Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@Internetradiofan: Damit hat Du absolut Recht! Die Frage ist, ob die Liebe der Spartenprogrammhörer so groß ist, dass sie ein Low-Cost-Programm ohne nennenswerte Inhalte akzeptieren sprich noch für eine vermarktungsrelevante Reichweite sorgen, denn teuer ist im Radio das Wort und das Personal und beides wird es dann in diesen Spartenprogrammen kaum mehr geben.

Aber immerhin beginnen die vehementen Verfechter von DAB+ einzusehen, dass Wunschdenken nichts an der Realität ändert :)
 
Die Frage ist, ob die Liebe der Spartenprogrammhörer so groß ist, dass sie ein Low-Cost-Programm ohne nennenswerte Inhalte akzeptieren sprich noch für eine vermarktungsrelevante Reichweite sorgen, denn teuer ist im Radio das Wort und das Personal und beides wird es dann in diesen Spartenprogrammen kaum mehr geben.
Ich würde "nennenswerte Inhalte" nicht mit "Moderation" gleichsetzen.
Auch ein weitgehend moderationsloses Musikspartenprogramm kann, sofern ein gewisses Maß an Werbung (bspw. in lokalen Käseblättern) für das Angebot erfolgt, eine gewisse Zuhörerschaft auf sich vereinen. Mundpropaganda allein reicht m.E. nicht aus: Dazu ist der Bekanntheitsgrad von DAB+ noch zu gering.

Zwei wesentliche Vorteile hat sein solcher in einem DAB-Multiplex verbreiteter Stream:
  • keine Kosten für das mobile Internet
  • keine Gebühren für Musik-Downloads
Aber immerhin beginnen die vehementen Verfechter von DAB+ einzusehen, dass Wunschdenken nichts an der Realität ändert :)
Es hat auch niemand behauptet, dass mit zusätzlichen Übertragungskapazitäten der Werbekuchen größer wird.
Wenn schätzungweise 85 bis 90% der Werbeeinnahmen auf den UKW-Sektor entfallen, müssen sich die restlichen 10 bis 15% diejenigen Anbieter teilen, die allein per DAB und Internet verbreitet werden.
Bei einer lokalen Abdeckung des Multiplexes sinken die Einnahmen aufgrund der geringen technischen Reichweite ein weiteres Mal.
Für bezahlte Moderatorenstellen wird da nicht mehr viel übrig bleiben; allerdings könnten derartige Streams Nachwuchskräften die Möglichkeit bieten, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, wenn sie dort unentgeltlich moderieren. Genau so macht es u.a. das Aachener Webradio RauteMusik.FM, wo vor einigen Jahren immerhin kein geringerer als Frank Otto eingestiegen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Spectra Color: Das hängt von den Verbreitungs- und Personalkosten (Studiotechnik & -miete, Musikarchiv, Zuführungs- & Verbreitungskosten, GEMA & GVL, Werbung ...), von der technischen Reichweite des Multiplexes, sowie von der Anzahl und der inhaltlichen Ausrichtung der Konkurrenten im DAB-Bouquet ab und lässt sich pauschal nicht beantworten.
Eines ist klar: Ohne ein gerüttelt Maß an Idealismus und Risikobereitschaft funktioniert so etwas nicht. Geld kann man auf anderem Wege einfacher verdienen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach Angaben des Schlagerparadieses wird es noch dieses Jahr einen dicken Ausbau der Bundesmux-Versorgung geben.

Neue Sendestandorte für das Schlagerparadies
Täglich erreichen uns Anfragen hunderter Schlagerfans, wann neue DAB+ Sendestandorte in Betrieb genommen werden und das Schlagerparadies auch zu ihnen kommt. So können wir heute wieder mitteilen, dass in den kommenden Wochen und Monaten erneut weitere Senderstandorte in Betrieb genommen werden: Spätestens im Herbst 2015 wird in Löbau (10 kW ERP) und Aurich (4 kW ERP) unser Signal aufgeschaltet. Am 1. Oktober folgen die Senderstandorte Aalen und Raichberg. Laut dem Sendernetzbetreiber MEDIA BROADCAST sollen bis zum Jahresende die Standorte Lübeck, Visselhövede, Pritzwalk, Frankfurt/Oder, Wesel, Münster, Nordhelle, Siegen, Aachen, Trier, Bad Marienberg, Hochrhein, Ravensburg, Hardberg/Odenwald, Ochsenkopf und Kulpenberg folgen. Zudem wird die Sendeleistung bestehender Standorte sukzessive in den kommenden Monaten erhöht. Wir wünschen Euch einen guten Empfang!

Gerade für BaWü freut es mich. Denn damit wird das Deutschlandradio in weiten Teilen BaWüs wieder empfangbar sein. Durch die Abschaltung des alten Landesmuxes hatten die Deutschlandradios hier einen vorübergehenden erheblichen technischen Reichweitenverlust hinnehmen müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schätze mal, dass man hier mit dem hr Schritt halten will, der hier auch demnächst starten möchte. Der Hardberg ist wichtig für die Verbindung zwischen Rhein-Main und Rhein-Neckar. Ob er auch so weit nach Süden strahlen wird wie hr134you auf UKW?
 
@radneuerfinder: Dass ein übermäßiger DAB-Konsum vor Fahrtantritt lebensgefährlich sein kann, ist doch nichts Neues! :rolleyes:

grafik.jpeg
 
Jetzt hast Du mich überzeugt. Schnell her mit den Internetradios. Da ist man vor Schadcode sicher.

Ne, mal ernsthaft: Das dort beschriebene Szenario ist wirklich sehr gestellt. Der Angreifer muss sich in die Ausstrahlung des DAB-Signals einhacken, und dort spezifische, auf das Automodell abgestimmte Angriffscodes senden. Genausogut könnte man Schadcode über die RDS-Information des UKW-Hörfunks übertragen. Es soll sogar schon mal den Fall gegeben haben, dass jemand einen Radarfalle mit Pappe und Stift gehackt hat, auf die er handschriftlich ein Stück Code geschrieben hat, das der Computer (der wegen der Kennzeichenerkennung eine Schrifterkennungsfunktion aktiviert hatte) der Radarstation dann ungesichert ausgewertet und ausgeführt hat.

Insgesamt scheint bei der Entwicklung von Bordcomputer das Thema Sicherheit bislang unterbewertet worden zu sein. Das ist ein Defizit der Geräteindustrie, kein Mangel des DAB+-Standards. Ein Aufwand, ein hackersicheres DAB(+)-Radio zu bauen dürfte überschaubar sein, da es hier wenige abzählbare mögliche Inputs gibt. Was kein reguläres DAB+-Signal ist, wird eben weggeworfen. Ein hackersicheres Internetradio zu bauen, ist dagegen wesentlich schwerer, weil es hier ein vielfaches an Angriffsszenarios gibt, weil der Input alles mögliche sein kann, und weil hier über den Updatezirkel mit jeder geschlossenen Lücke drei neue hinzukommen. Und das gilt umso mehr, wenn bei Dir nicht "nur" ein Internetradio steht, sondern ein komplexer Bordcomputer mit diversen Internetschnittstellen.

Wenn man schon paranoid sein möchte, dann muss man alle internetfähigen Endgeräte entsorgen und komplett auf Rundfunk setzen. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
@Internetradiofan :
Wenn die Vorraussetzungen wie Studio, Personal etc alle schon vorhanden sind, was kostet denn nun der Aufwand, zusätzlich zu bisherigen Wegen über DAB+ zu senden?
Also: was nimmt Media Broadcast für eine Einspeisung ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schlage vor, den Themenkomplex DAB+- als Einfallstor dunkler Mächte, Internetgefahren und Aluhüte in einen eigenen Thread auszulagern, sofern Interesse besteht; und sich hier auf den Bundesmux zu konzentrieren. Mit dem aktuellen Ausbau gibt es hier ein aktuelles Thema.
 
Diese Anzeige wollte ich Euch doch nicht vorenthalten. Der Meidemarkt, äh - der Mediamarkt hat in der aktuellen Beilage Ende Juli 2015) gleich tausende Radiosender in CD-Qualität im Angebot, wovon sich jedoch nur 5 DAB Sender speichern lassen. Online gibt es diesen Zusatz jedoch nicht. (http://www.mediamarkt.de/mcs/product/_SONY-XDR-S60DBP-schwarz,48353,460771,871606.html?langId=-3) WP_20150801_003.jpg

Und somit die Preisfrage - wieviele Länder muss ich bereisen um auf 1000 DAB Sender zu kommen? :censored:

Da hat wohl jemand dem Gerät zugleich Internetzugang bescheinigen wollen. Das hat dieses Modell jedoch definitiv nicht.
 
Da hat wohl jemand dem Gerät zugleich Internetzugang bescheinigen wollen. Das hat dieses Modell jedoch definitiv nicht.
Hat es schon: du kannst dir ein Smartphone an das Radio anschließen und dann mit TuneIn tausende digitale Radiosender in CD-Qualität hören. :D
 
Da werden sich aber noch einige beschweren wenn sie die BBC-Programme nicht empfangen können - ach nee, DAB-Radios kauft sowieso niemand.
 
So, diese Woche hatte ich die Gelegenheit auf der Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim über Darmstadt und Heppenheim (das sind aber nur zwei Stationen damit alle wissen welchen Weg die Bahn nahm, wo genau ich den Empfang testete weiß ich nicht mehr) mit meinem Taschenradio den Bundesmux zu hören. Genauer: den Deutschlandfunk.

Und ich hatte über weite Strecken dauernd Geblubbere! Ich hab zwar das allermeiste verstanden, aber es hat fast immer dazu geblubbert!
 
Vermutlich warst Du mit dem ICE unterwegs. Das Problem von Empfangsproblemen hinter dessen metallbedampften Fenstern ist hinlänglich bekannt. Die Ausfälle in Tunneln tun dann ihr Übriges dazu, nur mit dem Unterschied, dass Rauscheinbrüche bei UKW als wohl eher weniger störend empfunden werden als das Geblubber bei DAB.

Konnte man sich noch in früheren ICEs mit mitgebrachten Kopfhörern an das Audio-Bordsystem noch anklinken, wurde das nach der mp3-Erfolgswelle in neueren Zügen eingespart.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben