20 Jahre Lokalradio NRW

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Du solltest ueber dies auch nicht vergessen, dass beispielsweise der DRS ein offensichtlich (wenngleich nicht tatsaechlich) anderes Musikformat hat. Und das schon seit ueber 30 Jahren - ERFOLGREICH! Auch der Oesterreichische Rundfunk betrieb lange Jahre eine dem DRS heute noch recht aehnliche Schematik, die allerdings im Laufe der 2000er Jahre umgestellt wurde - und heute (rel.) ebenso viele Kritiker hat - wie unsere deutschen Lokalsender.

Das ist leider richtig, aber man darf sich das ganze doch mal so vorstellen:D
 
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@SWF3 & WDR1-Fan: Die Idee finde ich gar nicht mal schlecht.
Ich glaube allerdings kaum, dass sich so etwas umsetzen lässt.
Erst einmal möchte jede öffentlich-rechtliche Hörfunkanstalt ihre Eigenständigkeit bewahren und zudem besteht die Gefahr, dass durch so ein Modell Arbeitsplätze abgebaut werden könnten.

Obwohl ich eigentlich ein Befürworter des Privatfunks bin, muss ich sagen, dass bezogen auf Deutschland dieser in der Tat zu einer allgemeinen Qualitätsminderung des Rundfunks beigetragen hat.
Ich frage mich, wie es nur dazu kommen konnte: In anderen Ländern war es nämlich genau umgekehrt.

Schuld sind wohl die Konzepte der Beraterfirmen, die stets davon ausgehen, mit einem auf den Mainstream getrimmten Programm könne man die meisten Werbeeinnahmen generieren.

Die einzigen, die den Lokalfunk in NRW wirklich gut finden, sind entweder selber beruflich dort involviert oder arbeiten für eine der besagten Firmen.
Die hohen Einschaltquoten ergeben sich aus der fehlenden Konkurrenz, sowie aus der Tatsache, dass das Gros der Bevölkerung nur noch zur Hintergrundberieselung Radio hört.

Übrigens gibt es beim Fernsehen eine ganz ähnliche Entwicklung: Wer weiß noch, mit welchen Ansprüchen VOX Anfang 1993 gestartet ist...und was ist daraus geworden? - Seit 1999, sprich: seit dem Beitritt zur RTL-Senderfamilie, bringen die genau so einen primitiven Brei wie alle anderen privaten TV-Sender auch.
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, VOX habe Ende der neunziger Jahre vor dem Bankrott gestanden und würde ohne das Bemühen der RTL-Gruppe, den Sender aufzufangen, gar nicht mehr existieren.
Mag sein, dass das zutrifft, bedauerlich ist es jedoch sehr wohl.

Ich bin auch immer wieder erstaunt, warum Leute den ganzen Tag WDR 4 hören.
Vor einiger Zeit habe ich mal jemanden diebezüglich befragt; die Antworten haben mich verblüfft:
"Da brauche ich mich nicht auf das Programm zu konzentrieren und kann nebenbei arbeiten.
Darauf meine frage: "Immer nur WDR 4 ist doch langweilig? Wie wäre es, wenn es endlich mehr Auswahl im Radio gäbe und nicht nur die paar Sender?"
"Wieso, es gibt doch genügend Auswahl: Ab und an höre ich WDR 2 und dann gibt es ja auch noch WDR 5. Wozu brauche ich da mehr Auswahl? Das reicht mir doch"

Traurig, aber wahr.
 
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Erst einmal möchte jede öffentlich-rechtliche Hörfunkanstalt ihre Eigenständigkeit bewahren und zudem besteht die Gefahr, dass durch so ein Modell Arbeitsplätze abgebaut werden könnten.

Das Problem liegt darin, dass die Leute in den Rundfunkräten ihre Arbeitsplätze in Gefahr sehen. Beim normalen Mitarbeiter würde sich kaum was ändern, da sie ja weiterhin gebraucht werden. Aber gerade die Leute in der obersten Hirachie kosten auch richtig Geld. Ohne diese könnte viel mehr Geld eingespart werden.

Auch könnten die Lokalwellen wie D-NRW noch unterteilt werden in

D-Rheinland
D-Westfalen
D-Lippe

usw.

und wenn es nur stundenweise ein eigenständiges Lokalprogramm wäre.

Bei D5 Kultur könnten dann Hörspiele oder Mitschnitte von Veranstaltungen ausgestrahlt werden.

Kultur geht in der Radiolandschaft ja leider immer meht verloren :mad:

Zumindest könnte man so auch den ÖR-Rundfunk wesentlich attraktiver gestalten und auf die Verlegerlobby beim kommerziellen Lokalfunk verzichten.:)
 
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SWF3 & WDR1-Fan schrieb:
...und auf die Verlegerlobby beim kommerziellen Lokalfunk verzichten.
Das halte ich für noch unwahrscheinlicher: Die Politiker haben nicht den Mum, sich mit denen anzulegen, auch wenn deren Einfluss, sieht man mal von der Bildzeitung ab, in den vergangenen Jahren stetig gesunken ist.

Gerade weil die Einnahmen aus Zeitungsabos zurück gehen, wird für die besagten Verlage das Medium Radio immer wichtiger.
 
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Wenn ein zweiter Privateranbieter in NRW auf UKW senden sollte, dann wird dieser Sender wahrscheinlich auch keine Bereicherung für die Radiolandschaft bieten.

Wollt ihr ein zweites Radio NRW (Dein FM), ein RTL NRW oder ein Energy NRW?

Ich halte diese Möglichkeiten für sehr wahrscheinlich, falls in NRW ein zweiter Privatsender ladensweit auf Sendung gehen sollte.
 
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Wenn ein zweiter Privateranbieter in NRW auf UKW senden sollte, dann wird dieser Sender wahrscheinlich auch keine Bereicherung für die Radiolandschaft bieten.

Wollt ihr ein zweites Radio NRW (Dein FM), ein RTL NRW oder ein Energy NRW?

Ich halte diese Möglichkeiten für sehr wahrscheinlich, falls in NRW ein zweiter Privatsender ladensweit auf Sendung gehen sollte.

Wer redet hier von einem zweiten Privatsender???:confused::confused::confused:

Meine Idee beinhaltet eine Neustrukturierung der ARD-Radioprogramme zu bundesweiten Vollprogrammen, statt dem Salat von vielen Sendeanstalten, wobei eine Welle mehr auf Regional und Lokal setzen sollte.

Das mit dem Privatfunk in Form von Radio NRW ist doch bereits gescheitert, was sollte da auch noch ein zusätzlich Privater?:rolleyes:
 
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SWF3 & WDR1-Fan schrieb:
Das mit dem Privatfunk in Form von Radio NRW ist doch bereits gescheitert, was sollte da auch noch ein zusätzlich Privater?
Eigenartige Schlußfolgerung! Der Privatfunk mit Radio NRW ist gescheitert, also kein weiterer Privatfunk? Wenn Du allerdings auf Dein.FM abzielst, gebe ich dir Recht. Hier sind die Verantwortlichen im Begriff, wieder die selben Fehler zu machen. Ansonsten müßte man bei neuen Privatsendern einfach nur ein paar Punkte vermeiden.

- Kein Privatfunkmonopol
- Kein Protektionismus
- Kein Privileg für Zeitungsverleger, vor denen alle vor lauter Angst erstarren
- Keine Uniformierung der Lokalprogramme durch Radio NRW
- Keine Ausdünnung der lokalen Inhalte
- Keine VG-Mitglieder, die von Radio keine Ahnung haben

Dies sind nur ein paar Punkte. Ich könnte jetzt noch etwas zur Rolle der Politiker, der LfM, der Medienkommissionsmitglieder und der Gruppen in den Veranstaltergemeinschaften sagen, aber das verkneif' ich mir lieber.

Zu Deinem Vorschlag: Ich höre die Öffentlichen-Rechtlichen heute regelmäßig, auch wenn sie mich meine ganze Jugend lang regelrecht gequält haben. Verziehen aber nicht vergessen. Was aber die Ausstattung der Öffis mit Geld, Wellen und Frequenzen betrifft, hält sich mein Mitleid wirklich in Grenzen.
 
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batman schrieb:
- Kein Privatfunkmonopol
Was mich am meisten wundert, ist die Tatsache, dass bisher noch niemand dagegen gerichtlich zu Felde gezogen ist; dabei wäre doch genau dies die einzige Möglichkeit, den seitens der Politik so gewollten Zustand zu durchbrechen, oder seht Ihr einen anderen Weg, wie man das faktische (nicht rechtliche!) Monopol aus den Angeln heben kann?

Ich habe mir bereits intensiv darüber den Kopf zerbrochen, aber keine bessere Lösung gefunden, als die juristische, die den Nachteil hat, dass sie sich über Jahre hinziehen und massive Kosten verursachen kann.
Es gibt offensichtlich auch keine Möglichkeit, das System irgendwie "auszutricksen": Am Ende hat immer die Medienkommission das letzte Wort; um die kommt man also nicht herum, ganz gleich, was im Landesmediengesetz steht, und sie entscheidet immer offiziell nach "Vielfaltsgesichtspunkten", faktisch jedoch stets zugunsten der geringsten Konkurrenz für die Lokalradios.

Wenn aus dem LMG hervorginge, dass das Recht, privaten Rundfunk zu betreiben, allein bei den im Rahmen des Zweisäulenmodells arbeitenden Lokalradios läge, dann wäre es ja einfach: Dann hätte man sehr gute Chancen, das Ganze gerichtlich außer Kraft zu setzen.

Das ist ja das Verrückte in NRW: Auf der einen Seite kann jeder, der das entsprechende Geld zu zahlen bereit und in der Lage ist, eine rundfunkrechtliche Zulassung seitens der LfM mit hoher Aussicht auf Erfolg beantragen (man hat mir das sogar selbst bereits vor Monaten angeboten, als ich mich lediglich nach den Möglichkeiten erkundigt hatte, einen privaten Hörfunksender neben den Locals zu betreiben); diese ist jedoch völlig wertlos, da die LfM ehrlicherweise gleich von Anfang an darauf aufmerksam macht,
LfM schrieb:
dass nicht unbedingt derjenige, der die Koordinierung einer Frequenz veranlasst hat, im Ergebnis die Zuweisung der Kapazität erhält.
und es dann sofort im Anschluss heißt:
LfM schrieb:
Ob es in absehbarer Zeit eine Gesetzesänderung geben wird, die ein anderes Prozedere vorsieht, vermag ich leider nicht zu sagen. Aufgrund der Frequenzsituation in NRW ist dies allerdings schwerlich vorstellbar.

Will also heißen: Probieren kannst du's immer, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du an eine UKW-Frequenz kommst, liegt quasi bei null.

Ärgerlich, dass das ganze System so ausgeklügelt ist! :wall:
 
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Kann jemand von euch auch etwas positives zu den Lokalradiosender in NRW berichten? Soweit ich weiß, hatte Radio Hagen früher eine sehr gute Sportberichterstattung mit Frank Buschmann der heute sehr aktiv im Pirvat TV Bundesligaspiele kommentiert und auch bei Schlag den Raab als Kommentator aktiv ist.
 
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mehr-privatradio schrieb:
Kann jemand von euch auch etwas positives zu den Lokalradiosendern in NRW berichten?
Nach einigem Überlegen habe ich etwas gefunden: Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich regelmäßig Sonntagabends die "Jammin' Oldies" mit Conny Ferrin auf Antenne AC gehört habe.
Was war das für eine spitzenmäßige Sendung; - genau die gleiche Musik wie beim Replay mit Megan Jones auf Jam FM (den man ja leider abgeschafft hat)!

Bedauerlicherweise wurde Antenne AC bekanntlich dem radioNRW-Verbund beigeordnet und seitdem senden die genauso einen Müll wie die anderen Lokalsender auch. :(
 
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Nach einigem Überlegen habe ich etwas gefunden: Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich regelmäßig Sonntagabends die "Jammin' Oldies" mit Conny Ferrin auf Antenne AC gehört habe.

Schön, dass wir etwas gefunden haben... :) Allerdings war und ist Connys Sendung ein Syndicated Programm, das offenbar mal von Antenne AC abonniert wurde und keineswegs eine Eigenproduktion. Aber sehen wirs mal positiv und lassen es gelten... :)
 
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Internetradiofan schrieb:
Es gibt offensichtlich auch keine Möglichkeit, das System irgendwie "auszutricksen": Am Ende hat immer die Medienkommission das letzte Wort; um die kommt man also nicht herum, ganz gleich, was im Landesmediengesetz steht, und sie entscheidet immer offiziell nach "Vielfaltsgesichtspunkten", faktisch jedoch stets zugunsten der geringsten Konkurrenz für die Lokalradios.

Das ist Trick 17 oder "neudeutsch" Perfidie! In § 2 LMG (Grundsätze) heißt es:

"Ziel dieses Gesetzes ist es, die Meinungs- und Angebots- und Anbietervielfalt des
Rundfunks [...] zu garantieren und zu stärken."


Aha - mag man jetzt denken - die LfM muß sogar viele Anbieter zulassen. Würde sie vielleicht sogar tun, wenn es "genug" Frequenzen gäbe. Weiter heißt es hierzu in § 14:

"Bestehen keine ausreichenden Übertragungskapazitäten für alle Antragstellenden [...], trifft die LfM eine Vorrangentscheidung. Dabei berücksichtigt sie die Meinungsvielfalt in den Programmen (Programmvielfalt) und die Vielfalt der Programmanbieter (Anbietervielfalt). [...] Die LfM beurteilt Bestehen und Umfang von Anbietervielfalt nach folgenden Gesichtspunkten: 1. Beitrag des Antragstellenden zur publizistischen Vielfalt und zur Angebotsvielfalt..."

Jetzt klar? Anbietervielfalt heißt nicht viele Anbieter. Anbietervielfalt wird einfach neu definiert. Jetzt bedeutet "Anbietervielfalt stärken", demjenigen den Zuschlag zu geben, der einen hohen Beitrag zur publizistischen Vielfalt leistet. Und schon landet man unweigerlich bei den Zeitungsverlegern.

Ist doch genial! Und funktioniert immer, auch, wenn wie jetzt viele Frequenzen da sind. Die gehen dann einfach alle an die Zeitung, denn das ist dann Anbietervielfalt.
 
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Ist der Express auch ám Sender Radio Köln beteiligt?

Herausgeber des Express ist der Verlag M Dumont Schauberg, und die BG von Radio Köln und Konsorten im Rheinland (Bonn, Erftkreis, Bergisches Land, Euskirchen, Leverkusen, Düren) ist die HSG (Hörfunk ServiceGesellschaft), ebenfalls eine 100%ige Dumont-Tochter.

Honi soit qui mal y pense ...
 
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Frage: Warum muss es überhaupt privaten Rundfunk geben?:rolleyes:

Ist es nicht immer so, dass bei Privatisierungen grundsätzlich der Profit im Vordergrund steht und die Qualität dabei auf der Strecke bleibt?

Ich nenne da mal einige Beispiele: Post, Telekom, Bahn! Mit jeder Privatisierung gehen Arbeitsplätze und Qualität verloren. Ist beim Rundfunk nicht anders. Die Zeiten wo Radio Luxemburg eine gute Alternative zum ÖR war ist lange vorbei. Damals gab es noch gute Moderatoren die aus Überzeugung gutes Radio machten. Heute wird ein mässig bezahlter Moderator ans Mikrofon gesetzt der zwar Stimme hat, aber keine Ahnung von dem was er da gerade spielt. Von der Berichterstattung ganz zu schweigen. Da an den Lokalradios nunmal Verleger beteiligt sind, kommen auch nur Berichte über den Äther die auch im Sinne dieser sind. Also nichts mit Pressefreiheit und aufklärender, fundierter Berichterstattung. Deshalb bleibt den Stationen nichts anderes übrig als Dudelmusik zur Berieselung zu spielen.

Geht ja auch zeitweise auf, da Dudelfunk bei der Arbeit besser ankommt als informative Sendungen. Da konzentriert sich doch kaum einer drauf.

Vor Jahren war es noch so dass an jeder Tanke die örtliche Lokalstation im Hintergrund lief, heute hört man mehr und mehr WDR2. Muss ja wohl seinen Grund haben?
 
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Bahn mag als Beispiel durchgehen, Post und Telekom auf gar keine Fall! Hätte es die Privatisierung bei der Telekom nicht gegeben, würden wir heute noch mit grauen Telefonen mit Wählscheibe telefonieren.

Ich möchte auf gar keinen Fall den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der 80'er Jahre zurückhaben. SWF3 vielleicht, aber niemals den WDR. Staubtrockener, verkrusteter, pseudoelitärer, erhabener Behördenfunk mit erhobenem Zeigefinger. Bah!

Privater Rundfunk hat in seiner Anfangszeit dringend erforderlichen frischen Wind in die Szene gebracht. Dann aber in den 90'ern leider inhaltlich dramatisch abgebaut.
Dass es auch anders gehen könnte, zeigen diverse Beispiele im Ausland.

Zum Thema Radio NRW muß ich eine Lanze für Radio Bonn Rhein/Sieg brechen. Die dortigen Mitarbeiter scheinen sich schon wirklich Mühe zu geben, die Moderatoren sind tatsächlich von "hier" und kommen zumindest nicht unsympathisch herüber. Die lokale Berichterstattung ist hier in der Gegend ziemlich beliebt und m.E. qualitativ und quantitativ völlig in Ordnung. Man erwartet ja auch kein DLF-Niveau. Selbst ich als kritischer Hörer bin morgens von ca. 6 - 7 Uhr dabei. Dann ist aber auch Feierabend. Schuld ist die unfassbar langweilige, eintönige und einfältige Musikauswahl der Zentrale aus Oberhausen.
 
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@ SWF3 & WDR1-Fan:
Heute wird ein [...] Moderator ans Mikrofon gesetzt der zwar Stimme hat...
... aber nicht unbedingt eine radiotaugliche. - Das trifft es eventuell eher.

@ Plattenschrank:
... mit erhobenem Zeigefinger.
Genau das gibt es doch zur Genüge, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist eine Yvonne Willicks, deren fordernde Art schon "diktatorische" Züge aufweist, ein gutes Beispiel.
Für die private Seite sei hier stellvertretend (wenn es auch Fernsehrundfunk ist) eine Angelika Kallwass genannt.
Beide nehmen für sich in Anspruch, der Weisheit letzter Schluss zu sein. - Widerspruch zwecklos!
 
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@ NurzumSpassda79 :
Das stimmt so nicht ganz. Die Infothek ging nur bis 13.00 Uhr und somit eine Stunde, von 13.00 Uhr - 15.00 Uhr liefen jeden Tag die Pop-Hits (später Peppers) und die nachfolgenden Sendungen, sprich "NRW-Profil" und "Eintritt frei" begannen somit erst um 15.00 Uhr und gingen auch bis 18.00 Uhr.

Stimmt, die Sendung hatte ich vergessen. Danke.
 
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batman schrieb:
Weiter heißt es hierzu in § 14:

"Bestehen keine ausreichenden Übertragungskapazitäten für alle Antragstellenden [...], trifft die LfM eine Vorrangentscheidung. Dabei berücksichtigt sie die Meinungsvielfalt in den Programmen (Programmvielfalt) und die Vielfalt der Programmanbieter (Anbietervielfalt). [...] Die LfM beurteilt Bestehen und Umfang von Anbietervielfalt nach folgenden Gesichtspunkten: 1. Beitrag des Antragstellenden zur publizistischen Vielfalt und zur Angebotsvielfalt..."

Die LfM formuliert es so:
LfM schrieb:
Wie Sie sicherlich wissen, sieht das Landesmediengesetz seit 2002 die Möglichkeit vor, nach dem sogenannten Führerscheinprinzip für Rundfunkprogramme eine Zulassung unabhängig von der Zuweisung bestimmter Übertragungskapazitäten zu erhalten.

Zusätzlich zur Zulassung kann die LfM einem Rundfunkveranstalter jedoch nur solche Kapazitäten zuweisen, welche ihr zuvor durch die Staatskanzlei zugeordnet worden sind. Das LMG NRW trifft hierfür Regelungen, in welcher Reihenfolge Bedarfsträger zu berücksichtigen sind. Zunächst hat die Sicherstellung der Grundversorgung mit öffentlich-rechtlichem Rundfunk Vorrang. Sodann wird der Bedarf des lokalen Hörfunks geprüft, bevor eine Zuordnung zur Veranstaltung von sonstigem privaten Rundfunk erfolgen kann. Soweit der LfM überhaupt Übertragungskapazitäten zur Nutzung von privatem Rundfunk zugeordnet werden, muss diese die Kapazitäten ausschreiben und unter mehreren Bewerbern eine Auswahl nach Vielfaltsgesichtspunkten treffen.

Was ich wirklich perfide finde, ist, wenn ein privater Hörfunkveranstalter viel Geld in den Erwerb eines solchen "Rundfunkführerscheins" investiert, es sogar schafft, durch die BNetzA eine Frequenz koordinieren zu lassen, und dann darf diese nach dem Votum der Medienkommission ein völlig anderer Anbieter nutzen, der im Vorfeld gar keinen Bedarf angekündigt hat, ja den man geradezu dazu drängen musste, überhaupt an der Ausschreibung teilzunehmen. :wall:
Selbstverständlich erfolgte die Abstimmung absolut demokratisch, was man schon daran erkennen kann, dass für das Ergebnis nur eine einzige Stimme Vorsprung ausschlaggebend war! :rolleyes:

Ja, ist es denn verwunderlich, dass sich immer mehr Menschen von der Politik abwenden?
- In den wirklich wichtigen Fragen haben in Deutschland doch sowieso nur noch die Lobbyisten das Sagen, das Gemeinwohl zählt da schon längst nicht mehr!
Deshalb vertrete ich auch die These: Je höher die politische Sphäre, desto mehr verwandelt sich die Demokratie in eine Plutokratie. Ganz oben bestimmt nur noch derjenige, der über das meiste Geld verfügt und damit in der Lage ist, die effektivste Lobbyarbeit zu leisten.
Oder es muss schon, bezeichnenderweise sogar im wahrsten Sinne des Wortes, ein Erdbeben geschehen, damit die Politiker anfangen, dem Volk und nicht mehr den Lobbyisten aus der Wirtschaft zu dienen.
Würde die Bevölkerung dem Thema Medienpolitik nicht weitestgehend gleichgültig gegenüber stehen, gäbe es diesen ganzen Filz dort vielleicht nicht. Den meisten Menschen ist das Thema Rundfunk jedoch bedauerlicherweise egal.

Der private Rundfunk ist in Deutschland nicht zuletzt deshalb so schlecht, weil private Anbieter, die ein alternatives Konzept vorlegen, entweder überhaupt keine Aussicht auf ein positives Votum seitens der jeweiligen Medienkommissionen haben (siehe NRW) oder, falls es ihnen doch mal gelingen sollte, auf UKW senden zu dürfen, sie, sobald sie einen gewissen Beliebtheitsgrad erreicht haben, entweder von größeren Medien- und Pressekonzernen aufgekauft werden oder man ihnen einfach die Lizenz entzieht (siehe Bayern).
Was meint ihr, was passieren würde, wenn Radio 2Day, das zu Recht sehr positive Kritiken hier im Forum erhalten hat, genauso beliebt werden würde, wie bspw. Arabella oder Charivari? - Wie lange würde 2Day dann mit seinem bisherigen Format weiterexistieren können?

SWF3 & WDR1-Fan schrieb:
Damals gab es noch gute Moderatoren die aus Überzeugung gutes Radio machten. Heute wird ein mäßig bezahlter Moderator ans Mikrofon gesetzt der zwar Stimme hat, aber keine Ahnung von dem was er da gerade spielt.
Das ist nicht ganz zutreffend: Moderatoren haben heute fast keine Freiheiten mehr. Würden man sie so lassen, wie sie zu können, hätten wir wieder gutes Radio in Deutschland.
Als Moderator hast du gegenwärtig nur zwei Möglichkeiten: Entweder du verbiegst dich und arbeitest komplett unter deinem Niveau oder du legst Wert auf Selbstachtung und Ehre, bist dann jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit arbeitslos.
Du glaubst gar nicht, wie viele erstklassige Moderatoren in Deutschland ohne Arbeit dastehen, während auf der anderen Seite die Bevölkerung mit lauter primitiven Unterhaltungsshows, deren Markenzeichen eine Minimalrotation ist, zugemüllt wird.
 
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Bahn mag als Beispiel durchgehen, Post und Telekom auf gar keine Fall! Hätte es die Privatisierung bei der Telekom nicht gegeben, würden wir heute noch mit grauen Telefonen mit Wählscheibe telefonieren.

Das mit den grauen Telefonen müsste nicht sein, es gab auch schon grüne und orange mit Tasten. Bei der privaten Post hingen und teileweise hängen immer noch auch Zeitungsverleger mit drin und haben massiv zur Lohndrückerei beigetragen.:rolleyes:

Fakt ist aber dass in diesen Bereichen über 500.000 Arbeitsplätze abgebaut wurden und die Qualität was Service anbelangt, in allen 3 Bereichen massiv in den Keller gegangen ist

Der WDR alt ist auch ein Extrem-Beispiel der ÖR gewesen. Da hat sich ja einiges getan. SWF3 war immer schon Vorreiter der ÖR. Schade dass man diesen tollen Sender so kaputt gemacht hat:mad:

Aber Extreme gibt es wohl immer auf beiden Seiten, man muss halt den richtigen Spagat finden.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Es war wirklich nicht alles schlecht in den 20 Jahren. Die ersten Jahre war der Lokalfunk eine echte Bereicherung in der nordrheinwestfälischen Radiowüste. Jeden Station hatte ihre unverwechselbaren Moderatoren und auch die Musikauswahl unterschied sich teilweise noch voneinander. Auch die lokale Berichterstattung war am Anfang echt noch eine, die den Namen verdient hat. Ab ca. 1997/98 hat dann immer mehr Oberhausen die Macht an sich gerissen und das Ergebnis hören wir heute. Ein "Hitradio NRW mit Gewinnspielcharakter" und stundenweisen lokalen Einspielern, die aber genauso durchformatiert und farblos klingen wie die restlichen 16-18 Stunden aus Oberhausen. Ansonsten ist das Thema Radio NRW ja hier im Forum schon x-mal durchgekaut worden. Besserung kann und darf man da nicht erwarten. Deshalb ist das für mich auch kein Grund zum Gratulieren und ich freue mich nicht auf die nächsten 20 Jahre.
 
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Welcher Plan wird denn verfolgt die Private Konkurenz über DAB fernzuhalten?!
Da wird man doch bestimmt schon einen Masterplan in der Hand haben.
Wird der Landesmuxx später mit allen Lokalradios besetzt via DAB+

Spätestens ab 1.8. hat dieser WDR und Radio NRW Einheitsbrei endlich ein Ende.
Dann kann zwischen Energy,90elf,Remix und Absolute Radio gezappt werden im Auto.
 
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