2017 revolutioniert die ARD-Radio-App unsere Art, anspruchsvolles Radio zu hören

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OK, die Überschrift ist vielleicht etwas übergeigt, aber die Ankündigung klingt schon mal gut. Nächstes Jahr will die ARD eine eigene Radio-App auf den Markt bringen. Die soll nicht nur die Livestreams und Podcasts aller ARD-Radiowellen (einschl. Deutschlandradio) bündeln, sondern auch einen personalisierten Stream auf Grundlage der eigenen Interessen anbieten. Das geht schon deutlich in die Richtung der Zukunftsvisionen "Radio 2030 etc.", die hier im Forum schon ein paar mal spekuliert wurden. Wenn die ARD das schafft, und vielleicht sogar noch einen rechtlichen Kniff schafft, den personalisierten Stream um Musik anzureichern (wie es z.B. mit dem "Radiorecorder" schon mal versucht wurde), könnte das die Art, anspruchsvolles Radio zu hören, dramatisch verändern.

http://www.ard.de/home/intern/presse/pressearchiv/ARD_startet_2017_Audio_App/3660136/index.html

(Das Thema ist im "Radioplayer"-Thread bereits angesprochen worden. Da dieses Thema aber erheblich über den Radioplayer hinaus geht, halte ich einen eigenen Thread für gerechtfertigt.)
 
Die ersten Tests dazu scheinen gerade mit der Bayern 2 App zu laufen, dort soll über Like und Dislike Funktion ein individuelles Programm zusammengestellt zu werden. Ich habe es noch nicht explizit ausprobiert, habe es letztens nur bei Was mit Medien von DRadio Wissen gehört.
 
Interessant, auch wenn ich als nicht-Smartphone-Besitzer dabei freilich außen vor bin. Ich hoffe nur, daß "Like" und "Dislike" nur lokal auf dem Endgerät genutzt werden, um das personalisierte Programm zusammenzustellen und nicht, um künftige Programmgestaltung (Inhaltsauswahl) an einer Art Hitliste der Abrufe festzumachen. Das wäre angesichts des herausragenden Merkmals von Bayern 2 - seiner Vielfalt - schädlich bis tödlich.
 
Unglaublich! Ich bin baff! Im zehnten Jahr des iPhones wird tatsächlich die ERSTE Audio-App für ALLE ARD-Inhalte gelauncht! In der Zwischenzeit wurden Millionen dabei verbrannt, für jede Rundfunkanstalt oder gar für einzelne ARD-Radiosender eigene Apps als Insellösungen zu entwickeln.

Was kommt als Nächstes? Etwa eine nutzerfreundliche und endlich auch brauchbare ARD-Video-App oder gar eine ARD-Text-App mit ALLEN Teletexten? Fragen über Fragen, die die ARD-Verantwortlichen sicher in 5-10 Jahren beantworten können...
 
Schön wärs, über HbbTV auf DVB-S/DVB-C nicht nur einen EPG der ARD-Radios zu haben, sondern auch die Podcast/Downloads ähnlich der TV-Mediathek und die sonstigen Inhalte aus der/den App(s). Personalisierung ist Nice2nave, kann später kommen. Zu hause deshalb auf dem Tablet rumfummeln, um die verpassten Sendungen über die Stereoanlage zu hören ist doof.
 
Erst einmal abwarten, wie die App dann wirklich ist. So richtig kann ich es mir noch nicht vorstellen, wie es dann funktionieren soll. Interessant klingt es auf jeden Fall.
 
"Diese Vielfalt ist einzigartig in Deutschland – so etwas kann kein Streamingdienst bieten," so die ARD-Vorsitzende, MDR-Intendantin Karola Wille
Schlichter Blödsinn. Bei Spotify gibts zum Beispiel inzwischen alles - vom Hörspiel über Soundcollagen bis hin zur akustischen Doku. Die Idee mit der App ist an sich ganz nett, aber sie kommt schlicht und ergreifend zu spät. Gerade die von Radiowaves so geschätzten Bayern2-Inhalte kann man seit gefühlten Ewigkeiten problemlos per Spotify abrufen. Und davon mal abgesehen, wie lange haben sich ARD und ZDF doch gleich gestritten, bis man sich mal über das gemeinsame Jugendangebot einig war? Mal schauen wie lange es dauert, bis sich bei der App dann irgendeine Anstalt unterrepräsentiert fühlt...
 
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Diese Vielfalt ist einzigartig in Deutschland – so etwas kann kein Streamingdienst bieten," so die ARD-Vorsitzende, MDR-Intendantin Karola Wille:

Stimmt. Würde ein Streamingdienst das anbieten, was die ARD-Wellen so täglich anbieten, wären die längst pleite. Könnte sich dann ungefähr so anhören: "Haben Sie ständig und jederzeit unbegrenzten Zugriff auf mehr als 300 Titel..." :D;)
 
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Würde ein Streamingdienst das anbieten, was die ARD-Wellen so täglich anbieten, wären die längst pleite.
Würde die ARD anbieten, was ein Streamingdienst anbietet, hätte sie längst keine Existenzberechtigung mehr...
Es geht nicht um Musik.
"Die App bietet vor allem Zugang zu den wortbasierten Angeboten des Senderverbundes."
Aber Du hast schon recht: würde spotify das Wortangebot der ARD anbieten, wären die als Musikanbieter längst pleite.
Aber auch für dieses Wortangebot gibt es einen Bedarf. Und das tolle ist: man kann sich die Wortbeiträge anhören ohne die Musik auf den ARD-Wellen ertragen zu müssen. Spart auch Zeit!
 
Für die Wortbeiträge mag das zutreffen, aber noch wissen wir ja nicht genau, wie die App aussieht und was die genau kann. Wenn man damit interessante Sendungen quasi als Podcast nachträglich anhören könnte, wäre das ne super Sache. Allerdings um Sender wie NDR 2 oder Jump im Streaming zu hören, stellt sich die Frage wer braucht sowas?
 
SWR2 ist auf Spotify, WDR3 ist auf Spotify, Bayern 2 ist auf Spotify, der Zündfunk (Bayern2) hat sogar nochmal eine Extra-App auf Spotify, selbst DLF-Inhalte sind per Spotify abrufbar. Wozu genau braucht man also diese ARD-App? Die sollen das Geld dafür lieber in die Programminhalte investieren und nicht in Kokolores drum herum. Wer anspruchsvolle Inhalte sucht, ist in der Regel auch mit einem gewissen Verstand gesegnet, wird also auch ohne diese App fündig. Die Chance, dass Leute zufällig auf die Inhalte stossen und sie vielleicht sogar gut finden, ist per Spotify (oder irgendeinen anderen großen Streaminganbieter) nummal größer und damit auch akzeptabler, als wenn das alles per seperater App vor sich hin vegetiert.
 
Bei Spotify gibts zum Beispiel inzwischen alles - vom Hörspiel über Soundcollagen bis hin zur akustischen Doku.
Der Verweis auf Spotify ist ungefähr so: Wozu brauchen wir Fernsehsender, es gibt ja Sky (die nebenbei bemerkt inzwischen immer mehr Drittanbieter raus werfen).
Und als Nutzer müsste ich dafür zahlen (und sei es nur mit Daten für die Werbekraken), dass ich von denen handverlesen ausgesuchte fremde Inhalte nutzen kann.
Handverlesen heißt, Spotify entscheidet, welche Inhalteanbieter in welchem Umfang ihnen wirtschaftlich interessant erscheinen bzw. welche nach immaginären intransparenten Spotify-Kriterien als aufnahmewürdig angesehen werden und hält (vermutlich) auch bei den Anbietern die Hand auf bzw. verrechnet die "Serviceleistung" mit Werbeinnahmen.
Im Vergleich zu rein werbefinanzierten Plattformen wie Youtube gibt es bei Spotify keinerlei Tranzparenz für offene Zugänge seitens Inhalteanbietern. Da ist das Ghetto Facebook noch offener.

Es macht da sehr wohl Sinn für die ARD, Plattformanbieter-unabhängig eigene Infrastrukturen vorzuhalten und hybrid den jeweils Weg geignetesten Zugangsweg zu den Inhalten weisen - wozu dann auch so eine App zählt. Konzepte wie TuneIn hätten auch das Zeug dazu, da ist aber die Kooperation an den Schnittstellen bei den Meta-Daten eingeschlafen.
 
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SWR2 ist auf Spotify, WDR3 ist auf Spotify, Bayern 2 ist auf Spotify, der Zündfunk (Bayern2) hat sogar nochmal eine Extra-App auf Spotify, selbst DLF-Inhalte sind per Spotify abrufbar.
Dazu müsste man aber überhaupt erstmal spotify haben... Ich habe mal kurze Zeit spotify im Vollumfang nutzen können - schon das habe ich eigentlich überhaupt nicht gebraucht. Nachdem dieses dann auf den normalen Gratisumfang zurückgestützt wurde, habe ich den ganzen Mist wieder gelöscht. In der Zwischenzeit habe ich es geschafft, ein 3CD-Album aus spotify herauszurippen in nicht 100%iger Qualität... eine Woche später kam jemand mit genau dieser CD bei mir an... Der Nutzen von spotify für mich ist genau NULL, dafür würde ich auch nix zahlen wollen.

Für die Wortbeiträge mag das zutreffen, aber noch wissen wir ja nicht genau, wie die App aussieht und was die genau kann.
Stimmt. Das wissen wir noch nicht, nur dieses ""Die App bietet vor allem Zugang zu den wortbasierten Angeboten des Senderverbundes."
Ich hoffe mal, daß das alles in Richtung der NPR One-App geht.
Mir persönlich wäre es relativ egal, ob die App auch Musik kann - ich brauche sie nicht. Beim normalen Radio wäre es mir auch schon ganz lieb, wenn ich die Musik zwischendurch überspringen könnte und es direkt mit dem nächsten Wortbeitrag weitergeht.
 
Ja, genau auf die warte ich tatsächlich und hoffe weiterhin, daß sie der NPR One-App ähnlich wird.
 
nicht-Smartphone-Besitzer
Schön. Es gibt noch einen Menschen, der noch kein Smartphone hat. Ich hatte schon Angst, mit meinem nicht vorhandenen Smartphone ganz alleine auf dieser Welt zu sein.

Hoffe mal, dass man einen ähnlichen Service auch über eine normale Homepage anbietet. Ich gehöre nämlich zu den Menschen, die Sender wie Deutschlandradio, Deutschlandfunk, rbb-Inforadio usw. sehr schätzen, deren Spezialsendungen aber kaum einschalten. Morgens höre ich im Deutschlandradio eine Vorschau auf eine für mich interessante Sendung - und abends habe ich die Vorankündigung lange wieder vergessen. Oder ich habe keine Zeit. Individuelles Radio wäre für mich also eine tolle Sache.
 
Das liegt daran, dass sie App nur in den deutschen Versionen der jeweiligen App Stores verfügbar ist. Ob die App im (EU-)Ausland funktioniert habe ich noch nicht getestet.
 
Die verlinkte Pressemeldung ist vom April. Es gibt sie also schon eine ganze Weile. Die eigentliche Frage ist, wann endlich eine umfassende Mediathek von ARD+DLF kommt, um nicht erst immer alles Senderhomepages nach interessanten Inhalten abgrasen zu müssen. Der App auch noch eine entsprechende senderübergreifende Homepage zu spendieren, sollte ja so schwer nicht sein.
 
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