Mittelwellenempfang in Berlin

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Basti46

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Hallo Leute, kann mir hier jemand sagen welche Radiosender man Tagsüber in Berlin empfangen kann? Laut dieser Liste gibt es nicht mehr viele Sender http://www.jans-radioseiten.de/Mittelwelle_11032014.pdf . Und eigentlich sind alle Sender sehr weit von Berlin entfernt(>300km)? Wäre es dann doch angebracht das Radio auf Kurzwelle umzubauen(ich bin gerade dabei eins zu entwickeln)? Danke für eure Antworten!
 
Ende 2015 werden als einzige Frequenzen aus obiger Liste WDR 720 kHz und einige AFN-Standorte übrig geblieben sein, alles andere (NDR, DLR) wird wohl gemäß Vorgabe und Ankündigung spätestens am 31.12.2015 abgeschaltet worden sein.

Aus dem Ausland wirst Du danach evtl. noch den einen oder anderen dort noch nicht abgeschalteten MW-Sender empfangen können (Ukraine, Russland). Auf der LW wird die Situation ähnlich sein.

Auf der Kurzwelle wirst Du dagegen wohl noch einiges empfangen können, von daher wäre ein Umbau wohl angebracht (Empfang ab 75 Meter Band bis 41 mB sollte abgedeckt sein).

Alternativ: lass' das Radio so wie es ist und baue Dir selbst einen MW-Sender (wie es auch schon der Betreiber eines gewissen Rundfunkgerätemuseums macht, um die Geräte überhaupt noch mit einem Signal zu versorgen).

Aktuelle Mittelwellensender-Infos bekommst Du hier:
http://www.mwlist.org/mwlist_quick_and_easy.php?area=1&kHz=972
(jeweils im oberen Teil der Seite eine Frequenz anklicken oder im Link die letzten 3 Ziffern [972] gegen die jeweilige Frequenz austauschen).
 
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Es ist erstaunlich, wie viele Radios heute noch mit einer MW-Empfangsmöglichkeit ausgestattet werden. Mir ist das erst vor Kurzem aufgefallen, als ich mir das Angebot in einem Real-Markt näher angesehen habe. Insbesondere auf die kostengünstigen Henkelmänner trifft dies zu.
Höchste Zeit, dass die Hersteller gerade auch der Billiggeräte beginnen, die Mittelwelle durch DAB+ zu ersetzen!
 
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Im Süden Sachens empfange ich tagsüber keinen einzigen deutschen Sender mehr auf Mittelwelle. Auf Langwelle sieht es hingegen noch etwas besser aus.
 
Danke erstmal für eure Antworten! Leider scheint die Mittelwelle nicht so viel herzugeben, besonders am Tag. Könnt ihr mir vielleicht ein Kurzwellen-Band empfehlen, welches man auch Tagsüber gut empfangen kann? Das 49m Band scheint ja relativ populär zu sein, aber das auch nur am Abend! Ich bin arbeite gerade an einem Projekt und das Ziel ist es ein funktionsfähiges Radio zu entwickeln. Dieses steht auch schon. Nur leider klappt das Empfangen der Sender noch nicht ganz besnoders die Entwicklung der Antenne macht uns Probleme, da ich ungern ein 10m Draht verwenden möchte. Da wäre der Bau einer Ferrit-Antenne für die Langwelle doch einfacher und auch platzsparender. Leider sind in der LW nicht sehr viele Radio-Stationen vorhanden....
 
@Parole Emil: Die WDR-Mittelwellensender Bonn 774 kHz (5 kW) und Langenberg 720 kHz (63,5 kW) übertragen im Wesentlichen WDR 2, werden aber zeitweise auch für Vera genutzt, welches auf DAB+ 24 Stunden sendet, sowie für WDR Event, wenn Bundestags- oder Landtagsdebatten übertragen werden. Insgesamt ist das bereits ein Sparbetrieb, denn der starke Sender auf 1593 kHz wurde schon vor Jahren abgeschaltet, ebenso vier kleinere Sender, welche alle auf 702 kHz arbeiteten. Damit war der WDR Vorreiter bei der AM-Abschaltung, ganz im Gegensatz zu dem, was hier einige Dummschwätzer gebetsmühlenartig posten. DAB+ und Mittel-/Langwelle haben technisch und administrativ wenig miteinander zu tun.

Was die Kurzwelle betrifft: Im Wesentlichen spielte sich alles im 49-, 41- und 31-Meter-Band ab, allerdings haben die meisten Sender die Kurzwelle verlassen bzw. den Betrieb dort eingeschränkt. Der am meisten und stärksten vertretene Sender ist inzwischen wohl China Radio International aus Beijing.
 
Die Situation wird sich in Berlin und Umgebung auch nicht mehr bessern. Denn wie hier schon geschrieben wurde, gibt es Planungen die Mittel - und Langwellen bis Ende 2015 ganz abzuschalten. Die einzige noch in Berlin ohne große Klimmzüge empfangbare AM Frequenz, ist die Langwelle 177 kHz aus Zehlendorf bei Oranienburg. Alle anderen noch in Betrieb befindlichen deutschsprachigen Frequenzen, ARD und D - Radio, sind für die Bodenwelle, Ausbreitung am Tag, zu weit entfernt.
Das billig Radios heute nach wie vor ein Mittelwellen Empfangsteil haben, liegt daran, das dort Schaltkreise verbaut werden, die für diese Geräteklasse in den Achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt wurden. Man könnte diesen AM Teil auch weck lassen, nur würde sich das nur unwesentlich auf den Preis auswirken.
 
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Man könnte diesen AM Teil auch weck lassen, nur würde sich das nur unwesentlich auf den Preis auswirken.

Diese Radios werden auch auf anderen Märkten verkauft, und die Wallonen, die Franzosen, die Spanier, die Briten und etliche andere würden sich herzlich bedanken, wenn sie plötzlich nur noch Radios ohne Mittelwelle bekämen, weil in Deutschland ein paar Träumer immer noch meinen, an DAB solle die Welt genesen.

In vielen Gegenden der Welt wird immer noch auf Mittelwelle gesendet werden, wenn DAB längst seine verdiente Ruhe im Museum der pharaonischen Fehlinvestitionen gefunden hat.

Ralf
 
Nicht nur in Deutschland, auch in Belgien und in vielen anderen europäischen Ländern wurden bereits Mittelwellensender abgeschaltet.

An der Digitalisierung des Rundfunks führt m.E. kein Weg vorbei.
 
An der Digitalisierung des Rundfunks führt m.E. kein Weg vorbei.

Das mag ja sein. Aber doch bitte nicht mit einem System, das in ein paar Jahren hoffnungslos veraltet sein wird und nicht die Flexibilität bietet, etwas daran zu ändern. Und vor allem nicht mit einer Technik, die jeden Fernempfang von vornherein ausschließt. Wir sind doch nicht in Nordkorea.

Ralf
 
@fotoralf: Immer die selben Vorurteile!

Wieso sollte DAB+ in einigen Jahren "hoffnungslos veraltet" sein?
Welche Flexibilität meinst Du?

Dass DAB+ Fernempfang ausschließt, ist falsch: Mit dem Dual DAB4 konnte ich mehrfach das DAB-Bouquet aus Baden-Württemberg im Hohen Venn (Ostbelgien) reinbekommen, während auf UKW aus der Region praktisch gar nichts geht.
Der Privatradio-Multiplex aus den Niederlanden kann mit normalen Geräten mit Teleskopantenne bis Duisburg empfangen werden.
Fernempfang ist also via DAB+ durchaus möglich.

DAB+ ist inzwischen wichtiger als Mittelwellenempfang geworden.
Würde das D-Radio auf seine Mittel- und Langwellenverbreitung vollständig verzichten und den Bundesmux als einziger Veranstalter komplett übernehmen, könnte es auf diese Weise sogar noch Geld einsparen.
 
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@Internetradiofan:
DAB+ ist inzwischen wichtiger als Mittelwellenempfang geworden.
Jetzt hast Du aber großes Glück, dass das in der Untergruppe "Radioszene Deutschland" geschrieben wurde; in der Untergruppe "Radioszene Weltweit" hätte dieser Satz garantiert keinen Bestand.
Aber ist es nicht so, dass DAB+ noch, aus welchen Gründen auch immer, ein Nischendasein in der BRD führt und noch eine gewisse, nicht gerade kurze Zeit spielen wird? Außerdem hat sich meines Erachtens Hörrundfunk in der heutigen Bundesrepublik Deutschland ohne Not, jedoch mit eigener Kraft in die Bedeutungslosigkeit katapultiert; Anzeichen, den Weg zurück zur "Meinungsbildung" zu finden, sind weit und breit nicht in Sicht. - Im Gegenteil: Mit jedem Relaunch, jeder noch so euphorischen Pressemitteilung und dem Geloben einer Ver(schlimm)besserung des Programms geht es tiefer in den Abgrund.
 
Mit dem Dual DAB4 konnte ich mehrfach das DAB-Bouquet aus Baden-Württemberg im Hohen Venn (Ostbelgien) reinbekommen...

Ich habe aber keine Lust, extra nach Botrange zu fahren, wenn ich mal was anderes als das lokale Angebot hören will.

"DAB+ ist inzwischen wichtiger als Mittelwellenempfang geworden."

Sagt wer?
 
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Jetzt hast Du aber großes Glück, dass das in der Untergruppe "Radioszene Deutschland" geschrieben wurde; in der Untergruppe "Radioszene Weltweit" hätte dieser Satz garantiert keinen Bestand.
Weltweit betrachtet ist auch die Kurzwelle nahezu bedeutungslos geworden; dort finden sich fast nur noch diverse Klein- und Piratensender. Die großen Auslandsdienste findet man dort schon lange nicht mehr. Die setzen stattdessen lieber auf UKW (RFI verfügt bspw. in den Hauptstädten zahlreicher afrikanischer Länder über eigene UKW-Frequenzen).
Selbst in den Tropenbändern, die früher in erster Linie in Entwicklungs- und Schwellenländern zum Einsatz kamen, ist immer weniger los, siehe: http://www.wabweb.net/radio/radio/tropenband.htm
Die gleiche Entwicklung zeichnet sich derzeit auf der Mittelwelle ab; - und das wie gesagt nicht nur in Deutschland.

Ich habe aber keine Lust, extra nach Botrange zu fahren, wenn ich mal was anderes als das lokale Angebot hören will.
Dann muss endlich dafür gesorgt werden, dass es via DAB+ auf lokaler Ebene ein attraktives Angebot gibt. Wie dies geht, sehen wir in der Schweiz.

Eine Rückkehr zum amplitudenmodulierten Rundfunk auf Mittelwelle ist jedenfalls keine Lösung.
 
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"DAB+ ist inzwischen wichtiger als Mittelwellenempfang geworden." Sagt wer?
Die Mehrheit der Briten! Wir Deutsche leben digitaltechnisch vergleichsweise hinterm Mond!
... mit dem kleinen Unterschied, das auf der Insel das Medium Radio noch eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung hat. Das hat es in D nicht mehr! Und dazu hat das Medium Radio entscheidend selbst beigetragen. Und weil das nunmal so ist, kann man das deutsche Radio auch nicht mit dem der Briten vergleichen. Dort spielt Radio nicht nur die Rolle der Hintergrundberieselung. Und dort will Radio auch gar nicht nur Hintergrundberieselung sein. Hier schon. Und genau da ist der Knackpunkt und genau deshalb wird DAB noch auf Jahre vor sich hin dümpeln, bis man es irgendwann abschalten wird, weil das mobile Internet dann doch der bessere Empfangsweg sein wird.

Übrigens, wenn dieses ganze digitale Gedöns so unfassbar super ist, warum ist Sachsen dann gerade dabei den für Ende des Jahres angepeilten Termin für die Analogabschaltung im Kabel auf 2018 zu verschieben? :p
 
Für ausländische Sender gibt es das Internet als Verbreitungsweg.

Ja wat denn nu? Letztens hieß es aus der DAB-Fraktion noch, nur drahtlos abgestrahltes Radio sei überhaupt Radio und mit UMTS würde das schon aus Kapazitätsgründen niemals gehen. Könntet Ihr Euch bitte mal einig werden...
 
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Ich finde beim Fernsehen wird es höchste Zeit, den analogen Übertragungsweg abzuschaffen. Und das bitte deutschlandweit die nächsten fünf Jahre! Beim Radio bitte entweder einen digitalen Standard (und entsprechende Geräte) entwickeln, mit dem man wie bei der analogen Kurzwelle über sehr große Distanzen (einige tausend Kilometer) Radioprogramme empfangen kann, oder zumindest dort beim analogen Empfang bleiben. Beim lokalen Hörfunk aber bitte zu DAB+ wechseln - aber auch die entsprechenden Empfangschips standardmäßig einbauen - in Radios, in Smartphones und in MP3-Player.
 
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... mit dem kleinen Unterschied, das auf der Insel das Medium Radio noch eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung hat. Das hat es in D nicht mehr! Und dazu hat das Medium Radio entscheidend selbst beigetragen.
Dazu hat vor allem eine verfehlte Medienpolitik beigetragen, sowie das Fehlen von Offshore-Radiostationen in den sechziger und siebziger Jahren.
Es ist doch ein Witz, dass es in Deutschland bis zu diesem Jahr gedauert hat, dass Programmveranstalter den Sendernetzbetreiber frei wählen können.
Hinzu kommt der Unsinn, dass es hierzulande 14 Landesmedienanstalten und jeweils unterschiedliche Landesmediengesetze gibt.
In Großbritannien wird alles durch die Ofcom geregelt; in Deutschland hingegen sind gleich 3 verschiedene Institutionen: die Landesmedienanstalten, die Staatskanzleien und die BNetzA (früher die RegTP), involviert, wenn es darum geht, dass neue private Hörfunkprogramme an den Start gehen.
Das ganze Procedere der Lizenzierung und Frequenzvergabe ist hierzulande viel zu kompliziert und aufwendig geregelt.

Mit DAB+ ist aber nun zum ersten Mal die Möglichkeit gegeben, Fehler aus der Vergangenheit auszumerzen.
Allein schon die Bildung der ZAK ist ein Meilenstein, obwohl auf Landesebene die jeweiligen Medienanstalten nach wie vor das Sagen haben.

Mit einem attraktiven Angebot wird der Rundfunk wieder an Bedeutung gewinnen; nicht jedoch, indem man das Angebot auf UKW 1 zu 1 auf DAB+ abbildet.

Ja wat denn nu? Letztens hieß es aus der DAB-Fraktion noch, nur drahtlos abgestrahltes Radio sei überhaupt Radio und mit UMTS würde das schon aus Kapazitätsgründen niemals gehen. Könntet Ihr Euch bitte mal einig werden...
Das habe ich nie behauptet.
Warum sollen nicht mehrere Verbreitungswege parallel nebeneinander existieren?
Die Zukunft des Radios liegt meiner Einschätzung nach bei Hybridgeräten.

Beim Radio bitte entweder einen digitalen Standard (und entsprechende Geräte) entwickeln, mit dem man wie bei der analogen Kurzwelle über sehr große Distanzen (einige tausend Kilometer) Radioprogramme empfangen kann, oder zumindest dort beim analogen Empfang bleiben.
Es gab ja bereits Versuche mit DRM auf Kurz- und Mittelwelle: Das Problem ist, dass dabei immer Unterbrechungen aufgrund des Fadings auftraten.
Wirklich interessant ist die Kurzwelle heute aber sowieso nur noch für die Versorgung von Krisenregionen. Die meisten Hotels bieten inzwischen Gratis-WLAN-Zugänge. Der Weltempfänger ist damit weitgehend überflüssig geworden.
 
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