"Absorber"-Ploppschutz auf dem Mikrofon

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Hey,

kann mir jemand von sagen, wie man diese Art von Ploppschutz nennt? Vielleicht auch wo man so etwas kaufen kann? Würde in akustisch suboptimalen Umgebungen ja eventuell das eine oder andere Störgeräusch filtern.

Liebe Grüße aus dem momentan kuschligwarmen Allgäu
 

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Hmm,

gemäß der Charakteristik eines Nierenmikrofons... Kann das funktionieren?! ;)

Falls Du das Ding bestellst wäre ich an vorher- / nachher-Aufnahmen interessiert. Theoretisch liegt ja der gleiche "Denkfehler" wie bei diesen Schirmen vor, die man sich hinters Mikrofon spannt.
 
Das dürfte es ein:



Auf der Thomann Seite gibt es ja zwei Videos, in denen wir die angeblichen Unterschiede hören können. Besonders interessant finde ich den zweiten, bitte auf die Räumlichkeit achten, und das Ploppen bei Pulsivlauten, da der Sänger zunächst einen normalen Ploppscreen vor dem Mikro hat. Mein Fazit:

  • Die Pulsivgeräusche werden durch den Eyball offensichtlich nicht verhindert, der Ploppscreen schafft das hervorragend
  • die Räumlichkeit wird durch den Eyball offensichtlich verringert, allerdings habe ich den Eindruck, dass der Sänger auch minimal näher am Mikro steht (Abstand zum Hallradius mechanisch verringert) und etwas druckvoller singt, wodurch ein reeller Vergleich nicht mehr wirklich möglich ist
  • allgemein scheint mit der reine Klang der Stimme etwas angedickt in den unteren Mitten, gerade diesen Bereich würde man später ggf. wieder ausdünnen müssen, da er schnell andere Instrumente verdeckt und für Sprachverständlichkeit sogar kontraproduktiv wirken kann
Zudem sehen wir nicht den kompletten Raum und können leider nicht gänzlich ausschließen, dass dessen Halligkeit ganz einfach durch einen Vorhang hinter der Kamera, der den Raum komplett teilen könnte, verringert wurde ;) Im ersten Film nehme ich nicht so deutliche Unterschiede wahr, außer irgendeinen Lüfter ö.ä. im Hintergrund der plötzlich auf wundersame Weise verschwindet. Aber auch hier könnte man das Ergebnis ja evtl, dadurch manipulieren, dass man den verantworlichen PC an- bzw. ausschaltet.

Insofern wäre auch ich an Vergleichsaufnahmen sehr interessiert. Als Ploppschutz taugt das Ding jedenfalls nicht!

Grüße, Björn
 
die Räumlichkeit wird durch den Eyball offensichtlich verringert, allerdings habe ich den Eindruck, dass der Sänger auch minimal näher am Mikro steht (Abstand zum Hallradius mechanisch verringert) und etwas druckvoller singt, wodurch ein reeller Vergleich nicht mehr wirklich möglich ist

Nun, immerhin ist es eine Alternative zu der gängigen Vorgehensweise, wenn Reporter auf die Schnelle von daheim einen Aufsager machen müssen. Die ziehen sich üblicherweise die Bettdecke über den Kopf und sprechen ein.
 
Nun, immerhin ist es eine Alternative zu der gängigen Vorgehensweise, wenn Reporter auf die Schnelle von daheim einen Aufsager machen müssen. Die ziehen sich üblicherweise die Bettdecke über den Kopf und sprechen ein.

Haben Reporter ein Studiomikrofon, welches mechanisch überhaupt in den Eyeball passen würde, oder nicht eher ein Handmikro das von vorn besprochen werden muss?
Das nervige Ploppen, welches durch Nahbesprechung bei dem Teil offensichtlich auftritt, macht die Sprachaufnahme auf andere Art unbrauchbar, als eine ggf. vorhandene Räumlichkeit, die man durch die Bettdecke (bereits vorhanden) sicher ganz gut wegbekäme (Know How vorausgesetzt), anstatt sich für 199 Euro (VK bei Thomann) eine fragwürdige Verbesserung zu erkaufen. Auch wenn der Hersteller mit solchen Worten:
"Der "Eyeball" minimiert die Notwendigkeit einer Tonmischung und man benötigt auch keinen akustisch behandelten Raum."
natürlich voll ins Mark aller Sparwütigen (auf Personal bezogen) und Zwangsmodernisierer trifft.

Beste Grüße, Björn
 
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Schön, hat er auch abgehandelt - und meine Vermutungen bestätigt. Habe bisher nur durch Zufall einen dieer Schirme ausprobieren können (mit U87 und TLM103) und weiß daher, dass die zwar was machen (nämlich frühe Reflexionen von den Schirmkanten links und rechts Richtung Mikro), aber nicht das, was man sich davon verspricht.

Nun, immerhin ist es eine Alternative zu der gängigen Vorgehensweise, wenn Reporter auf die Schnelle von daheim einen Aufsager machen müssen. Die ziehen sich üblicherweise die Bettdecke über den Kopf und sprechen ein.
Leider keine Alternative. Die Konstruktion kann mit einem Nierenmikrofon nicht funktionieren, da von der falschen Seite bedämpft wird. Außerdem resonierts in dem Ding ganz gut, hier ganz gut zu hören:
Die Bettdecke macht den Job besser.

Haben Reporter ein Studiomikrofon, welches mechanisch überhaupt in den Eyeball passen würde, oder nicht eher ein Handmikro das von vorn besprochen werden muss?
Wie wir's machen ist es zumindest nicht ganz ungängig: An festinstallierten, kleinen Arbeitsplätzen in akustisch schlechter Umgebung in der Regel Neumann KMS 105 oder BCM 705 (dynamisch). Mobil aus Pressezentren, Hotelzimmern, Fahrzeugen etc. MD 441 oder MD 421.

"Der "Eyeball" minimiert die Notwendigkeit einer Tonmischung und man benötigt auch keinen akustisch behandelten Raum."
natürlich voll ins Mark aller Sparwütigen (auf Personal bezogen) und Zwangsmodernisierer trifft.
Oh ja. Blenderprodukt.
 
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An festinstallierten, kleinen Arbeitsplätzen in akustisch schlechter Umgebung in der Regel Neumann KMS 105 oder BCM 705 (dynamisch). Mobil aus Pressezentren, Hotelzimmern, Fahrzeugen etc. MD 441 oder MD 421.

...also außer dem BCM 705 ließe sich keines der anderen Mikros in dem Ball sinnvoll installieren. Es sein denn, man stopft es von unten einfach hinein und bespricht die Nieren komplett unsinnig von der Seite...:cry:
 
...also außer dem BCM 705 ließe sich keines der anderen Mikros in dem Ball sinnvoll installieren. Es sein denn, man stopft es von unten einfach hinein und bespricht die Nieren komplett unsinnig von der Seite...:cry:
Ich möchte nicht davon ausgehen, dass auch anderes genutzt wird, vor Allem, wenn privat gekauft wurde (Rode?). Teils sind ja hier und da ja auch noch Headsets im Einsatz (Sennheiser oder Beyerdynamic mit Elektretkapseln).
Vor dem BCM 705 üblicherweise Popschutz, der mit an der Halterung oder am Mikrofon befestigt ist, selten auch mal Schaumstoff. Nahbesprechungskompensierung dann per EQ nach der Vorverstärkung.

Für den Eyeball könnte das Gehäuse zu kurz sein, die Kapsel säße dann nicht in der Mitte. Ist aber auch nicht das richtige Mikrofon dafür, da von Hause aus schon bewusst "taub" und deshalb für schiwerige Gegebenheiten geeignet. Ein KMS 104 / 105 sollte ausgewogener klingen, nimmt aber auch schon mehr Umgebung mit auf.

Theoretisch könnte man ja auch in ne dynamische Kugel beißen. Nah genug besprochen sollte es mit dem Raum auch keine großen Probleme geben und Nahbesprechung und Ploppen wären wohl auch kein Problem.
Zumindest sollte es weniger "dröhnen", da man entgegen dieses Eyeballs kein empfindliches Mikrofon in einen kleinen Hohlkörper stopft.
 
...ist eben alles auch irgendwie Handwerk, welches von jahrzehntelanger Erfahrung geprägt ist, und sich dadurch weiter entwickelt.

Diesbezüglich würden für mich diese Schirme,

die man sich hinters Mikrofon spannt.

auch bei Verwendung mit einem Mikrofon mit Kugelcharakteristik Sinn machen, denn dann würde der Schirm ja wirklich den ungewollten Einfall von rückwärtigem Schall beeinflussen, wenn man die klanglichen Eigenschaften (kaum Nahbesprechungseffekt, weniger Wind-/Ploppempfindlichkeit, neutraler Frequenzgang) einer Kugel möchte...

ist eben alles Handwerk im weitesten Sinne...
 
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Ich weiß, daß es nicht genau passt, aber ich lese ja im Net auch immer "quer". Und da passt fast nie etwas wirklich zusammen.

In diesem Zusammenhang:

Diesbezüglich würden für mich diese Schirme, die man sich hinters Mikrofon spannt auch bei Verwendung mit einem Mikrofon mit Kugelcharakteristik Sinn machen, denn dann würde der Schirm ja wirklich den ungewollten Einfall von rückwärtigem Schall beeinflussen, wenn man die klanglichen Eigenschaften (kaum Nahbesprechungseffekt, weniger Wind-/Ploppempfindlichkeit, neutraler Frequenzgang) einer Kugel möchte...

http://tonthemen.de/viewtopic.php?f=2&t=2870

Im Thread werden auch Meßwerte genannt, mit denen der Schaumstoff aufwartet und die Höhen beim Schalldurchgang bedämpft. Ich hab das nicht überprüft - es ist halt nur ein weiterer Gedankengang, den man im Hinterkopf behalten und evt. weiter verfolgen sollte.

Vielleicht habe ich Ende der Woche sogar noch ein richtig gutes Beispiel für euch. Dabei handelt es sich um eine Telefonkabine in einer Firma. Ich weiß im Moment nicht, ob die überhaupt noch vorhanden ist. Aber wenn doch, versuche ich den Sound einzufangen.
 
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Wenn gar nichts vorhanden ist, nichtmal ein gut sortiertes Schaumstoff-Lager ;), geht man ins Textil-Lager der Hauswirtschaft, durchwühlt das Regal mit den Tischdecken oder besser noch die Kiste mit den Seidenschals, die Gäste irgendwann liegenlassen haben, findet was passendes, klebts mit Kreppband an einen quergestellten Stativ-Arm und los gehts. Der hier nachvertonende Philip Munyasia fand den Aufwand zwar etwas erheiternd und hielt mich, als ich ihn noch nötigte, seine raschelnde Jacke auszuziehen, wohl für völlig durchgeknallt, aber das Ergebnis war dann auch brauchbar. Ohne Ploppschutz ist bei diesem Kleinmembran-Chinaböller für 50 EUR kein anständiges Arbeiten möglich gewesen. Auch der mitgelieferte Schaumstoff hielt das Ding nicht vom Ploppen ab.

Video-Nachvertonung.jpg

Vorteil noch: ich hatte Philip auf anständigem Sprechabstand für dieses Mikrofon. Nachteil: das auf-den-Bildschirm-Gucken war bissl erschwert, er mußte seitlich vorbeischauen.

Das Video hatten wir im R128-Thread und @marillenfreund hatte es dankenswerterweise analysiert.


Das etwas brillanzlose kommt vermutlich von Philips Muttersprache, es kommt definitiv nicht vom Mikrofon und auch nicht von dem dünnen Tuch. Ich hatte es mal mit Tuch und Schaumstoff getestet und es war noch da eher hell.

Hinter Philip erahnt man noch ein vorn offenes Regal, das lose mit zusammengerollten Yogamatten, Kissen und zusammengelegten flauschigen Decken belegt war. Das gab eine ganz brauchbare "Rückwand" - genau von da soll ja nicht allzuviel zurückkommen. Vor Philip (links außerhalb des Bildes) standen Stuhl-Stapel, über die ich ein paar Decken gehängt hatte. Links war die Holz-Schiebetür, rechts die sichtbare Wand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn gar nichts vorhanden ist, nichtmal ein gut sortiertes Schaumstoff-Lager ;), geht man ins Textil-Lager der Hauswirtschaft, durchwühlt das Regal mit den Tischdecken oder besser noch die Kiste mit den Seidenschals, die Gäste irgendwann liegenlassen haben, findet was passendes, klebts mit Kreppband an einen quergestellten Stativ-Arm und los gehts.

...oder man lässt seinem Bastelwahn komplette Freiheit und nimmt soetwas

http://www.ebay.de/ulk/itm/222122383285

als Basis für den eigenen Eyeball mit perfekten Klangeigenschaften, mit Schaumstoff auskleiden, Mikro rein und Damenstrumpf drüber :thumbsup:
 
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wenngleich man neben aller Theorie natürlich zugeben muss, dass selbst bei einer Niere rückwärtig und seitlich auftreffende Reflexionen durch die "Schirme" vermindert werden, da ja die Richtwirkung nicht für das komplette hörbare Frequenzspektrum gleichermaßen gilt. Beim Eyeball wird nach meinem Höreindruck jedoch mehr Schaden durch die Hohlkammer angerichtet wird. Also wie immer, "Trust your ears!" sicher gibt es auch Fälle, in denen das Ding igrendetwas Positives bewirken kann

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Oh, so schlimm stehts schon um mich. Ich brauche Ironie-Anzeiger. Müßte doch mit einer Signal-Ampel zu bauen sein. ;)
 
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