fleischerhaken vor dem Mikro hockt, weil er das Manuskript daneben halten muss, statt wie früher unten halten kann.

Und jeder Moderator hat eine eigene Magnetstreifen- oder Chipkarte, bzw. Code um das Gerät, bei betreten des Studios mit einem Handgriff, auf seine eingestellte Stimmenoptimierung zu stellen.

Früher (tm) hat man einfach Sprecher mit ordentlichen Stimmen genommen. War wohl zu einfach.

Himmel, was bin ich froh, dass ich aus diesem Zirkus raus war, bevor der ganze neumodische Quatsch angefangen hat.

Ralf
 
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Hier eine Test-Aufnahme, die schon etwas älter ist. An die EQ-Experten unter euch: Jemand ne Ahnung, an welchen Frequenzbereichen da wie stark gedreht wurde?
 
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