[Holzmichel]
Mir ist klar, dass dieser Thread a) steinalt, b) thematisch vermutlich längst durch die Realität überholt und c) durch gesperrte oder aus anderen Gründen nicht mehr mitschreibende Nutzer keiner Antwort mehr würdig ist, aber...
Beim stöbern in alten Threads wie diesem ist mir aufgefallen, dass hier so derart viel Unsinn verzapft wurde, dass ihm vor seiner endgültigen Schließung ein Schluck aus der Praxis ganz gut tut.
Das Netz vergisst ja bekanntlich fast nie etwas, also hinterlasse ich noch schnell meinen Senf dazu.
Hintergrund: Ex H4-Nutzer, zwischenzeitlich mit H5 unterwegs gewesen.
Neu ist übertrieben. Wäre jemand auf der Musikmesse in Frankfurt gewesen und hätte hier berichtet, hätte selbst ich gewußt, daß der Zoom H5 kommt.
Den Messestand von Zoom auf der pl+s 2015 empfand ich eher als "Verlegenheitsstand". Dieser, so kam es mir vor, wurde zwar durchaus engagiert, wenn auch offenbar ehrenamtlich betrieben. Dass die Firma bzw. Distributoren / Importeure wirklich dahinter stehen, davon war zumindest in diesem Jahr nichts zu spüren. Offizielle Vertreter? Keine Ahnung, mit wem ich da gesprochen hatte...
Interessant ist das "Stoßstangen-Design" vom H5. Der H6 hat bekanntlich keine Stoßstangen. Selbst am neu entwickelten "XY-Mikrofonmodul" befindet sich eine "klobige" Stoßstange, um den Drehknopf zu schützen. Natürlich sind die Drehknöpfe "im Einsatz" hochgradig gefährdet, da sie bei mechanischer Beanspruchung (freier Fall aus Tischhöhe o.ä.) schnell abbrechen. Möglicherweise ist das die Reaktion von Zoom, um sich der Flut von Garantieansprüchen wegen abgebrochener Drehknöpfe zu entledigen. "Schön" sieht - ehrlich gesagt - anders aus. Andererseits ist man als User froh, wenn das Gerät im "Fall des Falles" hinterher noch funktioniert und nur die Stoßstange leicht verformt ist. Hier kommt der Spruch "Funktionalität steht über Design" voll zu Geltung. Ihr müßt euch entscheiden, was euch lieber ist.
Bei allem gebotenen Respekt, aber das ist Unsinn - und ich hoffe, Du erkennst das selbst, wenn Du Deinen Text noch mal liest.
Was will ich denn mit Stoßstangen schützen, wenn ich schon mein Gerät durch die Gegend werfe? Wohl eher die Mikrofone wie beim H4, oder?
Nein, hier geht es nicht um Fallschäden - das XYH-5-Modul ist nämlich, im Vergleich zu früheren Modellen, gänzlich ungeschützt.
Es geht eher um die unbeabsichtigte Verstellung der Potis und es kommt noch etwas anderes hinzu, das bislang noch keiner offen geschrieben hat: Es ist saubequem, den Daumen auf dem Bügel abzulegen, während man das Gerät in der Hand hält. Da kann einfach nix passieren und man muss auch keine Verlegenheitshaltungen einnehmen. Ich finde das richtig angenehm, mehrere Stunden mit dem Gerät in der Hand durch die Gegend zu ziehen.
Achtung: Es gibt einen Hinweis, daß der neue H5 nur mit zwei AA-Batterien arbeitet. Wenn das stimmt, dann ist die "5 Volt Technologie" der Vorverstärker natürlich hinfällig und die Spannungsaufbereitung für die 48V-Phantomspeisung muß sich mehr "abstrampeln"...
Das mit den Batterien stimmt, der Rest nicht. Die Phantomspeisung muss sich nicht mehr abstrampeln als beim H4 (oder sollte der wirklich 4 Mignons verbraten haben?) und die Elektretversorgung ist hier ebenso gewährleistet.
Mir ist völlig klar, dass derjenige, der einen Zoom Handy Recorder verwendet, sowieso recht geringe Anforderungen an die Qualität seiner Tonaufnahme stellt. Man bemerkt ja nicht das erhöhte Grundrauschen und der als Standard (!) empfohlene Mikrofonwinkel von 90° ergibt eine schmale Stereobildung, die keinem auffällt. Die Welt scheint doch für diese Klientel völlig in Ordnung zu sein.
Jetzt habe ich ein echtes Problem, denn ebs kann mir nicht mehr antworten. Natürlich respektiere ich seine puristischen Ansprüche und ich profitiere noch heute von seinem umfangreichen, der Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden Wissen.
Dennoch ist mir diese Aussage in der Form zu stark black / white.
Wenn ich die Stereomikrofonierung in Reinform suche, dann garantiert nicht mit einem Pocketrecorder; da ziehe ich mit ganz anderem Equipment los. Und dass ein H5 ebensowenig wie ein H4(n) oder H2(n) oder oder die echte Laufzeitdifferenz im klassischen Sinne abbilden kann, sollte nachvollziehbar sein - ich bezweifle gar, dass Zoom mit diesem Anspruch angetreten ist und dass echte Technikfreaks ihre Stereofonie ausgerechnet mit diesem Gerät erzeugen wollen.
Abgesehen davon taucht ausgerechnet beim H5 diese ominöse 90° / 120°-Nummer gar nicht auf; ich wüsste jetzt nicht, dass man da physisch oder über das Menü etwas drehen könnte. Das könnte ein anderes Gerät oder Modul sein; der H2 hatte glaube ich mal so eine errechnete Erweiterung drauf, aber genau weiß ich das jetzt auch nicht.
Allerdings kann man auf die Art und Weise praktisch jedes Mikrofon in der Luft zerreißen, das die umschaltbare Charakteristik "Kugel / Niere / Acht" anbietet. Soweit ich weiß, sind das zwei hintereinander liegende Nieren, die teilweise addiert werden - und wenn da jemand behauptet, die Membrane würden sich nicht gegenseitig beeinflussen...
Umgekehrt ist der Zoom aber kein Rauschgenerator oder ausschließlich für Leute mit geringen Ansprüchen geeignet - das ist definitiv übertrieben.
Die Frage lautet vielmehr: Was habe ich vor, kann ich die Aufgabe damit lösen und was von den Zusatzfunktionen brauche ich nicht, was ist sinnvoll, wie funktional ist das Bedienkonzept? Würde ich mit einem Gerät dieser Klasse nichts halbwegs sendefähiges aufnehmen können, gäbe es diese Diskussionen hier gar nicht.
Merkwürdig auch, dass die Anordnung der Mikrofonkapseln der Konkurrenzprodukte hier noch nie wirklich ein Thema war.
Für mich ist das eine Spur zu puritanisch. Dann doch lieber die Kirche im Dorf lassen.
Schön ist es, wenn der Recorder unterschiedliche Spannungen anbietet - 12, 24 und 48 Volt.
Das konnte man bereits beim H4 schalten (48 oder 24 Volt), daran hat sich nichts geändert.
Wenn sich an der oberen Stirnseite des Gerätes sinnvollerweise eine ganz normale 3,5mm Buchse befindet, dann sollte ein Anschluß kein Problem sein. Ich fand die Lösung mit dem "Durchschleifen" des externen Line-Eingangs durch das XY-Aufsteckmikrofon beim H6 sowieso nicht "sonderlich ausgereift".
Genau das ist aber der Fall, weil die Aufsteckkapseln des H6 und H5 untereinander austauschbar sind.
Und wegen der Spannung auf der Buchse? Mmmm - gute Frage. Jack-Sensing? Oder über das Menü schaltbar? Ich habe keine Ahnung. Wir warten auf die BDA...
Über das Menü, richtig.
bei allen Zoom-Recordern mit Ausnahme des H5 gab es bisher eine 3,5 mm Klinkenbuchse als (weiteren) Mikrofoneingang, bei der im Menü eine Versorgungsspannung (sog. Plug-in Power) für Elektretmikrofone aufgeschaltet werden konnte. Beim H6 befindet sie sich auf der Unterseite des XY-Mikrofonmoduls, bei allen anderen Modellen am Gerät selbst.
Die kann ich auf den Bildern des H5 bei B&H nirgends erkennen. Und ich meine, die zeigen das Ding von allen Seiten.
Damit müsste man OKM oder Ohrwürmer am H5 über sperrige Adapter an die XLR-Eingänge anschließen und über den OKM-Vorverstärker oder teure Phantomspeisungsadapter versorgen. Das wäre ausgesprochen ärgerlich.
Gesperrter Nutzer Hin oder Her, vielleicht liest es ja noch mit.
Wie weiter oben beschrieben, ist es die Buchse auf der rechten Seite (von vorn betrachtet) am XYH-5 Modul. Ob das MSH-6 Modul auch so eine hat, kann ich (noch) nicht sagen.
Sieht interessant aus und scheint etwas "schlanker" als das H4n. Weiß man etwas darüber, ob durch eine evtl. Gummierung an den Seiten die Griffgeräusche gemildert werden?
Die sollen angeblich durch eine gefederte Aufhängung der Mikrofone gedämpft werden.
Die Gummierung des Geräts ist grundsätzlich als positiv zu betrachten; das mit den Griffgeräuschen möchte ich so jedoch nicht unterschreiben.
Auch die Nummer mit der gefederten Aufhängung ist ein Marketing-Gag für Leute, bei denen man mit so einem Mumpitz Eindruck schinden kann. Der
@Zwerg#8 hat das argumentativ schon sehr schön zerpfückt..
Nein, das würde ich beides einfach streichen.
Seht es so: Das Gerät ist deutlich schlanker als seine Vorgänger und lässt sich angenehmer halten.
Alle Klarheiten beseitigt?
Mein Resümee: Deutliche Vorteile gegenüber dem H4n, der Mehraufwand lohnt sich. Demnächst werde ich mir noch das MSH-6 Modul holen. Dann habe ich zwar so viel Geld ausgegeben wie direkt für den H6, aber ich habe einen schlankeren und nicht minder flexiblen Begleiter dabei.
Gegenüber seinen Vorgängern ist der H5 ein echter Fortschritt für mobile Kollegen, und die befürchteten Qualitätseinbußen konnte ich bislang jedenfalls noch nicht festestellen.
Gruß, Uli
[/Holzmichel]