IRT erprobt neuen digitalen Hörfunkstandard

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Der Radiotor

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Nachdem DAB+ aus Sicht vieler Parteien nicht so ganz das gelbe vom Ei und allgemein auch ziemlich unbeliebt ist erprobt das IRT jetzt einen neuen Hörfunkstandard. Im Endeffekt ist es ein Multicast, das die vorhandende Struktur der Mobilfunknetze nutzt. Für die Sender optimal, da sie nicht wie bisher beim Unicast für jeden einzelnen Hörer zahlen müssen. Für den Endverbraucher ändert sich dagegen nix: Er kann die Signale mit Smartphones, Tablets und anderen IP-tauglichen Endgeröäten empfangen.

http://www.irt.de/no_cache/de/aktue...ekt-imb5-zur-rundfunkuebertragung-in-lte.html
 
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Weshalb kann man sich nicht endlich mal auf einen einzigen Übertragungsstandard einigen?!

Oder - man erlaube mir diese Frage -: Ist DAB+ bereits gescheitert, nachdem der Bundesmuxx noch nicht mal drei Jahre in Betrieb ist?
So schnell kann sich keine neue Übertragungstechnologie etablieren!
Man überlege doch nur, wie lange es gedauert hat, bis sich UKW gegenüber der Mittelwelle durchgesetzt hat.
Radio ist ein Nebenbeimedium, daher braucht Zeit, bis neue Verfahren und Standards vom Verbraucher angenommen werden. Außerdem darf letzterer nicht den Eindruck gewinnen, dass einmal erworbene Geräte nach kurzer Zeit wertlos werden (das hatten wir bekanntlich beim alten DAB bereits und davor bei ADR und davor bei DSR).

Anstatt sich dafür stark zu machen, dass Smartphonehersteller endlich eine Empfangsmöglichkeit für DAB+ implementieren, wird stattdessen auf ein Verfahren gesetzt, bei dem die Übertragung von Hörfunkprogrammen von Mobilfunknetzanbietern abhängig ist.
 
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Man überlege doch nur, wie lange es gedauert hat, bis sich UKW gegenüber der Mittelwelle durchgesetzt hat.
O tempora, o mores!

Oder anders: Heute verbreiten sich Dinge, auch Standards, einfach WESENTLICH schneller - oder gar nicht.
Weshalb
Oder - man erlaube mir diese Frage -: Ist DAB+ bereits gescheitert, nachdem der Bundesmuxx noch nicht mal drei Jahre in Betrieb ist?
So schnell kann sich keine neue Übertragungstechnologie etablieren!
ich mir die Gegenfrage erlaube:
War DAB+ denn jemals etabliert? - Nein? - Oh!

So schnell KANN man heute neue Übertragungstechniken etablieren! Siehe DVB-T (mal abgesehen davon, dass es als "Überallfernsehen" angeboten wurde und noch immer UNTER 80% versorgt werden).
 
Ich sage nur 6 Millionen verkaufte DAB-Radios nach etwas über 3 Jahren DAB+ . Trotz Totschweigen und vielen anderen künstlich erzeugten Anlaufschwierigkeiten. Damit hättet ihr DAB-Verweigerer niemals gerechnet, gell?

Zu dumm, dass mit 6 Mio. verkauften Radios Ende 2014 sogar doch noch die Minimal-Forderung vor allem der Privaten erfüllt wurde. Das heißt es gibt nun keine Ausreden mehr ;)

Wenn ERGÄNZEND über LTE entlegene Gegenden mit DAB+ versorgt werden, soll mir das recht ein. Sollen se ruhig testen. Wenn sowas mal käme muss aber gewährleistet sein, dass es den Hörer nichts zusätzlich kostet.
 
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Ja, genau. 6 Mio. verkaufte Radios laut DAB+ Lobbyisten-Blättchen. Aber ihr Lobbyisten dürft euren eigenen Statistiken ruhig Glauben schenken. :)

Immerhin kennt der Rest der Bevölkerung das altbewährt Sprüchlein:
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!
 
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Die vermeintlichen, bösen Lobbyisten haben auch 3 Millionen verkaufte Radios zur IFA 2013 prognostiziert. Genau diese Zahl hat es jedoch ganz komischerweise in den Digitalisierungsbericht (also ein offizielles, gewichtiges Dokument) geschafft, welcher wohl auch für die KEF erhebliche Bedeutung hatte bei ihrer Entscheidung.

Von daher können diese Zahlen so unzuverlässig, wie du es gerne hättest, nicht sein ;)

Behalte außerdem einfach mal die Rezensionen nur auf amazon spaßeshalber eine Woche im Auge. Sie werden gefühlt von Monat zu Monat in immer kürzeren Abständen bei immer mehr Geräten mehr. Speziell seit der Kampagne in NRW ist mir das verstärkt aufgefallen. Auch wenn es euch nicht schmeckt: Glaubt ihr allen Ernstes noch, bei DAB+ wird der Stecker gezogen? Dann seid ihr wirklich noch naiver, als ich dachte.

Ich sage nur BW Ende 2014 und Hamburg. Manche eurer Kollegen scheinen ja nun endlich umzudenken. Das kommt bei euch aber auch noch.
 
Die KEF und die Gelder.. Hast Du Dir die Verteilungspläne mal genauer angesehen? Da die Zahl der Rundfunkhörer (terrestrisch) momentan STARK rückläufig ist, wird die KEF wohl nicht gerade sehr subventionsfreudig sein.
 
War DAB+ denn jemals etabliert? - Nein? - Oh!
Darum geht es doch gar nicht!
Wenn man sich einmal auf die Einführung eines digitalen Nachfolgestandards für das analoge FM festgelegt hat, dann muss man das auch durchziehen und kann nicht einfach nach nur wenigen Jahren sagen: "Jetzt stecken wir aber Forschungsmittel in die Erprobung eines völlig neuen Verfahrens."
DAB+ ist auf einem sehr guten Weg, sich als das digitale Übertragungsverfahren für den terrestrischen Rundfunk der Zukunft durchzusetzen.

Forschungsgelder sollten daher nur so eingesetzt werden, dass sie ausschließlich in eine abwärtskompatible Weiterentwicklung dieser Technik fließen.
Auch DAB+ hat Mängel, bspw. beim Klang.
An der Stelle könnte eine Fortentwicklung der Codecs ansetzen und zwar in der Art, dass bei neueren Geräten mit einem verbesserten AAC-Codec die Artefakte in den Höhen nicht mehr so deutlich wahrnehmbar sind.
DAB+-Radios der jetzigen Generation müssen die Streams in einem Multiplex aber auch künftig in der alten Qualität wiedergeben können.

Ende der vierziger Jahre gingen die ersten frequenzmodulierten UKW-Sender in Betrieb.
Circa 15 Jahre später vollzog sich mit der Einführung der Stereofonie eine Revolution.
Wurden damit Mono-Radios unbrauchbar? - Keineswegs!

Vielleicht hatte man damals einfach mehr Weitblick an den Tag gelegt.
Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit ändert jedenfalls überhaupt nichts daran, dass Verbraucher nicht gewillt sind, sich alle paar Jahre ein neues Radiogerät zuzulegen.

So schnell KANN man heute neue Übertragungstechniken etablieren! Siehe DVB-T (mal abgesehen davon, dass es als "Überallfernsehen" angeboten wurde und noch immer UNTER 80% versorgt werden).
DVB-T hat sich nicht etabliert, weil es auch hier keine Weiterentwicklung gab!

Warum wird HDTV nur via DVB-S und -C angeboten und nicht via DVB-T?
Warum werden in Deutschland, mit Ausnahme von Berlin, nicht auch Radioprogramme via DVB-T übertragen?
Der Verbraucher hat sich für qualitativ bessere Verfahren entschieden. Bei DVB-T hat man wichtige Entwicklungen, die die Technik hätten attraktiver machen können, schlichtweg verpennt.
 
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Darum geht es doch gar nicht!
Wenn man sich einmal auf die Einführung eines digitalen Nachfolgestandards für das analoge FM festgelegt hat, dann muss man das auch durchziehen und kann nicht einfach nach nur wenigen Jahren sagen: "Jetzt stecken wir aber Forschungsmittel in die Erprobung eines völlig neuen Verfahrens."
DAB+ ist auf einem sehr guten Weg, sich als das digitale Übertragungsverfahren für den terrestrischen Rundfunk der Zukunft durchzusetzen.

Woran machst Du das fest?

Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit ändert jedenfalls überhaupt nichts daran, dass Verbraucher nicht gewillt sind, sich alle paar Jahre ein neues Radiogerät zuzulegen.

Eben. Und in Zusammenhang mit der immer stärkeren Bedeutungslosigkeit des Radios ist doch verständlich, daß sich niemand extra DAB+-Empfänger kaufen will, sondern daß einzig und alleine eine Technologie, die auf bereits jetzt bestehender Technologie fußt, für mobilen Radioempfang praktikabel ist.

Ein LTE-fähiges Handy kann jedermann in sein Auto legen und, meinetwegen per Bluetooth, an sein Soundsystem anschließen. Und in zwei, drei Jahren wird es praktisch keine nicht-LTE-fähigen Handies mehr geben.

DAB+-Empfänger lassen sich nicht nachrüsten, und selbst wenn, hätte man ein Zusatzgerät mit genau einer Funktion. Gerade die explosionsartige Verbreitung von Smartphones mit Multimedia- und Navigationsfunktionalität zeigt, daß die Konsumenten diese All-in-One-Geräte bevorzugen.

DVB-T hat sich nicht etabliert, weil es auch hier keine Weiterentwicklung gab!

?!?
DVB-T IST längst etabliert, nur leider wird es, von der Anbieter- und Industrie-Seite bald ad acta gelegt, die Konsumenten haben DVB-T in vollem Umfang akzeptiert.

Warum wird HDTV nur via DVB-S und -C angeboten und nicht via DVB-T?

Wozu brauchst Du mobil, oder wenn Dir gutes Bild weniger wichtig ist, als die Inhalte selber, hochauflösendes Fernsehen?

Warum werden in Deutschland, mit Ausnahme von Berlin, nicht auch Radioprogramme via DVB-T übertragen?
Der Verbraucher hat sich für qualitativ bessere Verfahren entschieden. Bei DVB-T hat man wichtige Entwicklungen, die die Technik hätten attraktiver machen können, schlichtweg verpennt.

Hätte... Nur wollen die Verbraucher nicht X "Nachfolgesysteme", die sie allesamt Geld kosten, sondern ihnen reicht UKW vollkommen aus, und wenn mobil, dann wird ja schon jetzt das Smartphone genutzt (Spotify & Co.), warum also soll man noch auf ein System am Smartphone vorbei setzen?
 
Danke Radiator für den Hinweis. Habe dazu auch diese zwei Texte im Netz gefunden, ich denke da wird genau dieses System beschrieben.

http://www.teltarif.de/mobilfunk-streaming-internetradio/news/56217.html

http://www.dehnmedia.info/?page=update

Bin d'accord mit Biba Butzemann. Ein interessanter Ansatz, allerdings müssen freilich einige Details geklärt werden, etwa die Frage ob es ein Programm-Bukket geben soll, für das die Sender zahlen müssen, oder werden einfach die Streams der Sender automatisch per Multicast verbreitet???

In jedem Fall interessant etwa für den geplanten deutschen Radioplayer - enorme Kosteneinsparung beim Streaming, denn das belastet derzeit den ein oder anderen Sender schon. Und interessant vor allem, da vom Start weg gleich mit einer potentiellen Reichweite von über 50 Millionen Hörern zu rechnen ist. Und interessant für Connected Car (bis 2018 dürften alle Autos mit Internet ausgestattet sein, Webradio und Audiodienste freilich inklusive). Besser in jedem Fall als dieses lahme Bürokratie-Monster DAB, wo mir auch heute noch so recht keiner erklären konnte, wozu man ein gegenüber UKW in allen (wirtschaftlichen!!!) Belangen schlechteres System braucht (das fragen sich freilich auch neuneinhalb von zehn Radiohörer....)

Für näheres frage ich einfach mal beim IRT nach, einige Sender die im Moment ihre Aktivitäten im Netz ausweiten wollen und viele webbasierte Aktionen planen (auch im Werbebereich), wird das mit Sicherheit interessieren.
 
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... etwa die Frage ob es ein Programm-Bukket geben soll....

Zur Klarstellung: ein Bukket gibt es nicht. Meinst Du das Bouquet (von frz. le bouquet, der Strauß) also etwas mehr oder weniger geschmackvoll zusammengebundenes, hier ein Bündel von Programmen, das man dem Hörer überreichen will, oder eher den bucket (engl. the bucket, der Eimer), in den ein erheblicher Teil dieser Programme gehört?

Um es mit den Jungs von Monty Python zu sagen: A bucket for Monsieur! Sollte diese beliebte Szene etwa eine Allegorie auf den deutschen Privatfunk avant le lettre gewesen sein?

Disclaimer: Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten. Bei Unverträglichkeiten empfiehlt sich eine abwärts gerichtete Kellertreppe.
 
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In Sachen DAB wird sich wieder mal ein altes, leicht abgedroschenes, aber immer wieder überraschend gültiges Sprichwort bewahrheiten: Totgesagte leben länger, nicht selten sogar am längsten.

Selbstverständlich ist DAB+ in allen wirtschaftlichen Belangen nicht schlechter als UKW, sondern wesentlich besser. Alleine der Multiplex-Zwang könnte ein gewisses Problem darstellen. Faktisch ist er freilich gerade in Deutschland, wo wir bisher unter den Sendenetzbetreibern eine Monopolstruktur haben, allerdings das geringste Problem. Das ist eher dort schwierig, wo es eine Menge freier, kleiner Anbieter gibt, die ihre Sendeanlagen selbst betreiben.
Für diese wurde aber in der Schweiz jetzt eine sehr kostengünstige Lösung gefunden, die großes Potential bietet.

Ein Problem gibt es freilich noch global gesehen: DAB+ ist bis jetzt weitgehend eine europäische Lösung. Da der Markt der Unterhaltungselektronik mittlerweile so globalisiert ist, mögen die Anbieter auf diesem Markt geographische Insellösungen verständlicherweise nicht so gern. Da liegen die Hoffnungen im Smart-Radio-Chip, der dann eben alles verarbeiten kann. In der Zukunft wird sowieso alles software-basiert sein und die Hardware wird "neutral" aufgebaut, dann kann durch Software-Updates der Empfänger auch aktualisiert werden, wenn eine neuer Codec Einzug hält. Die Misere, dass bei einem Umstieg wie DAB-> DAB+ die alten Empfänger Elektronikschrott sind, sollte und darf dann nicht mehr der Fall sein. Abgesehen davon kann ich das Gejammer über "soll ich mir schon wieder ein neues Gerät kaufen?" in Zeiten, in denen Smartphones jährlich und Computer zweijährlich ausgetauscht werden nicht so ganz nachvollziehen. Und jetzt sagt bloss, ihr wollt die Öko-Keule schwingen...hätte ja meine Symphatie, aber trotzdem irgendwie scheinheilig.

Denjenigen, welche die komplette Mediennutzung im Netz sehen, wünsche ich viel Spaß dabei. Da eröffnet sich ein ganzes Derecho an dunklen Wolken, die ich da aufziehen sehe. Ungelöste Fragen, die aneinandergereiht bis zum Ende des Sonnensystems reichen. Der Appell also an die Netzhörigen: Findet Antworten darauf.
 
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Genau richtig! Es wurden bzw. werden hunderte Millionen voll funktionsfähiger Fernseher und Computerbildschirme europaweit verschrottet, was sind da Billig-Kleinradios dagegen, die ein paar Gramm Elektronik enthalten? Bei einem Systemwechsel fällt immer E-Schrott an. Insofern ist dieses Argument nicht besonders tragfähig.

Und oftmals dauert es eben 10-15 Jahre, bis sich eine Technologie durchsetzt. Das war bei GSM, UMTS so, bei ISDN oder DSL etc. Immer dauert es zig Jahre, bis der Markt das Produkt annimmt, vor allem wegen der fallenden Preise dauert das eben so lange. Das wird bei Digitalradio nicht anders sein.

Fakt ist nun mal, dass Digitalradio FM in nahezu allen Belangen haushoch überlegen ist. Warum sollten wir auf alle Zeiten an der Uralt-Technik festhalten? Nur weil die Veranstalter ihre lokale Vormachtstellung im Multiplex (Bouquet) verlieren? Hier gäbe es eine perfekte Lösung: DRM+. Aber dazu müsste man sofort die Weichen stellen und dafür sorgen, dass die neuen Empfänger einen Chipsatz bekommen, der alles decodieren kann bzw. der upgradefähig ist.
 
Genau! Wenn wir schon so viel Elektronikschrott produzieren wie aktuell, kommt's auf ein paar Tonnen mehr oder weniger ja auch nicht mehr an.
Ach, wo ist das Problem?

Mal ernsthaft: Auch wenn ich kein Anhänger der grünen Partei bin - aber, Eure kurzsichtige ökologische Denke bezüglich des Elektroschrotts, des Mehrverbrauchs an Energie, des Mehrverbrauchs an Ressourcen zur Herstellung der Geräte, usw. kotzt mich an!
 
Abgesehen davon kann ich das Gejammer über "soll ich mir schon wieder ein neues Gerät kaufen?" in Zeiten, in denen Smartphones jährlich und Computer zweijährlich ausgetauscht werden nicht so ganz nachvollziehen.
Smartphones haben allerdings einen ganz anderen Stellenwert als Radiogeräte.

Natürlich geht es mir nicht um das Anfallen von Elektroschrott, insofern ist Dein Einwand der Scheinheiligkeit nicht komplett von der Hand zu weisen. Meine Sorge richtet sich vielmehr darauf, dass sich das Internet tatsächlich als Hauptverbreitungsweg für Radioprogramme durchsetzen könnte.
Für den Hörer wäre das zwar mit bedeutenden Vorteilen verbunden (daher ja auch mein Nick hier im Forum), aber Programmveranstalter führt dies langfristig vor erhebliche Probleme: Newcomer-Projekte gehen im Netz unter und auch die großen Marken werden im Internet auf kurz oder lang ihren "UKW-Bonus" verlieren. Es wird dann eine Fülle von Programmen geben, die aber für sich genommen kaum in der Lage sind, Mitarbeiter zu beschäftigen, da die Zahl der Hörer pro Station zu niedrig ist und diese sich auch noch auf den gesamten Erdball verteilen können, was einen weiteren Nachteil bei der Suche nach Werbekunden darstellt, die meist nur in nationalen Märkten aktiv sind, nicht selten ihre Produkte und Dienstleistungen nur regional oder gar nur lokal vermarkten.

Wenn die Verantwortlichen der Platzhirsche mal etwas weiter denken würden, als nur um die nächste Ecke, würden sie sich mit Nachdruck für einen Ausbau von DAB+ einsetzen, denn dort ist die Konkurrenz zwar größer als beim klassischen UKW-Rundfunk, aber immer noch wesentlich kleiner als im Internet.
Es ist doch logisch, dass wenn UKW immer mehr an Bedeutung verliert, dass dann auch im Internet, wo es eine irrsinnige Fülle an Programmangeboten gibt, die großen Anbieter werden Federn lassen müssen. Das kann doch nicht in deren Interesse sein. Insofern kann ich mir die Anti-DAB-Haltung der Akteure auf UKW nur mit einem mangelnden Weitblick erklären.
 
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Genau! Wenn wir schon so viel Elektronikschrott produzieren wie aktuell, kommt's auf ein paar Tonnen mehr oder weniger ja auch nicht mehr an.
Ach, wo ist das Problem? Mal ernsthaft: Auch wenn ich kein Anhänger der grünen Partei bin - aber, Eure kurzsichtige ökologische Denke bezüglich des Elektroschrotts, des Mehrverbrauchs an Energie, des Mehrverbrauchs an Ressourcen zur Herstellung der Geräte, usw. kotzt mich an!

Bleib mal auf dem Boden! Man muss schon relativieren und DAB+ spart sendeseitig Millionen von kWh pro Jahr durch die wesentlich niedrigeren Sendeleistungen.
Und es soll ja niemand von heute auf morgen all seine FM-Radios verschrotten. Es geht darum, dass man schonlängst den Verkauf dieser Uralttechnik hätte verbieten sollen und statt dessen Multi-Empfänger analog/digital hätte fordern sollen (wie in Dänemark schon lange üblich), so dass neue oder defekte Geräte direkt durch Digitalradio-taugliche ersetzt werden.
 
(...) aber Programmveranstalter führt dies langfristig vor erhebliche Probleme: Newcomer-Projekte gehen im Netz unter und auch die großen Marken werden im Internet auf kurz oder lang ihren "UKW-Bonus" verlieren.

Ah, der Herr @Internetradiofan hat Angst vor der Konkurrenz im Internet. So sieht die Realität also aus.
Aber nein, ganz im Gegenteil! Mit der Mitbewerberschaft würde endlich ein - tatsächlich freier - Markt geschaffen, der bis dato nicht besteht und ALLE, gleich ob ö-r oder privat, sind auf dieselben Werbemittel angewiesen.

Es wird dann eine Fülle von Programmen geben, die aber für sich genommen kaum in der Lage sind, Mitarbeiter zu beschäftigen, da die Zahl der Hörer pro Station zu niedrig ist und diese sich auch noch auf den gesamten Erdball verteilen können, was einen weiteren Nachteil bei der Suche nach Werbekunden darstellt, die meist nur in nationalen Märkten aktiv sind, nicht selten ihre Produkte und Dienstleistungen nur regional oder gar nur lokal vermarkten.

Ja, wenn man sich auch weiterhin so anstellt wie bisher sieht es so trüb aus, stimmt. Sieht man allerdings mal über den Tellerrand hinaus und stellt fest dass man mit dem Internet mehr als nur Hörer in seinem lokalen Umfeld erreichen kann, ist es ein leichtes, auch Werbepartner zu generieren die die passende Werbung anbieten.

Wenn die Verantwortlichen der Platzhirsche mal etwas weiter denken würden, als nur um die nächste Ecke, würden sie sich mit Nachdruck für einen Ausbau von DAB+ einsetzen, denn dort ist die Konkurrenz zwar größer als beim klassischen UKW-Rundfunk, aber immer noch wesentlich kleiner als im Internet.

Und genau so viel zum Thema: "über den Tellerrand sehen".

Es ist doch logisch, dass wenn UKW immer mehr an Bedeutung verliert, dass dann auch im Internet, wo es eine irrsinnige Fülle an Programmangeboten gibt, die großen Anbieter werden Federn lassen müssen. Das kann doch nicht in deren Interesse sein. Insofern kann ich mir die Anti-DAB-Haltung der Akteure auf UKW nur mit einem mangelnden Weitblick erklären.

Anders: Derjenige, der den mangelnden Weitblick hat, bist Du.
Das Internet kann weitaus mehr Hörer generieren als DAB+ jemals möglich ist lokal zu versorgen. Insofern ist es, mal ganz abgesehen von der Kosten-Nutzen Rechnung, doch nur eine klare und logische Entscheidung sich für den Weg in's Internet zu entscheiden. Das sollten Dir auch die Zahlen der MA2014 glanzvoll belegt haben dürfen. Du meinst doch nicht ernsthaft, dass ein Hörer eines Radiosenders aus Deutschland (egal ob Privat oder ÖR), der dort täglich mit seinen "besten und tollsten Hits und den schnellsten News, Blitzern und dem aktuellsten Verkehrsservice" versorgt wird plötzlich dauerhaft zu einem Rock-, Indie- und Metalradio aus Kanada wechseln würde?

Niemals!

Bleib mal auf dem Boden! Man muss schon relativieren und DAB+ spart sendeseitig Millionen von kWh pro Jahr durch die wesentlich niedrigeren Sendeleistungen.

Klar beib ich auf dem Boden. Zumindest, solange ich NOCH auf ihm bleiben kann, ohne, dass er durch eben solche idiotischen Forderungen wie der aus Deinem letzten Beitrag verseucht ist. Ich habe kein Problem damit Strom zu sparen, auch- oder erstrecht nicht senderseitig, ABER: ich habe ein Problem mit der Herstellung der Materialien die für die ganzen Neugeräte notwendig sind. Damit sind, das hättest Du bereits herausgefunden würdest Du ein wenig googeln, die Kosten für die Einsparungen durch die "Eingesparten Millionen KWh/a" direkt wieder rausgeblasen.

Und es soll ja niemand von heute auf morgen all seine FM-Radios verschrotten. Es geht darum, dass man schonlängst den Verkauf dieser Uralttechnik hätte verbieten sollen und statt dessen Multi-Empfänger analog/digital hätte fordern sollen (wie in Dänemark schon lange üblich), so dass neue oder defekte Geräte direkt durch Digitalradio-taugliche ersetzt werden.

Mir war so als hätte ich im Bezug auf DAB+ was von "verbieten" gelesen. - Mal wieder!
 
Nachdem DAB+ aus Sicht vieler Parteien nicht so ganz das gelbe vom Ei und allgemein auch ziemlich unbeliebt ist erprobt das IRT jetzt einen neuen Hörfunkstandard. Im Endeffekt ist es ein Multicast, das die vorhandende Struktur der Mobilfunknetze nutzt. Für die Sender optimal, da sie nicht wie bisher beim Unicast für jeden einzelnen Hörer zahlen müssen. Für den Endverbraucher ändert sich dagegen nix: Er kann die Signale mit Smartphones, Tablets und anderen IP-tauglichen Endgeröäten empfangen.

Da drängen sich mir zwei Fragen auf.

1.) Reicht dazu ein LTE-taugliches Smartphone, oder muss man auch noch Kunde bei einem ganz bestimmten Anbieter sein? Dass die die Radioprogramme in allen vier (bald drei) LTE-Netzen parallel Broadcasten wollen glaube ich kaum. Das wäre schätzungsweise viel zu teuer. Da könnte man auch statt dessen auf DAB+ sezen.

2.) Was soll der Spass den User kosten? Umsonst wirds das wohl nicht geben.
 
Bleib mal auf dem Boden! Man muss schon relativieren und DAB+ spart sendeseitig Millionen von kWh pro Jahr durch die wesentlich niedrigeren Sendeleistungen.

Wenn man all die verschiedenen und doch letztenendes gleichen Charts-Dudelfunker zu einem einzigen bundesweiten Sender zusammenfassen würde, würde man noch viel mehr sparen.

Und es soll ja niemand von heute auf morgen all seine FM-Radios verschrotten. Es geht darum, dass man schonlängst den Verkauf dieser Uralttechnik hätte verbieten sollen und statt dessen Multi-Empfänger analog/digital hätte fordern sollen (wie in Dänemark schon lange üblich), so dass neue oder defekte Geräte direkt durch Digitalradio-taugliche ersetzt werden.

FM-Radios haben aber die Eigenschaft, sehr langlebig zu sein. Im Gegensatz übrigens zu Fernsehgeräten, weswegen dort die Umstellung auf Digital (DVB-C/S/T) kurz und schmerzlos vonstatten ging.

Wobei das mit dem Verkauf von Multi-Empfängern sinnlos gewesen wäre, denn durch die Umstellung von DAB auf DAB+ wären alle Empfänger, die bis vor zwei Jahren verkauft worden wären, wieder obsolet geworden.
 
Diskutieren wir diesen Ansatz doch einfach mal vollkommen vorurteilsfrei und praxisnah.

Ein UKW-Radio oder mehrere UKW-Radios? Hat jeder!
Einen PC, ein Tablet, ein Smartphone? Hat jeder!
Ein Gerät nur für Radioempfang nach DAB+? Fehlanzeige!

Hier bietet sich die technisch einzigartige Möglichkeit, einen vorhandenen Gerätepark (PC, Tablet, Smartphone) für Radioempfang zu nutzen! Und das ist sehr viel praxisnäher, als zu fordern, Smartphone-Produzenten in Fernost sollten doch - bitteschön - DAB+ Empfangsteile in die Smartphones integrieren. Das ist illusorisch!

Die Privatsender in Deutschland verschliessen sich neuen, technischen Möglichkeiten keineswegs! Hier ist eine Möglichkeit, die vielversprechend klingt. Vielleicht ist das ja in den nächsten Jahren keine Zukunftsmusik mehr. Derweil spielt die Musik auf UKW.
 
Hier bietet sich die technisch einzigartige Möglichkeit, einen vorhandenen Gerätepark (PC, Tablet, Smartphone) für Radioempfang zu nutzen! Und das ist sehr viel praxisnäher, als zu fordern, Smartphone-Produzenten in Fernost sollten doch - bitteschön - DAB+ Empfangsteile in die Smartphones integrieren. Das ist illusorisch!

Keinesfalls. Die Smartphonehersteller bauen, was der Markt verlangt, und wenn auf einem 400 Millionen Menschen-Markt namens EU DAB+-Empfänger in Smartphones verlangt werden, werden sich die Hersteller dem auf Dauer kaum verschliessen können.
 
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