lulu.fm - Gay Music Station ab 01.10.2016 über DAB+

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Ah, kam mir doch gestern gleich so "verdächtig" vor, als ich mich mal im Berliner DAB-Angebot herumgetrieben habe.

Ich finde "Angebote für die Gay-Community" abseits von sexuellen Themen immer witzig. Homosexualität ist doch eigentlich etwas, was die sexuellen Präferenzen betrifft. Deshalb ists schon spannend, wie sich das angeblich auf andere Lebens- und Empfindungsbereiche auswirkt. Die Schwulen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis hören

- kaum Musik (völlig interessenlos)
- Durchschnitts-Pop und spirituelle Musik (Matras)
- alles von Rock/Pop bis Klassik, da im Laufe des Berufslebens alles davon im öffentlich-rechtlichen Rundfunk präsentiert (als ich letztens den Mitschnitt einer Live-Präsentation eines großen öffentlich-rechtlichen Popradios zu hören bekam, wollte ichs gar nicht glauben, daß es _er_ ist, der da cool die Massen unterhält, richtige Party-Sau)
- Swing, Jazz und Schlager der 1920er Jahre
- "Rock, Alternative, oder was richtig abgefahrenes"
- "Alternative, Dance und Electronic, Gothic und New wave, Klassik, Pop, Rock"
... und der Bisexuelle / eher Asexuelle ist von Punk/Indie inzwischen weitgehend auf "fast nichts mehr, aber wenn, dann zunehmend Klassik" gewechselt

Das korreliert also total krass heftig. Da bin ich ja mal auf die Vielfalt bei lulu.fm gespannt. Das muß ja ein richtiges Vollprogramm werden. ;)
 
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Schade, bei einem Schwulensender hätte ich mir eher ein Dance-Music-Format erwartet, wie das früher bei blu.fm lief. Ich werde wohl eher nicht reinschalten.
 
Ah, kam mir doch gestern gleich so "verdächtig" vor, als ich mich mal im Berliner DAB-Angebot herumgetrieben habe.

Ich finde "Angebote für die Gay-Community" abseits von sexuellen Themen immer witzig. Homosexualität ist doch eigentlich etwas, was die sexuellen Präferenzen betrifft. Deshalb ists schon spannend, wie sich das angeblich auf andere Lebens- und Empfindungsbereiche auswirkt. Die Schwulen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis hören

- kaum Musik (völlig interessenlos)
- Durchschnitts-Pop und spirituelle Musik (Matras)
- alles von Rock/Pop bis Klassik, da im Laufe des Berufslebens alles davon im öffentlich-rechtlichen Rundfunk präsentiert (als ich letztens den Mitschnitt einer Live-Präsentation eines großen öffentlich-rechtlichen Popradios zu hören bekam, wollte ichs gar nicht glauben, daß es _er_ ist, der da cool die Massen unterhält, richtige Party-Sau)
- Swing, Jazz und Schlager der 1920er Jahre
- "Rock, Alternative, oder was richtig abgefahrenes"
- "Alternative, Dance und Electronic, Gothic und New wave, Klassik, Pop, Rock"
... und der Bisexuelle / eher Asexuelle ist von Punk/Indie inzwischen weitgehend auf "fast nichts mehr, aber wenn, dann zunehmend Klassik" gewechselt

Das korreliert also total krass heftig. Da bin ich ja mal auf die Vielfalt bei lulu.fm gespannt. Das muß ja ein richtiges Vollprogramm werden. ;)
Vielleicht gehörst du auch nicht zur Zielgruppe? Das betontest du schon im radioens-Thread und ist hier noch klarer... Es geht nicht nur um Mucke... Eben gab es einen Beitrag über queere Flüchtlinge, nachher ein Interview dazu.

Das Programm allein auf Musik zu reduzieren, wäre falsch.
 
Schade, bei einem Schwulensender hätte ich mir eher ein Dance-Music-Format erwartet
So erwartet dann wohl jeder etwas anderes... Ich würde klischeegemäß z.B. auch Marianne Rosenberg & Co. dort erwarten. Eigentlich aber erwarte ich von einem solchen Sender entsprechende Wortbeiträge, verpackt in einen musikalischen Mantel von Marianne Rosenberg über Dance bis House-Music (wie auch immer man das unter einen Hut bekommen kann...).
 
Mein Bekannter hört weder Marianne Rosenberg noch Dance MusicMusic er hört lieber Rockantenne. Deswegen glaube ich nicht das es "die schwule Musik" gibt. Was Musik angeht sind die auch nicht anders gestrickt wie Heteros.
 
Ich sehe da spontan Brisko Schneider vor mir!
c060.gif
 
Deswegen glaube ich nicht das es "die schwule Musik" gibt. Was Musik angeht sind die auch nicht anders gestrickt wie Heteros.
Wenn es überhaupt "schwule Musik" gibt, dann wird es vermutlich House-Music sein, die ja praktisch in einer schwulen Subkultur entstanden ist. Das bezieht sich dann aber auf die Entstehung. Gehört wird House-Music jedoch in viel breiterem Rahmen.
Dann wäre da noch die Partymusik (nicht immer ist Party, Zuhause und im Auto ist keine Party...). Da gibt es schon zumindest Präferenzen. In meinen Jahren als Veranstalter gab es nach unserem VA-Termin jeweils am folgenden Abend eine schwule Party der eher (nicht abwertend gemeint) "tuntigen" Art. Wir gaben uns praktisch die Klinke in die Hand (denn unsere VAs hörten auch erst gegen 14 Uhr auf, danach war noch aufräumen angesagt). Dort wär die Präferenz tatsächlich diese Marianne Rosenberg Musik - und es gab gehäkelte Tischdeckchen. Am selben VA-Ort gab es auch schwule Lederpartys, wo auch einige unserer DJs ab und zu aufgelegt haben. Mit Bauzäunen und Darkroom. Dort war die Musik dann deutlich härter, minimalistisch housig, vor allem aber harter Techno und auf keinen Fall Marianne Rosenberg.
Zuhause werden die Gäste beider Arten schwuler Partys sicherlich auch ganz andere Musik hören. Die Partymusik wäre eher nur etwas für das Abend/Nachtprogramm von lulu.fm, tagsüber würde man viele Hörer damit verschrecken.
 
... tagsüber würde man viele Hörer damit verschrecken.

Thema "Hörer verschrecken".... Hab mir das jetzt ein wenig angehört. Die Musik find ich super. Könnte im Auto auf Taste 2 (als Ausweichprogramm, wenn auf Taste 1 grad mal Mist kommt) gespeichert werden. AAAber dann immer schön aufpassen, dass man das Radio nicht zu laut macht :) Diese ständige Erwähnung des Gay-Bezuges ist für mich als Hete doch etwas zuviel des Guten und eher ein Nichteinschaltgrund im öffentlichen Raum. Ich stell mir gerade vor...Sommer...an der roten Ampel....Autofenster runter...."Ihr hört lulu-fm, das Tagesbegleitprogramm für die Gay-Szene"......und aus dem Nachbarauto lächelt der gestählte Jüngling mit einem Augenzwinkern rüber.....:wow:
 
Warum gibt es Schwulensender eigentlich ? Warum wird Homosexualität immernoch als besonders angesehen? Es sollte doch das normalste der Welt sein. Und abgesehen davon hören Homosexuelle genau die gleiche Musik wie wir auch. Was wollen die denn bitte spielen ? Mark Medlock? Somewhere over the rainbow? Männer sind Schweine? Oder noch besser: Es fährt ein Zug nach nirgendwo?

Also Leute, ich finde, Homosexuelle fühlen sich da sicher ein bisschen veräppelt.. ich kann mich ja mal umhören.. es gibt da jemanden in meinem Freundeskreis..
 
Ich stell mir gerade vor...Sommer...an der roten Ampel....Autofenster runter...."Ihr hört lulu-fm, das Tagesbegleitprogramm für die Gay-Szene"......und aus dem Nachbarauto lächelt der gestählte Jüngling mit einem Augenzwinkern rüber.....:wow:

:D:wow:

Wäre doch besser, das würde dir auch ohne diesem Claim passieren! ;):confused:

Worüber sich manche Leute Gedanken machen. Was Leute denken könnten, dass du gay sein könntest, krasss! Also wirklich! Denke das auch immer, wenn ich Teddy Radio höre. Die Kinder schauen mich an, wenn die Fenster unten sind, und wollen mit mir spielen...

Also Leute, ich finde, Homosexuelle fühlen sich da sicher ein bisschen veräppelt.. ich kann mich ja mal umhören.. es gibt da jemanden in meinem Freundeskreis..


Nö.
 
Warum gibt es Schwulensender eigentlich ?
Z.B. weil es noch Leute aus dem letzten Jahrtausend... ähm... den letzten 1000 Jahren, wie Bernd Höcke gibt...
Berichtenswerte Themen gibt es sicherlich genug. Die sollten bei einem schwulen Radio auch die Hauptsache sein. Die Musik ist dabei nur das Gleitgel. (Ob das bei lulu.fm so ist, muss sich noch zeigen).

Also wirklich! Denke das auch immer, wenn ich Teddy Radio höre. Die Kinder schauen mich an, wenn die Fenster unten sind, und wollen mit mir spielen...
Made my day!:wow:
 
Ach Leute...auch heute sind wieder ein paar Bedenkenträger aufgestanden und haben sich ins Internet eingewählt. :eek:

Entweder das Dingens findet sein Publikum oder nicht. So einfach ist das. Genauso einfach wie mit der Eisdiele um die Ecke oder dem Gemüseladen. Das ist Wirtschaft. Und wenn einer meint, es lohne sich, ein Programm für die Kühe im Stall zu machen, dann macht er auch das. Deshalb ist die Frage "Warum muss es eigentlich...? "vollkommen müßig. Ich stelle mir die Frage zwar jedesmal auch, wenn ich ein goldenes M am Straßenrand leuchten sehe, aber Millionen Fliegen irren bekanntlich nicht.
 
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Warum gibt es Schwulensender eigentlich ? Warum wird Homosexualität immernoch als besonders angesehen?

Das musst Du die christlichen Fuindamentalisten und die Neurechten fragen.

Kleine Themenauswahl von queer.de der letzten Tage - da sieht man beispielhaft, dass Szene-Medien eben doch auf seriöse Weise einen inhaltlichen Schwerpunkt legen können, der in Mainstream-Medien eher am Rande behandelt wird:

Landeselternbeirat distanziert sich von "ultrakonservativen Christen"
Der neue hessische Lehrplan zur Sexualerziehung biete keine Anhaltspunkte für eine "Frühsexualisierung", stellten die Elternvertreter klar.

CDU zu homofreundlich: Funktionär wechselt zur AfD
In seiner Austrittserklärung beschwerte sich der Nordbadener CDU-Bezirksvorstand und "Demo für alle"-Redner Malte Kaufmann, dass er in der Union kein Gehör mehr finde.

Ein Thailänder wacht nun weltweit über LGBTI-Rechte
Der UN-Menschenrechtsrat hat am Freitagabend Professor Vitit Muntarbhorn zum ersten LGBTI-Ermittler der Vereinten Nationen ernannt.

Volker Beck: Nicht vor Homophobie von Muslimen zurückweichen
In den Streit um die Zensur eines schwulen Filmes bei der interkulturellen Woche in Bad Säckingen schaltet sich auch der grüne Bundestagsabgeordnete ein.

Gericht: Schwule Flüchtlinge aus Marokko haben Anrecht auf Asyl
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf begründete seine Entscheidung mit der Homosexuellenverfolgung in dem Maghreb-Land, das zum "sicheren Herkunftsstaat" erklärt werden soll.

Niedersachsen bekommt Beratung für Opfer von rechter Gewalt
Bündnis übergibt Justizministerin Niewisch-Lennartz Empfehlung für Schaffung eines landesweiten Beratungsangebots.
Ich finde es auch wichtig, für solche Themen eine Öffentlichkeit zu schaffen.
 
Warum gibt es Schwulensender eigentlich ? Warum wird Homosexualität immernoch als besonders angesehen? Es sollte doch das normalste der Welt sein.
Das frage ich mich auch. Und dann noch dieses "Outing". Wen interessierts? Geh ich rum und erzähl "Ähm, übrigens, ich muss euch mal was sagen... Ich bin hetero."?
Diskriminieren sich die Schwulen damit nicht selbst?

Meinetwegen darf es einen Sender geben, der sich mit Schwulenthemen befasst. Es darf auch gerne einen Sender geben, der sich mit Heterothemen befasst.
 
Das frage ich mich auch. Und dann noch dieses "Outing". Wen interessierts? Geh ich rum und erzähl "Ähm, übrigens, ich muss euch mal was sagen... Ich bin hetero."?
Diskriminieren sich die Schwulen damit nicht selbst?

Coming Out ist mitnichten das anlasslose Kundgeben der sexuellen Orientierung. Auch ein beläufiges "Lissabon? Ach ja, da war ich neulich auch mit meinem Freund im Urlaub" gehört dazu. Heterosexuelle outen sich ständig, ohne darüber nachdenken zu müssen: sei es mit dem Bild des Partners auf dem Schreibtisch oder mit irgendwelchen Alltagserzählungen. Vielen Homosexuellen fallen selbst solche beiläufigen Erzählungen schwer, weil sie die Reaktionen ihrer Umgebung als unberechenbar empfinden, wenn sie erst einmal Aufschluss über ihre Orientierung gegeben haben, und sei es auf noch so subtile Art und Weise.
 
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Coming Out ist mitnichten das anlasslose Kundgeben der sexuellen Orientierung. Auch ein beläufiges "Lissabon? Ach ja, da war ich neulich auch mit meinem Freund im Urlaub" gehört dazu. Heterosexuelle outen sich ständig, ohne darüber nachdenken zu müssen: sei es mit dem Bild des Partners auf dem Schreibtisch oder mit irgendwelchen Alltagserzählungen. Vielen Homosexuellen fallen selbst solche beiläufigen Erzählungen schwer, weil sie die Reaktionen ihrer Umgebung als unberechenbar empfinden, wenn sie erst einmal Aufschluss über ihre Orientierung gegeben haben, und sei es auf noch so subtile Art und Weise.
Sag mal, woher hast du das eigentlich? Comedy? Amadeu Antonio Stiftung?
 
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