Zukunft des DAB+ - Alle Sender deutschlandweit?

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Podogu

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Hallo Gemeinde,

ich habe mir vopr kurzem ein Digitalradio (DAB+) gekauft. Na gut, es war das billigste von Auna, ich wollte es aber nur zum probieren einmal haben.

Ich muss sagen, dass ich im Absoluten Randgebiet wohne. Der NDR ist bei mir kaum zu hören - erst 10 KM weiter. Die 5C Sender gehen gerade so, haben aber große Löcher und der WDR ist nur auf höheren Stellen zu hören.

Ich kann allerdings die meisten Sender doch auch gut über UKW hören. Zwar etwas angerauscht, aber ich finde, dass der große Vorteil von DAB+ nicht richtig ausgenutzt wird.

Hier meine Frage: Werden durch die vielen Frequenzen eventuell alle deutschen Sender deutschlandweit zu hören sein? Sprich Fritz beispielsweise auch in Norddeutschland, oder die Bayern im Harz?
Ich finde die jetzige Situation leider irgendwie etwas mau.
 
Bevor jetzt eine weitere DAB Pro/Contra-Diskussion aufkommt, versuche ich es diesmal neutral und wertungsfrei zu beantworten: Aktuell ist DAB+ noch nicht komplett ausgebaut. Die aktuellen Lücken bei dir werden sukzessive durch Aufschaltung weiterer Sender geschlossen, das alles kann aber noch dauern, vor allem der Norden hinkt hinterher, und es kann bis 2020 dauern bis zusätzliche Sendeanlagen in deiner Region zugeschaltet werden. Einen RBB wird man aber nie in NRW hören können oder einen BR in Schleswig-Holstein. Das liegt aber nicht an der Technik DAB+, sondern an Staatsverträgen, die den ARD-Anstalten die Ausstrahlung untersagt. Aktuell arbeiten die Sender an einem hybriden Ansatz: Im terrestrischen Sendegebiet DAB+, daüber hinaus Internetradio. Schon heute kannst du das ARD-Angebot komplett unterwegs mit Smartphones oder Tablets hören, allerdings kostet es noch viel Geld, da ein Datentarif mit ausreichend Highspeed-Volumen nötig ist.
 
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Hier meine Frage: Werden durch die vielen Frequenzen eventuell alle deutschen Sender deutschlandweit zu hören sein? Sprich Fritz beispielsweise auch in Norddeutschland, oder die Bayern im Harz?
Bestimmt nicht. Deutschlandweit werden nur die Bundesmux-Sender zu hören sein. Falls ein zweiter Bundesmuxx kommt auch auch der. Alles andere nur in den vorgesehenen Gebieten.
In einem absoluten Randgebiet empfiehlt sich der Kauf eines empfindlichen Radios und ggf. eine bessere Antenne. Manchmal reicht auch der Anschluss eines Drahtes an die vorhandene Teleskopantenne...
Marcel Goerke geht in seinen Testberichten auch immer auf die Empfindlichkeit der Geräte ein. Einige findest Du hier: http://www.marcel-goerke.de/artikel.php
 
Ahh, das ist echt schade. Ich komme einfach mittlerweile mit den Programmen von NDR und WDR und den Privaten einfach nicht mehr so richtig klar.
Wie schon in einem äteren Post beschrieben, höre ich im Moment wirklich gern Fritz. Es ist auch einfach auf dem Land technisch kaum möglich überall Internetradio zu empfangen; auch mit Telekom und LTE nicht.
Es wäre wirklich ein absoluter Traum, wenn es einmal einen deutschlandweiten DAB+ Sender gäbe, der einen guten Mix aus Mainstream und dem Rand spielt, der dazu noch gute Moderation bietet. Aber ganz ehrlich, Energy kann man nun wirklich nicht hören. Da könnte ich mir gleich 89.0 reinmachen. :D
In einem absoluten Randgebiet empfiehlt sich der Kauf eines empfindlichen Radios und ggf. eine bessere Antenne. Manchmal reicht auch der Anschluss eines Drahtes an die vorhandene Teleskopantenne...
Marcel Goerke geht in seinen Testberichten auch immer auf die Empfindlichkeit der Geräte ein. Einige findest Du hier: http://www.marcel-goerke.de/artikel.php
Ich war schon einmal am überelegen, ob ich mir den Alpine Ezi-DAB kaufen sollte. Wäre jetzt eine Überlegung wert, jedoch hab ich Angst, dass mich dies nicht zufrieden stellt...
 
Es wäre wirklich ein absoluter Traum, wenn es einmal einen deutschlandweiten DAB+ Sender gäbe, der einen guten Mix aus Mainstream und dem Rand spielt, der dazu noch gute Moderation bietet.
Den gab es, nämlich Absolut Radio. Leider haben die viel zu schnell den Schwanz eingezogen....:(

Zwecks Empfangsverbesserung solltest Du tatsächlich man einen Antennenverlängerung versuchen, hat bei meinem Pure One schon was gebracht. Ansonsten kann es natürlich auch sein, dass Du ein taubes Gerät erwischt hast, je nach eingebautem Chip gibt es sogar bei ansonsten identischen Geräten Empfangsunterschiede.
 
Zwecks Empfangsverbesserung solltest Du tatsächlich man einen Antennenverlängerung versuchen, hat bei meinem Pure One schon was gebracht. Ansonsten kann es natürlich auch sein, dass Du ein taubes Gerät erwischt hast, je nach eingebautem Chip gibt es sogar bei ansonsten identischen Geräten Empfangsunterschiede.
Naja gut, ich hab ja nur das billigste gekauft :D , siehe Anhang.
Ich versuche einmal einen Draht hinten dran zu packen.

@Der Radiotor Ist es nicht immernoch so, daß man in Berlin auch viele ARD-Programme hören kann, die aber nicht zum rbb gehören?

Da hast du Recht. MDR Jump. Bayern 1......
 

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Es wäre wirklich ein absoluter Traum, wenn es einmal einen deutschlandweiten DAB+ Sender gäbe, der einen guten Mix aus Mainstream und dem Rand spielt, der dazu noch gute Moderation bietet.

Hast du mal in Dradio Wissen reingehört? Für mich neben Deutschlandradio Kultur eines der besten Programme im bundesweiten Multiplex.
 
Alle ARD-Programme überall wird es nicht geben, das wäre auch nicht wirtschaftlich. Was aber die Staatsverträge zulassen, sind "Programmkooperationen", unter derem Mantel dann ein Programm von anderen übernommen werden kann. Beispielsweise sind "Funkhaus Europa" und "Kiraka" de fakto WDR-Programme; sie gelten aber als Kooperationsprogramme und werden daher von einzelnen anderen Anstalten mitübernommen.

Hier im Forum taucht öfters die Idee eines deutschlandweiten "Best-of-ARD"-Muxes auf. Die Idee hätte Charme und erinnert an das (allerdings kulturradiolastige) frühere DSR-Angebot. Ein solcher Mux wird aber durch die derzeitige Rechtslage, die deutschlandweite ARD-Radioprogramme ausdrücklich verbietet, explizit ausgeschlossen. Alternativ könnte das Deutschlandradio in die Trägerschaft weiterer Programme einsteigen und diese dann im Bundesmux verbreiten, aber auch dafür müsste der DRadio-Staatsvertrag geändert werden. Immerhin ist diese Variante nicht ganz so unrealistisch wie die erste.

Eine andere Möglichkeit, die ich (und andere) dagegen schon mehrfach vorgeschlagen haben, wäre durchaus möglich und geeignet, DAB+ deutlich voranzubringen: Nämlich die Aufschaltung von öffentlich-rechtlichen Landesmuxen an einzelnen Grundnetzsendern hinter der Landesgrenze, also z.B. des SWR-RP- und des BR-Muxes am Großen Feldberg bei Frankfurt. Das wäre rechtlich und technisch möglich, scheitert aber (derzeit noch) am Kirchturmdenken einiger Landesrundfunkanstalten, und wäre, solange im eigenen Sendegebiet noch keine halbwegs flächendeckende Versorgung erreicht ist, auch kaum vermittelbar.
 
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Sämtliche ARD-Sender sind per Astra empfangbar, zudem in einer erheblich besseren Qualität als sie per DAB je empfangbar sein werden. Zumindest stationär ist das nirgendwo in der Bundesrepublik ein Problem, auf dem Lande schon gar nicht.

Mit Ausnahme von Antenne Saar. Aber so hast du Recht. Wenn einige Sender doch nur nicht das Sound Processing so übertreiben würden.
 
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Sämtliche ARD-Sender sind per Astra empfangbar, zudem in einer erheblich besseren Qualität als sie per DAB je empfangbar sein werden. Zumindest stationär ist das nirgendwo in der Bundesrepublik ein Problem, auf dem Lande schon gar nicht.
Das stimmt. So höre ich zu Hause auch immer Fritz, allerdings ist es leider unterwegs schier unmöglich, leider.
Ich sitz eben viel im Auto und kann die meisten anderen Programme kaum noch ertragen. Habe 6 Speicherplätze. ffn, 1Live, N-Joy, NDR2, 89.0 RTL und NDR 1. Okay, manchmal auch noch unseren Lokalen. Oft ist es so, dass ich hin und her schalten muss und nichts ordentliches finde.
 
Wenn einige Sender doch nur nicht das Sound Processing so übertreiben würden.
Das liegt einzig und allein an dem Irrsinn, auch auf UKW den Sound dem DAB-Klang anpassen zu müssen.

@Podogu
Da hilft dann wohl nur das altbewährte Tape oder der USB-Stick mit den mp3s. ;)
 
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Sorry, aber das ist hanebüchener Quatsch. Das Soundprocessing wurde schon begonnen, bevor es überhaupt DAB gab. Ursprünglich war es vor allem für AM gedacht, dort ist es in jedem Falle sinnvoll. Später fing man auch auf FM damit an.
Wieso der FM-Sound schlechter wird: Digitale Quellen, durch digitales Studio, durch Soundprocessing, via Digital-Codecs zum Sender...ja mei, was soll da noch übrig bleiben ausser Artefakte-Matsch. Meine Ohren sind zwar mit Tinnitus belastet, aber glaub mir, ich hör es, wenn ein DJ MP3s auflegt anstatt CDs und Platten. Und ich höre, dass der FM-Sound seit Jahren immer schlechter wird. Aber mit DAB hat dies nun nichts, aber auch wirklich gar nichts zu tun.
 
Was mich wirklich massiv stört ist dass die Kleinstaaterei bei DAB+ nochmal zugenommen hat. Schon aufgrund höherer Frequenzen und geringerer Strahlungsleistung ist der Overspill nicht so hoch wie bei UKW, aber einige öffentlich-rechtliche Sender sorgen nun mit zusätzlichen Richtantennen dafür, dass die Signale kaum noch in die Nachbarländer einstrahlen. Beispiele: Der Sender Linz mit Einzug nach Norden (NRW) oder der Sender Brocken nach Westen (Niedersachsen) sind nur zwei Beispiele. In meinen Augen eine völlig falsche Politik, hybrider Ansatz mit Internetradio hin und her. Genau genommen müsste der SWR sein Rheinland-Pfalz-Ensemble auch über die Standorte Bonn, Köln und Düsseldorf verbreiten um zumindest die bisherige UKW-Reichweite des Senders Linz abzubilden. In Realo passiert so etwas freiliich nicht, was ich - obwohl großer Fan der DAB-Technik - als absolut kontraproduktiv empfinde. Auch im Rahmen historisch gewachsener Versorgungsräzume und Pendlerbewegungen wäre es angebracht die Ensembles des Nachbarn zumindest über grenznahe Standorte mitauszustrahlen, etwa SWR über den Großen Feldberg, NDR über Münster oder den Hohen Meißner, hr vom Pfaffenberg usw.
 
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Da heisst es im Fall der ÖRAs eben: Versorgungsauftrag ja oder nein. Von wo bekomme ich meine Gebühren, für dort sende ich. Es ist ja auch programmlich immer mehr zu beobachten, dass man sich auf das Sendegebiet konzentriert, auch ganz gezielt in den OnAir-Verpackungen. Bei den Privaten ist es ein gewisser Gebietsschutz, da man bei der nationalen Werbevermarktung ja in Kombis miteinander verbandelt ist. Da klaut dann eben keiner dem anderen die Butter vom Brot. Es ist ein Elend mit diesem Föderalismus, der wird uns noch das Kreuz brechen, ganz abgesehen vom Thema Rundfunk. Er passt einfach nicht mehr in die heutige, mobile Zeit. Aber es sind zu viele Pöstchenwahrer dabei, die ihn bis aufs Blut verteidigen.
 
Können die nicht dieses sinnlose Gesetz endlich mal ändern?

Wie geil wäre DAB+, wenn man den ARD Radiotransponder 1:1 so wie er auf dem Astra 19,2° Ost ist, auch unterwegs hätte, ohne irgendwie Datenvolumen sprich Internet, einfach 1:1 ins mobile digitale Radio.

Ich sehs ja hier, in Coburg geht auf DAB+ nicht mal der MDR MUXX rein, und sehr viele in der Gegend hören hier nun mal "MDR1 Radio Thüringen", oder "MDR Jump", wenn man die Leute fragt warum? bekommt man als Antwort weil der Wetterbericht für die Region hier an genauesten ist. Warum soll sich also Otto Normalo ein DAB+ Radio holen, wenn er dann seine Programme nicht mehr oder nur noch in den Höhenlagen reinbekommt?

Sozusagen verbaut man DAB+ mit diesem dämlichen Rundfunkbeschränkungs Gesetz so einiges, gerade das Digitalradio muss doch viel mehr bieten, als das UKW Radio und dem Hörer auch die Freiheit lassen zu entscheiden, ob man jetzt unterwegs lieber SWR3 oder WDR2 hören möchte.

Da hilft wirklich nur, kurz vor der Bundeslandesgrenze die Programme am stärksten verbreiten oder eben das Gesetz endlich mal abändern, ich verlange ja nicht, dass wir jetzt hier in Deutschland "BBC Radio 1" überall flächendeckend haben müssen, das ist Quatsch, aber zumindest so könnte man DAB+ zum Beispiel aufbauen:

Deutschlandweit:

- Frequenz 1: BR Muxx
- Frequenz 2: SWR Muxx
- Frequenz 3: SR/RB Muxx
- Frequenz 4: WDR Muxx
- Frequenz 5: NDR Muxx
- Frequenz 6: rbb Muxx
- Frequenz 7: MDR Muxx
- Frequenz 8: Deutschland Muxx 1
- Frequenz 9: Deutschland Muxx 2
- Frequenz 10: Deutschland Muxx 3

Lokal:

- Frequenz 11: Lokal Muxx (regional pro Bundesland unterschiedlich)
- Frequenz 12: Lokal Muxx 2 (Lokalradios und Sender meistens für Großstädte wie München oder Nürnberg)

Dieses Angebot wäre echt ein Traum, aber rein technisch gesehen, da man ja in einem Gleichwellennetz sendet, wäre das durchaus sehr gut realisierbar und dann würde DAB+ am meisten Spaß machen und wäre sogar dem Sat Empfang einen großen Schritt voraus :D eben weil man mobil und überall eben dieses Angebot hätte, was UKW einem einfach nicht ermöglichen kann.
 
Sinnlose Gesetze ändern/abschaffen? Da musst Du die Damen und Herren Politiker aber ein ganzes Jahr einsperren, da haben sie ordentlich zu tun....:wow:
 
Ich weiß gerade nicht, ob die Frage schon einmal beantwortet wurde, oder ob es überhaupt ein Thema war, entschuldigt mich, wenn ich eine schon längst geklärte Frage stelle, aber Folgendes: Nehmen wir mal Antenne MV...ist klar, dass, wenn der Sender bei DAB+ einsteigt , man den Sender in digitaler Qualität in Mecklenburg Vorpommern genießen kann. Nun gibt es aber auch viele Antenne MV Hörer in teilen Niedersachens oder Schleswig-Holstein und Brandenburg.. müssen die denn auf Antenne MV verzichten , wenn sie kein Internet haben ?
 
Ich weiß gerade nicht, ob die Frage schon einmal beantwortet wurde, oder ob es überhaupt ein Thema war, entschuldigt mich, wenn ich eine schon längst geklärte Frage stelle, aber Folgendes: Nehmen wir mal Antenne MV...ist klar, dass, wenn der Sender bei DAB+ einsteigt , man den Sender in digitaler Qualität in Mecklenburg Vorpommern genießen kann. Nun gibt es aber auch viele Antenne MV Hörer in teilen Niedersachens oder Schleswig-Holstein und Brandenburg.. müssen die denn auf Antenne MV verzichten , wenn sie kein Internet haben ?

Klar, das ist ja der Sinn von DAB(+), daß die Radiowellen so gut wie möglich an den Landesgrenzen halt machen.

Bei UKW bekommt man den notwendigen Overspill schlecht in den Griff, mit DAB(+) geht das bedeutend einfacher.

Aber gibt es wirklich noch jemanden ohne Internet?
 
Mit dem "Overspill" bei DAB+ ist das wirklich eine ärgerliche Sache. Über UKW funzen im Rheinland der WDR und der SWR problemlos in Stereo ohne Rauschen, über DAB+ muss ich an manchen Stellen hantieren, damit der SWR überhaupt empfangbar ist, in vielen Gebieten des Rheinlands geht DAB+-mäßig gar nichts!

Das gleiche Spiel hatte ich über Silvester bei meinem Kurztripp nach Kempten: Über UKW empfing ich den BR und SWR-BW problemlos in Stereo ohne Rauschen. Auch hier war bei DAB+ beim SWR Fehlanzeige.

Und selbst der Bundesmux funzt da nicht, nur der "Bayern"-Mux.

Das sind dann die "Kehrseiten der Medaille" bei DAB+.
 
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