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Dylan singt Sinatra

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Dieses Album ist ein kleiner Schock. Fast ist es mit seinen insgesamt nur 36 Minuten Dauer, zehn Songs, schon wieder vorbei, ehe man beim ersten Hören begreift: dass man einfach nicht erwartet hat, dieses Album zu mögen. Dass man es aber nun mag. Tatsächlich und sehr sogar. Denn es ist nicht, wie geargwöhnt, der aus Altersstarrsinn eingeschlagene Abweg einer Legende. Es ist die wundersam geglückte Überraschung eines Mannes, der schon für einige Überraschungen und Abwege gut war; manche davon durchaus befremdlich. Die Rede ist von „Shadows in the Night“ von Bob Dylan, produziert von ihm selbst unter seinem Pseudonym Jack Frost.
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Gehört das Thema in den Thread: Die verrücktesten Cover-Versionen?

Im Radio ist die Single "Full Moon And Empty Arms" auf kaum mehr als zehn Plays pro Woche hinausgekommen.

Im Text der Plattenfirma heißt es:

Bob Dylans letzte fünf Studioalben wurden weltweit als einige der besten seiner Karriere gefeiert - von den Kritikern hochgelobt, überdies zählen sie zu seinen kommerziell erfolgreichsten Veröffentlichungen. „Time Out Of Mind“ aus dem Jahre 1997 erreichte in den USA mit über einer Million verkauften Exemplaren Platinstatus und bescherte Dylan mehrere Grammy-Awards, darunter die wichtige Auszeichnung als „Album des Jahres“. Mit dem Nachfolger „‘Love And Theft‘“ (2001) setzte er die Grammy-Serie mit mehreren Nominierungen und einer Auszeichnung als „Best Contemporary Folk Album” fort. Mit „Modern Times“ folgte 2006 eines der populärsten Dylan-Alben, das sich weltweit mehr als 2,5 Millionen Mal verkaufte und die Grammy-Sammlung des Künstlers um zwei weitere Trophäen erweiterte. „Together Through Life“ erreichte 2009 Platz eins in den britischen und US-amerikanischen Charts und überschritt die Marke von einer Million verkaufter Exemplare. In Deutschland peakte der Longplayer wie schon „Modern Times“ davor auf Position zwei, ebenso "Tempest" 2012. In den vergangenen Jahren tourte Dylan im Rahmen seiner "Never Ending Tour" unermüdlich rund um die Welt.

Während der vergangenen fünfzehn Jahre schuf Bob Dylan mit „Things Have Changed“ aus dem Soundtrack des Films „Wonder Boys“ (2001) einen Song, der sowohl mit einem Oscar als auch mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus veröffentlichte er 2004 mit „Chronicles Vol. 1” den ersten Teil seiner Erinnerungen - ein Buch, das weltweit zum Bestseller wurde und neunzehn Wochen in der Bestseller-Liste der New York Times rangierte. 2005 kam mit „No Direction Home“ eine vielfach preisgekrönte Dokumentation über Bob Dylan in die Kinos, die unter der Regie von Martin Scorsese entstanden war. Vier Jahre später veröffentlichte er mit „Christmas In The Heart“ das erste Weihnachtsalbum seiner Karriere. Dylan spendete sämtliche Lizenzeinnahmen des Albums an Wohltätigkeitsorganisationen im Kampf gegen den Hunger überall auf der Welt.

Vor zwei Jahren wurde Bob Dylan mit der Freiheitsmedaille des US-Präsidenten Obama die höchste Auszeichnung zu Teil, die einem Zivilisten in den Vereinigten Staaten verliehen werden kann. 2008 hatte Dylan einen Pulitzer-Preis für seine „nachhaltige Bedeutung für die Pop Musik und die amerikanische Kultur, die er durch lyrische Kompositionen von außergewöhnlicher poetischer Kraft erlangte“ erhalten. Seit 1990 ist er „Commandeur des Arts et des Lettres“, und im Jahr 2000 erhielt er den schwedischen Polar Music Award. Diverse Universitäten verliehen ihm über die Jahre die Ehrendoktorwürde, darunter die St. Andrews und die Princeton University.

Weltweit verkauften sich Bob Dylans Alben mehr als 125 Millionen Mal.

Bei all dem: war's das jetzt in Deutschland?
Ist Dylan bei keinem Sender mit vielleicht Ausnahme Radio Eins kein Thema mehr?
 
Ich kenne das Album nicht, aber die Kritiken waren voll des Lobes und warum sollte Dylan auch nicht mal den Altmeister Frankie-Boy neu interpretieren? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele der alten Songs echte Rohdiamanten sind und von Dylan durchaus entsprechend bearbeitet werden können.
 
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vielleicht noch ein Thema für apollo und jazzradio berlin. Dann können sie mal die Michael Bublé - CD rausschmeißen! Und Lady Gaga und Tony Benett erst recht. Bin -als Sinatra-Fan- sehr gespannt.
 
Ich persönlich finde die Platte eher gewöhnungsbedürftig, musikalisch aber durchaus interessant umgesetzt. Da Dylan es vorzog, hierzulande eher unbekannte Stücke von Sinatra zu bearbeiten, wird die Platte wohl ungespielt bleiben in den hiesigen Rundfunksendern.
 
Dylan gehört auch zu jenen Künstlern, über die die Radiostationen Krokodilstränen weinen werden, wenn sie mal sterben. Aber spielen werden sie ihn bis dahin nicht.

PS.: Das wäre übrigens auch Perlen vor die Säue geschmissen!
 
SWR1 hat das Dylan-Sinatra-Stück bereits gespielt - allerdings so gegen 22 Uhr. Reicht doch ...
 
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Macht bitte mal etwas langsamer, Freunde!

Im SWR1-BW wurde das Album am 30. Januar um 09:13 Uhr mit Günter Schneidewind vorgestellt. (Mitschnitt unten.) Etwa eine Stunde später (also kurz nach 10) lief eine ähnlich gelagerte Rezension im SRF1. (Leider kein Mitschnitt, da viele Tunnel in der Schweiz.)

Es ist also nicht so, daß die (Leit-)Sender nicht zeitnah - und weit vor Counties Posting - berichtet hätten!
 

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  • 20150130_0913_SWR1-BW__Sinatra_Cover_Dylan_Schneidewind.mp3
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Ich war immer schon der Meinung dass Bob Dylan's Stimme waffenscheinpflichtig ist und sehe mich einmal mehr bestägt. Seine Fanbase unter den ergrauten Holzlager-Kämpen wird aber mit Sicherheit frohlocken.
 
Nichtsdestotrotz sehe ich bei keinem Sender (außer einer Abend-Rotation bei rbb/Antenne Brandenburg) eine Playlist. das stimmt i.Ü. (leider) mit Post #7 überein. Dennoch - und auch und gerade nach ricos Beitrag eben - halte ich die Kombination von Künstler und Repertoire für eine Weltsensation.
 
So. Das Album chartet auf Platz #6 (in Worten: sechs) Top100 Sales-Charts. Fürs Radio in Deutschland noch immer kein Thema.

Verstehe. Für die Jugend- und Mainstream-Sender ist der Künstler zu alt, für die konservativen zu schräg und zu englisch. Unterm Strich: Für niemanden geeignet. Außer fürs Publikum.
 
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Nun, für das im Posting 7 Beschriebene gibts ja schon seit einigen Jahren ein entsprechendes Liedchen...


(Die eigentliche Ironie dieses Liedes besteht darin, dass Dylan derjenige ist, der das Duo "Joint Venture" überlebt hat, denn einer der beiden hat leider bereits das Zeitliche gesegnet.)
 
@count down: Dir ist aber schon bewußt, daß man heute schon mit viel geringeren Abverkäufen in die LP-Charts kommt? 50000 (kein Schreibfehler!) ist schon viel. 1995 waren es noch 500000 - auch kein Schreibfehler.

Nur als Hinweis: Hier im Forum existiert ein kurzer Ausschnitt aus einer Sendung "SWR1-Leute" aus dem Jahre 2008 mit "DJ-Bobo". Er hatte reichlich Hits und muß schließlich wissen, wie der Hase läuft. Und er hat auch nur ganz kurz darüber geredet. Ich habe diesen kleinen Ausschnitt aber nicht ohne Grund hier ins Forum gestellt!
 
Ja Zwerg, mit René Baumann habe ich 2002/2003 viel zu tun gehabt. Es ist mir auch nicht verborgen geblieben, dass die Verkäufe bis heute dramatisch zurückgegangen sind. Dennoch stimmt das Verhältnis von Marktbedeutung und Radioabbildung heutzutage vielfach nicht mehr. Im Dylan-Fall schon gar nicht.
 
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