Aachen 100,eins pleite

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markac

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Hallo,

was mich ja irgendwie mal interessiert, was bei Radio Aachen falsch gelaufen ist.

Ich meine klar, es ist nicht billig einen Radiosender mit so vielen Angestellten und den ganzen anderen Kosten zu finanzieren. Doch Werbung war ja auch vorhanden, zwar nur ca. 1 Minute pro Stunde, zu wenig?

Andre Private Sender halten sich doch auch über Wasser oder sich sogar verhältnismäßig reich, warum ist 100,eins dann reingefallen?

Was sollte bzw. müsste man denn besser machen oder hätte man besser machen müssen?

viele grüße,
markac
 
Hallo markac,
auch wenn es nur ein Grund von vielen ist, den manche nicht ernst nehmen: die Feldstärke des Senders war in der Stadt nicht homogen, Messungen ergaben immer wieder Werte, die zu gering waren. Außerhalb der Stadt auf der Autobahn Richtung Köln z.B. ist der Sender schnell im Rauschen untergegangen (im Gegensatz zu Antenne AC). Manche (Nebenbei-) Hörer haben schlechte Autoradios bzw. Antennen, und sie schalten nicht immer aktiv zurück, weil ihnen Radio nicht so wichtig ist.

Trotzdem muß der Sender teure Miete an die Telekom zahlen (in Belgien kann man einen Sender kaufen und selbst betreiben, die RTT "nimmt die Sender nur ab").

Die meisten Kosten entstehen natürlich beim Personal (Lohnnebenkosten), die LfR schreibt sogar vor, wieviele Mitarbeiter ein Sender je nach Sendezeit anstellen MUSS.
Dann kommt nocht die aktuelle Marktsituation dazu: die Zahl der Verkäufer steigt (z.B. durch 100,5), die der Kunden eher nicht.

Es gibt noch mehr Gründe (z.B. Ausstieg aus der RMS usw.), nur die Summe aller haben halt zur Insolvenz geführt.
Von "reingefallen" kann also keine Rede sein, es ist die spezifische Ausgangssituation des Senders und die weitere Entwicklung (Funkhaus) schuld.
Man hätte einiges anders machen können, nur wer hatte die Entscheidungsgewalt? Nachher weiß man immer alles besser.

Gruss in die Szene,
J.B.
 
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