Satelliten-Empfang: Was taugen Fensterdurchführungen?

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StefanZinke

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Liebe Forumsgemeinde,

ich zähle zu den Unglücklichen, die sich von einem Kabelanbieter versorgen lassen, der die von Kabel Deutschland angelieferten Signale vermarktet. Ihr wisst, was ich meine. Als ich vorhin SR 3 hörte, vernahm ich Artefakte. Und da ich reichlich Sendungen mitschneide und auf hohe Qualität setze, denke ich nun darüber nach, auf Satelliten-Empfang umzusteigen.

Das (altbekannte) Problem ist, die Kabel in die Räume zu verlegen, ohne Löcher zu bohren. Also kommen wohl nur Fensterdurchführungen infrage. Aber ich frage mich, ob diese flachen Kabel etwas taugen. Nimmt die Signalqualität (deutlich) ab? Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Fensterdurchführungen?
 
Es ist nicht das Beste was man machen kann, aber es klappt, habe es selber gemacht in einem Bruchsteinhaus, weil Bohren nicht möglich war, am Ende kannst Du alles machen, auch ganz dünnes Koax nehmen, meist reicht es für den Hausgebrauch immer noch.
 
Ich habe so eine Fensterdurchführung, weil ich vor ca. 15 Jahren keine Lust hatte, durch eine fast 40cm dicke Mauer zu bohren. Läuft seitdem völlig problemlos.
 
In der Praxis hat sich diese Lösung bei mir als durchaus akzeptabel erwiesen. Bei mir lief das, verbunden mit einer Aldi-60 cm-Billigstschüssel, bis auf Extremwetterlagen tadellos.
 
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Je kürzer die Leitung nach der Fensterdurchführung umso besser. Ausserdem spielt auch das ansonsten verwendete Antennenkabel eine Rolle. Je höher die db-Zahl umso geringer die Verluste. Wenns nicht ohne eine solche Fensterdurchführung geht, sollte man mindestens Kabel mit 120 db Schirmung verwenden.
 
Nana, Kulti. Bleib mal ein bisschen auf dem Boden der (HF-)Tatsachen.

Erstens hat die flache Fensterdurchführung mit dem Rest des Kabels erstmal relativ wenig zu tun. Die zusätzlichen Steckverbindungen sowie die kurzzeitige Abweichung von der Rotationssymmetrie sind zwar Schwachstellen, aber im großen und ganzen relativ unproblematisch.

Und weisst du, was die Forderung von mind. 120 dB Schirmungsdämpfung physikalisch bedeutet? Praktisch müsste man die Strippe dazu schon fast in einen Kupferpanzer kleiden. Kein normales, bezahlbares Kabel leistet das auch nur im Ansatz. Das hat auch was mit der Leitertechnik an sich zu tun. Korrekte Schirmung ist nämlich nur gegeben, wenn die verbundenen Einheiten exakt den selben Wellenwiderstand aufweisen und dann muss das Kabel auch noch eine ganz bestimmte Länge haben, nämlich n*lambda/2*Verkürzungsfaktor. Nur dann stimmen die Verhältnisse und dann auch nur für genau eine Frequenz. Ansonten wird ein Koaxkabel unfreiwillig nicht nur zu einer Antenne für Fremdeinwirkungen, sondern auch noch zu einem Sender.
Also einfach ganz entspannt aufbauen den Kram und gut ist.
 
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Natürlich, einfach aufbauen und gucken obs geht. 4-fach geschirmtes Antennenkabel, welches annähernd auf 120 db Schirmung kommt, gibts aber mittlerweile für relativ kleines Geld im gutsortierten Fachhandel. Die Flachband-Fensterdurchführung schluckt nunmal so oder so Signal weg und mit einem möglichst hoch geschirmten Kabel kann man das halbwegs ausgleichen. Mit einem 120 db-Kabel kommt am Receiver jedenfalls am Ende noch mehr an als mit einem 90 db-Kabel. Und ein anständig geschirmtes Kabel ist bei einer Sat-Antenne nunmal mit das wichtigste.
 
Hier eine Alternative zur Schüssel an der Außenwand.
Die Self-Sat H30D.

Die Self-Sat empfängt das Signal durch das geschlossene Fenster.
Der Empfang ist störungsfrei, außer bei Starkregen.

Selfsat_verkl.jpg
 

[Als Amazon-Partner verdient radioforen.de an qualifizierten Verkäufen.]
Ich danke Dir für den Tipp, aber leider würde mir das Gerät nicht nützen, auch wenn ich es prima finde. Die Antenne müsste im Wohnzimmer stehen, und es müssten zwei sehr lange Kabel in mein Souterrain führen. Um eine Außenantenne komme ich also nicht herum; ich kann das Kabel dann durch den Lichtschacht nach unten führen und etliche Meter sparen.
 
Nett gemeinter Tipp, aber er ist sogar gefährlich, da nähere Angaben zum herstellerseitigen Support nirgendwo zu ermitteln sind!
Das entspricht nicht geltendem EU-Recht - aber die schweizer Firma kümmerts wenig.
 
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Liebe Forumsgemeinde,

ich zähle zu den Unglücklichen, die sich von einem Kabelanbieter versorgen lassen, der die von Kabel Deutschland angelieferten Signale vermarktet. Ihr wisst, was ich meine. Als ich vorhin SR 3 hörte, vernahm ich Artefakte. Und da ich reichlich Sendungen mitschneide und auf hohe Qualität setze, denke ich nun darüber nach, auf Satelliten-Empfang umzusteigen.

Das (altbekannte) Problem ist, die Kabel in die Räume zu verlegen, ohne Löcher zu bohren. Also kommen wohl nur Fensterdurchführungen infrage. Aber ich frage mich, ob diese flachen Kabel etwas taugen. Nimmt die Signalqualität (deutlich) ab? Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Fensterdurchführungen?

Ich nutze seit 20 Jahren Fensterdurchführungen, weil ich in verschiedenen Mietwohnungen nie bohren durfte. Der Signalverlust ist minimal. Er war eigentlich nur beim Empfang von ausländischen Problemsatelliten (Astra 2D) merkbar. Bei Astra "Deutschland" auf 19.2° Ost ist alles gut. Meine Schüssel ist dabei nur 55cm und es ist noch ein Rotor vorgeschaltet, der auch über dieses Kabel angesteuert wird. Problematisch ist es nur, wenn man die Frequenzen empfangen will, die durch Handy oder DECT gestört werden. Da hat es geholfen, das Kabel nochmals mit Kupfer- oder Alufolie einzuwickeln. Auch sollte das betroffene Fenster so gut wie nie geöffnet werden, da das Kabel bei regelmäßigem Öffnen schnell verknickt.
 
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Die Flachband-Fensterdurchführung schluckt (.) Signal weg und mit einem möglichst hoch geschirmten Kabel kann man das halbwegs ausgleichen. () Mit einem 120 db-Kabel kommt am Receiver jedenfalls am Ende noch mehr an..
Nein Emil, Deine Formulierung stimmt so nicht.

Leitungsschirmung und Leitungsdämpfung sind zwei paar Stiefel. Der Signalpegel lässt sich nach der Durchführungsdämpfung nicht passiv erhöhen. Durch die Schirmung kannst Du aber erreichen, dass der Störabstand gegen mögliche Einstreuungen erhöht wird weil Störungen besser gedämpft werden. Aber das hast Du vermutlich gemeint. ;)
... Da hat es geholfen, das Kabel nochmals mit Kupfer- oder Alufolie einzuwickeln.
Ein knappes dB Durchgangsdämpfung sollte mit den Reserven einer 60er Schüssel auch bei 90 dB Schirmdämpfung kein Problem darstellen. Entscheidend ist vielmehr, dass der 75-Ohm-Wellenwiderstand in engen Grenzen eingehalten wird.
 
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Leitungsschirmung und Leitungsdämpfung sind zwei paar Stiefel. Der Signalpegel lässt sich nach der Durchführungsdämpfung nicht passiv erhöhen. Durch die Schirmung kannst Du aber erreichen, dass der Störabstand gegen mögliche Einstreuungen erhöht wird weil Störungen besser gedämpft werden. Aber das hast Du vermutlich gemeint.
So isses. Ottonormalbürger ist dieses "Fachchinesisch" aber mitunter (verständlicherweise) schwer zu vermitteln, deshalb habe ich es relativ einfach formuliert, auch wenn es da zugegebenermassen etwas den technischen Sinn entstellt.
 
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