2017: In Norwegen werden fast alle UKW-Frequenzen abgeschaltet

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Klugscheissmodus: In Norwegen sollen die analogen UKW-Rundfunksender abgeschaltet werden.
So viel Korrektheit muss sein, mein Herr!
Denn weder schaltet das Land ab, noch werden das Frequezband oder die ultrakurzellen Wellen generell "abgeschaltet".
 
Mehr Programme kann es im topographisch anspruchsvollen Norwegen nur mit DAB+ geben, und das kann nur finanziert werden, wenn die Simulcastphase möglichst kurz ist.

Dennoch ist 2017 ein ambitioniertes Ziel. Immerhin bleiben offenbar die Lokalsender auf UKW.
 
An die Radiokatze:
Das Wort "UKW-Abschaltung" entlockt mir auch immer ein Grinsen. Es ist lediglich ein Wellenbereich und wie soll man einen Wellenbereich abschalten?[emoji41]
 
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Nein. Es gehen einige öffentlich-rechtliche Sender auf DAB+.
200 Private bleiben auf UKW und werden für die freiwerdende Frequenzen kämpfen. Geiles Geschäft.
 
Europa ist bekanntlich zweigeteilt, was das Thema Digitalisierung beim Radio angeht. In Norwegen startet ja kommenden Mittwoch die UKW Abschaltung.

Und Deutschland? Hier macht die Politik aktuell alles um DAB weiter künstlich kleinzuhalten. Grund ist die starke Verbindung der etablierten Privatradios mit der Politik, hier arbeiten die "Amigos" perfekt zusammen. Die Resultate:

Pflichtchip für DAB in Radios: Abgesagt!
Roadmap zum Umstieg von UKW zu DAB: Abgesagt!
Konzept zur Finanzierung eines Simulcasts: Abgesagt!
Schaffung einer Werbewähruing für DAB: Abgesagt!

Deutschland will die bestehende Radiolandschaft auf Jahrzehnte zementieren. Das Angebot auf UKW soll reichen, DAB Veranstalter lässt man bewusst im Regen verrecken, die meisten dürften daher irgendwann wieder Pleite gehen. Das freut die etablierten Stationen - natürlich, für Radio Hamburg, ffn, Antenne NDS und Co. hier oben ist es eine Genugtuung. Aber ich finde, man verbaut sich mit dieser Politik große Chancen. DAB hat durch ordentliche Geräteverkäufe im letzten Jahr einen Auftrieb bekommen. Diesem steuert die Politik aber nun mit unverständlichen Maßnahmen entgegen.

Ich zitiere mal den Dienst Dehnmedia, der es auf den Punkt bringt:

Deutschland tritt international auf vielen Gebieten als Innovationsland auf. Bei der Radioverbreitung werden Technik und Marktsituation 50er Jahre modern geredet. Damit wird Programmvielfalt verhindert und gegen die Interessen der Hörer gearbeitet.
 
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Wirres, dummes Zeug.
Ist DAB+ überall im Land störungsfrei empfangbar? NEIN. Also sag mir warum man UKW abschalten soll.
Werden per DAB wenigstens überall die jeweiligen landeseigenen Programme übertragen? NEIN. Also sag mir warum man UKW anschalten soll.
Kann der normale Durchschnittsbürger in dieser Republik überhaupt etwas mit dem Begriff DAB anfangen? Zu gefühlten 90% NEIN. Also gibts auch keinen Grund UKW abzuschalten.
Du hast vergessen Südtirol zu erwähnen, die ab diesem Jahr ebenfalls ihr UKW-Netz abschalten. Dort macht es allerdings einen Sinn, denn dort ist DAB+ bis in den letzten Winkel empfangbar und dort sind auch alle UKW-Programme auf DAB+ drauf. Deutschland ist davon Lichtjahre entfernt. Und genau deshalb ist UKW weiterhin zwingend notwendig.
 
Wenn die Bevölkerung so geil auf DAB wäre, sähe die Marktdurchdringung anders aus. Hätte die Bevölkerung massivs Interesse an den Zusatz-Dudlern, die der Mundesbuxx bietet, hätten sie fast flächendeckend den Antennen und Hitradios auf UKW davonlaufen können. Sie haben es nicht getan. Was sagt uns das?

Du hättest also gern eine politische Zwangsmaßnahme, die ein weitläufig akzeptiertes System beseitigt und durch ein neues System ersetzt, das offenbar für einen Großteil der Bevölkerung völlig unwichtig ist und darüber hinaus auch keinen schweren Misstand beseitigt (also keine Sackgasse der menschlichen Entwicklung ist, wie sie z.B. die fossile Energieversorgung darstellt)?

Hmmm...

Nein, ich habe nichts gegen DAB als System. Wenn ich bundesweit damit alle öffentlich-rechtlichen Kulturprogramme in 144 kbps LC-AAC empfangen könnte, dazu noch gehobene Spartenradios, die die ARD so nicht bietet (z.B. Byte FM und eine hochwertige Jazz-Station, ein Programm, das die Musik der 20er Jahre bietet undundund...) ebenfalls in guter Qualität, dazu noch die regionalen und gerne überregionale Dudler in UKW-vergleichbarer Qualität. Und wenn es die Empfänger ungefragt seit Jahren beim Neukauf eines Autos dazugäbe und ich im Handel eine Auswahl an DAB-tauglichen und bug-freien Geräten hätte, die sich nicht nur weitgehend auf Henkelradios beschränkt, sondern auch wertige Komponenten bietet (da fallen mir aktuell nur Yamaha und Onkyo ein, die separate DAB-Tuner bieten, die man auch anfassen mag). Dann, ja dann könnten wir drüber reden.

Lass die Norweger mal machen. Das wird spannend.
 
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Ich sehe als potentieller Investor ein Problem: Neue Veranstalter haben kaum noch Chance auf UKW Frequenzen. Wenn eine Bundesregierung nicht mal bereit ist, einen Pflichtchip im Gesetz zu verankern (aufgrund der Chip Massenproduktion und dadurch sinkende Preise werden die Radios dadurch übrigens nicht teurer wie viele behaupten), ist das für mich ein klares Signal daß sie bestehende Strukturen schützen und Vielfalt verhindern will. Außerdem werden Digitalradios dadurch nicht günstiger und bleiben gegenüber den Rein UKW Radios Ladenhüter. Den Veranstaltern wiederum die gezwungen sind auf DAB zu setzen geht nach Kürze finanziell die Luft aus, da sie nicht genügend Reichweite haben. Und das findet ihr also gut???

Aus diesem Grund hat übrigens ein großer Verlagskonzern hier aus Hamburg seine Ambotionen auf DAB einzusteigen wieder ad acta gelegt. O-Ton: Es hat in Deutschland alles keinen Zweck, weil die Politik DAB nicht will. Das bemängele ich. Wer so geil auf UKW ist kann es mit jedem Digitalradio auch weiter hören.
 
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@ValeR46 Nö, aufregen ist was anderes. Ich habe dazu genug Distanz. Solange man mir mein Bayern 2 und meinen DLF nicht wegnimmt (beide via DVB-S/C), geht das in Ordnung. DAB betrachte ich als technisch interessierter Mensch (Stichwort: AAC und warum ists auf DAB nicht so gut wie mit am PC erzeugten Audiofiles) und selbst da bin ich nur mit wenig Energie unterwegs. War jetzt eine Woche in der Schweiz und habe es nicht geschafft, mal Testmitschnitte der nun in absoluter Mager-Bitrate laufenden SRF-Programme zu erstellen. Es war halt wichtiger, mit den anderen Leuten dort abends zusammenzusitzen oder tagsüber zu wandern. Oder spirituell-beglückt eine Stunde lang Geschirr abzuwaschen. :D
 
Ich sehe als potentieller Investor ein Problem: Neue Veranstalter haben kaum noch Chance auf UKW Frequenzen.
Wie viele "neue Veranstalter" stehen denn ungeduldig bereit, um Geld zu verbrennen in einer Branche, deren Werbekuchen nicht unbedingt größer wird? Die relevante Masse bekommst Du nur mit dem, das bereits ausreichend vertreten ist. Das, was von einigen so sehnlichst gewünscht wird (Sparten) läuft dann bei maximal 2-3%, das reicht nicht zum Überleben als werbefinanziertes Programm. Schon gar nicht bei Sparten, deren potentielle Interessenten Werbe-Allergiker sind.

Wenn eine Bundesregierung nicht mal bereit ist, einen Pflichtchip im Gesetz zu verankern (aufgrund der Chip Massenproduktion und dadurch sinkenede Preise werden die Radios dadurch übrigens nicht teurer wie viele behaupten), ist das für mich ein klares Signal daß sie bestehende Struktuiren schützen und Vielfalt verhindern will.
Was soll dieser Chip bringen kurz- oder mittelfrisitig? Nichts. Die Neukauf-Zahlen sind lächerlich gegenüber den Zahlen vorhandener Radios.

Ich halte diesen Zwangs-Chip bestenfalls aus Gründen des Verbraucherschutzes für angebracht, damit kein Wucher bei Autoradios und keine nicht-zukunftsfähigen Käufe stattfinden. Aber selbst die Frage, wie zukunftsfähig DAB ist, ist nicht so leicht zu beantworten. Es gibt nicht nur Norwegen, es gibt auch Schweden und Österreich...

Außerdem werden Digitalradios dadurch nicht günstiger und bleiben gegenüber den Rein UKW Radios Ladenhüter.
Mach Dich bitte mal nicht lächerlich. DAB+ geht bei 30 EUR los.
 
Die alte Leier: Etwas, was keiner braucht und nur wenige wollen (und die können es kriegen), soll per Zwangsmaßnahmen zum Markterfolg geprügelt werden. Können wir uns mal darauf einigen: Wenn es so viel besser als UKW ist, dann wird es seinen Weg auch ohne Zwangsabschaltung der Konkurrenz machen und die Verbreitungstechnik der Zukunft werden.
Wenn nicht, ist es auch nicht schade darum.
 
Erst investieren, dann ernten. Damit der Hörer einen Umschaltimpuls auf DAB+ bekommt braucht es:
1. ein breites Programmangebot von 30 bis 80 Programmen (siehe Südtirol)
2. Außerdem darf Digitalradio nicht nerven. Nicht (mehr) als UKW als Untergrenze.
=>
2a. Keine Aussetzer beim Empfang. Ich hoffe, dass der BR mit seinen fast 40 starken Grundnetzsendern und 160 geplanten Füllsendern das in Bayern hinbekommt
2b. Der Klang darf nicht nerven. Zur Zeit ist der Klang hinter der auf Computern vor 15 Jahren üblichen Komprimierung deutlich zurück. Irgendwo ab 128 kbits wird es akzeptabel. Nirgendwo sonst werden noch derart mindere Datenraten verwendet. Beim terrestrischen Fernsehen z.B. verwendet man für den Ton 256 kbts.

Wenn das System so wie beschreiben aufgebaut ist, dann kann man anfangen dafür Reklame zu machen und dann werden die Leute auch innert 10 Jahren umsteigen. (= Hätte man das im Jahre 2000 kraftvoll angegangen, wäre der Umstieg seit 6 Jahren durch und den Nachzüglern könnte man ab 2030 UKW abschalten.)

Wenns soweit ist, mich bitte aufwecken. :)
 
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