Internationale FUNKausstellung in Berlin - und nur wenig Radiosender dabei

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CosmicKaizer

Gestern war ich auf der IFA - und obwohl im Namen Internationale Funkausstellung immer noch das Wort Rundfunk irgendwie "mitschwingt", habe ich als Anbieter nur den rbb und die Deutschlandradioprogramme wahrgenommen. Wie erklärt ihr euch die Zurückhaltung anderer Anbieter?
 
SWR2 hat auch schon von der IFA berichtet: Die Deutsche Telekom baut das Internet aus mit Vectoring. Schade, ich hätte mich über Fiber-to-Home mehr gefreut. Ansonsten scheinen die großen Themen auf der IFA nach wie vor Fernseher und Kühlschränke zu sein.
 
welches Vectoring meinst Du?
Die letzte Meile, zwischen Haus und Verteiler. Vectoring ist ein zusätzlicher Turbo für das Kupferkabel, bis 300 Mbit. Doch das Internet wird immer schneller, statt Mbit werden es Gbit sein, aber wohl nicht in Deutschland. In Frankreich, in Aquitaine und Auvergne wird aktuell Fiber to Home installiert bzw. verbuddelt. Es wäre schön wenn auch das in die Berichterstattung des SWR hineinfließt, eben mögliche und vor allem langfristige Alternativen wie in Frankreich. Hier wurde die Telekom als Held der IFA gefeiert.
 
Vectoring ist ein zusätzlicher Turbo für das Kupferkabel, bis 300 Mbit.
Um aus Wikipedia zu zitieren:
VDSL2-Vectoring ist eine Erweiterung von VDSL2, die das unerwünschte Übersprechen zwischen benachbarten Teilnehmeranschlussleitungen verringern soll.
Das wäre wünschenswert! Ich gehe davon aus, dass Du genau das meintest, denn
Dadurch kann die Übertragungsrate, insbesondere in ungeschirmten Kabelbündeln üblicher Telefonnetze und mit vielen VDSL-Teilnehmern, teils deutlich gesteigert werden.
Im Übrigen: OPAL und seine Folgen.
 
Vectoring bringt nur etwas für Leute im Nahbereich. Wer bisher immer noch kein kabelgebundenes Internet hat, wird durch Vectoring auch nicht glücklich. Zum Glück wird EWE-Tel dagegen klagen.

Ansonsten: ein ungedrosselter LTE Tarif für 200€ im Monat. Schnäppchen - während man sich im Ausland über die mobilen Datenpreise in Deutschland kaputt lacht.

War noch was? Ach ja - Sami Slimani hat eine Waschmaschine präsentiert, die man beim Waschen zusätzlich befüllen kann. Endlich - darauf hat die Hausfrau in ihrem Smart Home gewartet!
 
Das ist richtig, Vectoring ist etwas für die sogenannte letzte Meile. Aber wie bereits gesagt, in Punktum Geschwindigkeit wird man vielleicht noch in den nächsten Jahren bis zu 300 Mbits herausholen, jedoch keine Gigabits.

Smartphones mit DAB halten sich immer noch sehr in Grenzen. Das wundert mich ein bißchen. In Südkorea hat man die Qual die Wahl an Smartphones mit DAB.
 
Hat nicht (fast) alles, was sich im weitesten Sinne mit vernetztem Haus, Telefonie und Hör- und Fernsehrundfunk beschreiben lässt, mehr oder weniger mit "Funk" zu tun?

Für mich ist "IFA" ein Synonym für ein Teilgebiet der Geschichte des motorisierten Fahrzeugbaus in der DDR.
 
Wie erklärt ihr euch die Zurückhaltung anderer Anbieter?
Das ist doch nur noch eine Industriewarenmesse, die ausschließlich am Rande mit Hörfunk zu tun hat und selbst mit Audio generell nicht mehr viel. Damit ist das ureigenste Interesse von Rundfunkprogrammen, sich damit zu befassen und sich dort zu präsentieren, gesunken. So vermute ich zumindest.

Schauen wir mal 25 Jahre zurück, IFA 1991. Da hatten wir:

- Digitales Satellitenradio (DSR) nun erschwinglich (TechniSat ST-5000 DSR, letztlich eine DDR-Entwicklung und nach der Wende zuende geführt) für ca. 900 DM

- DAT deutlich billiger geworden (Sony DTC-670 für 1000 DM) - leider auch mit problembehaftetem Laufwerk

- Dolby S in hochwertigen Tapedecks (Pioneer CT-900S, 1100 DM)

- Prototyp der CD-R (Marantz?), noch unbezahlbar teuer, auch die Rohlinge

- Prototyp eines magnetooptischen Recorders im mechanischen und datenmäßig kompatiblen CD-Vollformat (Sanyo/Fisher) - nie in Serie gegangen, die Aufnahmetechnik nach Kerr-Effekt fand dann aber bei der MiniDisc Anwendung

Und heute? Kaffeemaschinen mit WLAN-Anschluß und Fernseher, die einfach nur immer größer werden und Auflösungen bieten, in denen auf Jahre hinweg kein ernstzunehmender Programmanbieter senden wird - und auf denen das großteils öde TV-Programm läuft, genau wie auf älteren Geräten auch. Und natürlich Smartphones, bei denen sich wohl schon Langeweile eingestellt hat, da sie einfach nur immer komplexer werden und niemand was anderes erwartet.

Doch das Internet wird immer schneller, statt Mbit werden es Gbit sein, aber wohl nicht in Deutschland.
Frage: wofür? Klar, man kann mehr Bandbreite immer irgendwie verjuxen, aber welchen realen Zugewinn an Lebensqualität hat man davon? ich bin wirklich gespannt, ob das ewig so weitergehen wird, daß immer größere Bandbreiten gefordert werden. Am Ende wird damit immr noch ein Mensch bedient, der letztlich nur 24 Stunden Lebenszeit am Tag zur Verfügung hat und dessen Sinne (sowohl optischer als auch akustischer) biologisch-physikalisch bedingte Auflösungsgrenzen haben, die zu überschreiten keinen realen Zugewinn an Authentizität bringen.

Im Übrigen: OPAL und seine Folgen.
Bei meinen Eltern auch: OPAL. Heißt derzeit noch, daß nur wenige Haushalte überhaupt Internet haben (6.000er ists), die anderen haben nichts. Meine Eltern brauchen ohnehin keins, sie besitzen keinen Computer. Im Kabel-TV-Bereich heißt OPAL: bei 470 MHz ist Schluß und es gibt keinen Rückkanalbereich, also keine Internet-Nutzung via Kabel. Doch letzte Woche flatterte Werbung ins Haus, ab Mitte Oktober wäre bis 100 MBit/s möglich. Offenbar werden die optischen Abschlüsse an der Grenze zum Kupferkabel in die Häuser getauscht. Der preis dafür: im ersten Jahr 20 EUR, danach kletterts auf 45 EUR (100 MBit/s, dazu Telefon-Flat). TV kostet extra 10 EUR / Monat und läuft über separaten IPTV-Receiver, also hübsch kompliziert.
 
Frage: wofür? Klar, man kann mehr Bandbreite immer irgendwie verjuxen

Die vorherrschende trendige Ideologie Idee des "always on(line)" verlangt es. Erst wenn die Cloud - überall, auch in Flugzeug und U-bahn - schneller angebunden ist, als eine Geräte-interne SSD Schnittstelle, ist diese Entwicklung an ihrem logischen Ende.
 
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Da ist was dran, so hatte ich das gar nicht bedacht. Und bleibe gespannt, was eher erreicht sein wird: das Limit der SSD oder das Limit der Finanzkraft der Bevölkerung und das soziale Limit, ab dem "always online" zu einer Last wird und von zunehmend größeren Bevölkerungsteilen nicht weiter verfolgt werden wird.

Ich bin da wohl zu sehr von meinem Umfeld ausgegangen. Alles Leute um die 40, alles Akademiker, teils promoviert, fast alle mit Familie. Da gab es daheim bei einer Frau bis vor 4 Jahren gar kein Internet und das Handy ist ein klassisches ohne Internet. Mein bester Freund hat kein Mobiltelefon und liest seine Mails vielleicht alle 2-4 Wochen. Anrufen (Festnetz) ist der einzige Weg, ihn zu kontaktieren. Eine Ärztin mit kleiner Tochter hat daheim zwar Internet, zieht aber das Netzwerkkabel sofort raus, wenn sie ihren Mailabruf oder eine Aktion im Internet beendet hat - sie hat Angst vor Angriffen auf den Rechner. Ein Smartphone besitzt sie ebenso nicht.

Den Vogel schoß ein ex-Kollege (promovierter Physiker, um die 50, 2 Kinder im damals späten Teenie-Alter) ab: nachdem eine Kostennote eines Anwalts wegen irgendwelcher Tauschbörsen-Aktivitäten der Kinder ins Haus flatterte, wurde das Internet radikal abgeschafft. Mit Computern konnte sich der Mann sowieso noch nie anfreunden, er fühlt sich vor solchen geräten wie ein Sklave.
 
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Die Industrie ist da gedanklich und als Option im Betriebssystem schon weiter:

"… können weitere Bereiche der Festplatte automatisch in die Apple Cloud ausgelagert werden, um den Speicherplatz der lokalen Festplatte stets auf einem optimalen Level zu halten. Neigt sich euer Speicherplatzangebot dem Ende entgegen, schafft euer Mac automatisch neuen Platz, indem er beispielsweise Mail-Anhänge oder iTunes-Filme oder -Serien in die iCloud auslagert"
https://www.netzwelt.de/news/159038...biert.html#optimierte-speicherplatzverwaltung

Dateiablage per, äh, Funkwellen. :)
 
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Super. Mit Direktanschluss an den Geheimdienst. Aber das war ja abzusehen, daß Daten künftig dort lagern, wo man keinerlei Sicherheit mehr hat, daß sie nur im eigenen Zugriff sind.
 
früher, in den 90ern, haben Sender wie der Berliner Rundfunk 91.4 oder 104.6 RTL sogar noch live von der IFA gesendet. Heute undenkbar. Bei der geringen Zahl an Moderatoren ist man dann lieber im Studio und bereitet via Voicetracking die nächsten Sendestrecken vor. Scheiß auf die IFA, scheiß auf die Hörer.
 
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Ich bin auch regelmässig auf der IFA und das Medieninteresse hat wirklich spürbar abgenommen. Früher wurde ja sogar noch Live-TV aus dem Sommergarten gesendet wie z.B. "Die 2" mit Gottschalk und Jauch, aber auch diverse Shows mit Schanze, Schautzer und wie sie alle hiessen. Dazu waren diverse Radio-Sender auf der IFA vertreten. Vor ein paar Jahren gab es wenigstens noch das IFA-Radio, was über DAB und Internet zu hören war. Auch wieder eingestellt. Das IFA-Radio vom RBB ist doch auch eher langweilig. Man mischt sich nicht unter die Leute sondern sendet aus dem gläsernen Studio. Ganz toll. Was hat das jetzt mit IFA zu tun? Da kann ich mich auf auf den Kudamm stellen. Im übrigen ist die Musikauswahl von 88,8 Berlin zum davonrennen. Wollte mir das am Samsatag mal ein bisschen angucken. Als dann 3 ausgelutsche Oldies hintereinander kamen u.a. "Dancing Queen" hatte ich dann genug gehört. War ich froh, als ich da wieder weg war. Grauenhaft.
 
Also ich find eas generell etwas merkwürdeig, dass seit einigen Jahren die IFA jährlich stattfindet, denn das zerstört das Ganze irgendwie. In den Anfangsjahren war so etwas ja auch interessanter, da ein Großteil der Technik (vor allem das Radio) erst im Kommen war.
Mein letzter IFA-Besuch liegt auch schon 11 Jahre zurück aber wie sieht es denn heutzutage bezüglich Musik und LiveActs auf der IFA aus? In dn 90ern beispielsweise hat man ja nicht nur von dort gesendet sondern es gab in Regelmüßigen Abständen immer Shows von Irgendwelchen Radiosendern, beispielsweise von Fritz.
Diese hatten es oft insich und es war immer mindestens ein Liveact dabei.
Gibt es so etwas in der Richtung heute noch? Gruß
Sunshiner
 
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