Gefaketes Interview im DRadio

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Makeitso

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Gestern Abend lief im "Corso" auf dRadio Kultur dieses Interview mit Ute Lemper, das, wenn mich nicht alles täuscht, entweder aus zugelieferten O-Tönen zusammengestückelt oder aber von jemand anderem als dem angeblichen Interviewer geführt wurde.

Ich finde, so etwas ist bei einem solchen Sender absolut indiskutabel, erst recht unter technischen Aspekten, wenn es so schlecht und damit offensichtlich gemacht ist.

Was meint die Gemeinde dazu?
 
Boah, ist das schlecht.

Irgendwie fühle ich mich an diese "total lustigen" Einspieler bei TV Total erinnert. Die klingen genauso.
 
Nach dem Interview hätten sie noch sagen müssen: "Dieses Interview haben wir kurz vor der Sendung zusammengeschnitten." Dann wär´s OK gewesen...

Aber im Ernst: Mensch, wir werden heute doch in so vielen Bereichen und auf so vielen Ebenen irregeführt, warum soll´s auf dRadio Kultur anders laufen?
 
Wobei der technische Aspekt (zusammengeschnitten) hinter der dilettantischen Diktion des Pseudo-Interviewers noch weit zurückbleibt. Immerhin sind fast keine schlechten Schnitte zu hören, immerhin bleiben beide (Frager und Befragte) in der selben Raumakustik. Der beschissene Eindruck entsteht meines Erachtens durch die grundschülerhafte Ablese-Fragerei, gepaart mit einer Stimme, die durchaus in einer Zeitung Chancen hätte, aber nicht im Radio. Das Ganze ging ja wohl noch mal über einen Redaktionstisch. Waren der Redakteur und der Interviewer bei der selben Schülerzeitung - oder sind sie es gar noch? Aber die Frage bleibt: WER hat Lemper tatsächlich interviewt?
 
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Besonders peinlich finde ich dann in dem Zusammenhang, einen künstlichen Hall zu erzeugen? Oder hat der "Interviewer" das in seinem "Heimstudio" (Mikro am PC?) aufgenommen? Letzteres wäre schlecht/billig gelöst, ersteres absolut daneben. Zum Inhalt sag ich mal gar nüscht. Das ist echt nur "Sendezeit füllen". Und, Himmelherrgott: Wenn ich kein Interview bekomme und man mir sagt: Na, nehmense die O-Töne da, dann mach ich einen Gebauten draus. Und gleich klingt das ganze viel professioneller. Aber das ist ja Arbeit! Naja, wie sagte der Threaderöffner schon andernorts? Der Super-Gau sind die Qualitätsprogramme.
 
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Mal abgesehen davon, dass Corso doch aus Köln vom DLF kommt und nicht von dRadio Kultur: Derartige PR-Interviews, wo die Fragen zu den als "O-Töne" übermittelten Antworten von der Agentur vorgegeben werden, sind doch seit langem verbreitet, leider auch bei sogenannten Qualitätsprogrammen, wenn die Künstler wegen ihrer Einkommensklasse kein Interesse an Interviews mit einzelnen Sendern haben. Vielleicht war da ein Praktikant beim DLF über derartige Praktiken frustiert und wollte das dem Hörer demonstrieren und der Redakteur hat nicht aufgepasst?
 
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Ohne zu wissen, wie das Werk tatsächlich entstanden ist: Um dieses bemerkenswerte, unharmonisch klingende "Interview" noch als Fake zu bezeichnen, ist meiner Meinung nach schon zu offensichtlich, dass es sich nicht um ein richtiges Gespräch handelt. Aber, Fake hin oder her, ich finde es schon mutig, dem anspruchsvollen DLF-Publikum so einen Beitrag zu präsentieren.
 
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Das Interview klingt so als wenn die Fragen nachträglich noch einmal neu aufgenommen wurden. Eventuell was das Mikro den Sprechers defekt oder der Hall zu stark weil er nicht direkt reingesprochen hat, da nur eins verfügbar war.
Die Fragen an sich passen zu den Antworten und werde wohl auch so gestellt worden sein. Das unechte Vorgelese ist allerdings befremdlich. So kommt kein Gesprächsgefühl auf. Von zusammengestückelt seitens Frau Lemper kann m.E. keine Rede sein.
 
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Also, wenn ihr mich fragt...

Das Interview beginnt mit den Worten:

"Frau Lemper, wie kommen Sie auf...."

So geht es auch weiter. Man siezt sich. Aber Moment! Da ist ein "weißt du" in ihrer Antwort bei 7:47 min. Das kann Zufall sein, denn Künstler duzen sich normalerweise immer und ihr ist das nur rausgerutscht.

Bemerkenswert finde ich aber den Inhalt des Gesprächs. Zwei Monate dort, drei Monate da, zwei Monate wieder woanders - "Ich liebe es". Steuerflucht? Die Ausbildung der Kinder in den USA ist zu teuer?

Na ja. Jammern auf hohem Niveau. Jeder "Normalo" in DE sagt sich: "Schön für dich, Ute! Und nun wieder zurück nach DE?"



Wegen der Akustik: Nach dem ersten Anhören tippe ich einfach darauf, daß der Intervierwer etwas weiter von seinem Mikrofon entfernt saß und damit etwas mehr Raumhall zu hören ist. Das müßte man sich genauer anhören...


Grüßle
 
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So, nach dieser Bemerkung höre ich mir das jetzt nicht mehr an, um mich nicht gleich wieder aufregen zu müssen.

Gleich wieder, weil der Fachredakteur von Deutschlandradio Kultur (diesmal wirklich) sich vorhin aus dem „Staatstheater“ in Hölle/Saale gemeldet hat. War wohl seine Erinnerung an „Stadttheater“, was auch schon ewig obsolet ist. In der Pause sagte er dann „Opernhaus Halle“. Hat ihm wohl seine MDR-Kollegin oder sonst irgendwer souffliert.

Ja – was soll man noch dazu sagen?
 
Dafür war die Opernübertragung der "Schahrazade" genial. Es gab eine gute Vorberichtserstattung und auch das Pausenprogramm und die Gespräche nach der Liveübertragung waren uneingeschränkt gut vor- und aufbereitet.
 
Ich finde diese Diskussion etwas befremdlich. Mit Fakevorwürfen wäre ich generell sehr vorsichtig. Frau Lemper antwortet doch sehr gezielt auf die Fragen des Interviewers. Es mag sein, dass das Gespräch nicht live geführt wurde. Vielleicht musste man aufgrund der akustischen Verhältnisse auch die eine oder andere Frage nachvertonen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Weltstar wie Ute Lemper sich nicht vorab alle Print- und Audiobeiträge vorlegen lässt und diese dann authorisiert. Manche Behauptungen hier erinnern mich ein wenig an Verschwörungstheorien a la "Mondlandung" oder "Elvis lebt". Ich bin gespannt, wann der erste behauptet, dass die Antworten gar nicht von La Lemper, sondern von ihrer Namensvetterin aus Buxtehude stammen...
 
Du findest ja auch 90% aller Beiträge dumm :D
Ich vermute sehr stark, dass aus einem als Feature geplanten Beitrag in Eile ein Interview nachgestellt wurde.
In diesem Fall von Fälschung zu sprechen, ist grenzwertig, denn Sinn und Inhalt des O-Tons wurde nicht verändert.
 
Hat einer von Fälschung gesprochen? "Gefaktes Interview" bedeutet: Zusammenschnitt aus Fragen und Antworten. Da kann das Interview auch real stattgefunden haben vor der Sendung. "Gefaked" bezieht sich in dem Fall auf die gestellte Live-Situation, während der Mod auf dem Panel Knöpfchen drückt.
 
Wundert mich, dass sich die Kollegen von fairradio noch nicht gemeldet haben... achso, ist ja kein Privatradio...

Danke für den Hinweis.
Sind erst jetzt auf diesen Thread gestoßen.

Grundsätzlich gilt: Wir kommentieren und kritisieren auch Fragwürdiges beim Öffentlich-Rechtlichen:
http://www.fair-radio.net/www/2009/06/03/von-swr3-bis-1live-antworten-aus-der-konserve/
http://www.fair-radio.net/www/2008/08/05/br-entschuldigt-sich-fur-vorgetauschtes-live-interview/
http://www.fair-radio.net/www/2008/...ndent-auf-allen-kanalen-gleichzeitig-spricht/
http://www.fair-radio.net/www/2009/10/25/akustische-tauschung-der-horer/
http://www.fair-radio.net/www/2012/...-alles-live-in-der-ard-jetzt-auch-im-horfunk/

Über Hinweise freuen wir uns: http://www.fair-radio.net/www/kontakt/

Konkret zu diesem Fall kann man bislang wohl nur sagen: Klingt nicht gut. Muss stutzig machen. Könnte ein selbstgebasteltes Interview sein.

Aber: Hat schon jemand beim Deutschlandradio nachgefragt? Die sollten dazu doch was sagen können?
 
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