Radio in Japan

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Zu recht wird hier im Forum die mangelnde Auswahl an attraktiven Programmen in Deutschland beklagt.

Ich bin auf einen YouTube-Channel gestoßen, bei dem jemand Videos von FM-Bandscans aus verschiedenen japanischen Städten veröffentlicht hat. Hier eine Auswahl:

Osaka (2,7 Mio. Einwohner):


Fukuoka (1,5 Mio. Einwohner):


Shizuoka (707.0000 Einwohner):


Nagano (378.000 Einwohner):


Die die Vielfalt dort ist noch bescheidener als im tiefsten Nordrhein-Westfalen! :wow:

Merkwürdig, wenn man bedenkt, dass Japan zu den am weitesten entwickelten Nationen der Erde zählt und früher die Welt mit hochwertigen Radios und anderen Geräten der Unterhaltungselektronik überschwemmt hat (eine Rolle, die bekanntlich inzwischen von China übernommen wurde).
Erstaunlicherweise findet sich gerade bei einem Aspekt wie der Programmauswahl eine Parallele zu Deutschland.
Mangelnde Individualität und Vielfalt, stattdessen ein hohes Maß an Angepasstheit und Gleichförmigkeit. Diese Charakterzüge scheinen sowohl Japaner als auch Deutsche verinnerlicht zu haben.
Wenn sie dann doch mal über die Stränge schlagen, dann meist kollektiv und so, dass man im Ausland besser in Deckung geht.
 
Du solltest Dir anhand unprofessioneller Bandscans keine "Erkenntnisse" über die Individualität jap. Radiostationen anmaßen!!!
.In Japan hat Radio bei Weitem nicht den Stellenwert wie in Deutschland. Eine Liste der kommerziellen Stationen ist in der tat überschaubar, das WRTH listet immerhin rd. 50 komm. UKW-Stationen auf.
 
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In Japan hat Radio bei Weitem nicht den Stellenwert wie in Deutschland.
Was die Frage aufwirft, wie Japaner nebenbei Musik konsumieren, bspw. bei der Arbeit und in der Freizeit.

In Indien ist es übrigens ganz ähnlich, z.B. in einer Megacity wie Mumbai mit einer Einwohnerzahl von 12,5 Mio gibt es ebenfalls nur eine extrem bescheidene Auswahl: http://worldradiomap.com/in/mumbai
Zum Vergleich dazu Buenos Aires: http://worldradiomap.com/ar/buenos-aires
 
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Indien/Mumbai ist aber ein schlechter Vergleich, da dort privates Radio erst seit wenigen Jahren erlaubt ist. Und dem ist noch nicht einmal die Ausstrahlung von Nachrichtensendungen erlaubt. Es gibt eine Handvoll Senderketten, die Senderechte in einigen Großstädten erwarben und außerdem in so gut wie allen Städten die gleiche Frequenz nutzen (Big FM z.B überall auf 92.7 MHz, Interferenzprobleme scheinen unwichtiger zu sein als die einheitliche Vermarktung). Daneben gibt es nur Nachbarschaftsradios, die Bildungs-Wort bringen dürfen und eine sehr begrenzte Reichweite haben. Privates Radio wird von den Regierenden in Indien immer noch mit Argwohn beobachtet.

Was die Frage aufwirft, wie Japaner nebenbei Musik konsumieren, bspw. bei der Arbeit und in der Freizeit.
Natürlich per Original-Sony-Walkman auf dem Weg zur Arbeit und karaokesingend in der Karaoke-Bar nach Feierabend :D
Die Japaner halten aber auch einen Deckel auf den privaten Sendern - nur subtiler. Es darf z.B. etwas kritisch über Fukushima berichtet werden, aber dann müssen auch 3 positive Berichte laufen - sonst sind die Werbeaufträge weg. Meistens ist aber der entsprechend mutige Journalist weg...
 
Wenn die sich jetzt bei uns die belanglosen Nachrichten eines privaten Senders anhören würden, wäre das in Indien bestimmt längst erlaubt wegen "harmlos"... ;)
 
@iro: Ich wollte schon gerade die Frage aufwerfen, ob man Nordrhein-Westfalen eher mit einem Schwellenland wie Indien oder mit einem Hochtechnologieland wie Japan vergleichen kann.

Hier noch ein weiteres Video von Empfängen, die mit dem weitaus professionelleren TECSUN PL-880 gemacht wurden:


Man beachte, wie gering die verwendeten Sendeleistungen sind!
Scheint wohl ein Paradies für DXer zu sein.
 
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