Aufwachen, Radiomacher: UKW verliert an Bedeutung!

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Der Radiotor

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Ein guter Beitrag, wie ich finde:

http://www.radioszene.de/72609/ukw-radio-verliert-bedeutung.html

Wie oft hörte ich in den letzten 10 Jahren auf Veranstaltungen den Satz "Die Zukunft des Radios ist digital" oder "Die Zukunft des Radios liegt im Internet". Im Endeffekt waren es aber nur Synonyme für "Das liegt irgendwann in der Zukunft. Wir haben UKW und sind mit UKW glücklich". Statt sich aktiv an der digitalen Zukunft zu beteiligen, wurde eher versucht digitale Hörfunktechnologien zu blockieren. Der Digitalisierungsbericht bringt nun ein fast schon dramatisches Detail ans Tageslicht: UKW verliert binnen eines Jahres in einigen Bevölkerungsschichten um über 8 Prozent. Das Niveau der UKW-Nutzung ist zwar nach wie vor sehr hoch, aber hält der Trend an, könnte es schon in einigen Jahren ganz düster aussehen: 16 Prozent Verlust in zwei Jahren, 24 in drei jahren usw. Internetradio fängt die UKW-Hörer in jüngeren Schichten auf, DAB+ die 30- bis 39-jährigen. Und noch eine interessante Zahl: Von sieben Millionen Radios, die in Deutschland jedes Jahr ausgetauscht werden, waren im letzten Jahr schon 2,2 Millionen Digitalradios mit DAB+, also 35%. Die deutsche Radioszene kann nicht mehr die Augen verschließen: Die Digitalisierung kommt, und sie kommt schneller als es so manchem Senderchef lieb ist.

Wo sind die Innovationen? Ich sehe kaum welche! Now FM von Regiocast könnte eine werden: Lineares Programm über UKW/DAB+, individualisierbare Streams per Internet, Smartphones, Tablet. Aber dafür bräuchten sie erst einmal eine Lizenz in NRW.
 
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Nur eine kleine Anmerkung, weil mein Steckenpferd falsch interpretierte Statistiken sind, aus denen man sich dann seine Wunsch-Welt zusammenkonstruiert. In diesem Fall eine falsche Prozentrechnung.

Das Minus in der besagten Altersgruppe 20-29 beträgt 8 Prozentpunkte! Interessant ist doch aber der Verlust bezogen auf die Nutzer letztes Jahr, d.h. es sind 12 Prozent weniger, die UKW als ihre meistgenutzte Empfangsart angegeben haben.
 
Ich glaube für diesen Thread hole ich mir schon mal eine Tüte Popcorn und warte auf Gegenstromanlage, Fotoralf, br-radio, Inselkolbi und Internetradiofan. :D

Ooch, dass muss man einfach sportlich sehen. Ich greife mal (teilweise) auf eine von Gegenstromanlage / Bibabutzemann verwendeten Bezeichnung zurück:
"Los geht's: Start in die Herbstsaison der neuen Spielzeit der "UKW-Gruftis" gegen die "DAB+ Boys (und Girls)"
 
Schon wieder mehr als 48 Stunden ohne Gegenstromanlage. Anscheinend hat der Betreuer ihm die Internetzeit verweigert. Es wird gemutmaßt, er habe aus Wut das DAB-Radio in der Gemeinschaftsküche zertrümmert.

Keine Angst, Radiokatze, etwas was ich nicht besitze brauche ich auch nicht zertrümmern, außerdem bin ich mein eigener Betreuer :)

Ansonsten dürftet ihr vielleicht überrascht sein, aber ich habe genau dieses Ergebnis im Digitalisierungsbericht erwartet (dass ich die Telefonerhebung im Allgemeinen nicht für sehr zuverlässig halte und eher Zahlen von GfK und europäischen Instituten vertraue, habe ich ja schon geäußert).

Schon lange sage ich voraus, dass UKW vor allem bei den Jungen verliert, aber sie nutzen im Web nach wie vor die Sender der großen Marken, das unterstreicht einmal wieder die aktuelle MA IP Radio. Den Sendern ist letztendlich egal, wie der Konsument hört, Hauptsache er hört. Dennoch hat der Verfasser recht, neue Geschäftsmodelle basierend auf Individualisierung machen im Zeitalter von Spotify absolut Sinn. Es befindet sich hier auch einiges in Entwicklung, die Sender werden anders als es viele äußern hier nicht schlafen und aktiv am Thema Digitalisierung mitwirken.

Bezüglich DAB bitte ich einmal die Kluft zwischen Empfängern in den Haushalten und reale Nutzung (meistgenutzter Verbreitungsweg) anzuschauen. Da sehe zumindest ich fast 80% Zufallskäufe (Radios die auch DAB können stehen halt verstärkt in den Läden). Einen Erfolg dieser Technik kann ich in keiner einzigen Altersgruppe feststellen.

Wie ich aus gut informierten Kreisen vernahm geben viele große kommerzielle Radios in Kürze eine Studie bezüglich der Signalzuverlässigkeit von DAB in Auftrag. Dabei sollen typische Alltagssituationen untersucht werden - Empfang in Erdgeschoss- und Souterrain-Wohnungen oder am Arbeitsplatz bei laufendem Computerbetrieb an 20 zufällig ausgewählten Orten und Städten in Deutschland, die angeblich bereits Empfang haben sollen, und die Resultate mit UKW verglichen werden. Da kann DAB mal in einem Stresstest unter Beweis stellen, ob es tatsächlich der bessere Verbreitungsweg ist. Ich erwarte Resultate, die UKW erneut als schlichtweg unabschaltbar machen werden.
 
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Zeitungssterben, Fernsehsterben, Radiosterben, jo - wir haben das Internet und 2014. Die traditionellen Medien verlieren, webbasierte Nutzung gewinnt. Ist das was Neues?

Vor diesem Hintergrund ist die Meldung der Nutzbarkeit von Amazon Prime Instant Video auf Android 1000 x interessanter für die Leute als das, was jemals mit DAB+ war oder sein wird.
 
Ich glaube für diesen Thread hole ich mir schon mal eine Tüte Popcorn und warte auf Gegenstromanlage, Fotoralf, br-radio, Inselkolbi und Internetradiofan. :D
Bin zwar da, äußere mich aber nicht mehr, weil ich meine Meinung habe dazu und diese in manchen anderen Threads schon kundgetan habe.
Ich hätte mich ja eher mal auf Statements von realen Radiomachern gefreut, aber die sind ja hier alle erfolgreich verjagt worden (unter anderem durch die aufgezählten Protagonisten).
Ich habe niemanden vertrieben; eher leide ich auch darunter, dass es diese Protagonisten nicht mehr in diesem Forum gibt...
 
Doch: eine Sache noch: Möchte nicht wissen, was man im deutschen TV macht, wenn Netflix seinen Siegeszug antritt. Überhaupt scheint Deutschland ein bisschen hinten dran zu sein, was diese Online-Mediatheken und die Video-on-Demand-Angebote anlangt. Das Geheule der Sender ist immer groß, wenn hier eine Konkurrenz entsteht, und man versucht, sie mit Hilfe von Gesetzgebungen dann machtlos zu machen.

M.E. sollte man sich in einem freien Land das Medium raussuchen dürfen und auch haben können, auch technisch, was man in Deutschland nicht machen kann.

Hier sind Länder wie die USA, das Vereinigte Königreich, die skandinavischen Staaten auch risikobereiter, sich von Traditionen zu lösen und anderen Dingen mal Raum zu geben.

Man jammert in Deutschland dann immer: ach, das könnt mir Zuschauer kosten; ach, das ist aber dem Zuhörer unzumutbar; hier muss der Gesetzgeber mal das Urheberrecht verschärfen, etc., dann ist man ständig mit diesen "Jammereien" beschäftigt und merkt nicht, dass in Nachbarländern Dienste und Techniken mittlerweile sich in den Alltag integriert haben und völlig normal sind. Zwar sind diese Dienste und Techniken zuerst auch da kritisch beäugt worden, aber die Mentalität der Menschen in den Ländern ist halt anders und man reagiert auch gelassener, wenn ein neuer Dienst, eine neue Technik eingeführt wird...

Sicherlich wird es UKW noch ein bisschen geben, weil die Zeit für nachfolgende Techniken in einem Flächenland wie Deutschland noch nicht ausgereift ist. Man kann aber davon ausgehen, dass DAB/DAB+ in ein paar Jahren normaler Übertragungsstandard sein wird, wenn er nicht schon wieder von einer Nachfolgetechnologie überrollt wird.

In jedem Billigladen kann man sich einen Radio kaufen, und was hat der für Technik? Richtig, UKW... Solange die Technik billig auf dem Markt ist, wird sie auch nachgefragt.

Teure Alternativtechniken haben es da schwerer. Es ist zwar das Angebot im Grundsatz da, aber die Technik wird nicht oder kaum nachgefragt.
Die Privatradiosender haben sich aus mehreren Gründen gegen diese Alternativtechnik als Übertragungsmethode ausgesprochen. Gut, das soll so sein. Einzelne ARD-Anstalten wie der BR preschen vor und möchten DAB+ quasi "volksempfängermäßig" den Leuten aufs Auge drücken.

Leute, die sich nicht mit der neuen Technik DAB/DAB+ auseinandersetzen, bzw. auseinandersetzen wollen, kann man auch nicht zwingen, ihren Radiowecker in ein Digitalradio umzutauschen. Erst, wenn hierfür auch ein Markt aufkommt und man sich mit dem Thema auch bei Lokalfunkern und größeren Privatstationen, aber auch bei Printmedien, auseinandersetzt, könnte hierfür eine Lobby entstehen. Anders geht es nicht.

Wir hier bei den radioforen sind ein kleiner Teil der Bevölkerung, der sich mit dem Thema Radio sehr intensiv beschäftigt, programmlich, strukturell und technisch. Viele Leute machen das aber nicht. Das Nebeneinander von herkömmlichem UKW-Funk, dem digitalen Hörfunk mittels DAB-Standard und Internet- bzw. Satellitenradio verwirrt mittlerweile die Leute, insbesondere die immer größer werdende Gruppe der Senioren.

Junge Leute tun sich relativ leicht, sich das Medium zu suchen, über das sie ihren Musikgeschmack hören wollen. Sie sind auch mit iTunes, Google Play Store, etc. aufgewachsen; zudem haben sie sich auch meist vom klassischen UKW-Radio zumindest ein Stück weit entfernt. Wenn man durch deutsche Städte läuft, und fragen würde, über welches Medium junge Leute Musik hören, wird man den Röhrenradio der Vergangenheit eher weniger antreffen.
Die Stärke der jungen Leute ist ihre Flexibilität, das Medium rauszusuchen, was sie brauchen, um ihren Musikgeschmack zu hören.

Älteren Leuten bzw. Leuten, die sich mit den Thematiken nicht auseinandersetzen, weil sie Schichtarbeit machen, oder Krankenschwester sind, oder ..., also Klientel, die mit dem Thema nichts zu tun hat, und darüber nicht oder kaum nachdenken, werden wahrscheinlich auf ihrem Standard bleiben wollen...

Was auch eine Rolle spielt, ist der Bildungsstandard des Einzelnen: höher gebildete Menschen werden sich eher ein Digitalradio zulegen, weil sie sagen, dadurch hätte man eine höhere Qualität im Hören, etc., während sich, bitte das nicht persönlich nehmen, Menschen mit Migrationshintergrund oder aber sogen. "Hartz IV"-Klientel eher weniger ein Digitalradio kaufen werden.

Es ist da ähnlich wie bei einem Auto: für den einen zählt, dass das Auto fahren kann und ihn/sie von A nach B befördert. Anderen hingegen genügt diese bloße Grundausstattung nicht, sie investieren in Design und Optik, und technische Zusatzfunktionen.

Analog dazu: Grundausstattung für das Hören eines Senders wird wahrscheinlich noch in den kommenden Jahren in Deutschland UKW sein. Manche aber investieren in einen "besseren, kristallklaren" Hörfunk und legen sich ein DAB-Radio zu, mithilfe dessen sie dann rauschfrei Radio hören können. Andere wiederum investieren innerhäuslich in einen starken Internetanschluss, mithilfe dessen dann sie ihren Lieblingssender über Internet hören können.

So steht jederfrau/jedermann frei, aus dem Angebot, das vorliegt, das rauszusuchen, was er/sie aktuell benötigt.

Für oder gegen Dinge zu sein, abzuwägen, was in der Zukunft besser oder schlechter wird, liegt allein am Angebot. Der Verbraucher fragt schon nach, wenn es billige, leistungsfähige DAB-Geräte gibt, nur das dauert halt.... Geduld muss man haben und Durchhaltevermögen...
 
Bin zwar da, äußere mich aber nicht mehr, weil ich meine Meinung habe dazu und diese in manchen anderen Threads schon kundgetan habe.

Ich habe niemanden vertrieben; eher leide ich auch darunter, dass es diese Protagonisten nicht mehr in diesem Forum gibt...

@br-radio , ich habe es sicherlich nicht persönlich gemeint, nur zeigt die Erfahrung das bestimmte User auf bestimmte Themen reagieren. Und in diesem Fall ist es wurscht ob der User Pro- oder Contra DAB+ ist. Hätte sicherlich auch andere User nennen können.

Was die Aussage von Radiotor angeht, er schrieb nur einige von den genannten. Das heißt ja nicht das er gerade dich mit einschließt.

Und was zu dem Thread selbst. Ich denke dieses Thema hätte man auch in einen der bestehenden DAB+ Threads schreiben können. Dieser weitere Thread hätte es ehrlich gesagt nicht gebraucht.
 
Hallo erstmal!

In jedem Billigladen kann man sich einen Radio kaufen, und was hat der für Technik? Richtig, UKW... Solange die Technik billig auf dem Markt ist, wird sie auch nachgefragt.

Das sehe ich auch so. Dank gewisser immer wiederkehrende Werbesprüche a la "Geiz ist geil" oder "Hauptsache billig" ist der Konsument recht sparsam geworden, was manche Produkte angeht. Irgendwo kann ich es auch verstehen. Die meisten Menschen lassen das Radio ohnehin nur als Berieselungsanlage nebenher laufen, der Ton ist im Großen und Ganzen akzeptabel, warum sollte man also 150€ für ein Radio ausgeben, wenn es eines für 40€ auch tut?

Älteren Leuten bzw. Leuten, die sich mit den Thematiken nicht auseinandersetzen, weil sie Schichtarbeit machen, oder Krankenschwester sind, oder ..., also Klientel, die mit dem Thema nichts zu tun hat, und darüber nicht oder kaum nachdenken, werden wahrscheinlich auf ihrem Standard bleiben wollen...

Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob sie dazu überhaupt eine Meinung haben. Ich kann mir vorstellen, dass da eher der Kosten/Nutzenfaktor eine entscheidende Rolle spielt. Wenn es wirklich nur Berieselung ist und kein aktives Zuhören, ist wie schon erwähnt eher der Preis ein Argument. Allerdings bin ich vorsichtig, was ältere Leute angeht. So ist mein Großvater trotz seiner mittlerweile 89 Jahre noch immer sehr technikaffin und schielt immer nach neuen Geräten (insbesondere Laptops). Würde ich ihm sagen: Kauf Dir ein DAB+-Gerät, würde es es wohl machen wollen. Auch meine Eltern (und diese sind auch schon 60+) sind technischen Spielereien nicht unbedingt abgeneigt ...

Was auch eine Rolle spielt, ist der Bildungsstandard des Einzelnen: höher gebildete Menschen werden sich eher ein Digitalradio zulegen, weil sie sagen, dadurch hätte man eine höhere Qualität im Hören, etc., während sich, bitte das nicht persönlich nehmen, Menschen mit Migrationshintergrund oder aber sogen. "Hartz IV"-Klientel eher weniger ein Digitalradio kaufen werden.

Mal davon abgesehen, dass ich es absolut furchtbar finde, Menschen, die auf ALG-II angewiesen sind, erstmal in die Schublade "weniger gebildet" zu stecken (ein Klischee, der mich schon in einem bestimmten Buch aufgeregt hat), bezweifele ich, dass der Bildungsstandard ein Argument für die Wahl des Radiogerätes ist. Vielleicht lehne ich mich ja jetzt sehr weit aus dem Fenster, aber ich wage einmal zu behaupten, dass die Interessen des jeweiligen Menschen eine Rolle spielen. Und wenn jemand, egal ob jetzt Professor oder Doktor oder Ba. oder Schichtarbeiter oder Krankenschwester eine große Liebe zum Radio hat und sich lieber diesem widmet als zum Beispiel dem Fernsehen oder dem Computer, dann wird auch er sich für ein DAB+ oder Internetradio entscheiden.


Andere wiederum investieren innerhäuslich in einen starken Internetanschluss, mithilfe dessen dann sie ihren Lieblingssender über Internet hören können.

Oder eben auf Plattformen wie simfy oder napster oder wie sie alle heißen zugreifen können. Wie Du schon so richtig geschrieben hast: Die Jugend (und wahrscheinlich nicht bloß die) kennt die Kniffe und Seiten, über denen sie ihre Lieblingsmusik hören, ihren Musikgeschmack bedienen lassen können.

So steht jederfrau/jedermann frei, aus dem Angebot, das vorliegt, das rauszusuchen, was er/sie aktuell benötigt.

:thumbsup:

Für oder gegen Dinge zu sein, abzuwägen, was in der Zukunft besser oder schlechter wird, liegt allein am Angebot. Der Verbraucher fragt schon nach, wenn es billige, leistungsfähige DAB-Geräte gibt, nur das dauert halt.... Geduld muss man haben und Durchhaltevermögen...

Auch da bin ich Deiner Meinung. Wobei sich natürlich die Frage stellt, was in dieser Zeit passiert. Vielleicht gibt es dann einen neuen Standard. Oder einfach etwas, was schon jetzt günstiger ist und trotzdem gut. Warten wir ab, was die Zukunft bringt ;)
 
Die Postings von br-radio und Feuertraum fand ich sehr schön, nur eine Anmerkung: Digitalradios gibt es inzwischen für deutlich unter 150 Euro! Wenn es nur darum geht die Technik einmal auszuprobieren und kein großer Wert auf Klangeigenschaften gelegt wird, finden sich bereits Empfänger ab 19,99 Euro (ja, sie haben tatsächlich DAB+ an Bord). Einfach bei Amazon mal nach DigitRadio StarSat Berlin suchen oder diesem Link hier folgen:

https://www.technisat.com/shop/digitradio-star-sat-berlin-weiss.html

Auch bei real oder Kaufland gibt's inzwischen DAB-Radios auf dem Wühltisch, zuletzt sah ich vier verschiedene Modelle zum Preis von unter 30 Euro. Wer freilich etwas mehr auf Klang Wert legt, muss schon 60, 70 Euro plus ausgeben. Aber das ist bei reinen UKW-Radios auch nicht anders. Vor allem im Bereich der Portables gibt es kaum noch Unterschiede zwischen analogen und Digitalradios. Bei Mini- und MidiAnlagen beträgt der DAB-Aufpreis zwischen 30 und 50 Euro, was auch verschmerzbar ist (oft gibt es die Modelle parallel nur mit UKW oder zusätzlich mit DAB/DAB+).

Diese neue Preispolitik hat sich offenbar noch nicht rumgesprochen, zuletzt las ich auch in einem kritischen Zeitungsartikel so einen Quatsch wie Digitalradios kosten ab 80 Euro im Handel.
 
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Keine Angst, Radiokatze, etwas was ich nicht besitze brauche ich auch nicht zertrümmern, außerdem bin ich mein eigener Betreuer :)

Selbstbetreuer? Ein guter Ansatz. Mach ich auch so - ist definitiv billiger und man muß dem Betreuer auch nicht laufend private Dinge erzählen, die er bis zur nächsten Sitzung sowieso wieder vergessen hat. Aber ich besitze wenigstens zwei DAB-Radios, kenne die Stärken und Schwächen von DAB und rede nicht nur seitenlang darüber...

(Du merkst, ich habe heute einen "guten Tag" durch meine Selbstbetreuung. Sonst hätte ich oben sicher die Floskel "gequirllte Scheiße" am Satzende verwendet.)


Schon lange sage ich voraus, dass UKW vor allem bei den Jungen verliert, aber sie nutzen im Web nach wie vor die Sender der großen Marken, das unterstreicht einmal wieder die aktuelle MA IP Radio.

Daß UKW bei der jungen Generation an Boden verliert, ist wirklich ein Trend, den ich bei meiner eigenen MA immer wieder feststelle. Ich muß an dieser Stelle aber auch dazu sagen, daß hier bei mir in der Gegend keine "Jugendsender" über UKW emfpangbar sind. Und das wird sich auch nicht ändern, da es keine freien Frequenzen gibt. Insofern ist DAB+ vom Sender Vogtsburg (SWR, Private und Bundesmux) durchaus eine kostenlose Alternative zum mobilen Radiohören über Internet.

Ich hatte am letzten Freitag ein kurzes "MA-Gespräch" mit einem 15 Jahre alten (er hatte jetzt am Montag Geburtstag) Jungen, der "natürlich" aller paar Minuten an seinem Smartphone gefummelt hat, um FB und so zu checken. Er hatte zwar die ganze Zeit über die "Ohrstöpsel" in den Ohren, hörte aber auf Nachfrage kein Radio...

Ja, er kannte Sender wie BigFM, Dasding, SWR1, Regenbogen und sogar SWR4, aber er hört "das" nicht. NRJ (Stuttgart) oder Sunshine Live kannte er nicht. Woher auch? Aus dem Internet?

Leute, dieser junge Bursche hat doch gar kein Geld, um sich eine "mobile Flatrate" leisten zu können. Ich nehme mal an (ich habe leider nicht nachgefragt), daß er sich seine Songs "zuhause bei Mutti" über den DSL-Anschluß runterlädt. Anders bekommt er den Speicher seines Smartphones nicht "voll".

Ob dieser Junge in der "MA IP Radio" irgendwie relevant ist, bezweifle ich. Er ist einfach kein (klassischer) "Radiohörer" mehr.



Wie ich aus gut informierten Kreisen vernahm geben viele große kommerzielle Radios in Kürze eine Studie bezüglich der Signalzuverlässigkeit von DAB in Auftrag. Dabei sollen typische Alltagssituationen untersucht werden - Empfang in Erdgeschoss- und Souterrain-Wohnungen oder am Arbeitsplatz bei laufendem Computerbetrieb an 20 zufällig ausgewählten Orten und Städten in Deutschland, die angeblich bereits Empfang haben sollen, und die Resultate mit UKW verglichen werden. Da kann DAB mal in einem Stresstest unter Beweis stellen, ob es tatsächlich der bessere Verbreitungsweg ist. Ich erwarte Resultate, die UKW erneut als schlichtweg unabschaltbar machen werden.

Wenn ihr für die Studie einen gut 10 Euro teuren (!) Adapter für den Zigarettenanzünder im Auto braucht, meldet euch bitte bei mir!

Wenn ich das Ding in die Buchse schiebe, knallt es mir das UKW-Band teilweise weg. Die Sender klingen dann "angekratzt" - Interferenz usw. DAB geht dann noch, aber das ist keine Entschuldigung für diesen Elektomüll aus China! Leider brauchen diese Kleingeräte keine Zulassung oder ein "CE"-Zeichen. Diese Dinger sind echt zum kotzen! Für dieses Geld kann ich mir solch einen Spannungswandler auch selbst zusammenlöten. Und da "schwingt" garantiert nichts!
 
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Möchte nicht wissen, was man im deutschen TV macht, wenn Netflix seinen Siegeszug antritt.


Das mag deine Einschätzung sein. Haben Sky und Maxdome bisher die Fernsehwelt verändert? Stellen sie eine große Konkurrenz zu den freien Sendern dar? Ich denke nicht.

Selbst wenn der Anteil der UKW-Nutzern zu den DAB-lern sich verändert, letztendlich hören die Leute trotzdem weiter "ihre" gewohnten Sender. Und der Anteil derer, die den Anspruch besitzen, via Internet einen nicht-lokalen Sender zu hören, ist gering. Und wenn doch Leute explizit in Köln oder München das englische BBC digital hören, dann sind das eher wenige.

DAB nutzt mir z.B. an meinem Arbeitsplatz nichts, wenn das Firmen-WLAN nicht frei verfügbar ist. Zuhause fallen Maxdome und Co. via Smart-TV in nächster Zeit flach, da die Internetverbindung zu lahm ist. Das TV verweigert dann den On-Demand-Betrieb. Zu Weihnachten gönnen wir uns wohl ein digitales Internetradio von Technisat, mit dem wir mehr als zehntausende Radiosender der Welt hören könnten, dann aber vermutlich doch nur SWR1/3 einstellen. Möglicherweise sehen das zur Zeit viele Deutsche so, je mehr man angeboten bekommt, desto uninteressanter kann es werden.

Wir nutzen heute Smartphones, Autoradiosysteme und Smart-TVs, die alle 1000 Mal mehr können, als wir wollen und brauchen. Aber trotzdem muss es das Neueste sein, ist halt alles "nice to have".

Deshalb müssen sich die UKW-Sender heute noch keine Sorgen im ihre Zukunft machen, zudem sind die meisten Sender doch auch digital gut gerüstet, oder?
 
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