5 Jahre egoFM - ein Erfolgsrezept

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Publizistisch mag der Sender vielleicht ein Erfolg sein, aber wirtschaftlich!? Der Sender kommt derzeit auf 27.000 Hörer pro Durchschnittsstunde, der Marktanteil bei den 10-29-Jährigen liegt in den Ballungsräumen irgendwo zwischen 3 und 8 % – damit ist man auch in der eigenen Zielgruppe von den großen Unterhaltungsdampfern wie Energy, Radio Fantasy, hitradio.rt1 oder Radio Gong noch sehr weit entfernt. Dennoch denke ich, dass egoFM sich in den letzten fünf Jahren recht gut etabliert hat. Der Sender wächst zumindest noch jedes Jahr in den Hörerzahlen – das ist etwas, was man bspw. von dem Anti-Formatsender FluxFM nicht gerade behaupten kann.
 
Der Sender ist wie kein anderer prädestiniert für eine bundesweite Verbreitung (genau genommen ist es ja auch ein bundesweites Format) und sorgt mit Musik und anderen Qualitäten dafür dass er wirklich in jedem Ballungsraum, vor allem mit hohem studentischen Bevölkerungsanteil, funktionieren würde. Ich bin froh dass ich den Sender hier auf verschiedenen Kanälen hören kann, vor allem über die Aufschaltung über DAB+ (hier kommt egoFM fast im ganzen westlichen Rhein-Main-Gebiet top rein) habe ich mich sehr gefreut, denn seither ist er auch mein Begleiter beim Jogging entlang des Mains.
 
Bei egoFM höre ich auch immer wieder gerne rein. Im vergleich zu marktschreierischen Privatradios wie SWR3 oder DasDing ist egoFM eine wahre Wohltat. Dafür zahl ich doch gerne Gebühren.

... oder würde ich zumindest :D
 
Und dafür, dass jetzt noch weniger Leute zuhören wurde Radio Melodie geopfert? Merkur, tz und andere Seniorenblätter wollten es so.

Wikipedia schreibt:

Die Entscheidung fiel ... aus 25 Bewerbern auf dieses konzept, da Jugendliche damit mehr mit dem Radio verbunden werden sollen und bereits ansässige Radiosender nicht in ihrer wirtschaftlichen Basis gefährdet werden.

Eben, ältere Leute sollen die an sie adressierten Anzeigen in der Zeitung besichtigen. Das kommerzielle Radio gehört der Jugend, dumm nur, dass die nichts von dem Sender wissen will. Wie halt generell vom Radio, ach wie schade.

EgoFM befindet sich hauptsächlich im Besitz des Burda-Verlags, dem gönnen die Zeitungsverleger nicht mal die Butter auf dem Brot.

Der Sender ist wie kein anderer prädestiniert für eine bundesweite Verbreitung (genau genommen ist es ja auch ein bundesweites Format) und sorgt mit Musik und anderen Qualitäten dafür dass er wirklich in jedem Ballungsraum, vor allem mit hohem studentischen Bevölkerungsanteil, funktionieren würde.

Der Sender kriegt nie eine Chance, selbst wenn er noch so engagiert daherkommt; man lässt ihn auf Sparflamme überleben, mehr nicht. Tut halt bis auf weiteres keinem weh.
 
Ich finde das Konzept von EgoFM wirklich bemerkens- und hörenswert. Läuft bei uns im Büro (arbeite selbst beim Radio) den ganzen Tag. Ich hoffe, dass der Sender nicht irgendwann plattformatiert wird. Und ja, ich stimme Radiotor zu: prädestiniert für eine bundesweite Verbreitung.
 
Und dafür, dass jetzt noch weniger Leute zuhören wurde Radio Melodie geopfert? Merkur, tz und andere Seniorenblätter wollten es so.

Mit dem Einstampfen von "volkstümlichen" Programmen kann man sich halt wunderbar profilieren. Wenn Deine Karriere dadurch angeschoben wird, würdest auch Du diesen sehr einfachen Weg wählen - Gegenwind ist ja zumindest von publizistischer Seite nicht zu befürchten, und der Rest findet kein Gehör in der Öffentlichkeit.
 
Wenn Deine Karriere dadurch angeschoben wird, würdest auch Du diesen sehr einfachen Weg wählen

Welcherart Kleingeister treiben sich denn im Radio-Umfeld herum, die sich auf diese Weise profilieren müssen?

Bei der Bevölkerung können sie sich bestimmt nicht profilieren, aber sie leben ohnehin nur noch nach der Devise "gehört wird, was wir euch vorsetzen" (jedenfalls gibt man sich dem Trugbild hin). Man hat ja schon Angst davor eine klitzekleine Beliebtheitsumfrage in Auftrag zu geben, das Ergebnis kann sich ohnehin jeder ausmalen.

Und so lebt man an der Wirklichkeit vorbei, verschließt Augen und Ohren und ignoriert den Markt. Doch im digitalen Zeitalter gibt es keine abgeschotteten Märkte mehr, da helfen auf die Dauer weder Protektion noch Monopole.

Der unbestreitbare Vorteil von Radio Melodie war, dass es einenen Kontrapunkt zum bestehenden Einerlei setzte, obwohl sich die Playlist zuletzt anhörte wie der aktuelle Musikbestand von SWR4 & Co. und das Sendegebiet geradezu lachhaft klein war. Musikalische Kontrapunkte bräuchten wir mehrere, aber wie man weiß werden sie von den nervösen Radiotycoons nicht geduldet.

Da man sie nie in Ketten legen wird, muss die "Befreiung" von außerhalb kommen.
 
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