NRW: Entwurf für neues Landesmediengesetz vorgestellt

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Die Stärkung des Lokaljournalismus und die Vielfalt regionaler Medien sind ein Herzensanliegen der NRW-Landesregierung. Dafür soll künftig eine Stiftung sorgen - und zwar staatsfern.
So kann man sich jeden Sachverhalt zurechtbiegen.
Bereits die Wortwahl in diesem einen Satz lässt erkennen, wie gut das Verhältnis zwischen den Verlegern und der Landesregierung ist.

Das Schlimme daran: Die meisten Leser werden das wahrscheinlich sogar glauben.
 
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Wenn ich schon lese: "soll helfen, eine zweite landesweite Kette" aufzubauen, kommt mir das Kotzen! NRW ist medientechnisch echt ein schlechter Witz!

Wann kapieren die Herrschaften endlich mal, daß sie mit ihrem "Monopol-Geschacher" auf Dauer nicht durchkommen? Der "echte" Radiofan hat sich nämlich schon längst andere Verbreitungswege gesucht, für den hat UKW in NRW "ausgeschissen", um es bewusst mal drastisch auszudrücken!

BTW ist bei mir als in NRW Lebender an meine Stereo-Anlage noch nicht mal ne Wurfantenne angeschlossen, lohnt sich hier nicht mehr, höre alles über Satellit, Internet oder per DAB+.
 
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Interessant finde ich den Beitrag bei Ruhrbarone.de:
Ruhrbarone.de schrieb:
Das ist dem Gesetz anzumerken: Statt einer Programmvielfalt im Radio, wie man sie aus Hamburg oder Berlin kennt, wird NRW nach dem Gesetz eine private Radiowelle für das ganze Land bekommen, also so etwas wie das Beste aus 1Live, WDR2, WDR4 und der Radiowerbung von heute. Das wird einige Verleger freuen, da aber gleichzeitig das unsägliche Modell des sogenannten Privatrundfunks in NRW aufrecht erhalten wird, wo auf lokaler Ebene Kirchen, Parteien und Verbände die Inhalte bestimmen, wird sich an dem öden Einheitsbrei im Radio nichts ändern.

Was nicht weiter schlimm ist: Spotify und andere Dienste geben den Hörern längst die Möglichkeit, ihr Programm selbst zusammen zu stellen. Was analog gesendet wird, ist kaum mehr als der Hintergrundsound zum einparken und kartoffelschälen – und wird bald noch stärker an Bedeutung verlieren. Dieses Weihnachten lagen Bluetooth-Lautsprecher unter vielen Tannenbäumen. Das Programm kommt immer mehr aus dem Internet – und was ich mir auf Spotify zusammenstelle, geht das Land nichts an.
http://www.ruhrbarone.de/landesmedi...ein-angriff-auf-die-freiheit-der-presse/73671

Dem ersten Teil der Analyse stimme ich zu, dem zweiten nur bedingt: Noch ist das Internet als Zuführungsweg für Radioprogramme nicht massentauglich; erst recht nicht, wenn diese mobil genutzt werden.
Spotify ist zudem ein ganz schlechtes Beispiel: Der Anteil derer, die sich die Mühe machen, selber eine Playliste zusammenzustellen, wird meiner Meinung nach in dem Artikel deutlich überschätzt.
 
Aber man muss halt weiter kämpfen, auch wenns hier nur ein "kleines" Forum ist. Und daß ich hier als zumindest bei geschätzt 80& als WDR-Gegner gelte, dürfte sich mittlerweile auch rumgesprochen haben, denn der finanziert den Lokalfunk schließlich mit.
 
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Lust auf noch ein Brechmittel? Hier die Pressemitteilung der Medienministerin:

http://www.mbem.nrw.de/pressemittei...lt-mehr-partizipation-mehr-transparenz-15375/

Besonders ekelhaft (neben dem üblichen, scheinheiligen Gefasel von Demokratie, Vielfalt und Staatsferne):

Vier Wochen lang hatten Bürgerinnen und Bürger im März und April 2013 die Gelegenheit, im Rahmen einer Konsultation einen ersten Arbeitsentwurf im Internet zu kommentieren, Vorschläge einzubringen und zu bewerten. Neben der Stärkung der Bürgermedien lag ein weiterer Schwerpunkt der Anregungen auf mehr Vielfalt im lokalen Bereich.

Dazu paßt ja die Ablehnung von Interessenten für kleine lokale Sender zugunsten einer großnordrhein-westfälischen Kette perfekt. Zum Glück habe ich noch nicht gegessen.
 
Aber man muss halt weiter kämpfen, auch wenns hier nur ein "kleines" Forum ist.
Ganz meine Meinung! :thumbsup:

Vielleicht erreichen wir ja irgendwann mal etwas (wobei mir offen gestanden langsam gewisse Zweifel kommen, ob über Foreneinträge etwas bewirkt werden kann).

@hilde: Auffälligerweise wird seitens der medienpolitisch Verantworlichen immer das genaue Gegenteil dessen praktiziert, was die Herrschaften verkünden.
Mich wundert's, dass die überhaupt noch jemand ernst nimmt.
 
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WZ Online schrieb:
Die Verleger als Veranstaltergemeinschaft der privaten Lokalradios hätten Interesse angemeldet, mit einer landesweiten Kette für eine junge Zielgruppe an den Start zu gehen, berichtete Schwall-Düren.

Ach, hätten sie? Quel honneur! Na, was spricht dagegen, nach dem jetzigen Doppel-Monopol der Verleger ein Triple-Monopol einzuführen? U-Radio in NRW ist nicht schlecht, sondern tot. Mausetot. Mehr Zeilen hat es nicht verdient.
 
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Jugendradio? Das bekommt doch selbst 1LIVE als maßgeblicher Ansprechpartner dafür nicht auf die Reihe, wie soll es dann eine zweite NRW-Kette schaffen? Unglaublich, das alles!
 
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Internetradiofan schrieb:
(wobei mir offen gestanden langsam gewisse Zweifel kommen, ob über Foreneinträge etwas bewirkt werden kann).
Hier könnten hundert Leute und mehr die Unfreiheit des Gesetzes kritisieren, diese Regierung wird es geflissentlich ignorieren. Genauso wie sie die zahlreichen Einträge zur Vorrangentscheidung (heißt jetzt übrigens "Grundsätze", damit es sich nicht so nach Bevorzugung anhört) auf der Konsultationsseite ignoriert hat. Es ist beim Wir-entscheiden-wer-hier-senden-darf geblieben.

Gut, etwas anderes habe ich von sozialistischen Parteien auch nicht erwartet. Aber was ist mit der Opposition? Liebe FDP, liebe Piraten! Wenn ich mir Eure Parteiprogramme so ansehe, dann müßtet Ihr doch angesichts dieses unfreien Gesetzes vor lauter Schmerzen nur noch schreiend herumlaufen. Aber was kommt von Euch? Nichts!

Jetzt habe ich noch die leise Hoffnung, daß eines unserer Medienmagazine mal darüber berichtet, wie hier in NRW die Medienfreiheit (und damit auch die Demokratie) mit Füßen getreten wird. Aus NRW wird nichts kommen. Die Zeitung wird nicht das Gesetz angreifen, durch das sie selbst protegiert wird, der Staatsfunk in Köln wird nicht für freien privaten Runkfunk kämpfen, und das Lokalradio wird weiterhin in seiner heilen Welt Gewinnspielchen spielen.

Nicht, daß ich meine, die Leute da draußen müßten "missioniert" werden, indem man sie zur Rezeption bestimmter Informationen zwingt. Aber anbieten müßte jemand diese Informationen wenigstens. Wenn Politiker und Regierungsmitglieder Postings im Internet auch ignorieren mögen, bei kritischer Medienberichterstattung stehen sie immer noch stramm.
 
Also wenn die Schwall wirklich mit "Die Verleger als Veranstaltergemeinschaft" zitiert wurde, hat die Dame ... Nein, das wäre jetzt beleidigend. VG und BG ist schon schwer auseinanderzuhalten....
 
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