dein.fm von 0 auf 100.000 in drei MAs?!

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Über 40 TB jeden Monat für 1000 Hörer: Da stoßen schon Landline-Anbieter an Ihre Grenzen
Da muss ich Dir ausnahmsweise widersprechen. Die Traffic-Kosten sind in den vergangenen Jahren massiv gesunken.
50 TB kosten in den Niederlanden bspw. 23€: https://www.worldstream.nl/more_info.php?id=1
Wem das zu teuer ist, kann nach Frankreich ausweichen. Dank des billigen Atomstroms ist ein dedizierter Server mit garantierten 300 Mbit/s (~96 TB) dort für 30€ zu haben: http://www.online.net/en/dedicated-server/dedibox-classic
Obwohl...auch bei myLoc in Düsseldorf ist es nicht teurer: http://www.webtropia.com/de/root-server/root-server-angebot-des-monats.html
Die nutzen ein eigenes Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung.
 
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IRF: Ja richtig, 300 Mbit/s durchgehend ergeben ungefähr 96 TB im Monat, aber auch nur, wenn der Anbieter die Bandbreite nicht begrenzt. Daß er 300 Mbit/s garantiert, heißt ja nicht, daß er das einen ganzen Monat lang tut. Außerdem: Was willst Du damit sagen? Bei Deinem Beispiel würde es eben für etwas mehr als 2300 Listener bei 128 kbit/s reichen. Ich rede ja davon, ob Unicast-Streaming per Funk eine Alternative für das DAB+ Broadcasting sein kann. Ich glaube das eben nicht.
 
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Ja richtig, 300 Mbit/s durchgehend ergeben ungefähr 96 TB im Monat, aber auch nur, wenn der Anbieter die Bandbreite nicht begrenzt. Daß er 300 Mbit/s garantiert, heißt ja nicht, daß er das einen ganzen Monat lang tut.
Wenn ein Hoster Server mit unmetered Traffic anbietet, sollte dies schon der Fall sein. Trotzdem natürlich ein wichtiges Argument, da einige Anbieter bei einer exzessiven Nutzung die Bandbreite reduzieren.

In der Praxis werden natürlich ohnehin mehrere Server in unterschiedlichen Rechenzentren eingesetzt, um eine gewisse Redundanz zu haben, sollte einer aufgrund von Wartungsarbeiten, DDoS oder sonstigen Gründen zeitweise ausfallen.

Was willst Du damit sagen?
Dass, je intensiver man einen Sachverhalt betrachtet, man zu Ergebnissen kommen kann, die einen veranlassen, eine frühere Position zumindest zu hinterfragen, wenn nicht gar zu revidieren.
Das Kostenargument verliert bspw. mit sinkenden Bandbreitenpreisen an Bedeutung.

Bei Deinem Beispiel würde es eben für etwas mehr als 2300 Listener bei 128 kbit/s reichen.
Die Frage ist, von welcher Hausnummer wir hier reden: 2.300 gleichzeitige Hörer sind für ein Radioprogramm, dem kein anderer Verbreitungsweg als das Internet zur Verfügung steht, eine hohe Zahl.
Im Shoutcast-Verzeichnis hat der derzeit beliebteste Stream an die 25.000 eingeloggte Geräte, danach geht es aber schon rapide bergab:

Unbenannt.png


Ich muss in diesem Zusammenhang an ein Gespräch mit einem Mitarbeiter von DetektorFM denken.
Neben ByteFM ist das bekanntlich eines der bedeutendsten Webradios im deutschen Sprachraum.
Ein Blick auf deren Server verriet jedoch, dass i.d.R. nur etwa 30 bis 40 Geräte gleichzeitig in den Stream eingeloggt waren.
Für mich stellte sich dann natürlich die Frage: Wie können die mit so wenig Hörern ein professionell moderiertes Programm anbieten?
Die Antwort ist einfach: Die haben eine ganz andere Berechnungsgrundlage. Für die zählt nur die Anzahl und Dauer der Sessions, nicht, wie viele Geräte zu einer bestimmten Zeit gleichzeitig eingeloggt waren.
Solange die Werbeindustrie mitmacht, bleibt alles im Lot.

Ich rede ja davon, ob Unicast-Streaming per Funk eine Alternative für das DAB+ Broadcasting sein kann. Ich glaube das eben nicht.
Spontan wurde ich sagen: Ich glaube es auch nicht.
Nehmen wir an, eine Mobilfunkzelle wäre mit 50 Mbit/s ans Internet angebunden und alle Nutzer teilen sich diese Bandbreite. Würde sie ausschließlich zum Radiohören verwendet, könnte man 390 Geräte mit einem Stream von 128 kbit/s versorgen.
Wenn ich zugrunde lege, dass die Bandbreite auch anderweitig genutzt wird, bspw. zum surfen, das allerdings nur eine geringe Bandbreite erfordert und wenig Traffic verursacht, oder zum Videostreaming, wofür eine hohe Bandbreite benötigt wird, muss die Zahl niedriger angesetzt werden.
Ich nehme pauschal 200 Geräte, die sich über eine Zelle mit der obigen Anbindung versorgen lassen. Ist das nun viel oder wenig?

Nun muss aber weiter gefragt werden: Wie viele Mobilfunkzellen sind mit mindestens 50 Mbit/s angebunden. Bei wie vielen ist die Anbindung prozentual gesehen weitaus schlechter.

Viel wichtiger erscheint mir eine ganz andere Fragestellung: Nimmt man den VPRT ernst, dann soll Webradio langfristig an die Stelle des terrestrischen Rundfunks treten.
Wer garantiert den Veranstaltern eigentlich, dass die Hörer dann nicht massiv zu anderen Programmen abwandern? Wenn du unter 20.000 Programmen wählen kannst, wirst du auch im Internet dauerhaft beim örtlichen Dudelfunk aus UKW-Zeiten bleiben?

Die Platzhirsche argumentieren: Würde DAB+ UKW ersetzen, bedeutet dies das Aus des klassischen Rundfunks; deshalb setze man lieber auf das Internet.
Persönlich tendiere ich jedoch zu der umgekehrten Position: Würde das Internet an die Stelle von UKW treten, könnte dies das Ende des Rundfunks, so wie wir ihn noch kennen, bedeuten. Wer soll dann überhaupt noch Moderatoren, Redakteure und Techniker bezahlen?
 
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