Unerklärliches Knacken in einer Hörbuchaufnahme

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VisualPony

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Mahlzeit. Ich bin neu hier, und entschuldige mich falls die Frage hier falsch ist, doch dachte ich mir das fragen immerhin nichts kostet (ausser man ruft die Auskunft an ;) )

Also hier mein Problem:

Ich mache Lesungen von Fanfictions auf Youtube, und nutze dafür ein t.bone SC400 Mikrofon und ein Xenyx 1002FX Mischpult. Dies hat nun auch schon eine ganze Weile einwandfrei funktioniert, doch seit zwei Tagen habe ich unerklärliche Knackgeräusche in meinen Aufnahmen. Diese treten in unregelmäßigen Abständen auf, und erzeugen, komischerweise, keinen Ausschlag in den Wellenformen.

Audacity, Ocenaudio und Adobe Audition sind die Programme in denen ich, nach feststellen des Problems, Testaufnahmen gemacht habe. Das Knacken schleicht sich bei allen drei ein.

Ich habe ein kleines Beispiel angehängt.


Ich danke jedem der dies liest und evtl. eine konstruktive Idee hat wie ich das Problem beseitigen kann, bzw. mir sagen kann woran es liegt.
 

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  • example.ogg
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Ich denke, man sieht den Knacker auch in der Wellenform: bei 3:102 ist ein Lautstärkesprung. Ursache? Möglicherweise ein defekter Kondensator. Oder sind vielleicht irgendwelche digitalen Effekte zugeschaltet, die eine bestimmte Einsatzschwelle haben?
 
Es sind keine Effekte zugeschaltet. Diesen kleinen Ausschnitt habe ich aus der unbearbeiteten Projektdatei ausgeschnitten.

Wäre natürlich schade wenn das Mic nach nur knapp einem halben Jahr schon den Geist aufgeben würde, aber man weiß ja nie.
 
keinen Ausschlag in den Wellenformen
hat man meist dann, wenn das Knacksen kein eigentliches Störgeräusch ist, was als echter Impuls auf dem Signal liegen würde. Aber zu sehen sind solche Sachen dennoch, wenngleich in diesem einen Fall wirklich sehr, sehr gut versteckt.

In deinem Fall handelt es sich um einen Aussetzer im Datenstrom, also dem Fluss der Daten vom Audiointerface zur Software. Ob sich das Interface dabei selbst ein Bein stellt, die Kommunikation mit dem Teiber innerhalb des Rechners gestört ist, oder die Recording-Software nicht flüssig abholen kann, was zur Verfügung steht, lässt sich von außen kaum feststellen.
Hilfreich kann es sein, auf dem System laufende Hintergrunddienste oder Programme nach Lastspitzen abzusuchen. Auch das Bufferhandling kann man häufig verändern und damit den Fehler eingrenzen.
Ich kenne aber auch einen Fall, in dem direkt im Rechner verbaute Hardware (SATA-Controller) mit einer bestimmten Audiokarte kollidiert, so dass die Zugriffe auf die Festplatten auf fast die gleiche Weise hör- und sichtbar werden, wie es hier der Fall ist. Ursächlich dafür ist wohl ein Streit der beiden über die DMA-Herrschaft auf dem Bus. Da half nur, auf SATA zu verzichten.

Das einzige, was im Audio deines Signals sonst auffällig ist, ist ein Versatz des rechten Kanals um ein Sample nach rechts. Er hat also etwas Vorlauf gegenüber links. Auf Deutsch: Es gibt einen Phasenversatz. Nicht nur aus Klanggründen würde ich daher empfehlen, grundsätzlich nur einen Kanal mono zu verwenden.

Und hier nun der Übeltäter:
gap.gif
 
Danke dir dea das hat mir echt geholfen. Nachdem ich deinen Beitrag gelesen hatte, habe ich nochmals alles gechecked und siehe da. Was ich vergessen hatte aufzuführen war meine Behringer USB Soundkarte. Diese zeigt über eine rote leuchte an wenn sie verbunden ist. Da sie unter dem Tisch liegt hatte ich sie glatt vergessen.

Ich habe das Gerät jetzt einfach mal währrend einer Aufnahme beobachtet (auf den Tisch gelegt) und gesehen das die Leuchte die mir die Verbindung anzeigt von Zeit zu Zeit flackert. Danach habe ich, wenn dieses flackern auftrat meine Aufnahme angehalten, habe den marker zurück gesetzt und mir die entsprechende Stelle nochmals angehört. Scheint tatsächlich daran zu liegen. Nochmals danke, auch für den Rat mit der Monospur. Ich werde es bei meiner nächsten Aufnahme berücksichtigen.
 
für den Rat mit der Monospur
... habe ich gleich noch einen:

Die sauberste Variante ist i.d.R. ganz normal Stereo aufzuzeichnen und dann von einer Funktion wie "split stereo to mono" (in Audacity) Gebrauch zu machen. Andere Editoren haben etwas ähnliches an Board.

Leider bieten viele Waveeditoren nicht von vorn herein das "Tapen" nur eines Kanals an. Manche versprechen im Aufzeichnungsdialog zwar mono, aber addieren selbstverständlich beide Kanäle einfach nur, wahlweise auch mit vorheriger Absenkung von 3 dB, damit gleichphasiges Material nicht clippt. Sowas nützt dir in deinem Fall leider gar nichts.
 
... habe ich gleich noch einen:

Die sauberste Variante ist i.d.R. ganz normal Stereo aufzuzeichnen und dann von einer Funktion wie "split stereo to mono" (in Audacity) Gebrauch zu machen.

Genauso hab ich es dann im Endeffekt auch gemacht. Erst in Stereo aufgenommen, und dann in mono gesplittet. Ich muss zugeben das es sich wesentlich besser anhört als das was ich sonst so aufgenommen habe.

Daher dafür nochmals ein dickes danke!
 
Leider bieten viele Waveeditoren nicht von vorn herein das "Tapen" nur eines Kanals an. Manche versprechen im Aufzeichnungsdialog zwar mono, aber addieren selbstverständlich beide Kanäle einfach nur, wahlweise auch mit vorheriger Absenkung von 3 dB, damit gleichphasiges Material nicht clippt. Sowas nützt dir in deinem Fall leider gar nichts.


Mal eine dumme Frage dazu: Wie kann man auf einfache Weise feststellen, auf welche Art ein x-beliebiger Soundeditor den Mix von Stereo auf Mono macht?

M = L/2 + R/2

ist die "billige" Variante, die dea gerade genannt hat.

Und dann gibt es ja noch die "Profivariante", die Kammfiltereffekte vermeidet und z.B. beim Rundfunk verwendet wird. Wir hatten das Thema hier im Forum vor langer Zeit schonmal, und es gibt auch eine PDF-Datei zu solch einem Gerät, in der das Blockschaltbild abgebildet ist. Mir fällt der Name dieser Funktion jetzt nur nicht ein. Aber ihr wißt sicher, was ich meine.


Kurzum: Mit welchem Stereosignal - meinetwegen Wavedatei - muß ich einen Soundeditor füttern, damit ich nach dem Mono-Downmix sagen kann, wie das Programm auf Mono gemixt hat?



EDIT: Langsam kann ich das ganze Gejammer bezüglich irgendwelcher Tonstörungen bei Soundkarten nicht mehr hören! Wir haben 2014 und Multicore-CPUs im GHZ-Bereich! Trotzdem bekommt man nichtmal die lächerlich geringe Anzahl Samples/Zeiteinheit fehlerlos auf die Festplatte! Da kann man echt nur noch kotzen!
 
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Wie kann man auf einfache Weise feststellen, auf welche Art ein x-beliebiger Soundeditor den Mix von Stereo auf Mono macht?

"Einfach" scheint das nur für Benutzer zu sein, die beim Handtieren mit Digital Audio sowohl mit etwas Physik, als auch mit ein paar Bits und Bytes im Hinterkopf arbeiten. Mir selbst hilft eigentlich nur die ziemlich konkrete Vorstellung davon, was mit dem Singal auf dem Weg von zum Beispiel dem Mikrofon bis auf den Bildschirm passiert und was ich demnach an Sicht- und Hörbarkeit zu erwarten habe.
Vor dem Hintergrund betrachte ich natürlich auch kritisch die Software, mit der ich arbeite. Habe ich mit einer neuen zu tun, sind die ersten Mausklicks die in die Optionen: "Erst mal gucken, was geht und was nicht geht". Auch Pegelanzeigen kontrolliere ich immer erst auf Auffälligkeiten, ehe ich mich auf sie Verlasse.
Um zu schauen, was beim Aufnehmen von einkanaligen monophonen Signalen wirklich passiert, nehme ich gern Testsignale zur Hand. Ein Sinus links und ein Burst rechts oder wenigstens zwei verschiedene Frequenzen - so ist sichergestellt, dass dubiose Rechnereien im Hintergrund ziemlich sicher auffallen.
Wem umfangreiche Kritteltests zuviel sind, der kommt halt am einfachsten weg, ganz einfach normal zweikanalig, also Stereo aufzuzeichnen, das Signal zu zwei Monospuren zu splitten und einfach eine davon zu verwerfen.

Es schadet aber nicht, wirklich genau zu wissen, was sein Editor so treibt, und sich nie einfach darauf zu verlassen, dass er alles richtig machen wird. Gerade bei Audacity gerät man zum Beispiel sehr leicht in eine böse Resampling-Falle, weil der Editor ja nicht eine Wave-Datei für sich behandelt, sondern intern ein "Projekt". Wenn man da nicht sicherstellt, dass auch wirklich das gemacht wird, was man will, bevor man etwas öffnet und wieder sichert, hat das Programm ruckzuck das Signal zweimal durch die Resampling-Mangel gequetscht. Besonders böse ist das für diejenigen, die mit Onboard-Audio oder "Ohr"-Mixern mit USB-Anschluss arbeiten. Das Gerassel macht ja grundsätzlich nur 48 kHz, so dass man mit 44,1 eigentlich nie arbeiten sollte.

Die Möglichkeit, direkt einkanalig in Mono zu "tapen", hatten die Entwickler von Audacity auch mal eingebaut. Mein letzter Stand dazu war allerdings, dass genau das eben nicht so geschieht, wie zum Beispiel Wavelab das richtig handhabt. Ich müsste allerdings mal eine aktuelle Version von Audacity zur Hand nehmen und wieder neu testen. Von dem Teil hatte ich wegen zuvieler Unsicherheiten, letztendlich aber auch aufgrund fehlenden Bedarfs Abstand genommen.

bezüglich irgendwelcher Tonstörungen
... sehe ich die Lage so:
Das Problem scheint für Entwickler und Hersteller vor allem zu sein, dass die Zahl an zu versorgenden Hard- und Softwareplattformen unheimlich breit geworden ist. Wir reden ja heute nicht mehr nur über Standard-PCI-Interfaces, sondern auch noch über USB 1.1/2/3 und Firewire. Gerade bei USB zeigt die Beobachtung, dass so manches Chipset (auch im Zusammenspiel mit dem Betriebssystem) mit individuellen Unverträglichkeiten aufwartet, die von den Entwicklern der Treiber weder ernsthaft vorausgesehen, noch getestet werden können. Selbst renommierte Marken lassen die Benutzer ihrer (nicht ganz billigen) Geräte dann auch mal im Regen stehen und liefern selbst bei exakter Beschreibung eines auftreten Fehlers nur saublöde, standardmäßige Support-Antworten.
Da nützen dann auch
Multicore-CPUs im GHZ-Bereich
wirklich gar nichts.

Nachtrag:
Weil wir gerade beim Kritteln sind:
Interessant ist es auch zu beobachten, wie in der Audiokette mit der Polarität des Signals umgegangen wird. Man sollte NIEMALS(!) davon ausgehen, dass eine positive Halbwelle am Eingang eines Verstärkers oder Audiointerfaces auch am Ende so auf dem Schirm erscheint. Ja man kann nicht mal sicher sein, dass sie, wenn sie schon auf dem Schirm so liegt, genau so auch abgehört werden kann. Es ist mir absolut unverständlich, dass und warum selbst weniger spielzeughafte Soundkarten und sonstige Audiogeräte ein- und/oder ausgangsseitig einfach mal eine Polumkehr machen müssen. So wenig passen Entwickler auf!
 
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