Geräusch beim früheren WDR2-Verkehrsfunk

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B. Lammers

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Hallo,

durch den "Selbstfahrer-Geräusch"-Thread bin ich gerade noch auf eine Eigenart beim Verkehrsfunk auf WDR 2 gekommen. Der hatte bis Ende 1994 am Anfang und am Ende immer eine Art Schnipp-Geräusch, dass besonders am Ende immer ziemlich markant war; also kurze Pause und dann "Schnipp". Wozu diente das ? War das vergleichbar mit dem allseits bekannten Hintz-Triller ("PIEEEEP !") oder war das nur eine akustische Untermauerung, dass der ARI jetzt wieder aus ist. Dieses spezielle Geräusch ist mir nämlich noch bei keinem anderen Sender untergekommen.

Hier mal ein Link: Das spezielle Geräusch ist bei Position 1:23 und 1:33 zu hören:
http://radiojunkie.free.fr/jingles/wdr/wdr2/wdr2_mittagsmagazin_1994.ogg
 
Ich vermute, es war eher das sog. „Abklingeln“, also die Abschaltung des Verkehrsstudios und gleichzeitig das Signal für die WDR2-Regie bzw. den dortige Selbstfahrer, dass der Verkehrshinweis beendet ist.
 
Es gab in der Tat mal ein System, mit dem man RS232 und GPIO Datenströme in ein - ich meine DQPSK - Signal verwandeln konnte, was zwischen 14,7 und 15 kHz auf eine analoge Modulationsleitung aufgeprägt wurde. Der SWF, und auch Stationen in der Schweiz, haben so ohne zusätzliche Datenleitung serielle Pakete an den Funkturm gesendet. MADAT hieß das Gerät und wurde von Mandozzi hergestellt. Die Frequenz beim WDR2 Ausschnitt ist geringer, deutlich hörbar und vor dem Verkehrdödel als auch nach den Meldungen zu hören. Wenn ich heute mal Zeit habe, gucke ich mir das mal im Schnittsystem an, vielleicht sieht man die Struktur.
 
Ich hab noch ein Tonband gefunden mit einem Studiomitschnitt wo das Verkehrsjingle ohne das Knatsch-Geräusch drauf ist. Leider kann ich gerade nicht digitalisieren, hole das aber mal nach. So, und jetzt an den Spektrum Analyzer...
 
Und mir ist gerade aufgefallen, dass es das Geräusch auch noch über den von B. Lammers vermuteten Zeitpunkt hinaus gegeben hat:
 

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So wie das aussieht, ist die Mittenfrequenz bei 7-8 kHz, es muss irgendwas moduliertes sein, Anfangs und Endsignal sehen unterschiedlich im Spektrum aus, tragen also offenbar unterschiedliche Daten. Man müsste es mal FM demodulieren vllt kommt was verwertbares raus?!
 
Hallo

Mmm. Ich sehe eher eine serielle Übertragung mit einem extralangen Startbit mit der Frequenz f1 (bei etwa 8kHz), dann 16 Daten-Bits, die mit zwei Frequenzen f1 und f2 kodiert sind und am Schluß noch ein Stoppbit mit f1. Eventuell befinden sich zwischen den einzelnen Bits noch ein paar (5?) Schwingungszüge mit f1, damit der Decoder den Takt nicht verliert. Aber um das sicher feststellen zu können, ist die Aufnahme leider zu verrauscht und "zu analog".


Ich habe den "Endpieps" aus #6 mal etwas "gestretcht". Damit sieht und hört man das besser.




EDIT: Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Ich hätte sowas doch wissen müssen...

Um analog übertragene digitale Signale zur weiteren Bearbeitung in den Rechner zu bekommen, muß man diese erstmal ordentlich "triggern". Klartext: Verstärkung um (hier) gut +40dB, damit es "richtig knallt". Dann kommen hinten auch ordentliche "Rechtecke" raus. Nun kann man damit anfangen, die Zeitabstände zwischen den einzelnen Nulldurchgängen (und damit auch Frequenzen) zu messen. Damit ist so ein Decoder ganz schnell programmiert...

Vorsicht - das "knallt" wirklich. Also besser richtig leise drehen. Im Editor sieht man dann aber sehr deutlich, daß zwei Frequenzen benutzt werden.
 

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Um das mal abzukürzen:

Vielleicht hat man MADAT auch in der DDR benutzt, um (kurze) Datenpakete zu übertragen.

Mandozzi-Geräte? Äußerst unwahrscheinlich, wo das RFZ fast alles Hörfunkzeuxxx selbst gefeilt hat.


Tja, Fragen stellen kann man viele (z.B. hier zu einer nicht ganz geräuschlosen Leitungsumschaltung, so liest sich das jedenfalls). Was die Hoffnung auf Antworten (womöglich noch zum ARI-Betrieb) betrifft, ist die schon verbrannte Erde heute vormittag gleich nochmal neu behandelt worden. „Das sind einfach komische Leute dort drüben“ – mehr davon und weiter so.
 
@K 6: Ich habe doch nun wirklich keinen Einfluß darauf, was andere Leute in die Tastatur hacken.

Wenn du z.B. von "einer nicht ganz geräuschlosen Leitungsumschaltung" sprichst, was während der Stille kurz vor den Nachrichten ja durchaus plausibel wäre, dann bleibt aber immer noch die Tatsache, daß sich dieses leise "Schalterprellen" (oder von mir aus auch "Blitzentladung") als sehr kurze Sequenz von einzelnen Schwingungspaketen bei ca. 14kHz herausgestellt hat.


Grüßle
 
Moment. Hier geht es nicht um den Hinztriller (Piepton), sondern um das „Schnalzen“ nach dem Verkehrshinweis (siehe Hörbeispiele!).
 
Ja. Aber als WDR 2 dann den Hinztriller einführte, war dieses kuriose Signal, über das wir hier diskutieren, meines Wissens nicht mehr zu hören. Dies würde ja auch die These untermauern, dass dieses Geräusch zur Steuerung von irgendwelchen Leitungen gedient hat wie eben ein Hinztriller auch.
 
Dies würde ja auch die These untermauern, dass dieses Geräusch zur Steuerung von irgendwelchen Leitungen gedient hat wie eben ein Hinztriller auch.

Du (und evt. auch K6) meinst mit "Leitungsumschaltung" also so eine Art "Verbindungsaufbau", wie früher bei einem Telefonanruf?

In der DDR lagen mit Sicherheit nicht so viele "Kabel" rum, die für Rundfunkzwecke geeignet waren. "R15k" wäre das Stichwort aus alten Analogzeiten. Ob man das in der DDR auch so nannte, kann ich nicht sagen.

Bekannt ist, daß einige DDR-Radioprogramme regelmäßig und für einige Stunden in Mono sendeten. Während dieser Zeit wurde der jeweils andere Kanal "durchgeklingelt".

Wenn man genug Leitungen zur Verfügung gehabt hätte, auf die man während der Messungen irgendwie umschalten hätte können, hätte man sicherlich auch weiterhin in Stereo gesendet.

Was soll denn der "Klassenfeind" denken?


Grüßle
 
@Maschi: Ich kenne den "Vater des WDR-Verkehrsfunks" wirklich nicht. Mein Beileid!

Ich bin mir aber absolut sicher, daß all seine Aussagen nur ein Ziel hatten: "Erhöhung der Verkehrssicherheit"!


Ihr habt von dem Unfall mit dem "Sportwagen" und den zwei Toten am Wochenende gehört? Die beiden könnten noch leben...

Sie: "Schatz, Du mußt mir wirklich nix beweisen. Fahr doch bitte etwas langsamer!"
Er: "Hab dich nicht so! Früher hat dir das doch auch gefallen! Wir sind doch nur bei 250..."

Manchmal sollte Man(n) auf seine Frau hören. Das Problem dabei: Beide sind tot. Sie völlig unschuldig. Sie hätte aber den Mut zum "Aussteigen" haben sollen...

"Halt doch bitte mal auf dem nächsten Parkplatz an. Ich muß pinkeln."
"Okay Schatziiiii!"

"Danke! Und nun fahr weiter, du Penner! Ich bleibe lieber hier auf dem Parkplatz! Geh mir aus den Augen!"


Liebe Leserinnen in diesem Forum! Bitte schaltet vor dem Poppen euer Gehirn ein und lasst solche Typen einfach "abblitzen"! Fahrt lieber mit dem Bus heim!

Ich hasse solche Postings!

Aber wenn ich damit auch nur ein einziges Leben retten kann, fühle ich mich schon viel besser!
 
Wenn sich ein Sportwagen (laut Augenzeugen) mehrmals überschlägt und am Ende Feuer fängt, dann hat der Fahrer seine Fahrkünste mächtig überschätzt. Unangepasste Fahrweise.

Möglicherweise wollte der Fahrer auch nur einem Fuchs auf der Autobahn etwas ausweichen, weil der nach der Kollision fällige neue Frontspoiler auch gleich mal mehrere tausend Euro kostet. "Ausweichen" wird immer schwerer bzw. führt zur Katastrophe, je schneller man fährt. Unangepasste Fahrweise.


Auf deutschen Autobahnen wird allgemein viel zu schnell und mit zu wenig Abstand gefahren. Du kannst ja mal abends (wenn wenig Verkehr ist und die Lkw von der Straße sind) ganz gemütlich mit 130 auf der A5 von Karlsruhe in Richtung Basel fahren. Wenn dich dann ein "Sportwagen" rechts auf dem Standstreifen überholt, solltest du das Lenkrad gut festhalten, damit du nicht "vor Schreck" selbst in die Leitplanke fährst. Was ist passiert: Der "Rennfahrer" hat gesehen, daß du möglicherweise gleich von einem anderen Fahrzeug überholt wirst und damit die linke Spur (falls nur zweispurig) gleich (in wenigen Sekunden) besetzt ist. Abbremsen? Nicht doch, denn er müßte gut 100km/h "wegbremsen"! Reifen und Bremsbeläge sind teuer. Also lieber rechts vorbei, denn da ist die vermeintlich "sichere" Lücke...
 
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