Die erfolgreichsten Radioleute

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Valentino Rossi

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Nur ganz wenige schaffen den Weg nach ganz oben. Was für Eigenschaften zeichnen nun diese erfolgreichsten Radioleute aus - seien sie Starmoderatoren, Programmdirektoren oder Geschäftsführer?

Ich beginne die Diskussion mal mit einer Persönlichkeit, die alles erreicht hat. Volontärin, nur vier Jahr später Redaktionsleiterin, nur fünf Jahre drauf Chefredakteurin und stellvertretende Programmdirektorin bei Antenne Bayern, 1996 Geschäftsführerin und Programmdirektorin bei Radio NRW, seit 2010 Geschäftsführerin ARD-Werbung.

Wie hat Elke das gemacht?
 

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Bevor ich in diese Diskussion einsteige: Definiere bitte "ganz oben". Ist das der Dienstgrad? Das Gehalt? Die Berühmtheit? Oder das glückliche Dasein?
 
Unabhängig ob Du (oder ich) einsteigst. Hat er das nicht gesagt?:
Starmoderatoren, Programmdirektoren oder Geschäftsführer.

Ich gehöre da leider nicht dazu, beim glücklichen Dasein könnte ich hin und wieder mithalten und zwar bekleidet, unbekleidet, mit oder ohne Drogen.
 
Persönliches Glücksempfinden ist auch mir im Leben am wichtigsten und hat nicht zwangsläufig mit Geld oder Berühmtheit zu tun.
Trotzdem möchte ich den Erfolg von Radioleuten in diesem Thread an den beiden letztgenannten Parametern festmachen.

Starmoderatoren, Programmdirektoren oder Geschäftsführer. Ich gehöre da leider nicht dazu, beim glücklichen Dasein könnte ich hin und wieder mithalten
Geht mir auch so. Am wohlsten fühle ich mich auf dem Motorrad. Ist mit Geld nicht aufzuwiegen :)
 
Interessante Frage, mit Sicherheit viele Antworten. Es gibt viele Fucktoren, ich kann ja ein paar aufschreiben, von denen ich glaube, dass sie Karrieren ermöglichen:

1. Vollkommene Hingabe zum Job.
Die einen lieben Tarifverträge, pochen auf die Einhaltung der 40 Stunden Woche oder wollen angemessen bezahlt werden. Die Erfolgreichen interessieren all diese Dinge nicht. Sie meckern nicht (oder nur verdeckt), sie kümmern sich nicht ums Geld oder angemessene Work-Life-Balances. Deren Ziel: Erfolg um jeden Preis. Privatleben ist gleich Job. Die Partnerin oder der Partner ist ein Kollege, nach Feierabend gehts in die Kneipe oder in den Club. Und am Wochenende ist man im Sender oder bei einer Off-Air-Veranstaltung, auch wenn man gar nicht "muss". Wichtig allerdings: man muss nicht nur gerne hingehen, man muss auch gerne gesehen werden. Wenn sich ein Workaholic die gesamte Zeit wie ein Idiot aufführt, wirds wohl nix mit der Karriere. Integrität oder die Eigenschaften, die die Entscheider mögen, sollte er oder sie mitbringen. Und natürlich Bock auf "Mehrarbeit": Erfolgreiche Menschen in diesem (und in fast jedem anderen Business) ackern zwischen 50 und 90 Stunden die Woche. Oller Spruch, aktuelle Wahrheit: Karriere geht nach 18 Uhr los.
Und falls du dich fragst: 50 bis 90 Stunden!?!? Wie schaffen die das? Nun ... Koks? Crystal? Keine Freunde außerhalb des Senders? Scheidungen, Kinder sehen Papa nicht oder es werden nie welche gemacht ... so läuft das meistens.

2. Killerinstinkt und immer Gute Laune
Klingt komisch, ist aber so. Wer Karriere machen will, muss immer gut drauf sein oder zumindest so wirken. Keine Schwäche zeigen, nie krank sein (wann kann einem auch etwas zustossen, wenn man nur im Sender abhängt?), stets das Team um sich herum bei Laune halten. In einer guten Firma, erkennen die, die was zu sagen haben, früher oder später das Talent eines solchen Menschen und befördern ihn. Das Handwerk ist tatsächlich zweitrangig. In schlecht geführten Firmen haben die Arschlöcher Konjunktur. Das sind Leute, die vielleicht "nix" draufhaben, aber immer an der richtigen Stelle zum rechten Zeitpunkt etwas machen oder es zumindest als selbstgemacht verkaufen. Es fällt den Entscheidern auf - Peng - Beförderung. Eine Prise Informationsvorsprung, Gehässigkeit und Manipulationsfähigkeit schaden nicht.

3. Mentor und Förderer meets Arschkriecher und Ja-Sager
Keine Karriere ohne Förderer. Das heisst: ein guter PD sucht immer nach einem guten CvD in den eigenen Reihen, ein guter GF schaut, ob er nicht seinen PD zum Nachfolger ausbauen kann usw usf. Leider sind die Firmen im Medienbusiness selten so drauf, wie moderne Konzerne oder INternet-Companies und machen zu wenig Talentförderung sowie langfristige Personalplanung. Wenn also plötzlich der Marketingleiter zur Konkurrenz geht, weil er dort ne Mark fuffzich mehr verdient und nen geileren Dienstwagen bekommt (Audi statt Skoda), dann schaut sich der Geschäftsleiter panisch um im Großraumbüro und befördert irgendeinen Klops, der immer gute Zahlen geliefert hat, zum Nachfolger. Kann gut gehen oder auch nicht. Meistens letzteres ;) Denn entweder ist der Beförderte ein tyrranischer JA-Sager, der alles und jeden nervt und die guten Leute am Ende heraus ekelt. Oder es ist einer, der den Job gar nicht machen will und machen kann und Führungsschwäche hoch 10 an den Tag legt.

Und last but not least: Glück und Talent. Es gibt die "geborenen" Anführer, die es einfach drauf haben und etwas auf Entscheider ausstrahlen. Vielleicht hört ein Beirat den neuen Volontär im Abendprogramm, mag den, ruft den GF an und fragt ihn "wer isn das? den finsch gut". Der GF lässt sich nicht zwei Mal bitten, meldet sich mitten in der Nacht beim hörigen PD und befiehlt dem, dem Volo sofort den Nachmittag zu geben. Und keine 12 Monate später wird aus einem Volo ein MoShow-Host. Hats alles schon gegeben.

So oder so: Handwerk muss man natürlich beherrschen, der wichtigere Rest sind Auftreten, Hingabe, Loyalität, Arschloch oder Ja-Sager-Mentalität und GLÜCK!!!!

Und nun kannst du die Elke oder wen auch immer mal anschreiben und fragen, warum denn ausgerechnet SIE erfolgreicher ist in der Karriere, als Andere. Mal schauen, ob sie antwortet :)
 
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Die "Hingabe" zum Job ist mir oft aufgefallen bei den Verantwortlichen, die mir begegnet sind. Wäre aber schlimm, wenn sich Erfolg nur durch eigene Ausbeutung erreichen ließe. Was bleibt diesen Menschen am Ende, wenn sie ohne Freunde, Hobbies, Familie, krank oder sogar und drogenabhängig sind?
Mit dem Rest - Blenden, Tricksen, Arschloch sein - schaden sie eher anderen Menschen. Hier sollten sich die Betroffenen wehren. Aber das will gekonnt sein.
 
fmgott hat die Wege "nach oben" ganz gut beschrieben. Dieses "Oben" ist aber nicht jedermanns Oben. Ein wirklich guter Journalist wird als Geschäftsführer, der nur noch business-Pläne und Personalangelegenheiten zu managen hat, sicher nicht glücklich werden. Auch der Programmdirektor ist nicht jedermanns Sache, er bedeutet in aller Regel Abschied vom operativen Radiomachen.
Wenn nach den Eigenschaften gefragt wird, so gehören neben dem Faktor "Nase/Vitamin B" ganz sicher auch objektive Talente dazu: Wacher Verstand, Kommunikations- und Netzwerkfähigkeit, analytische Gaben, Branchenkenntnisse etc.
Bei "Starmoderatoren" ist es relativ klar. Sie sind in ihrem ureigenen Metier "oben", und das aufgrund ihres Talents, ihres Könnens und ihre Ausstrahlung.
 
Gibt es Programmdirektoren und Geschäftsführer, die vorher aussschließlich branchenfremd gearbeitet haben?
 
Als seinerzeit unser kleines, privates Lokalradio an die Oschmann-Gruppe verkauft wurde, hat diese einen völlig branchenfremden Geschäftsführer eingesetzt. Er kam von einem Telefonbuchverlag und ist erwartungsgemäß gescheitert - allerdings erst, nachdem er den Sender zuschanden gemanagt hatte.
 
Helmut Thoma war als Jurist Leiter der Rechtsabteilung beim ORF und wurde 1982 Programmdirektor von Radio Luxemburg. War er nicht inhaltlich zu weit weg von der konkreten Radiotätigkeit, um dann Programmdirektor zu werden?
 
Im Gegenteil. Es geht nur darum "groß zu denken" - jenseits von Mikrofon und Kamera. Als ProgrammDirektor bin ich ja nicht Programmmacher, sondern eher Programmstratege. Da spielt es nicht so sehr eine Rolle, ob dieser Direktor es selbst besser machen könnte oder etwas vom operativen Handwerk versteht. Viel wichtiger ist, dass er einen Überblick und einen Plan hat - und das konnte man Thoma ja nicht abstreiten.
Oder nehmen wir den umgekehrten Fall: Ein Georg Kofler hat das Kommunikations- und Journalismus-Handwerk auch nur akademisch gelernt und nicht wirklich an der front. Dennoch war er erfolgreicher PRo7-Manager. Und dann hat er komplett die Branche gewechselt und ist jetzt erfolgreicher Energie-Manager (Kofler-Energies). Für beide Führungspositionen waren seine Manager- und Direktor-Qualitäten entscheidend, und nicht irgendwelches operatives Können im Journalismus oder in der Energiewirtschaft.
 
Ich fand die Reform, die Thoma nach der Elstnerzeit eingeführt hat, ein inhaltliches Armutszeugnis. Über weite Teile des Tages wurde nur noch in monotoner Weise gespielt - immer nach dem Multiple Choice - Prinzip. In "Ein Tag wie kein anderer" wurden zwei Stunden lang nonstop Fragen mit zwei Antwortvorgaben gestellt. Im Musikduell traten ebenfalls zwei Stunden lang immer zwei Musiktitel gegeneinander an, und der Hörer musste erraten, welcher der beiden Titel den Hörern mehr zusagte. In Luxemburg 1331 musste der Mitspieler in der dreistündigen Sendung nach jedem Musiktitel raten, ob die Mehrheit eine Fortsetzung des gerade gespielten Künstlers oder der gerade gespielten Band wünscht. Je Act gab es maximal sechs Titel am Stück.
Zudem war es eine unsägliche Marotte, sämtliche gespielten Musiktitel in der dreieinhalbstündigen Sendung "Guten Morgen Deutschland" auf zwei Minuten zu kürzen.
 
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Du, sind alle scher zu erreichen. Der Helmut, wie bekannt passionierter Taucher, schnorchelt derzeit in der Südsee, Howard hat bei Sirius viel zu tun, und Hanne ist leider seit sieben Jahren tot.

Und wie geht es Dieter und Klaus Jürgen?
 
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