Wie war SDR1?

@Radiocat beschreibt es sehr treffend. Das deutsche Radio hat nichts Gemütliches mehr.
Ich habe Ende der 90er während der Schulhausaufgaben nachmittags gerne mal SDR 1 laufen gehabt, was damals hier im Norden nur dank ADR möglich war. Die Abstimmung Musik/Wort stimmte, und so war das Programm einfach nicht langweilig.
Ich erinnere mich sogar an einen Anruf einer Hörerin aus Oldenburg. Also war ich nicht der einzige SDR 1-Hörer in der Gegend.
Heute ist Radio nur noch laut und grell. :thumbsdown:
 
SDR1 oder Südfunk 1 war vor allem eins: Ein ehrliches Programm mit enormer Hörerbindung. Vor allem hat man die Hörer auch ernst genommen, Programmreformen wurden diskutiert, kommuniziert und erklärt. Manches, was sich als Fehler erwies, auch wieder zurückgenommen.
In meinem Elternhaus liefen ja abwechselnd SWF1 und SDR1, seltener die dritten Programme und ab und zu mal Bayern. Dass man auch noch den HR reinbekam, hatte ich erst entdeckt. Interessierte die Elterngeneration aber nicht. Da gab es feste Rituale, dazu gehörte die Nachrichtensendung um 12 Uhr 30 beispielsweise. Noch extremer war es bei einer Generation drüber, in den Stuben bzw. der Wohnküche der Großeltern durfte "Sie wischen - wir spülen" und "UAWG" nie verpasst werden. Auc h dort wurde, wenn sie beim Südfunk zwischendurch "dr Babbeler" hatten, zum Südwestfunk rübergeschaltet.
Ich kann mich noch an die grosse Programmreform des Südfunks Mitte der 80er (1986?) erinnern. Da hielten sog. "Jingles" oder "Signete", wie es der Südfunk zunächst nannte, Einzug, und zwar in gesungener Form, auch bei Südfunk 1. Sogar Musikbetten unter den Verkehrshinweisen hatte man ganz kurzzeitig mal eingeführt, dann aber nach scharfen Protesten rasch wieder rausgenommen. Die gesungenen Jingles hat man dann in einer kleinen Re-Reform (um 1988) wieder durch instrumentale Signete ersetzt, nachdem sie bei den Hörern nicht auf Gegenliebe gestoßen waren. Eigentlich klang Südfunk 1 nach dieser Reform streckenweise, im damaligen Vergleich, recht modern. Nach 1988 dann eine Spur "altbackener", auch die Musik wurde in diese Zeit immer volkstümlicher, bis dann 1991 S4 startete. Auch dann wurde aber die Musikausrichtung nicht radikal geändert, sondern sehr behutsam, um den Hörern Zeit zu geben, ins vierte Programm zu wechseln. Der SWF war da schon etwas radikaler und schon früher "durchformatiert". So wie in den 90ern hätte SDR1 aus meiner heutigen Sicht bleiben sollen. Mit ausführlichen Informationsangeboten (unerreicht und schmerzlich fehlend: Heute im Gespräch!) zu den Randzeiten, gehobener Unterhaltung dazwischen und Spezialsendungen am Abend und am Wochenende. Wäre mir weitaus lieber als das oftmals beliebige SWR1.
Das einzige, war mir beim SDR nie gefiel, war die Verschlossenheit am Funkhaus selbst. Da wurde man am Tor und auch am Telefon als Jungspund sehr unhöflich abserviert und Führungen gab es gar nur für Erwachsene. Ich weiss noch, wie ich mich mit eigener Methode in die Redaktionen und Studios durchtelefonierte (Stammnummer und dann versch. Endungen durchprobieren), damit ich an dem Drachen in der Vermittlung vorbeikam. Deshalb fand ich ab 1987 grossen Gefallen an den Lokalsendern, die waren da "offener" und persönlicher.
 
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@Radiocat:
Das mit der Unfreundlichkeit kann ich nur bestätigen. 1997 war ich mit meinem Bruder und einem Freund in Stuttgart, und haben nach Aufklebern und ähnlichem gefragt. Von dem Wachhund am Empfang gabs nur SDR 3-Aufkleber je Person. Außerdem hatte es den Anschein, dass allein das Fragen schon zuviel des Guten war.
Ähnlich war es auch an den Studiostandorten in Mannheim und Karlsruhe.
Nur in Heilbronn war man wesentlich freundlicher.
 
In Sachen direkte Hörernähe möchte ich auch das SDR-Studio in Ulm positiv erwähnen:
Ich habe dort ca. 1993 / 94 einmal einen Werbespot meiner Firma auf Tonband vorbeigebracht. Den konnten die dort irgendwie überspielen und nach Stuttgart schicken.
Auf jeden Fall wurde ich nach Klärung von Finanzen, Sendezeit der Werbung etc. sofort gefragt, ob ich nicht bei der in gut 15 Minuten beginnenden Nachmittagssendung dabei sein wolle. Ich durfte dann tatsächlich in der Regie platz nehmen und so die Sendeabläufe hautnah mitverfolgen. Nach der Sendung nahmen sich Techniker und Moderator extra noch mal eine halbe Stunde Zeit für mich, um mir die komplette Studiotechnik zu erklären.

So etwas bleibt natürlich sehr positiv in Erinnerung hängen!
 
Habe grade beim Stöbern mit DJ Jupiter diese alten Südfunk 1 Aufkleber gefunden. Viel Spaß beim Schwelgen in der alten Südfunk-Radiozeit ;)
 

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Schön, besonders diese Skalen-Bäbber. Ich hab mir damals selbst welche gemacht, entweder handgeschrieben oder die Programmnamen aus der IWZ ausgeschnitten und mit Uhu draufgepappt. Es wurden sogar einzelne Sendungen beworben. Das waren noch Zeiten. Da hatte der Tag noch eine Struktur, auch durch das Hörfunkprogramm. Heute dudelt es von morgens bis abends dahin...wenn sie nicht ab und zu die Zeit ansagen würden, würdest Du gar nicht merken, wie spät es ist.
 
Danke für die Intros :) Ihr seid großartig. Als jemand aus dem Sendegebiet des einstigen SDR1, vermisse ich doch die eine oder andere Musik. Von wem ist eigentlich die Musik zum Intro von "für Sie notiert?"

Das Outro vom "Samstagsmagazin" dürfte das Stück "Catalina" von Erwin Lehn sein, habe ich das richtig verstanden?

Schön, das nach so langer Zeit mal wieder zu hören. Da werden Erinnerungen an alte Zeiten wach.
Soweit bekannt, gab es früher auch so gegen 14.30 Uhr eine Sendung "Land und Leute", das Intro war irgendein Instrumental-Intro, gespielt auf einer Geige. Kennt das jemand?

Mittlerweile bin ich bei amazon.de fündig geworden, was Jörg Reiters "Trampolin" angeht, welches als Intro für den "Radiomarkt" verwendet wurde. Das Outro (Kevin Peek mit "Guitar Junction") habe ich mittlerweile auch entdeckt. Jaaaa, das ist soo lange her.. Kaum angespielt, hat's geklingelt. ;)
 
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Die Erkennungsmusik zu "Für Sie notiert" dürfte das Stück "Dancing on the shore" sein, eine Komposition von Kai Warner.
Dass das Trampolin auch im Radiomarkt erklang, ist aus meiner Erinnerung irgendwie verschwunden. Ich habe dieses Liedchen stets immer nur mit der Rätseltour verbunden.

"Land und Leute", vormals übrigens "Von Land und Leuten" hat während seiner 27-jährigen Geschichte ja mehrfach den Sendeplatz gewechselt: 15.30 Uhr, 14.30 Uhr, ab der 86er-Reform von 14 bis 15 Uhr, zum Schluss (ab 1994) dann verlängert bis 16 Uhr.
 
Ja, die Rätseltour stimmt. Sorry, war mein Irrtum. Kann passieren!

Stimmt, die Erkennungsmelodie von "für Sie notiert" ist "Dancing on the shore" von Kai Warner (bürgerlicher Name Werner Last, der ist übrigens der Bruder von James Last). Grade bei amazon.de gefunden ;)
 
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Hallo Radioschwabe, willkommen hier im SDR1/Südfunk 1-Forum! In Beitrag Nr. 77 findest Du die ganzen alten Indikative aufgelistet, auch wenn in der Darstellung des Textes leider zwischenzeitlich etwas "verrutscht" ist - fröhliches Wiederhören :) !!
 
Dankeschön, Jungs, Ihr seid einfach spitze! Als jemand, der fast direkt in Stuttgart wohnt (zum Sendegebäude des SWR bzw. früheren SDR sind's mit dem Auto knappe 15 Minuten) habe ich schöne Erinnerungen an den Sender, vor allem was die Instrumentals angeht. Jaaa, an den "Weekend-Törn" beim Reisewetterbericht erinnere mich auch noch dunkel. Hab vorher gesehen, dass ich mich beim Alter in meinem Profil vertan habe. Das Jahr stimmt nicht, aber die anderen Angaben.

Bin gerade dabei, die entsprechenden Musikstücke bei amazon.de vollends herunterzuladen und stelle mir dann ne CD mit den Instrumentals zusammen! Das ist es mir allemal wert!

Nur von Erwin Lehns "Catalina" scheint's keine Datei bei amazon & Co. zu geben :(
 
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Korrektur bei den Indikativen: Bei der Volkstümlichen Hitparade war zwar James Last der Interpret, aber das Stück hieß "Polka-Party". Es gibt auch ein Video bei Youtube von einer Sendung aus dem Jahre 1984 mit dem Titel "im Allgäu", wo das Stück gespielt wird

Übrigens, was hat es mit der Telefon-Nr. 0715531 auf sich? es gibt keinen Ort, der die Vorwahl 07155 hat.
Oder hatte der Sender mit Erlaubnis der damaligen Bundespost eine eigene, ortsunabhängige Rufnummer?

Man sieht die Nummer beim Programmschema von SDR 1 gut am unteren Rand stehen.
 
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Um den Aufbau der UAWG-Telefonnummer 071 5531 nachvollziehen zu können, schauen wir uns am besten noch einmal die sechste Grafik unter Beitrag #105 an. Hiernach komme ich zu der Vermutung, dass es sich hierbei tatsächlich um eine relativ einmalige Sondernummer handelte. Solche "Hotlines", wie wir sie heute in Masse unter 0137, 0180, 0800 etc. erreichen können, waren seinerzeit ja noch Mangelwahre.
Später musste man für eine Teilnahme an UAWG die 0138 / 5531 wählen, für nach der Sendung gab es eine 0711-Festnetznummer, die mir leider entfallen ist.

Ebenso entfallen ist mir, wie Fax- und Telefonnummer von Sie wünschen - wir spielen lautete, die erst relativ spät eingeführt wurde. Nach der Fusion wurde ja alles ziemlich schnell auf 0180-Betrieb umgestellt.
 
Das Stück "Weekend-Törn" von James Last, welches beim Reisewetterbericht gespielt wurde, bevor es von Earl Klughs "Doc" abgelöst wurde, gefällt mir sehr gut, sehr modern, finde ich. Sowas hätte ich dem guten alten James Last nicht zugetraut. Klingt besser als Earl Klughs "Doc". Ein Anhören bei amazon.de genügte, und die Erinnerung kehrte zurück! So langsam nimmt meine CD mit den SDR1-Indikativen Gestalt an ;)

Ich erinnere mich auch noch an einige Moderatoren, z.B. .Siegfried Höfermann, Wolfgang Walker, Rainer Nitschke, Michael Branik, Claus Schneggenburger oder auch Ruth Mönch und Willy Seiler. Nicht zu vergessen, Heinz Roos ("volkstümliche Hitparade") .
 
kurze Klarstellung zu den Indikativen der "Volkstümlichen Hitparade": es gab zwei davon, in Phase 1 ab 1981 (Moderation Günter Freund) war es der "Trompeten-Muckl" von Hansi Last und nach Freunds Pensionierung und Übernahme der Sendung durch Ruth Mönch (ab 1988?) in Phase 2 also, war es dann die erwähnte "Polka-Party" ;) - wer bitteschön ist Heinz Roos? war er wirklich ein SDR 1-Moderator?

Der Weekend-Törn lief ja nur im Samstags-Magazin bis Sommer 1986 nach dem Wettergespräch um 11:15 Uhr - nach der damaligen Programmreform lief der "Doc" dann werktäglich nach 9:00 Uhr (Radiomarkt bzw. Sa-Magazin), sprich von Mo-Sa !
 
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Viele Südfunk 1 - Indikative waren damals Eigenproduktionen von Erwin Lehns Südfunk-Tanzorchester und sind nie veröffentlicht worden, sprich: lagern eben als (teilweise bereits digitalisierte) Sendebänder in den Archiven des SWR in Stuttgart und kommen leider viel zu selten zum Einsatz! Dazu gehören:
Catalina (Samstags-Magazin), Auftakt (zur Sendung mit Erwin Lehn und seinem Südfunk-Tanzorchester), Friends (Südfunk aktuell, hier handelt es sich allerdings um eine Adaption des Stücks von Bert Kaempfert, das im Handel erhältlich ist) oder auch Travelling around (Gute Reise, gute Fahrt) sowie der Boogie vom Ensemble Günther Leimstoll (Im Auto unterwegs).

Könnte man sich ja mal wünschen - die musikalische Vielfalt im Tagesprogramm von SWR 4 würden sie - wie auch die vielen anderen bekannten Instrumentals von damals - auf jeden Fall bereichern! :)
 
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Könnte man sich ja mal wünschen - die musikalische Vielfalt im Tagesprogramm von SWR 4 würden sie - wie auch die vielen anderen bekannten Instrumentals von damals - auf jeden Fall bereichern! :)
In diesem Fall würde ich allerdings befürchten, dass die Programmacher solche Wünsche nicht berücksichtigen, weil sie nicht in die gewünschte "Programmfarbe" des Senders passen... :(
 
kurze Klarstellung zu den Indikativen der "Volkstümlichen Hitparade": es gab zwei davon, in Phase 1 ab 1981 (Moderation Günter Freund) war es der "Trompeten-Muckl" von Hansi Last und nach Freunds Pensionierung und Übernahme der Sendung durch Ruth Mönch (ab 1988?) in Phase 2 also, war es dann die erwähnte "Polka-Party" ;) - wer bitteschön ist Heinz Roos? war er wirklich ein SDR 1-Moderator?

Hallo DJ Jupiter, ja Heinz Roos hat auch eine zeitlang die "Volkstümliche Hitparade" auf SDR 1 moderiert, zumindest als Urlaubsvertretung. Herr Roos wohnte eine zeitlang mit seiner Gattin bei uns im Dorf in einem Mehrfamilienhaus. Ich hab ihn ein paar mal getroffen, aber das ist so viele Jahre her, ich weiß gar nicht, ob er überhaupt noch unter uns weilt.
 
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Okay, da ich bereits ab 1989 nicht mehr im Sendegebiet des damaligen SDR 1 gewohnt habe, sind mir wohl einige der ModeratorInnen der letzten 10 "Herz des Südens"-Jahre nicht mehr vertraut :( - ganz im Gegensatz zur vorherigen "Südfunk 1"-Zeit von 1980-87.

Natürlich mache ich mir keine Illusionen über die eng formatierten Grenzen der heutigen Radio-Vollzugs-Verantwortlichen. Gleichwohl gibt es gerade in SWR 4 noch ein paar Instrumentals am Tag zu hören (vor allem vor den Nachrichten oder der Werbung), warum nicht- hin und wieder - auch mal eine dieser den meisten noch wohlvertrauten, hauseigenen Qualitätsproduktionen? Die Mehrheit wird es nicht stören, die wenigen Kenner aber könnten sich freuen und ihr Programm wieder etwas mehr wertschätzen.

Vor allem nach 22 Uhr wäre es sicherlich möglich, langsam mal wieder Platz für etwas eigenwilligere und vielfältigere Programmelemente schaffen, wenn nur der Mut und das Engagement dafür vorhanden wäre. Wo die öffentlich-rechtlichen Eigenheiten und Vorzüge, für die wir letztlich unsere Gebühren zahlen, wieder zum Vorschein kämen! :)
 
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Ich hatte bei der letzten SWR4-Superwunschhitparade, oder wie das Ding bei denen heisst, versucht, Mundartlieder ins Programm zu hieven. Schön paritätisch habe ich sogar die Mundarten des Bindestrichbundeslandes bedient...gespielt wurde kein einziger. Vermutlich war ich der einzige, der sowas noch kannte. Zumindest auf den vorderen Plätzen liefen dann doch nur die üblichen Verdächtigen. Man hat das Publikum erfolgreich auf den Einheitsmist konditioniert. SDR1 war damals ne andere Klasse. Ich war seinerzeit zwar drei Jahrzehnte zu jung für das Programm, aber die Hörernähe und die Wärme, die das Programm ausstrahlte, hatte mich trotzdem fasziniert. Auch wenn man über manche der Hörerinnen, die bei "Sie wischen, wir spülen" oder "UAwg" hemmungslos ihre Gefühle am Telefon ausließen, manchmal geschmunzelt oder die Augen gerollt hat...genau das hat Radio ausgemacht.
 
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Das ist schon merkwürdig, da SWR 4 doch auf Oldies und selbst den volkstümlichen Schlager hin formatiert ist. Vor zirka 10 Jahren konnte ich in der Wunschbox nach 13 Uhr für meine Eltern noch problemlos Lieder wie "Als die Erde war geboren-Tanz auf dem Vulkan" mit Caterina Valente und Erwin Lehn und seinem SFTO oder "Was soll i bloß heut wieder kocha" von Ruth Mönch spielen lassen. Offenbar ginge das heute nicht mehr (nicht umsonst wurden so populäre Sendungen wie die "Wunschbox" oder "Sie wünschen, wir spielen" aus dem Programm genommen :(

@Radiocat: Du bist bestimmt nicht der "einzige, der so etwas hören mag" - das wird einem immer wieder eingeredet von Leuten, die ihre eindimensionalen Konzepte damit rechtfertigen wollen. Die Liebhaber desselben sind halt nicht sichtbar und viele scheinen resigniert zu haben, jammern alten Zeiten hinterher und glauben nicht mehr, dass man die alten eingelagerten öffentlich-rechtlichen Kulturgüter nochmals dem Publikum zugänglich machen könnte. Schade!
 
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Sendungen wie damals würden auch heute noch laufen, sicher in gewisser Weise modernisiert (andere Beteiligungsformen als Postkarte für Musikwünsche...), aber vom Konzept her gleich bis ähnlich. Es jetzt wiederzubeleben würde vermutlich scheitern, da die Hörer so etwas vom Radio gar nicht mehr erwarten. Man hat sich selbst zur Berieselungsmaschine degradiert, völlig ohne Zwang. Nur, weil es irgendwelche Radioberater eingeredet haben oder weil einem das Gebotene nicht mehr "modern" vorkam.
 
Ich habe heute auf dem Dachboden eine alte Fernsehzeitschrift mit dem Radioprogramm vom August 1988 entdeckt. Mein Blick richtete sich selbstverständlich gleich auf das damalige Programm von SDR 1.

Dabei sind mir besonders die folgenden Sendungen aufgefallen:
- "Schlag nach! Schlager und Schlagzeilen" (samstags, 20.05-22.00 Uhr)
- "Im Kaffeehaus" (sonntags, 16.05-17.00 Uhr)
- "Kofferradio" (sonntags, 17.05-18.00 Uhr)
- "Sonntags-Gala mit schönen Melodien, Kurzhörspiel und Quiz" (sonntags, 20.05-22.00 Uhr)

Kann jemand ein bisschen mehr zu diesen Sendungen schreiben? Von welchen Moderatoren wurden sie moderiert?
Freue mich über alle sachdienlichen Hinweise und danke im Voraus! :)
 
"Im Kaffeehaus" war seinerzeit (im Primaneralter) meine Horrosendung. Operettengejodel am sonntäglichen Zwangs-Kaffeetisch, da kam mir der Zwetschgenkuchen wieder hoch. Davor hiess die Sendung, meine ich, "Musik zur Kaffeestunde" und wurde von Rosemarie Eick moderiert. Ob das nach der Umbenennung noch der Fall war, weiss ich nicht.
Kofferradio beschäftigte sich mit Reisen und Ausflugszielen, habe ich selten gehört.
Das gilt noch mehr für die Sonntags-Gala. Da war ich einfach definitiv nicht Zielgruppe. An "Schlag nach" meine ich mich noch zu erinnern. Ich komme da in den hinteren, verstaubten Ecken meines Hirnlappens auf den Namen Norbert Scheumann, kann mich aber auch irren.
Jedenfalls war das damals noch regelrechtes Einschaltradio mit klassischer Unterhaltung, wie man sie ähnlich auch aus den Fernsehshows mit grosser Treppe kannte.
 
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