• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o.ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

"Happy" macht nicht happy

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

haubra

Benutzer
Es geht mir nicht um besagtes Lied von Pharell Williams, sondern auch um andere "Ohrwürmer". Ich, der
mit dem ÖR Radio großgeworden ist, habe früher klaglos den Tag durch einen Sender gehört, ohne umzu-
schalten. Seit einiger Zeit aber ist meine Toleranzschwelle doch erheblich gesunken. Höre ich heute Happy,
Enimen, Xavier Naidoo, Macklemore o.ä., wird sofort der Stationsknopf gedrückt. Liegt es am zunehmenden
Alter oder an der Minimalrotation der A/C-Sender?
 
Bei mir liegt es vor allem an der Minimalrotation und der penetranten Claimerei. Höre zwar viel lieber Rock, Metal etc., aber wenn eine Popwelle wirklich gut gemacht ist, bleib ich auch dort hängen.
 
Es liegt an Beidem - Alter und Qualität. Einerseits hat sich ein bestimmter Geschmack herausgebildet, deshalb ist man nicht mehr bereit Neues kritiklos zu akzeptieren. Wenn man den (subjektiv) besten Sound nicht mehr in Frage stellt, wird es umso schwerer bei aktuellen Entwicklungen in der Musik mitzugehen, so geht es mir jedenfalls. Die andere Seite ist natürlich die zunehmende Verflachung in den Charts. Sicher gibt es nebenher noch jede Menge gut gemachter Musik, aber dafür müsste man sich jeden Tag durchs Internet wühlen, wollte man hier den Überblick behalten. Angesichts des Bedeutungsverlustes der Musik im Tagesprogramm machen sich die Radiosender diese Mühe bestimmt nicht mehr. Einfacher und billiger ist es, Playlists bei anderen Sendern abzukupfern.

Als ich vor Jahren mal einen Radiosender besuchte, sagte man mir, dass ich sowieso nur die "Perlen" hören würde, die Ihnen täglich zur Verfügung gestellt würden. Können wir also noch froh sein!
 
Ich empfinde einen Großteil der aktuellen Popproduktionen als "stressig" oder "anstrengend". Sägezahnartige, aufdringlich schreiende Syntheziser, Jaulende Frauen deren Klavier kaputt gehackt wird, sinnlos gröhlende Männer....

Da halte ich es mit der EAV

Was sind das für Zeiten, was hat das zu bedeuten
Immer diese Popmusik, Popmusik, Popmusik - nur mehr schräge Töne kein Sinn mehr für das Schöne.
So wie früher wird's nie mehr - verstummt sind alle Schrammeln, heut regiert der Nasenbär dies Land es muss vergammeln.
 
Das Schlimme an der Sache ist ja, daß man bestimmte nervige Songs heute auf ein und dem selben
Sender fast im Stundentakt hören muß. Auch auf meinem meistgehörtem Sender - Bremen eins - nervt
das eine oder andere Lied, aber das läuft einmal und dann weg (Leider inzwischen auch das "Happy-Ge-
plärre"). Es geht mir nicht nur um die heutige Musik, sondern um die Penetranz, mit der man heute von
einem Song genervt wird, als wenn jeder nur noch eine Stunde Radio am Tag hört.
Gerade dieser "Happy-Song": noch vorm Bekanntwerden des Wetten-Dass-Endes hüpfte ein kleiner
Junge in der Sendung zu diesem Song. Gefühlte Millionen tanzten dann nach diesem Song und luden
den Mist irgendwo hoch, und immer noch plärrt das Ding mindestens 4 mal täglich bei bremen vier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir geht nicht nur die enge Rotation auf den Sack, sondern auch viele Songs an sich.
So ein völlig inhaltsloses und unmelodiöses Lied wie "Best day of my life" von den American Authors - wer braucht das, warum will man dieses Gejaule hören?

Was ich beim Zappen schon an ausgelutschter Musik höre, reicht, um mir immer wieder die Frage zu stellen:
Was ist mit der Menschheit los, dass sie diesen Terror freiwillig erträgt?

Sender wie RPR1, NDR2 oder Radio NRW würden in Diktaturen als Foltermethode durchgehen ...
 
Wenn du nicht auch Xavier Naidoo mit aufgeschrieben hättest, könnte man meinen du hörst YouFM. Mich würden mal interessieren , wie weit bei der ganzen Raitingbetrugsgeschichte der dritten , laut Zapp , nicht auch bei YouFM wirklich alles mit rechten Dingen bei den angeblichen meisten Likes zu geht. Denn nach eigenen Angaben wird so die Playlist erstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
In unserer Umfrage sind bisher mehr als 50% der Teilnehmer der Auffassung, angesagte Titel würden entweder "zu häufig" oder "deutlich zu häufig" gespielt.

Vielleicht sollten die Programmveranstalter beginnen, die Wünsche der Hörer endlich ernst zu nehmen, um nicht noch mehr von ihnen an Spotify & Co. zu verlieren.
Wenn die Hot Rotation der meisten Programme derart eng gestrickt ist, kann an den zugrunde liegenden Researches etwas nicht stimmen.
 
Die Radiomacher verlieren zunehmend die Selbstachtung. Es herrschte lange ein Berufsethos vor, nach dem man sich dem geneigten Zuhörer verpflichtet fühlte, für ihn ein ansprechendes Programm zu gestalten. Dieser Selbstanspruch fällt Stück für Stück bei der Gier nach Zahlen und Einnahmen.

Da spielt man dann halt alle zwei Stunden Happy oder "die meiste Musik" oder was weiß ich für PR-Gags. Die Folge ist, dass sich wirklich radioaffine Menschen zunehmend von dem Medium abwenden. Wenn einmal der MP3-Spieler das konventionelle Radio abgelöst hat, wird niemand mehr da sein, der es retten kann/will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wie verblödet muß den das halbe Land sein, daß es sich ohne Murren so eine Grütze vorsetzen läßt,
oder nicht merkt, daß immer das Selbe läuft. Den sogenannten Bildungsauftrag haben die ÖRs in ihre Nischen-
programme versteckt. Auf bremen vier laufen sogar die Infoblöcke/Wortbeiträge wortwörtlich mehrfach am
Tag. Entweder hofft man, die Hörerschaft ist wirklich schon völlig verblödet und merkt nichts mehr oder ich
lebe in einer Endloszeitschleife und merk auch nichts mehr (was ich nicht ausschließen möchte;))...
 
Die Radiomacher verlieren zunehmend die Selbstachtung. Es herrschte lange ein Berufsethos vor, nach dem man sich dem geneigten Zuhörer verpflichtet fühlte, für ihn ein ansprechendes Programm zu gestalten. Dieser Selbstanspruch fällt Stück für Stück bei der Gier nach Zahlen und Einnahmen.

Da spielt man dann halt alle zwei Stunden Happy oder "die meiste Musik" oder was weiß ich für PR-Gags. Die Folge ist, dass sich wirklich radioaffine Menschen zunehmend von dem Medium abwenden. Wenn einmal der MP3-Spieler das konventionelle Radio abgelöst hat, wird niemand mehr da sein, der es retten kann/will.

Kann ich nur unterstreichen. Der mp3-Player, Spotify und profilgesteuerte Playlistdudler im Internet sind zur Zeit noch (!) keine ernste Gefahr für die großen Stationen, zumal erstere unmoderiert sind. Die Ancorman und -women der Großen wären ein Trumpf, Hörer zu binden, zu halten, zu gewinnen. Aber nein: bitte keine Moderatoren mit Eigenständigkeit und Profil. Und sollte die Stimme morgen früh eine deutlich andere sein als heute morgen, könnte man ja vor Schreck um- oder ausschalten. Viel zu riskant!
 
Und ob die eine Gefahr sind... nicht zuletzt weil sie nervtötend, hektisch moderiert und werbeverseucht sind.

Im Zuge der technischen Realisierbarkeit bevorzugt die Wirtschaft sparsam eingesetzte, individualisierte Werbeschaltungen und der Hörer bekommt endlich Musik nach Wunsch ohne Bevormundung durch zwischengeschaltete Playlistverschacherer. Wenn nicht bald ein ordentliches Spartenangebot auf den Markt kommt sehe ich fürs Radio schwarz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das schlimme an der Sache ist, dass die viel zu kleine Playlist praktisch alle haben, ja wirklich alle, die in Deutschland terrestrisch On Air sind. Selbst bei DRadio Wissen, ein Sender von dem ich mal ziemlich begeistert war, denkt man nach spätestens 3 Tagen intensivem hören bei jedem zweiten Titel "ach, der schon wieder". Das ist schade, denn als Sender der nicht auf Berater und Werbung angewiesen ist, hätten sie das Potential es anders zu machen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben