Alt und verheizt - Der Umgang mit den Ex-Gallionsfiguren

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Spectra Color

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Hallo.

In diesen Tagen wird wieder viel über das "Dschungelcamp" gesprochen. Und über Walter Freiwald. Früher mal bei RTL (auch im Radio). Heute nur noch die Witzfigur im "Dschungelcamp". Mehr hat sein ehemaliger Arbeitgeber wohl nicht mehr für ihn übrig. Ich halte das für unwürdig.

Gilt auch für Maren Gilzer. Früher bei SAT.1, jetzt Dschungeloma.

Was haben die Leute falsch gemacht frage ich mich? Zu spät den Absprung gefunden? Oder vielleicht den falschen Arbeitgeber gehabt, soll heißen: Wären sie mal lieber zu ARD und ZDF gegangen als es noch möglich war?

Ich lese hier manchmal über ehemalige Radiomoderatoren, die früher mal das Aushängeschild ihres Senders waren. Sie sind zwar nicht vergessen, aber wurden kaltschnäuzig entsorgt. Im Privatfunk scheint man keine Chance Ü50 zu haben.

Traurig. Meine ich.
Was meint ihr?
 
Um den Bezug zum Radio herzustellen: Sie werden doch nicht wirklich "entsorgt" Einige "alte Hasen" machen jetzt halt Internetradio. Und keiner wird gezwungen, sich fürs Dschungelcamp herzugeben.
 
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@Spectra Color
Versuch mal, das Dschungelcamp nicht aus Zuschauersicht, sondern aus professioneller Warte zu sehen.
Die Show ist ein Geschenk. Für alle Beteiligten.

Und hier beantwortest du deine Frage quasi schon selbst (Hervorhebung von mir):
ehemalige Radiomoderatoren, die früher mal das Aushängeschild ihres Senders waren

Zeiten ändern sich, die Medien verändern sich ebenfalls. Wer früher passte, kann heute komplett fehl am Platz sein. Nun ist das aber kein Geheimnis; jedem in der Branche, der an solcher Stelle arbeitet, ist das bekannt und dafür wird er bestens bis oberfürstlich entlohnt.

Im Privatfunk scheint man keine Chance Ü50 zu haben.
Hat der Privatfunk Elmar Hörig, Frank Laufenberg, Lomax, Klaus Walter und all die anderen entlassen? Das wäre mir neu.
 
Na ja, so toll fand ich ihn nicht. Durch seine penetrante Art, vor allen Dingen beim Teleshopping, ist er für mich nicht gerade ein Sympathieträger.
Aber Geschmäcker sind ja unterschiedlich. ;)

Gilt auch für Maren Gilzer. Früher bei SAT.1, jetzt Dschungeloma.
Immerhin spielt sie ja bei "In aller Freundschaft" mit. Und das läuft im Ersten.

Und keiner wird gezwungen, sich fürs Dschungelcamp herzugeben.
Genau so ist es! Zudem ist die Sendung ja nicht neu und unbekannt. Man weiß also, worauf man sich einlässt.
 
In audiovisuellen Boulevardmedien gibt es kein geregeltes Arbeitsleben von 25 bis 65. Das System braucht immer neue Gesichter, und dafür wird dann auch immer jemand ausgespuckt. Manche machen sich dann leise vom Acker und starten ihr zweites Leben - andere suchen noch im Dreck liegend das Rotlicht...
 
Dschungelcamp ist aus meiner Sicht eine perfekte Inszenierung. Die Teilnehmer garantieren für gute Unterhaltung (wer das Format mag). Von der Prinzessin bis zum Looser, alles dabei und auch gut bezahlt für die wenigen Tage Arbeitszeit.

Ich denke das sich für einige Teilnehmer neue Jobangebote auftun.

Das Dschungelcamp schafft es regelmäßig in der BILD auf Seite 1, weit vor PEGIDA und Politik.

...
Was haben die Leute falsch gemacht frage ich mich? Zu spät den Absprung gefunden? Oder vielleicht den falschen Arbeitgeber gehabt, soll heißen: Wären sie mal lieber zu ARD und ZDF gegangen als es noch möglich war?
...

Was haben sie falsch gemacht? Nichts. Die Leute haben Veträge unterschrieben die ausgelaufen sind und nicht verlängert wurden.
Bei Radio FFN sind Jörg Christian Petershofen und Ecki Stieg abgesägt worden trotz großer Fangemeide ihrer Sendungen. Neuer Besen in der Betriebsleitung und es wird ausgekehrt.

Im Fensehen werden auch laufend neue Gesichter gebraucht.
Mit dem Alter hat das wenig zu tun, eher mit Talent.
 
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Versuch mal, das Dschungelcamp nicht aus Zuschauersicht, sondern aus professioneller Warte zu sehen.
Die Show ist ein Geschenk. Für alle Beteiligten.

Die Gage lockt warscheinlich, sich nochmal für den Ex-Arbeitgeber öffentlich zu prostituieren. Jeder gewöhnliche im Arbeitsleben stehende Mensch würde warscheinlich nicht mehr für seinem Ex-Arbeitgeber tätig werden, der ihn zuvor gefeuert hat.

Dennoch, wenn man mal sieht wie lange Walter Freiwald für RTL tätig war, dann frage ich mich ob man ihm nicht hätte noch einen Redaktionsposten bis zur Rente anbieten können. Aber vielleicht wollte er aus welchem Grund auch immer soetwas nicht. Das Verkäuferimage hat ihm warscheinlich letzendlich das berufliche Genick gebrochen und nun das "RTL-Gnadenbrot" in Form des Dschungelcamps.
 
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Oh... Soviel Resonanz.

Bin ein wenig erstaunt. Aber gut.

Ich denke, wer viele Jahre den Kopf hingehalten hat für einen Sender, der hat nicht nur einen würdigen Abgang verdient, sondern auch eine finanzielle Sicherheit. Herrje, der Freiwald ist gerade mal 60. Also noch mindestens 5 Jahre von der Rente entfernt! Die paar zehntausend Euro als Gage für die Teilnahme am "Dschungelcamp", die da in der Presse rumgeistern, sind doch lächerlich. Das ist VOR Steuern. Albern. Armselig. Geht man so mit einem um, der alles wegmoderiert hat?

Moderator als Hire-and-Fire-Job? Kein Wunder, daß es wenig Nachwuchs gibt. Oder wo drängt es noch ans Mikrofon?
 
Für mich sind mehrere zehntausend Euro, auch vor Steuern, NICHT lächerlich.

...wer viele Jahre den Kopf hingehalten hat für einen Sender, der hat nicht nur einen würdigen Abgang verdient, sondern auch eine finanzielle Sicherheit....

Wie sollte deiner Meinung nach der würdige Abgang ausssehen und wie hoch sollte die finanzielle Sicherheit ausfallen?
 
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Wie sollte deiner Meinung nach der würdige Abgang ausssehen und wie hoch sollte die finanzielle Sicherheit ausfallen?

'n ruhiger Job im redaktionellen Bereich mit 5.000 Euro sollte den Leuten schon angeboten werden. Sie haben schließlich einiges geleistet und könnten in der Schulung von Talenten eingesetzt werden.

Wer das nicht will, kann natürlich sein Glück freiberuflich versuchen.
 
Es stimmt mich traurig, wie RTL mit Walter Freiwald umgeht. Das Publikum bekam direkt nur mit, was er vor der Kamera tat. Ich meine, er kann viel mehr, als Leute aus dem Publikum aufzurufen. Und ich weiß es, denn ich hörte ihn Ende der Neunzigerjahre gern auf Antenne Niedersachsen. @grün: Da hast Du Deinen Bezug zum Radio.
 
Freiwald ist ein Relikt aus der Thoma-Ära von RTL. Und daran will man dort heute eher nicht erinnert werden. Zumindest drängt sich öfter der Eindruck auf. Damals war RTL noch ein Gemischtwarenladen im besten Sinne des Wortes. Da gab es von echten, eigenproduzierten Kindershows bis hin zum Heimattheater für die Fraktion 60+ alles. Heute ist RTL ein Abspulprogramm für allerlei Werbung, unterbrochen von dem einen oder anderen Film und diversen Belanglosshows. Da hilft es auch nicht, wenn man beispielsweise Heino als Alibi-Juror in die DSDS-Jury setzt. Das wirkt bestenfalls peinlich.
 
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Das Dschungelcamp schafft es regelmäßig in der BILD auf Seite 1, weit vor PEGIDA und Politik.
Voll super, ey! Nüchtern betrachtet eher nicht.
Dass RTL und die BLÖD sich schon immer recht nahe standen und selbige das Dschungelcamp hypte, dürfte nichts Neues sein.

Moderator als Hire-and-Fire-Job?
Ja, genau so! Willkommen in der Realität.
Wobei..
Kein Wunder, daß es wenig Nachwuchs gibt. Oder wo drängt es noch ans Mikrofon?
Die Generation "Keine Ahnung - was mit Medien" - um ihr mal einen Berufsgruppen passenden Namen zu geben, drängt wie fast noch nie in den Bereich. Oftmals allerdings auf alternativen Wegen, was widerrum gut ist.

'n ruhiger Job im redaktionellen Bereich mit 5.000 Euro sollte den Leuten schon angeboten werden. Sie haben schließlich einiges geleistet und könnten in der Schulung von Talenten eingesetzt werden.
Wer soll die ganzen Leute anstellen und - noch viel wichtiger - wer soll die bezahlen? Das Geld muss auch irgendwie wieder erwirtschaftet werden.
 
In meiner Brust schlagen zwei Herzen.

Einerseits finde ich es schlimm, wie menschenverachtend manche Sender mit ihren einst umworbenen Mitarbeitern umgehen. Aufnehmen, durchkauen, ausspucken. Ich habe Walter mal vor sieben Jahren kennengelernt, und ich finde, daß er damals ein Netter war - ein bißchen divenhaft vielleicht. Das Problem ist, daß die TV- und Radiowelt eine kleine ist. Bist Du irgendwo mal gefallen, nimmt dich in den Sendern keine Sau mehr, nicht mal mehr als Pförtner. Dieses "Berufsverbot" (man hat schließlich nichts anderes gelernt) zerstört dich.

Andererseits mußte auch Walter wissen, daß sein Stern irgendwann mal sinkt, gerade im Show Business. Und den Jugendwahn hat es auch schon damals gegeben (wenn auch nicht so stark ausgeprägt. Ich bilde mir ein, nur noch quäkende Pennälerstimmchen zu hören).
Ich denke, wer viele Jahre den Kopf hingehalten hat für einen Sender, der hat nicht nur einen würdigen Abgang verdient, sondern auch eine finanzielle Sicherheit.
Beim Punkt "Würde" bin ich voll bei Dir, bei "Sicherheit" überhaupt nicht. Wer finanzielle Sicherheit will, der muß für den Staat arbeiten. Der sorgt schon für seine Leute. Wenn Walter noch eine Show auf die Beine bringt, von mir aus gern. Aber ihn fünf Jahre lang in ein Redaktiosnbüro zu setzen, damit er da sein Gnadenbrot kriegt, halte ich für falsch.
 
'n ruhiger Job im redaktionellen Bereich mit 5.000 Euro sollte den Leuten schon angeboten werden. Sie haben schließlich einiges geleistet und könnten in der Schulung von Talenten eingesetzt werden.

Wer das nicht will, kann natürlich sein Glück freiberuflich versuchen.

5000 € brutto oder netto? Brutto vielleicht. Netto vielleicht vor 20 Jahren. Heute würde ich es einem Redakteur nicht mehr zahlen.
Und heulen darf Walter auch nicht. Der hat bei pearl.tv zuletzt sicherlich eine fürstliche Tagesgage erhalten. Als Freelancer natürlich.
Und im Eventmoderationsbereich wird er auch noch gebucht.
Wirtschaftliche Vorsorge hätte auch in diesem Fall gut getan.
 
Also bei solchen öligen Typen wundert es mich nicht, wenn sich in der Chefetage Zynismus einschleicht und es zu menschenverachtenden Reaktionen kommt, von publikumsverachtenden Reaktionen ganz zu schweigen.
 
Hat das jemand in der Rotation?

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*duckundweg* :D
 
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