SDR-Nachrichten

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axel1987

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Da an anderer Stelle hier im Forum dieses Thema aufgeworfen wurde, man aber dort nicht mehr antworten kann, hier nun die Antwort:

Ganz grob beziehe ich mich auf die Jahre 1995 bis zur Fusion. Allerdings wurden hier die Dienste auch immer wieder verschoben...

Eine Zeit lang war es so:

Redakteure am Mikrofon gab es in SDR1 um 6.00 Uhr und um 7.00 Uhr. Dieser Redakteur präsentierte dann die Nachrichten in SDR3 von 8.00 Uhr bis 11.00 Uhr. Einen zweiten Sprecherdienst gab es in SDR3 von 12.00 - 15.00 und 17.00 Uhr, einen

dritten Sprecherdienst gab es um 16.00 Uhr ("Telegramm"), das durchgeschaltet wurde in SDR1 und SDR3. Und einen vierten Sprecherdienst in SDR3 von 18.00 - 22.00 Uhr. Zu all diesen Zeiten waren Redakteure am Mikrofon - hauptsächlich in SDR3 wie beispielsweise Inge Bachl, Peter Berg, Sandra Dujmovic, Bettina Gall, Britta Geldschläger, Hans Groth, Monika Hammerschmidt, Ute Hirschfeld, Matthias Kemmer, Anna Koktsidou, Christine Lehmann, Katja Marx, Karlheinz Muff, Antje Nutbohm, Klaus Römer, Carla Sappok, Michael Saunders, Stefan Tiyavorabun, Anke Vetter


Die SDR1 Nachrichten wurden von Sprechern präsentiert (außer 6.00/7.00 s.o. und das Telegramm um 16.00) und zwar in drei Schichten:

08.00 - 13.00; 14.00, 15.00, 17.00, 18.00 und 19.00 - 24.00. Die Nachrichten um 23.00 und 24.00 Uhr wurden durchgeschaltet in SDR1 und SDR3.


Die Redakteure hatten einigermaßen Freiheit die Nachrichten einzuleiten. Besonders in SDR3 sollte es ja etwas „jugendlich“ klingen. Wenn man dazu im Vergleich heute SWR1 hört, ist es alles sehr standardisiert.


Ab Herbst 1995 übernahm ein Sprecher einen der Dienste der zuvor von einem Redakteur am Mikrofon übernommen wurde: entweder 6.00/7.00 SDR1, 8.00-11.00 SDR3 am Montag, Mittwoch und Samstag oder 18.00 - 22.00 SDR 3 am Dienstag, Donnerstag und Freitag. Erst 1998 wurde vereinzelt auch mal der Nachmittagsdienst von einem Sprecher statt einem

Redakteur am Mikrofon bestritten.


Sprecher waren damals:

Rudolf Guckelsberger, Jochen Holdgreve, Annette Krause, Bettina Müller-Hesse, Andreas Rupniak, Elisabeth Verhoeven und Christiane Weiss. Ausnahmsweise waren auch mal Karlheinz Gabor oder Andreas Fischer zu hören, die damals gemeinsam mit Roswitha Roszak, Gerhard Dongus, Jürgen Neumüller und Hella Hagbeck schwerpunktmäßig in S4 B-W zu hören waren.


Ein weiterer Redakteur stellte die "Pressestimmen" um 08.05 Uhr in SDR1 zusammen und präsentierte diese. Dies erfolgte im wöchentlichen Wechsel. Stephan Newerla präsentierte und redigierte die Pressestimmen in der einen Woche von Montag bis Samstag (Vertretung: Anke Vetter); in der jeweils anderen Woche wechselten sich die Redaktionskollegen beliebig ab. In diesen Wochen war auch die Präsentation durch einen Sprecher möglich.


Redaktionsdienste gab es vier pro Tag:

05:30 - 09:00; 10:00 - 14:00; 15:00, 17:00, 19:00; 20:00 - 24:00 Uhr. Damals folgte die Redaktionsabsage stets am Ende der Nachrichten.


Die Nachrichten in der Nacht kamen nur dann aus Stuttgart, wenn auch das Nachtprogramm (ARD-Nachtexpress) aus Stuttgart gesendet wurde.
 
Waren die Redakteure jene, die die Nachrichten mit "Am Mikrofon (Name)" einleitete? Das war nämlich tagsüber bei SDR 3 so, während abends nach dem Opener die Nachrichten ohne diese Einleitung vorgelesen wurden.
 
In SDR3 lief das damals so:

Zuerst wurde die Uhrzeit angekündigt.

Standard war: Es ist/wird 15.00 Uhr oder Die Zeit: 15.00 Uhr oder In 5 Sekunden 15.00 Uhr ... dann kam das Jingle und die Station voice sagte mit rauchiger Stimme: SDR dreeeeiiii Naaaachrichten... und dann stellte sich der Redakteur am Mikrofon vor: Am Mikrofon: XX,... So wurde das meistens praktiziert. Wenige Redakteure waren da etwas kreativer, z.B. Michael Saunders.

Einleitend vor dem Jingle sagte er beispielsweise:

Und damit haben wir es jetzt gleich 15:00 Uhr
Ein Blick auf die Zeit: gleich 15:00 Uhr
Im Wilden Süden wird's 15:00 Uhr
Die Zeit: gleich wird's genau 15:00 Uhr

Dann das gewohnte Jingle,...

Und dann stellte er sich vor - gerne wählte er verschiedene Varianten:
... und die gibt's mit Michael Saunders.
... im Silvesterradio/im Sechs-Tage-Radio mit Michael Saunders.
... heute Nachmittag mit Michael Saunders.
... mit Michael Saunders.
... im Studio Michael Saunders.
... am Mikrofon Michael Saunders (das kam jedoch vergleichsweise selten,...)
 
@axel1987:
Besten Dank für diese ausführlichen Informationen!

Verstehe ich es richtig, dass die SDR 1-Nachrichten um 6 und 7 Uhr wie das Telegramm am Nachmittag dann auch von SDR 3 übernommen wurden?
Diese kreativen Einstiege passen gut zu Michael Saunders, auch wenn man die oben gelisteten Beispiele mit seinen heutigen Moderationen bei SWR4 vergleicht!

Haben S2 und S4 dann eigentlich ihre Nachrichten stets von der Anstalt übernommen, die gerade sendete? Bei S2 wäre es ja sinnvoll gewesen, (u.a. wegen des Wetterberichtes) immer die SWF-Nachrichten durchzuschalten.
Bei S4 bin ich mir noch ziemlich sicher, dass es zuletzt um 8, 12, 16 und 18 Uhr eigene Nachrichten gab. Dies wurde dann ja auch bis zur 2010er-Reform in SWR4 BW so fortgeführt. Aber in den übrigen Zeiträumen?

Leider weiß ich das nicht mehr so ganz...
 
@axel1987:

Verstehe ich es richtig, dass die SDR 1-Nachrichten um 6 und 7 Uhr wie das Telegramm am Nachmittag dann auch von SDR 3 übernommen wurden?

Gute Frage! Die habe ich mir auch gestellt. Meiner Erinnerung nach war es damals eher die Ausnahme, dass in Stuttgart produzierte Nachrichten durchgeschaltet wurden.
Man hatte genügend Sprecher, die SDR1 und S4 Baden-Württemberg getrennt bedienen konnten. Hella Hagbeck und Roswitha Roszak waren so gut wie gar nicht in SDR1
zu hören, wohl aber tagtäglich in S4.

Aber wo kamen die Nachrichten um 6.00 Uhr und um 7.00 Uhr in SDR3 her?? Es läge nahe, hier die gleichen Nachrichten zu senden wie in SDR1. Aber ich habe
Zweifel, ob das wirklich so war...
 
Waren die Redakteure jene, die die Nachrichten mit "Am Mikrofon (Name)" einleitete? Das war nämlich tagsüber bei SDR 3 so, während abends nach dem Opener die Nachrichten ohne diese Einleitung vorgelesen wurden.

Das war meines Erachtens nicht so...
Die Nachrichten wurden grundsätzlich mit Name eingeleitet - sowohl in SDR1 und SDR3 als auch in S4. Dies wurde von Reakteuren am Mikrofon wie von Sprechern in gleicher Weise praktiziert. Nur wenn die Nachrichten aus Baden-Baden kamen, ich meine das war in S2 so (?) und dann natürlich verstärkt nach der Fusion, wurden die Nachrichten von Sprechern verlesen, die ihren Namen nicht sagten.
 
Die Nachrichten wurden grundsätzlich mit Name eingeleitet - sowohl in SDR1 und SDR3 als auch in S4. Dies wurde von Reakteuren am Mikrofon wie von Sprechern in gleicher Weise praktiziert.
Dieser Mitschnitt der letzten Sendestunde von SDR 3 am 23.8.1998 enthält auch (ab Sekunde 33) die 12 Uhr-Nachrichten, die damals so vermutlich auch in SDR 1 liefen. Sprecherin Roswitha Roszak nennt ihren Namen jedoch nicht.
Hier hingegen ein anderes Beispiel mit Karlheinz Gabor und Begrüßung mit Namen, aufgenommen ebenfalls bei SDR 3.

Ich bin mir jedoch sicher, dass nach der Fusion die Namensnennung sowohl bei SWR1 als auch bei SWR4 eingeführt wurde, die dann jeweils eigene Nachrichten bekamen. Diese erfolgte dann inklusive Zeitansage erst nach Nachrichten-Opener und Zeitzeichen.
 
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Neben den Nachrichtensprechern, die schon erwähnt wurden in den Achtzigern waren außerdem: Gisela Trenkner, Renate Ölrich, Renate Junker, Jürgen Bamberger, Jürgen Rössler, Horst-Fritz Bitsching, Gerhard Dongus, Hannes Groth (meist Dienstag und Mittwochnachmittags von 12 bis 18 Uhr), Jürgen Neumüller (der auch beim SWF war) und nachts im Nachtprogramm von Dienstag auf Mittwochs war immer Waldemar Müller mit den Nachrichten dran. Und dann gab es noch einen Herrn König. Herr Gabor war eigentlich nur ersatzweise bei den News.
 
Die Nachrichtensprecher-Aufzählung aus den frühen Achtzigern will ich noch kurz um Knut Darms, Gerhard Hasler und Reinhard Zobel ergänzen, ganz selten hat auch noch der damals schon im Ruhestand befindliche Heinz Kilian noch die Nachrichten gelesen.

Nach dem Weggang von Waldemar Müller 1983 und Horst-Fritz Bitschings Ruhestand 1984 haben dann zunehmend auch Karlheinz Gabor und vor allem auch Irmentraut Seyfert die Nachricht gelesen. Herr König hieß Klaus-Dieter und Herr Rössler hörte auf den Vornamen Dieter ;)
Andreas Rupniak, Roswitha Roszak und (damals noch selten) Andreas Fischer als Chefsprecher wurden ja schon weiter oben genannt.
 
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War Knut Darms jener mit der sehr markanten Stimme? (kann ich schlecht beschreiben...wenn es aber der ist, den ich im Ohr habe, konnte man ihn unter Tausenden rauserkennen, weil es eigentlich keine typische Radiostimme war, aber eben sehr markant)
 
War das eigentlich der Hannes Groth, der häufig auch die Sportsendungen auf SDR3 moderiert hat?

Zu Gerhard Hasler und Klaus-Dieter König habe ich keine Stimme im Ohr. Wie lange waren die denn als Nachrichtensprecher aktiv?

Sonntag Nachmittag sprach häufig ein ziemlich alter Sprecher mit einer ebenfalls sehr markanten Stimme die Nachrichten. Bei diesem handelte es sich wohl um Horst-Fritz Bitsching.

Knuth Darms hatte wirklich eine sehr markante Stimme. Damals mochte ich ihn nicht besonders. Heute fehlen jedoch Persönlichkeiten wie er zusehens am Mikrofon. Selbst die Nachrichten-Originale beim DLF werden weniger...

Falls Ihr noch Aufnahmen von den alten Nachrichtensprechern habt, würde ich mich freuen.
 
Ja, Hannes Groth war am Wochenende bei Heute im Stadion und dem Sportmagazin Südfunk 3 zu hören, kommentierte die WM-Spiele für´s Radio und sprach oftmals dienstags und mittwochs in der Mittelschicht (12-18 Uhr) die Südfunk-Nachrichten.

Seine Stimme kannst Du im Thread "Wie war SDR 1" in meinem Beitrag 124 (Ansage: Im Auto unterwegs) und 141 (Ansage: Für Sie notiert) hören.

Die Stimme des Chefsprechers Andreas Fischer ist im Beitrag 132 (Ansage: Nachrichten, Berichte, Meinungen) sowie 141 (Ansage: Mit Musik geht alles besser) zu hören.

Im Beitrag 132 sind auch die Stimmen von Irmentraut Seyfert (Zeitansage) sowie Jochen Holdgrewe (Ansage: Südfunk aktuell) zu hören.

Und im Beitrag 126 liest Andreas Rupniak die Nachrichten - seine Stimme ist noch heute präsent beim Nachtcafé-Vorspann im Südwest-Fernsehen und bei SWR 4 "Da sind wir daheim".

Im Anhang folgt die Wettervorhersage meiner Lieblings-Nachrichtensprecherin Renate Oelrich aus dem Jahr 1984.

Klaus-Dieter König war als Nachrichtensprecher und Ansager bis höchstens Mitte der Achtziger aktiv, Gerhard Hasler noch bis in die Neunziger.
 

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  • Südfunk 1 - Renate Oelrich (1984) edit.mp3
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