Massive Preiserhöhungen von UKW durch Media Broadcast

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Schön, dass das Abendblatt das aufgreift:

http://www.abendblatt.de/kultur-liv...io-sieht-sich-in-seiner-Existenz-bedroht.html

So, und damit ihr alle wisst, was das bedeutet:

1. Unumgängliche weitere Ausdünnung der Programme
2. Null Engagement in digitale Techniken wie DAB noch auf Jahre
3. Im schlimmsten Fall Einstellung des Sendebetriebs

Bundesnetzagentur und Media Broadcast gefährden im Moment so einfach mal die Zukunft der Gattung Hörfunk. Gott sei Dank kommt bald Wettbewerb im UKW-Netzbetrieb.
 
Gott sei Dank kommt bald Wettbewerb im UKW-Netzbetrieb.
Der Witz, liebe Gegenstromanlage, ist, daß durch die Androhung dieses Wettbewerbs überhaupt erst das neue Preismodell zustandegekommen ist. Die neuen Senderbetreiber wollen mit auf die Funktürme und im Extremfall mit auf die gleichen Antennen (was bei einer Kleinfrequenz in Thüringen schon für genug Ärger gesorgt hat). Das Thema wurde ausgerechnet von einer Privatfunk-Klitsche überhaupt erst massiv gepusht, man monierte die "bestehende Intransparenz des bisherigen Pauschalpreises". Nun, dann hat die Media Broadcast halt mal gerechnet und die neue Grusel- und Horrorpreisliste mit nach ihrer Ansicht realen Preisen für einzelne Standorte veröffentlicht. Die wird, da sonst zu unverdaulich, erstmal von der BNetzA gedeckelt.

Dazu für tiefere Einblicke, jeweils mit den Links an der Seite:

http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2015/ukw_bnetza.html

http://www.radioeins.de/programm/se...io_news/beitraege/2015/ukw_medienpolitik.html

http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2015/ukw_tarife.html

http://www.radioeins.de/programm/se...adio_news/beitraege/2015/ukw_kontroverse.html

Schauen wir mal, wer angesichts der losgetretenen Marktöffnung und der damit nun verlangten realen (?) Preise die Lust daran verlieren wird, zu versuchen, mit Radio Geld zu verdienen.
 
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Da liegt es aber an der Netzagentur ein vernünftiges Preismodell zu entwickeln, das faire Chancen bietet. Ich habe es schon immer für einen mittleren Skandal gehalten, daß sich kommerzielle Anbieter nicht ihren Sendebetreiber frei aussuchen können. Das führt etwa in Sachsen zu dem Paradoxum, daß sich der MDR bei einem Konkurrenten der Media Broadcast einmieten mußte, weil dieser den Zuschlag für eine UKW-Frequenz bekam. Genau so mußte ein Privatradio aus Brandenburg in den sauren Apfel beißen und einen Vertrag mit Mugler abschließen, weil das Unternehmen den Zuschlag für einen UKW-Kanal in Potsdam erhalten hatte. Freier Wettbewerb sieht anders aus.

Ansonsten ist es vergleichbar mit der Durchleitung von Telekom-Konkurrenz beim Festnetz, Media Broadcast muß die neue Konkurrenz ohne Wenn und Aber mit auf die Antennen lassen. Zu klären gilt nur, wie sich die Konkurrenten an Dingen wie Vorleistungen, Wartungen etc. beteiligt. Aber auch das ist Sache der Netzagentur.

Und damit kann ich auch die Frage von Handydoktor beantworten: Auf dem Fernmeldeturm in Hamburg ist kein Platz mehr für Alsterradio, und am NDR-Standort den auch Radio HH nutzt kann die Frequenz aufgrund von Flugfunk-Störungen nicht betrieben werden.

In der Branche wird übrigens gemunkelt Media Broadcast wolle die Preise auch anheben um UKW so unattraktiv wie möglich zu machen und die Kunden auf DAB umzuleiten. Abgesehen vom wirtschaftlichen Harakiri, den Hörfunkveranstalter damit gehen würden ist das Gegenteil der Fall, wer parallel auf UKW ist und nicht alleine auf DAB, wird die Verbreitung auf DAB wieder beenden. Denn UKW ist in den mindestens nächsten 20 Jahren noch das Kerngeschäft der Hörfunkverbreitung. Media Broadcast erweist DAB mit den Preiserhöhungen bei UKW also einen Bärendienst!
 
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...sieht sich bedroht.....steht vor Zerreisprobe.....warnt vor.....

[ frei nach Pispers ]
Stellen Sie sich vor, morgen verschwinden alle Ärzte und alle deutschen Privatsender.
WEN vermissen sie ab morgen wohl mehr ?
 
Ich denke mal, Media Broadcast will einfach Kasse machen. Wenn es um Sendestandorte und Betreiber geht, wird doch getrickst und gekungelt ohne Ende. Auf jeden Fall wird für einige Sender das achso beliebte Frequenzblockadespiel teurer. Nun, traurig finde ich das wahrlich nicht.

Für kleine Privatsender gibt es nur eines, sich einen Standort suchen und die Sendeanlage selbst betreiben. Die Preise, die für Sender in der Pampa aufgerufen werden sind schon gewöhnungsbedürftig.

Die Preiserhöhung für Alster Radio ist zwar happig, aber gefährdet nicht die Existenz, das ist nun wirklich Unsinn. Vielleicht sollte der Hamburger Rabattmeister einfach mal seine Preisstellung etwas anpassen? Unsinn ist allerdings in Hamburg die Frequenzblockade von RHH und Alster Radio. Die beiden Frequenzen sollten für richtige Wettbewerber frei gemacht werden.
 
@ Doctor Reis : Exakt so ist es. Heisst das im Klartext, dass IHR in Hamburch ( Gegenstrom ) die Lizenzauflangen nicht erfüllen könnt ????

Stellen sie sich vor, es gibt niiemanden, der die Probleme beim Namen nennt.
Das wäre ----Dikatur
 
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Finde in Hamburg mal ein Gebäude auf dem man Sendeanlagen mit 40 bzw. 80 Kilowatt betreiben kann. Abgesehen von der fehlenden Höhe scheitert es alleine an einzuhaltenen Strahlungswerten!
 
Klar, mit solchen Leistungen dürfte kaum was machbar sein.

Eine Lösung könnte darin liegen, mit geringerer Leistung zu senden und die dadurch entstehenden Einbußen bei den Werbeeinnahmen aufgrund der geringeren Reichweite durch niedrigere Sendebetriebskosten zu kompensieren.
Außerdem muss ein Hörfunkprogramm ja nicht in jedem Kellerloch mit einem Billg-Brüllwürfel störungsfrei empfangbar sein.
 
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alsterradio_offener-brief-2015-komplett.jpg
 
Die Verteuerung vom „Auslaufmodell UKW“ ist doch völlig korrekt. Schließlich ist das Betreiben eines analogen UKW-Senders, der technisch gesehen nur 1 Programm transportieren kann, teurer und wesentlich kostenintensiver als eine DAB+ Sendeanlage, die bis zu 16 verschiedene Programme auf einer Frequenz verbreitet. Nur so kann sich das viel preiswertere (und qualitativ höherwertige) DAB+ Verbreitungsmodell durchsetzen.
 
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Schön, dass das Abendblatt das aufgreift:

http://www.abendblatt.de/kultur-liv...io-sieht-sich-in-seiner-Existenz-bedroht.html

So, und damit ihr alle wisst, was das bedeutet:

1. Unumgängliche weitere Ausdünnung der Programme
Gibt es in Zukunft auch kein Wetter, Verkehr und geclaime mehr? Das ist nämlich das einzige was man bei den Sendern noch einsparen könnte.


3. Im schlimmsten Fall Einstellung des Sendebetriebs

Ob das die Nebenbeihörer überhaupt bemerken würden?
 
@Radiofreak1: Dir kann ich erst seit kurzem zustimmen, eben seit ich nicht mehr in dieser Branche arbeite und das ganze nun aus einer schönen Distanz beobachten kann. Und nett aus dem Nähkästchen plaudern kann, von Meetings, in denen DAB als Todfeind des Radios erklärt wurde u.a.
 
Die Verteuerung vom „Auslaufmodell UKW“ ist doch völlig korrekt. Schließlich ist das Betreiben eines analogen UKW-Senders, der technisch gesehen nur 1 Programm transportieren kann, teurer und wesentlich kostenintensiver als eine DAB+ Sendeanlage,(...)
Ja ich finde auch, dass Alkohol und Sprit, um das mindestens zehn- bis zwanzigfache angehoben werden müssen. Schließlich ist allgemein bekannt, dass Alkohol weitläufige Gesundheitsschäden anrichtet (Beispiele dafür finden sich im täglichen politischen Geschehen mehr als genug), der Benzin- und Dieselpreis ist ebenso stark anzuheben werden, da die Technologie ds Verbrennungsmotors besonders Umweltunfreundlich, Menschenverachtend und nicht zuletzt ebenso Gesundheitsschädlich ist. Nur so könenn Alkoholismus und sich neue Technologieen wie E-Autos und weitere endlich durchsetzen.


Merkste selbst, ne?
 
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Ach so, das Bundeskartellamt soll die Monopolstellung der Telekom bei der Vermietung von Sendeanlagen ins Visier nehmen.... meinetwegen, kann ja nicht schaden.

Es tut mir ja auch sehr leid dass die Kalkulation des Alsterradios in Gefahr gerät, die Armen müssen ja mit bescheidenen Mitteln unsagbar hohe Renditen erwirtschaften.

Den Blutsaugern im Hintergrund, die ihren Sendern das Letzte abverlangen, sollte man mal das Bundeskartellamt auf den Hals hetzen und allen Kreuz-und-Quer-Beteiligungs-Anbieteroligopolen so richtig den Kampf ansagen.
 
JNur so könenn Alkoholismus und sich neue Technologieen wie E-Autos und weitere endlich durchsetzen.


Merkste selbst, ne?
nicht ubedingt. Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit. Ist man einmal in der Sucht, spielt der Preis - wie bei anderen Drogen keine Rolle mehr. Wenn nicht mehr bezahlbar, wird man kriminell oder sucht einen anderen Weg zur Lösung des “Problems“. Ist leider auch in der Radioszene schon passiert.
 
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Nicht zu vergessen: Rauchen, Internetsurfen (Onlinesucht), Sexsucht (bzw. die nach Pornografie), Drogensucht und die ganzen anderen Süchte wie sie alle da sind.
IST man erstmal in der Sucht, hilft oft nur die Therapie. Und was ist zuvor?
[Ironie]Gibt's da was von Ratziofarm? Und gibt's da auch was gegen Dudelfunk?[/Ironie]

Für Dich @Berlinerradio male ich extra einen Smiley dazu oder setze einen Ironie-Tag um die entsprechenden Zeilen. Gut?

Tante Edit: Ironie-Tag für @Berlinerradio gesetzt.
 
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Herrlicher Unsinn hier. Was nützten angeblich geringe Distributionskosten, wenn es kaum Empfänger gibt? Hier geht es um Monopolrenditen, oder glaubt jemand ernsthaft dass die Mediabroadcast jedes Jahr ein Minus von einer viertel Million Euro an einem Standort gemacht hat? In vier Jahren also eine Million! Die Sendeanlagen gibt es seit zig Jahren, müssten also schon längst abgeschrieben sein. Ausdünnung beim Programm ist natürlich ein hirnrissiges Argument, bis auf ein paar Mods und Verkäufern gibt es bei Alster fast nur noch ziemlich billige Praktis + Volos. Kann jeder sehen, der einmal den Sender besucht hat.

Die Gesundbeterei von DAB+ ist immer wieder lustig. Diese ach so fortschrittliche Technik setzt sich in einem Schneckentempo durch. Das ist Fakt. Genauso wie die Mehrzahl der Sender, die sich auf DAB+ eine blutige Nase geholt haben. Das unterkapitalisierte Projekte scheitern ist doch vorprogrammiert. Seit zig Jahren wurden Killer-Applikationen auf DAB+ versprochen, wo sind sie denn?
Es ist jede Menge Risikokapital in Deutschland vorhanden, warum gibt es keinen potenten Investor der in DAB+ Sender investiert? Mir kommt das alles so vor, als ob Leute über Fußball schreiben, die noch nicht einmal die Spielregeln kennen. Es ist schon schwer genug einen klassischen UKW-Sender zum Laufen zu bringen. Fast alle privaten Neugründungen der letzten Jahre bewegen sich auf verdammt dünnen Eis. Die goldenen 90er und 2000er Jahre des Privatfunks sind lange vorbei, damals musste man sich schon ziemlich dumm anstellen um keinen Erfolg zu haben.

@Gegenstromanlage
Natürlich reicht der Horizont der jetzigen GF-Generation nur bis zum Verteidigen des Status Quo. Echte Unternehmer sind in der Branche leider sehr selten geworden. Nur, da mach dir keine Sorgen, mit der nächsten Branchenkrise werden sich die Personalnachrichten häufen. Selbst wenn die Jungs gewollt hätten, diese Truppe kann nicht einmal im Ansatz eine DAB+ Strategie entwickeln.
 
Werter Großmeister, du hast mit vielem Recht, was du sagst. Ich denke aber mal du wirst auch so viel inside sein (zumindest erwecken deine Postings bei mir den Eindruck), daß du auch weißt wie es hinter den Kulissen eines Radiosenders ausschaut. Was mich am Endeffekt zum (übrigens freiweilligen) Ausscheiden aus den Branche bewegt hat ist eben die Unbeweglichkeit der Branche. Was vor 20 Jahren funktioniert hat, funktioniert auch noch in 20 Jahren, so lautet dort die Devise. Statt Dinge aktiv anzugehen und als Chance zu werten, gilt es sie mit allen Mitteln abzuwehren und zu blockieren.

Internet-Geschäftsfelder: Stoßen zunächst immer mal auf Begeisterung, bis es zu den Finanzen kommt. Dann heißt es letztlich "wir konzentrieren uns auf unser Kernprodukt". Schöne Ideen verschwinden dann in der Schublade.

DAB: Habe ich bis vor kurzem auch kritisch gesehen, da ich es immer nur als ein Zwangsinstrument zur Zwangsdigitalisierung gegen den Markt gehalten habe. In fast jedem Meeting, in dem es um Verbreitung ging, wurde uns von oben (Geschäftsleitung, Gesellschafter) diktiert, daß wir DAB als den Feind für das Radio anzusehen haben, der mutwillig funktionierende Geschäftsfelder studiert. Bis ich mir einmal jüngste Studien zu Herzen nahm und verwundert feststellen mußte, daß sich DAB ganz überraschend auch aus dem Markt heraus ganz passabel entwickelt (nicht nur was Geräteverkauf, sondern auch reale Nutzung angeht). Drei Jahre nach Einführung von UKW Ende der 1950er hatten wir noch keine bis zu 14% UKW Radios im Markt. Je erfolgreicher DAB aber wird, um so nervöser werden die Gesellschafter und Geschäftsführer. Sie bauen alleine auf diese, ich nenne sie jetzt einfach mal so, "Mafia-Struktur" aus RMS und ag.ma, die das Modell UKW auf der einen Seite künstlich und mit fragwürdigen Zahlen am Leben erhält, aber zugleich alles daran setzt, daß sich DAB nicht weiter entwickeln darf.

Ja, lieber Fu, du hast Recht: es fehlt der große Investor. Der könnte hier in Hamburg sitzen. Der hat in einem anderen europäischen Land wunderbare Erfahrungen und Riesen-Erfolge mit DAB und digital allgemein. Aber auch der kann nicht in das UKW-Kartell, das den privaten Radiomarkt diktiert, einbrechen. Heißt: Keine Vermarktungschance, keine Refinanzierung, man läßt es, obwohl man eigentlich gerne würde, wie man mir schon selbst bestätigt hatte.

Inwzischen würde es mich herzlich freuen, wenn die ganze Branche für ihre Anti-Digital-Strategie sowas von massiv bestraft würde. Aber im Moment ist meine Wut auch noch zu frisch, das wäre unfair gegenüber allen Ex-Kollegen, die sich täglich für gute Arbeit den Arsch aufreißen. Schade auch, daß Musikstreaming offenbar schon seinen Höhepunkt überschritten hat. Das Bedrohungsszenario war also nicht stark genug, die Gesellschafter und Geschäftsführer einmal aus ihrer "Never change a running system" - Mentalität zu befreien. Schönen Abend noch.
 
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Bis ich mir einmal jüngste Studien zu Herzen nahm und verwundert feststellen mußte, daß sich DAB ganz überraschend auch aus dem Markt heraus ganz passabel entwickelt (nicht nur was Geräteverkauf, sondern auch reale Nutzung angeht). Drei Jahre nach Einführung von UKW Ende der 1950er hatten wir noch keine bis zu 14% UKW Radios im Markt.

DAB gibt es seit 20 Jahren...

Und daß jedes 7. in Betrieb befindliche Radio inzwischen DAB+-tauglich sein soll, erscheint mir ein wenig hoch gegriffen
 
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